Nach siebzehn Jahren Ringen um das Recht hat der einstige DDR-Bürger sein geerbtes Bodenreformland zurückbekommen – Nun hoffen auch weitere Opfer des deutschen Fiskus auf die Rückgabe
Kennen Sie Manfred Jaworek? Ich auch nicht. Warum erwähne ich ihn dann? Weil er zu den Erben von sogenanntem Bodenreformland gehört und weil er dieses Erbe vor kurzem endlich zurückbekommen hat – nach siebzehn Jahren langen Ringens um sein Recht. Viele tausend andere Erben in Brandenburg und weiteren neuen Bundesländern ringen noch immer. Manfred Jaworek vom Potsdamer Ortsteil Grube ist der erste, dessen Rückgabebegehren seine Rechtsbeistände erfolgreich zuendegebracht haben. Es dient gleichsam als ein Musterverfahren. Am 14. Oktober wurde die Rückgabe von siebeneinhalb Hektar Agrarland beurkundet. Erst so spät ist mit ihr ein Urteil des Bundesgerichtshofes vom Dezember 2007 umgesetzt worden. Jetzt ist Jaworek wieder der Eigentümer. Jetzt kann er das Land wieder verpachten wie bis 1997. Oder verkaufen. Jetzt ist er glücklich. Wesentlich geholfen hat ihm die Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum e.V. (ARE). Sie will den Erfolg „tatkräftig nutzen“, um auch die vergleichbaren Unrechtsfälle zu bereinigen: „Ähnliche Unrechtsfälle sind auch in den anderen jungen Ländern vorhanden und müssen einer gerechteren Lösung zugeführt werden.“ Mit diesem Musterfall beginne sie, diese Unrechtsfälle „auf der ganzen Linie aufzurollen“. Was ist der Hintergrund? Was hat es mit dem „Bodenreformland“ auf sich?