Aber im australischen Rockingham weiß man sich zu helfen: mit einer Riesen-Glaskugel für Kinder / Adventszeit in Down Under / Frank Abels berichtet
Fasten Sie eigentlich schon? Ich nehme an, nein. Denn Sie werden sagen: Wieso denn schon jetzt? Die Fastenzeit beginnt doch erst vierzig Tage vor Ostern. Stimmt. Aber vielleicht wissen Sie nicht, ebenso wie zuvor ich, dass die Adventszeit ursprünglich eine Fastenzeit war. Das ist in der Zeit der sogenannten Alten Kirche*) gewesen. Festgelegt war sie auf die Tage zwischen dem 11. November und dem 6. Januar. Auch durfte in dieser Zeit nicht getanzt und aufwendig gefeiert werden, was auch für Trauungen galt. Erst seit 1917 verlangt das katholische Kirchenrecht das Adventsfasten nicht mehr.**) Fasten vor Weihnachten wäre aber gar nicht so schlecht. Denn Weihnachten ist bekanntlich nicht nur die Zeit der besinnlichen, inneren Einkehr, des Kirchgangs und der frommen Gesänge, sondern auch der üppigen Schlemmerei mit gebratenen Gänsen, Puten, Enten und fetten Karpfen samt passender Alkoholika. Deshalb könnte man vorbeugend doch schon mal Zurückhaltung üben, um dem ohnehin wohlgenährten Körper mit dem Schmausen an den Weihnachtstagen nicht allzu viel des Guten zuzumuten. Allerdings ist es für das Adventsfasten eigentlich schon zu spät, denn die Adventszeit steht kurz vor ihrem Ende. Daher höchste Zeit jetzt, einen kurzen Blick nach Australien zu werfen. Wird auch dort die Adventszeit begangen, und wenn ja, wie?
Wenn schon kein Schnee, dann wenigstens Bilder davon
Ich lasse direkt von down under wieder Frank Abels***) zu Wort kommen: „Wir sind immer wieder erstaunt, welche Wirkkraft die europäischen Weihnachtssymbole in einem Land behalten haben, obwohl am Weihnachtstag immer hochsommerliche Temperaturen herrschen und viele den 25. Dezember am Strand verbringen. Überall sind geschmückte Weihnachtsbäume aufgestellt, Weihnachtsmänner mit dem typischen roten Mantel laufen in den Einkaufszentren herum, und die Kinder werden mit ihnen fotografiert. Bilder von verschneiten Landschaften mit Rentierschlitten allenthalben. Die wenigsten Australier dürften je weiße Weihnachten erlebt haben, seit Generationen ist das so, dennoch sind die christlich- weihnachtlichen Symbole allgegenwärtig geblieben. Wir finden das erstaunlich.
Eine Zeitungsente?
Entsetzlich aber finden wir, was in diesen Tagen über Deutschland in der Zeitung zu lesen war. In Krefeld soll die Stadtregierung den Marktbeschickern des Weihnachtsmarktes untersagt haben, christliche Symbole an den Ständen anzubringen, um die moslemischen Bürger nicht zu beleidigen. Stimmt das? Hoffentlich kann uns jemand mitteilen, dass es sich bei dieser Nachricht um eine Zeitungsente handelt.****)
Fallenden Schnee zu erleben im Snow Dome vom Lions Club
Unser Lions Club Rockingham aber hat sich für Weihnachten etwas Besonderes ausgedacht. Es wurde durch Sponsoring des Einkaufzentrums eine gewaltige „Schneekugel“ beschafft. Das sind diese Glaskugeln, die man umkippt, und dann fallen die Schneeflocken auf die weihnachtliche Landschaft. Diese Kugel hier heißt „Snow Dome“ und hat einen Durchmesser von sieben Meter. In diese Kugel können durch eine Schleuse die Kinder eintreten und erleben dann den fallenden Schnee und sind natürlich begeistert. Es dürfen immer nur sechs Kinder zur gleichen Zeit in der Kugel sein, deshalb bilden sich am Einlass Schlangen. Nach zwei Minuten ist dann „Schichtwechsel“, und die nächsten Kinder dürfen, nachdem zwei Dollar Eintritt bezahlt wurden, in die Schneelandschaft.
Die Einnahmen aus dem Snow Dome für wohltätige Zwecke
Der LC Rockingham betreibt den Snow Dome vom 1. bis 24. Dezember an allen Tagen (auch Samstag und Sonntag). Es ist abzusehen, dass mit den Einnahmen alle bisherigen Einnahmerekorde gebrochen werden und wirklich viel Geld für wohltätige Zwecke zusammenkommt, besonders auch deshalb, weil der Club keinerlei Ausgaben hat, da das Management des Einkaufszentrums für alles aufkommt. Auf diese Weise sind wir nun auch auf Weihnachten eingestellt. Ende der Woche erwarten wir unsere Kinder, die zu den „Weihnachtsferien“ kommen. Am 24. sind wir in der Familie ohne Gäste und werden auf alte Art feiern. Am 25. Dezember aber ist bei uns eine australische Weihnachtsparty mit netten Gästen und einem hervorragenden Koch, der für uns Leckeres zubereiten wird. Manuel der Koch hat sein Handwerk im Mandarin in München gelernt und ist heute in Perth Restaurant-Manager. Weil aber am 25. Dezember alle Restaurants geschlossen sind, haben wir das Glück von ihm bekocht zu werden.
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*) http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Kirche
**) http://de.wikipedia.org/wiki/Advent
***) Wer ist Frank Abels? Er ist ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer. Er lebt jeweils ein halbes Jahr in Australien (Perth, Rockingham am Cockburn Sound) und das andere halbe Jahr in Deutschland (Munster, Lüneburger Heide), wo der Betrieb seiner Frank Abels Consulting & Technology GmbH (FAC) steht. Wer wissen will, womit sich das Unternehmen befasst, wird hier fündig: http://www.fac-gmbh.de/fac-gmbh.php Privat schreibt Abels an Freunde, Verwandte und Bekannte regelmäßig Briefe, in denen er anschaulich das Leben in Australien und die Besonderheiten dort schildert. Seine bisherigen Berichte sind hier zu finden:
https://kpkrause.de/2013/11/26/drei-politische-schlaglichter-aus-australien/
https://kpkrause.de/2013/11/18/leute-entspannt-euch/
https://kpkrause.de/2013/11/13/wahlkampfthemen-mit-zugkraft/#more-3179
https://kpkrause.de/2013/09/10/bitte-abkupfern/
https://kpkrause.de/2013/08/03/auch-die-einwanderung-konnte-ein-wahlthema-sein/
https://kpkrause.de/2013/12/13/wie-man-ein-held-wird/#more-3282
****) Ich selbst habe die Nachricht nicht bestätigt gefunden, jedenfalls nicht mit der Begründung, man wolle die moslemischen Bürger nicht beleidigen. Aber eine Bekannter von Herrn Abels schrieb ihm: „Danke für den interessanten Bericht. Bezüglich der Weihnachtsmarkt-Berichterstattung habe ich ein wenig „gegoogled“ und festgestellt, dass es sich nicht um eine Zeitungsente handelt. Drei Links habe ich beigefügt. Es gibt unter dem Stichwort „Weihnachtsmarkt ohne christliche Symbole“ noch einiges mehr.“
http://www.pi-news.net/2013/08/solingen-weihnachten-ohne-christliche-symbole/
http://www.pi-news.net/2009/11/krefeld-weihnachten-ohne-weihnachtsschmuck/
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/mettmann/staedte-setzen-auf-traditionelle-weihnachtsbeleuchtung-aid-1.3622572