Inflation – das Werk von EZB und Politik

F u n d s a c h e

„Die Inflation bleibt überraschend hoch, hartnäckig und zäh. Sie hat sich breit gemacht wie nervige Verwandte auf dem Sofa. Experten tun so, als wäre sie eine Naturkatstrophe. Dabei wurde sie von Menschen aus der Notenbank gezüchtet. Fakt ist, Staaten konnten Unmengen Geld raushauen, selbst aus dem Fenster, was ihnen die EZB finanzierte. Sie hat dazu ihr Mandat weit gedehnt. Jedes Kaugummi wäre neidisch geworden. Es zählte der politische Wille und die rechtliche Auslegung so ganz am Rand der Legalität. Das Ergebnis liegt nun auf dem Tisch. Und wirkt wie Rotwein auf einer weißen Tischdecke. Gegen diese Flecken sind sogar die berühmten Fleckenzwerge machtlos. Regierungsnahe Experten redeten die Inflation monatelang klein und machten ernstzunehmende Warner lächerlich. Nun ist es aber die neue Realität.“

Der Börsen-Journalist und Buchautor Frank Meyer in den Lübecker Nachrichten vom 5. März 2023 („Meyers Marktplatz“), Seite 24.

Was Meyer wie stets salopp formuliert und unterhaltsam dahinplaudert, las sich in einem Blatt wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung*) einen Tag später so: „Die EZB wird laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde alle Kräfte mobilisieren, um die Inflationswelle im Euroraum zu brechen. ‚Und wir werden alles tun, was nötig ist, um die Inflation auf 2 Prozent zurückzubringen‘, sagte die Französin ….“ Wieso auf 2 Prozent? Warum nicht auf null?

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Was die EZB soll und was sie nicht soll

Ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass der Geldwert stabil bleibt – Es ist nicht ihre Aufgabe eine Inflationsrate von 2 Prozent zu wollen – Sie ist auf Geldwertstabilität verpflichtet, nicht auf Preisstabilität, strebt aber eine schleichende Geldentwertung ausdrücklich an – Sechs einstige „Zentralbanker“ wenden sich gegen ein Inflationsziel der EZB – Dieses Ziel ist „eine ungesetzliche, schleichende Enteignung“

Eine Zentralbank soll dafür sorgen, dass der Geldwert stabil bleibt. Das ist auch die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Die politische Verführung von dieser Aufgabe abzuweichen, ist groß. Denn um die Wirtschaft mit Geld zu versorgen, verfügen Zentralbanken als staatliche Einrichtungen heutzutage über das Monopol. Damit bestimmen und wachen sie über die Geldmenge, die eine Volkswirtschaft am Laufen hält. Doch dieses Recht enthält für sie auch eine Verpflichtung: Die Geldmenge muss abgestimmt sein auf die verfügbare Gütermenge, also auf die Menge an Waren und Dienstleistungen, die als Angebot zum Verkaufen und für die Nachfrage zum Kaufen bereitsteht. Aber mit dieser Verpflichtung ist es bei der EZB schon lange nicht mehr weit her.

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