Ein Glückwunsch aus Kanada, ein Angebot an Indonesien, eine leerstehende Luxusvilla
Australien ist weit weg, down under, also kein Nachbarland. Das mag erklären, warum wir aus unseren Medien hierzulande weit weniger von dort erfahren als zum Beispiel aus Frankreich, den Niederlanden oder Polen. Vieles ist sicher auch nicht bedeutsam genug, um es aufzugreifen. Teils aber mag es auch daher kommen, dass hiesige Mainstream-Medien ungern weiterreichen, was ihrer political-correctness-Haltung und ihren Indoktrinierungen zuwiderläuft. Denn ihr deutsches Publikum könnte dann vielleicht nachdenklich werden und an der einen oder anderen Haltung in Australien Geschmack finden. Drei Schlaglichter aus dem politischen Leben dort mögen das kurz erhellen. Geliefert hat sie der deutsche Unternehmer Frank Abels1), der jetzt während der europäischen Wintermonate wieder in Australien lebt.
Schlaglicht 1: Kanada gratuliert Australien zur Abkehr von der CO2-Steuer
In Warschau ist am vergangenen Wochenende eine der unsäglichen internationalen Klimakonferenzen zuendegegangen. Die Klimaschützer haben deren vages und mageres Ergebnis zur Reduktion des anthropogenen CO2 bejammert. Gruppen der Umweltschutz-Lobbyisten hatten die Konferenz empört verlassen. Wichtige große Staaten wollen sich auf eine verbindliche Reduktion nicht einlassen. Die neue Regierung in Australien will von einer Kohlendioxidsteuer nichts mehr wissen. Frank Abels berichtet: „Es erschienen in den Zeitungen große Anzeigen mit dem Text: „Kanada beglückwünscht Australien für die Entscheidung die Carbon-Tax abzuschaffen“. Wie bekannt hat sich Kanada vor etwa zwei Jahren aus dem Kyoto-Protokoll abgemeldet und betreibt keine Politik mehr, die dem Dogma folgt, dass es einen menschengemachten Klimawandel gäbe.“ Beide Länder könnten für Deutschland ein Vorbild sein. Aber Deutschland will nicht.
Schlaglicht 2: Australien Angebot, indonesische Einwanderer aufzunehmen
Lernen könnte Deutschland auch von der australischen Einwanderungspolitik. Wie geschickt Australien mit seinen Einwanderern umgeht und sie integriert, war hier am 3. August zu lesen.2) Im Wahlkampf hatte der neue Premier Tony Abbot damit geworben, die illegalen Einwanderer nicht mehr ins Land zu lassen, und dafür das Schlagwort Boat people out! verwendet.3) Das war extrem populär. Frank Abels berichtet jetzt weiter: „Es sind seit der Anzeigenkampagne gegen die Boat – People (wir berichteten) kaum noch Boote nach Australien gekommen. Australien besteht darauf, dass nach internationalem Recht das Land, in dem der Flüchtling zuerst ankam, auch für seine Unterbringung zuständig ist. Die indonesische Praxis, Flüchtlinge aus dem Orient nach Australien durchzuschleusen, ist rechtswidrig. Dennoch will Australien Indonesien behilflich sein und sagte zu, für jeden Flüchtling, der aus dem Orient nach Indonesien kommt, einen ausreisewilligen Indonesier aufzunehmen, sofern er das australische Prüfungsprocedere besteht.
So bekommt das Land ordentliche und erfolgreiche Einwanderer
Ein geschickter Vorschlag von Tony Abbot, der aber auch erkennbar, wie man heute sagt, etwas ‚link’ ist. Australien bekäme qualifizierte Leute (die sie ohnehin dringend suchen) und zwar aus einem Gebiet, welches erfahrungsgemäß sehr ordentliche und erfolgreiche Leute hat, hält dafür aber die unerwünschten Araber vom Kontinent fern. Man wird sehen wie Indonesien reagiert. Durch das Bekanntwerden, dass, wie die deutsche Bundeskanzlerin auch, der indonesische Staatschef von den USA mit Unterstützung Australiens abgehört wurde, gab es eine große Entrüstung bei den Indonesiern. Deshalb ist dieses Vorhaben zur Zeit auf Eis gelegt.“
Schlaglicht 3: Warum Labor Premier Abbot einen Steuerverschwender nennt
Tony Abbot wird von der Opposition (Labor) der Steuerverschwendung geziehen. Die sozialistische Vorgängerregierung hatte in Canberra für den Ministerpräsidenten eine neue Luxusvilla bestellt, die 13 000 Dollar (9 300 Euro) Miete im Monat kostet. Als Labor dieses Haus bestellte, dachten sie natürlich daran, dass der MP von ihnen kommt. Nun aber kam es anders, und Tony Abbot wurde Ministerpräsident und lehnte sofort ab, in diesem Pomp zu residieren. Während der Arbeitswoche im Regierungssitz Canberra wird er in einem kleinen Appartement in der nahgelegenen Polizeikaserne wohnen (mit dem Vorteil von der Presse abgeschirmt zu sein), und am Wochenende bei seiner Familie in Sydney, in dem Haus, welches seit Jahrzehnten von ihnen bewohnt wird. Die Opposition sagt nun, er verschwende Steuern, weil er die Villa nicht nutzt, deren Miete langfristig dennoch zu zahlen ist. Man erkennt daran, dass es auch „down under“ Politiker gibt, „die nicht alle Tassen im Schrank haben“.
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1) Wer ist Frank Abels? Er ist ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer. Er lebt jeweils ein halbes Jahr in Australien (Perth, Rockingham am Cockburn Sound) und das andere halbe Jahr in Deutschland (Munster, Lüneburger Heide), wo der Betrieb seiner Frank Abels Consulting & Technology GmbH (FAC) steht. Wer wissen will, womit sich das Unternehmen befasst, wird hier fündig: http://www.fac-gmbh.de/fac-gmbh.php Privat schreibt Abels an Freunde, Verwandte und Bekannte regelmäßig Briefe, in denen er anschaulich das Leben in Australien und die Besonderheiten dort schildert. Ich habe mit Herrn Abels vereinbart, dass ich seine Berichte auf dieser Web-Seite weiterreichen darf.
2) https://kpkrause.de/2013/08/03/auch-die-einwanderung-konnte-ein-wahlthema-sein/
3) https://kpkrause.de/2013/11/13/wahlkampfthemen-mit-zugkraft/#more-3179