Die ungewöhnliche Tat eines vierjährigen Jungen, der seinem Vater das Leben rettet / Frank Abels berichtet aus Westaustralien
Helden sind dünngesät, aber auch nicht gar so dünn. Immer wieder tauchen welche auf, werden wahrgenommen, entdeckt, ins öffentliche Licht gerückt. So zum Beispiel jener Autofahrer, der beherzt ein brennendes Auto mit drei Insassinnen, dessen Bremsen auf abschüssiger Autobahnstrecke versagten, mit seinem eigenen Auto zum Stehen brachte und dadurch zum dreifachen Lebensretter wurde.*) Diese rühmliche Tat trug ihm den Titel „Held der Straße 2013“ und als Geschenk ein Auto ein. Manche werden zu Helden gekürt, wenn sie im Lauf von Jahren beruflich oder ehrenamtlich weit mehr als das Übliche geleistet haben oder tun, was andere nicht tun. Zu ihnen gehört der Amerikaner Chad Pregracke, der seit fünfzehn Jahren Müll aus amerikanischen Flüssen fischt, darunter alte Autoreifen, ausgediente Kühlschränke, kaputte Backöfen, Autowracks, Dosen und vieles andere mehr.**) Er wurde geehrt als „CNN-Held des Jahres 2013“ und beglückt mit 300 000 Dollar. Daneben gibt es stille Helden, die nicht in öffentlichen Glanz geraten, die der allgemeinen Wahrnehmung entgehen und auch selbst kein Aufheben von sich machen. Das sind die unerkannten Helden des Alltags. Jener geehrte Autofahrer dagegen gehört zu solchen Menschen, die unversehens zu Helden werden, weil sie in einer plötzlichen Situation besonderen Mut zeigen, entschlossen das Richtige tun, etwas riskieren, über sich hinauswachsen. Gemeinhin als Held gilt, wer sich unerschrocken und mutig einer schweren Aufgabe stellt oder eine ungewöhnliche Tat vollbringt. So ein Held kann auch mal ein nur vierjähriger Junge sein, wie das folgende Beispiel aus Westaustralien zeigt.
Die Heldenwahl immer in der Adventszeit
Über diesen Jungen hat gerade der deutsche Unternehmer Frank Abels***), der jetzt während der europäischen Wintermonate wieder in Australien lebt, in einem Brief von dort dies berichtet: „Jedes Jahr in der Adventszeit wird in Westaustralien der Held des Jahres gewählt, in einer Galaveranstaltung vom Gouverneur gewürdigt und von den Medien groß herausgestellt. In der Vergangenheit handelte es sich dabei meistens um Lebensretter, Feuerwehrleute oder Bürger mit besonderer Zivilcourage. Aber in diesem Jahr geschah Sensationelles: „Hero of the Year“ wurde der nur vier Jahre alte Ethan Ribero.
Umsichtig die Notrufnummer gewählt und das Rettungszentrum informiert
Was hatte Ethan Heldenhaftes gemacht? Ethan war mit seinem Vater alleine zu Hause, die Mutter noch in der Arbeit, als sein Vater Noel einen Herzanfall bekam und ohnmächtig umfiel. Der Junge wählte sofort die Notnummer 000 und meldete das Problem dem Rettungszentrum. Die Rettungssanitäterin Tahlia James gab Ethan klare Anweisungen, die er völlig ruhig und konzentriert ausführte: „Leg deinen Vater auf die Seite, mach seine Atemwege frei, schalte alle Lichter im Hause an und öffne die Tür damit die Rettungssanitäter sofort herein kommen können.“ Ethan führte alles korrekt aus. Dann rief er seine Mutter mit dem Handy des Vaters an, berichtete ihr alles und riet ihr, nicht erst nach Hause zu kommen, sondern gleich ins Krankenhaus zu fahren. Der Vater überlebte und es geht im wieder ganz gut.
Die Belohnung für Ethan Ribero: der Große Lego-Kasten
An der Preisverleihung, zu der ihn seine Mutter in einen Smoking mit Fliege gesteckt hatte, zeigte Ethan wenig Interesse, bis auf den Großen LEGO-Kasten, den er vom Gouverneur erhielt, und seine neue Freundin, der Rettungssanitäterin Thalia James.“
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*) Den Bericht darüber aus dem „Feuerwehr-Magazin“ siehe hier: http://www.feuerwehrmagazin.de/nachrichten/news/mit-bremsmanoever-zum-held-des-jahres-39901
**) Den Bericht darüber aus der Tageszeitung „Die Welt“ siehe hier: http://www.welt.de/politik/ausland/article122102813/Der-Retter-der-Fluesse-inszeniert-das-Muellsammeln.html
***) Wer ist Frank Abels? Er ist ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer. Er lebt jeweils ein halbes Jahr in Australien (Perth, Rockingham am Cockburn Sound) und das andere halbe Jahr in Deutschland (Munster, Lüneburger Heide), wo der Betrieb seiner Frank Abels Consulting & Technology GmbH (FAC) steht. Wer wissen will, womit sich das Unternehmen befasst, wird hier fündig: http://www.fac-gmbh.de/fac-gmbh.php Privat schreibt Abels an Freunde, Verwandte und Bekannte regelmäßig Briefe, in denen er anschaulich das Leben in Australien und die Besonderheiten dort schildert. Seine bisherigen Berichte sind hier zu finden:
https://kpkrause.de/2013/11/26/drei-politische-schlaglichter-aus-australien/
https://kpkrause.de/2013/11/18/leute-entspannt-euch/
https://kpkrause.de/2013/11/13/wahlkampfthemen-mit-zugkraft/#more-3179
https://kpkrause.de/2013/09/10/bitte-abkupfern/
https://kpkrause.de/2013/08/03/auch-die-einwanderung-konnte-ein-wahlthema-sein/