Bundespräsidenten sollten den besten Ruf haben, sollten für möglichst alle Bürger sprechen, nicht nur für einen Teil – Joachim Gauck wird diesem Anspruch nicht hinreichend gerecht und macht sich daher unnötig angreifbar
Joachim Gauck ist Bundespräsident. Aber er ist ein Bundespräsident, der sich in die Politik mehr einmischt, als es seinem Amt zusteht und guttut. Beispiele dafür sind seine Äußerungen zu Kriegseinsätzen der Bundeswehr außerhalb Deutschlands, zur Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik sowie zur deutschen Staatsangehörigkeit. Auch muss er sich Einseitigkeiten vorwerfen lassen, so im Umgang mit der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, beim Erinnern an den ersten und zweiten Weltkrieg. Bundespräsidenten sollten den besten Ruf haben, sollten für möglichst alle Bürger sprechen, nicht nur für einen Teil, sollten einigend wirken statt spaltend. Wieviele Deutsche der Ansicht sind, Gauck sei für das Präsidentenamt keine gute Besetzung, weiß ich nicht. Aber von zwei deutschen Bürgern weiß ich es. Es sind die beiden Beobachter des politischen Geschehens Lutz Radtke aus Bad König und Rainer Gladisch aus Lindenfels. Radtke ist über viele Jahre Vorstandsmitglied der Pirelli Reifen AG gewesen, Gladisch Professor für Innere Medizin. Heute äußern sie sich als „Initiative Deutschland jetzt“ zu politischen Ereignissen und Entwicklungen als kritische Pensionäre und Mahner. Für beide ist Gauck „der falsche Präsident“.