Zwischen den Jahren

Wir befinden uns, wie man so sagt, zwischen den Jahren. Weihnachten ist vorbei, in wenigen Tagen auch dieser Dezember und dieses Jahr 2010, das neue Jahr steht kurz bevor. Aber noch ist Dezember. Diese Zeit zwischen den Jahren ist Lesezeit. Ich habe einmal wieder zu einem der Bände meiner Gesamtausgabe des Werks von Erich-Kästner gegriffen. In ihm hat Kästner jeden der zwölf Monate eines Jahres mit einem Gedicht beschrieben. Daher zur Abwechslung von den üblichen Beiträgen in diesem Blog – variatio delectat – ein Gedicht, Erich Kästners Dezember-Gedicht:

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Der Ausweisungsbefehl

Ein Schicksal an Heiligabend vor 65 Jahren

Heute in zwei Tagen ist Heiligabend, wir haben den 22. Dezember 2010. Aber nun denken Sie sich bitte auf den Tag genau 65 Jahre zurück und stellen Sie sich vor, Sie hätten gerade ein amtliches Schreiben bekommen, das Sie mit wachsendem Entsetzen lesen, weil es Sie anweist, binnen zwei Tagen mit ihrer ganzen Familie Ihr Haus und die ganze Gegend, in der Ihre Familie seit Generationen gelebt hat, zu verlassen. Mitnehmen dürften Sie nur Handgepäck, aber keinerlei Wertsachen. Was so eine Anweisung bedeutet und wie einem dann zumute ist, können Sie sich doch sicher ausmalen. Vor 65 Jahren ist ebendies Ernst Niendorf und seiner Familie im Dorf Oehna, damals Sowjetische Besatzungszone, widerfahren. Ein Albtraum? Nein, es war Wirklichkeit.

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Sang- und klanglos ausgeschieden

Michael Beleites, Sachsens Beauftragter für die Stasi-Unterlagen – Eine Würdigung

Er hat sich wahrlich verdient gemacht, schon in der DDR-Zeit, aber auch danach: Michael Beleites, der Sächsische Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Zehn Jahre lang ist er das gewesen: von 2000 bis vor kurzem – mit einer Wiederwahl nach der ersten fünfjährigen Amtszeit. Seit dem 12. Dezember 2010 ist er das nicht mehr. Einen Tag zuvor war seine zweite Amtszeit ausgelaufen. An einem 12. Dezember vor zehn Jahren hatte die erste Amtszeit auch begonnen. Eine dritte wäre in Sachsen gesetzlich möglich gewesen, anders als in fast allen anderen Bundesländern. Aber ein weiteres Mal mochte er nicht kandidieren, es sei weder für das Amt noch für die ausführende Person gut, ein solches Amt länger als zehn Jahre auszuüben.

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Eine Korrektur-Regelung für „Alteigentümer“

Sie bringt verwässertes Recht wieder auf den alten Stand / Es geht um den verbilligten Kauf von 1945-49 enteignetem Agrarland

Es ist mehr als nichts, aber für die sogenannten Alteigentümer doch nur ein winziger Erfolg, was der Bundestag ihnen jetzt einräumt. An diesem Freitag (17. Dezember) hat er gegen SPD und Die Linke ein Gesetz verabschiedet, das denen von ihnen, die in Ostdeutschland nicht wieder einen Agrarbetrieb haben einrichten können, das Recht zurückgibt, ostdeutsche Agrarflächen im ursprünglich zugestandenen Umfang verbilligt zu kaufen. Dieses Recht war als Folge von Preissteigerungen am Markt für Agrarland in den neuen Bundesländern stark verwässert worden und der an sich zugebilligte Flächenhöchstumfang immer mehr zusammengeschmolzen. Daher erfüllt das Gesetz lediglich die staatliche Verpflichtung aus dem geschlossenen Kompromiss von 1994.

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Dies nur Hiobsbotschaften zu nennen, wäre Schönfärberei

Staatliche Schuldenorgie, Finanzkrise, Staaten retten, Euro-Krise – für das alles werden die Bürger bluten müssen, nicht die Verursacher

Hiobsbotschaften zu nennen, die uns von der staatlichen Schuldenorgie, vom EU-Staaten-Retten, von der Euro-Krise, von der EU-Krise immer wieder aufs neue ereilen, sind geradezu Schönfärberei. Was hier geschieht, ist weitaus schlimmer, als das, was nach dem Alten Testament nur der einen Person Hiob an auf einander folgenden Schicksalsschlägen ereilte: Die Krisenfolgen jetzt betreffen Millionen von Menschen, denn letztlich müssen nicht die Verursacher, sondern sie für das geradestehen und bluten, was die führenden Politiker angerichtet haben – als Steuerzahler mit ihrem Geld und Vermögen, als Arbeiter, Angestellte und Selbständige mit ihren gefährdeten Arbeitsplätzen. Auch wird es für sie, was Hiob als Folge einer Wette zischen Satan und Gott widerfuhr, nicht wohlgefällig damit enden, dass sie – wie einst Hiob von Gott, weil er die auferlegte Prüfung bestand – das Verlorene dann doch wiederbekommen. Ihnen nämlich wird der feste Glaube an den Euro und daran, die politische Führung werde klug das wirklich Nötige und Richtige tun, nichts nützen, wie es nach der alttestamentarischen Erzählung Hiob genützt hat, weil er trotz der vom Satan ihm bescherten Unglücke, festen Glaubens an Gott geblieben ist.

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Was immer in Cancun beschlossen wurde …

… Windkraft für Strom  hat natürliche technische Grenzen. Sie sind so wesentlich, dass sie ihn unwirtschaftlich machen

Alles Blendwerk. Was immer beim „Klimagipfel“ in Cancun beschlossen wurde und die selbsternannten Klimaschützer als wunderbare Einigung tiefgläubig bejubeln, was immer in Cancun nicht beschlossen wurde und die gleichen Klimaschützer vorwurfsvoll beweinen: das Klima wird es nicht, aber auch gar nicht kümmern. Es nimmt seinen Gang wie eh und je, unbeeindruckt von der menschlichen Einbildung und Vortäuschung, die Globaltemperatur mit niedrigerem CO2-Ausstoß um 2 Grad senken zu können. Und es wird auch gar nichts daran ändern, dass die Nutzung von Windkraft zur Stromerzeugung natürliche technische Grenzen hat. Gleichwohl verunstalten die riesigen Windkraftgeneratoren mit den sich drehenden Flügelblättern und mit ihrer immer größeren Vielzahl die schöne Landschaft immer mehr und schädigen die Umwelt weiterhin. Aber selbst dann, wenn man diese Tatsachen vernachlässigt oder – wie viele Umweltschützer – seltsamerweise gar leugnet, kann dieser Strom nur sehr begrenzt genutzt werden und ist daher unwirtschaftlich. Warum?

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Die Vision, die zum Albtraum wird

Mit dem Energiekonzept der Bundesregierung auf einem fatalen Weg

Schlaglichter von der Gegenkonferenz zu Cancun: Die III. Internationale Energie- und Klimakonferenz in Berlin

Das Energiekonzept der Bundesregierung führt zur De-Industrialisierung Deutschlands und verschwendet Hunderte von Milliarden Euro – wenn es tatsächlich verwirklicht würde. Auf diese dringliche Warnung lief letztlich alles hinaus, was rund zwanzig Sachverständige auf der III. Internationalen Energie- und Klimakonferenz am 3. und 4. Dezember 2010 in Berlin eindringlich vorgetragen und was die vielen ebenfalls Sachkundigen dort diskutiert haben. Die Reihe der Vortragenden umfasste Physiker, Informatiker, Geo-Physiker, Chemiker, Geologen, Klimageographen,  Meteorologen, Elektro-Ingenieure, Ökonomen, Betriebswirtschaftler, Unternehmer und Publizisten – die meisten aus Deutschland, andere aus Frankreich, Israel, Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten.

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Noch mehr Ethanol ins Benzin

Der staatliche Beimischungszwang ist kontraproduktiv und für das mit ihm vorgeblich Gewollte untauglich

Bescherung zu Weihnachten ist etwas Schönes. Aber wenn man sagt „Das ist ja eine schöne Bescherung“ bedeutet sie das Gegenteil. Zwar blüht so eine jetzt zu Weihnachten noch nicht, dafür aber kurz danach mit Jahresbeginn 2011, nämlich den Autofahrern. Dann beginnen die Tankstellen in Deutschland ein Benzin mit dem Beinamen „E10“ zu verkaufen. Das E steht für „Ethanol“ und die 10 bedeutet „10 Prozent“, denn diesem neuen Benzin sind 10 Prozent Ethanol beigemischt – aber alles andere als freiwillig, sondern staatlicherseits, zwangsweise.

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