Dann aber auch ein historischer Fehler der damaligen Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl
„Wir sind das Volk!“, schallte es vor 35 Jahren durch die Leipziger Innenstadt, schreibt einer meiner Freunde zum 9. Ober 1989. Und weiter: „Die allzu dreiste Fälschung der Kommunalwahlen vom Mai 1989 durch die SED-Bonzen hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Und nachdem Ungarn die Grenze geöffnet hatte, war das Ende der kommunistischen Zwangsherrschaft nicht mehr aufzuhalten. Wie haben wir uns alle gefreut, als dann am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel. Damals hätte keiner mehr einen Pfennig auf den Fortbestand der SED gesetzt. Zu den historischen Fehlern der Kohl-Regierung gehörte es, die SED nicht verboten zu haben. So können die deutschen Stimmbürger heute ihr Kreuz gleich bei zwei SED-Parteien machen: SED1 (= LINKE) und SED2 (=BSW).“
Besagter Freund, ein Medien- und Marketing-Kundiger, ergänzte seine Erinnerung: „Wer politische und wirtschaftliche Entwicklungen verstehen will, muss Zeitungen und Bücher lesen. Wer liest, stellt mehr und bessere Fragen. Beste Chancen also für Qualitätsmedien, die Nachrichten nicht nur überbringen, sondern auch analysieren, erklären, einordnen und kommentieren. Idealerweise sogar ein Forum für Debatten bieten. Qualität findet immer Kunden. Und kluge und nachdenkliche Menschen gibt es immer.“
Und: „Demokratie braucht freie Medien.“
Ich selbst möchte hinzufügen: Ja, wir sind das Volk. Wir sind es noch immer. Aber sind wir auch schon wieder e i n Volk? Wohl noch immer nicht ganz.