Diese Stadt ist nicht mehr meine Heimat – Eine ganz andere Bevölkerung hat sie erobert – Dönerbuden, Barber Shops, Glückspielhallen, Tätowierstudios – Das Bürgertum von früher ist geflohen – Sinkende Besucherzahlen, Geschäftsschließungen – Hauptgründe: Hohe Energiekosten, zu hohe Miete, Online-Handel, Arbeitskräftemangel, Bürokratie – Ausländer-Ghettos, No-Go-Areas: für das Bürgertum ohne Anziehungskraft – Mit immer mehr Vorschriften für eine autofreie Innenstadt – Städteverfall wie im amerikanischen „Rostgürtel“? – Der Teufelskreis einer sterbenden Stadt: Beispiel Wolfsburg – Immer die Bürger haben ihre Stadt zu Attraktivität gebracht (und die einstigen Fürsten), nicht das Großkapital, nicht das Proletariat – Nicht mehr „Volk“, nur noch „Bevölkerung“ – Unterschiede zwischen West- und dem heutigen Ostdeutschland – Rentner-Umzug von West nach Ost – Das heutige Ostdeutschland wird immer mehr zum lebenswerteren Deutschland werden – Eine kulturelle Tragödie
Gastbeitrag von Prof. Dr. Eberhard Hamer*)
Wie war doch früher unsere Stadt so schön! Sauber, ordentlich, sicher und schon für Kinder attraktiv. Wir gingen nur ein paar hundert Meter weiter zur Schule, zum Gymnasium, und nachher trafen sich viele unserer Mitschüler wieder im Sportverein. Man kannte sich, man grüßte sich. Die Einwohner unserer Stadt fühlten sich als Gemeinschaft. Und wenn man nach Jahren wieder dort hinkam, wurde man mit dem alten Spitznamen wieder freudig begrüßt, dann wurde über die alten Schulzeiten geredet oder über den gemeinsamen Sport. Es war sofort wieder Verbindung untereinander da. Diese Stadt war eine Heimat.
Eine ganz andere Bevölkerung hat die Stadt erobert
Schon vor einigen Jahren merkte ich aber, dass sich die Stadt verändert hatte. Sie wurde kälter, abweisender, die Menschen grüßten sich nicht mehr. Man traf auch kaum noch Bekannte. Auf dem Marktplatz lungerten Gruppen fremder Menschen herum mit fremden Sprachen, fremden Gebräuchen, fremdländischer Kleidung, mit langen schwarzen Kleidern und Kopftuch, mit Turban oder Filzhut. Eine ganz andere Bevölkerung hat die Stadt erobert. Nicht mehr gepflegtes Bürgertum dominiert die Stadt, sondern fremdes Proletariat.