Ist sie aber nicht / Wie Australien mit seinen Einwanderern verfährt, schildert der deutsche Unternehmer Frank Abels
Auch dies könnte ein Wahlkampthema sein: Deutschland ist weiterhin Einwanderungsland.1) Deutschland braucht die Einwanderer sogar, jedenfalls so lange, wie nicht genug deutsche Kinder als künftige Arbeitskräfte nachwachsen. Aber bei weitem nicht alle Einwanderer sind für unser Land eine Bereicherung. Daher sollten nur solche kommen dürfen, die hier leben möchten, hinreichend qualifiziert und anpassungsbereit sind, sich anständig benehmen, die Gesetze achten und nach Deutschland nicht deshalb kommen, um von dessen sozialem Absicherungssystem zu profitieren, also den deutschen Steuerzahlern auf der Tasche zu liegen.2)
Aber Deutschland zieht im Vergleich zu anderen OECD-Ländern wenig hochqualifizierte Ausländer an.3) Hier haben überproportional viele Migranten keinen Bildungsabschluss – anders als zum Beispiel in Kanada, wo sogar 45 Prozent der Einwanderer einen Hochschulabschluss besitzen, in Deutschland 28 Prozent. Kern dessen, wie Kanada die Einwanderung regelt, ist ein Punktesystem. Mit ihm wählt Kanada Einwanderungswillige nach Ausbildung, Sprachfähigkeiten und dem Alter aus. Dieses System ist besonders ausgerichtet auf hochqualifizierte Fachkräfte. Wer diese Kriterien erfüllt, kann sogar einreisen, ohne schon ein Arbeitsplatzangebot zu haben.4) Es gibt eine Untersuchung dazu, was Deutschland von der Zuwanderungs- und Integrationspolitik Kanadas lernen kann.5) Deutschland könnte aber auch von Australien lernen. Was genau, beschreibt im Folgenden Frank Abels.
Wer ist Frank Abels?
Abels ist ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer.6) Er lebt jeweils ein halbes Jahr in Australien (Perth, Rockingham am Cockburn Sound) und das andere halbe Jahr in Deutschland (Munster, Lüneburger Heide), wo der Betrieb seiner Frank Abels Consulting & Technology GmbH (FAC) steht. Wer wissen will, womit sich das Unternehmen befasst, wird hier fündig: http://www.fac-gmbh.de/fac-gmbh.php Privat schreibt Abels an Freunde, Verwandte und Bekannte regelmäßig Briefe, in denen er anschaulich das Leben in Australien und die Besonderheiten dort schildert. Hier berichtet er, wie aufmerksam und auch wie förmlich Australien die Eingewanderten integriert, und die Einwanderung handhabt. Das Förmliche zu Beispiel vollzieht sich am Nationalfeiertag, dem Australia Day. Jetzt also Frank Abels:
Die Vereidigung der Neubürger …
„Einer der Höhepunkte des AUSTRALIA DAY ist jedes Jahr die Vereidigung der Neubürger in den Rathäusern der jeweiligen Stadtteile, und wir hatten dieses Mal das Glück eine Einladung zu der Vereidigung im Rathaus von Cockburn zu bekommen, weil eine Freundin von uns die australische Staatsbürgerschaft erhielt. Da es eine wirklich beeindruckende Veranstaltung war soll sie hier etwas ausführlicher beschrieben werden.
… im großen Rathaussaal von Cockburn
Wir wurden durch Einweiser in den großen Ratssaal geleitet, der zum Glück gut gekühlt war (draußen herrschten 42° Celsius) und fanden Sitzplätze unter den etwa fünfhundert Stühlen. Auf der Bühne spielte eine australische Countryband Folklore-Lieder. Um 11.30 Uhr erschien der Bürgermeister Logan Howlett majestätischen Schrittes mit der golden Kette des Zeichens seiner Amtswürde und begrüßte die anwesenden Abgeordneten des Bundesparlamentes, des Landtages, die Neubürger und alle Gäste. Er erklärte den geplanten Ablauf der Feier und bat dann die Abgeordnete des Bundesparlamentes Melissa Parke (Member of the Federal Parlament) die Festrede zu halten. Aus ihrer beeindruckenden Ansprache sind mir folgende Gedanken besonders in Erinnerung geblieben:
Australiens Bevölkerung von 11 (1980) auf 22 Millionen (heute) verdoppelt
Australien ist das erfolgreichste Einwanderungsland der Welt. Fünfundvierzig Prozent aller Australier sind nicht in Australien geboren. 1980 hatte Australien 11 Millionen Einwohner, heute, dank einer
erfolgreichen Einwanderungspolitik 22 Millionen. Australien ist absolut multikulturell und es gibt keine Spannungen zwischen den eingewanderten Ethnien. Der besondere Erfolg manifestiert sich aber vor allem darin, dass anders als irgendwo sonst auf der Welt, insbesondere als im Mutterland Großbritannien, deutlich mehr Einwandererkinder Abitur machen als Einheimische, dafür aber der Anteil Krimineller Jugendlicher deutlich geringer ist als proportional zu erwarten wäre. Ebenso verhält
es sich bei der Arbeitslosigkeit. Dafür sind andererseits überproportional viele Firmengründungen Einwanderern zu verdanken.
Deutschland als Beispiel misslungener Einwanderungspolitik
Zum Thema Migration hatte auch anlässlich des AUSTRALIAN DAY der Abgeordnete Scott Morrison im The Australien, January 23, 2012 einen Artikel mit gleicher Kernaussage geschrieben und darin ebenfalls Großbritannien, aber auch Deutschland als Beispiele misslungener Einwanderungspolitik bezeichnet.
… und wunderbaren neuen Aussies das Leben schenken
Nach der Rede der Abgeordneten bat der Bürgermeister den örtlichen Vertreter der Aboriginals Gan Kwinanu, an die Neubürger Worte zu richten. Dieser sprach zunächst mit großer Gestik in seiner Sprache zu uns, dann begrüßte er die Neubürger herzlich in Englisch. Da sie ja in friedlicher Absicht in das Land gekommen seien, welches sein Volk seit über 40 000 Jahren bewohne, seien sie willkommen. Er forderte sie auf die Schönheit und Würde der Natur zu achten und mitzuhelfen mit ihren, aus vielen Ländern mitgebrachten Künsten und Fähigkeiten, dieses Land zum großartigsten Platz auf dem Erdenkreis zu machen. Er rief emphatisch aus: ‚Last unsere Kinder zusammen Lieder singen, in den Kindergärten gemeinsam spielen, in den Schulen einträchtig lernen, an den Universitäten die Grundlagen unseres Fortschritts gemeinsam erforschen. Lasst sie gemeinsam Familien gründen und wunderbaren neuen Aussies das Leben schenken.’ Mit diesem Satz endete seine Rede und er bekam überwältigenden Applaus.
So werden die Neubürger auf Australien vereidigt
Nun wurden die Neubürger aufgerufen und jedesmal wenn einer nach vorne ging gab es Applaus und Bravo-Rufe. Als die ersten zehn vorne standen las der Bürgermeister die Vereidigungsformel vor, die alle mitsprachen: ‚Ab jetzt und in Zukunft gelobe ich bei Gott, meine Loyalität zu Australien und seinen Bürgern, deren demokratische Überzeugung ich teile, deren Rechte und Freiheiten ich respektiere, und deren Gesetze ich hochhalten und gehorchen werde.’
Und zum Schluss singen alle die Nationalhymne
Die Neubürger kamen fast ausnahmslos in guter Kleidung, viele in ihrer bisherigen Landestracht. Zum Beispiel in indischen Saris oder japanischen Kimonos, ein Schotte mit Röckchen oder eine Tunesierin mit schickem Kopftuch. Von den insgesamt fünfundneunzig Neubürgern waren gut zwei Drittel aus Ostasien, einige Europäer (eine Deutsche) einige Südamerikaner, Neuseeländer, Südafrikaner und ein US-Amerikaner. Nach der Vereidigung erhielt jeder aus der Hand des Bürgermeisters die
Urkunde. So wurden nach und nach alle als neue Staatsbürger aufgenommen und jeweils durch Applaus des Publikums begrüßt. Der Bürgermeister brachte schließlich den „Schlachtruf“ der Australier aus: ‚Aussie, Aussie, Aussie!’ Und zum Schluss wurde die Nationalhymne gesungen. Danach wurden die etwa 500 Personen zum sehr reichhaltigen Buffet gebeten (natürlich auf Kosten der Gemeinde). Der Bürgermeister stand nun für einen Fototermin zur Verfügung und jeder Neubürger durfte sich mit ihm zusammen fotografieren lassen.
Wie man in Australien Neubürger werden kann: die Bedingungen
Wir hatten nun Gelegenheit während der folgenden Party zu erfahren, wie man denn Neubürger in Australien wird. Man muss im Ausland den Antrag auf Einbürgerung bei einer australischen Botschaft stellen. Wenn man den richtigen (gesuchten) Beruf hat, nicht zu alt ist, einen Gesundheitstest übersteht, ein von Eintragungen freies Führungszeugnis hat, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des heimatlichen Finanzamtes vorlegen kann, ein Empfehlungsschreiben seiner Hausbank besitzt hat und Grundkenntnisse in der englischen Sprache in einem Eingliederungstest nachweisen kann, hat man die Chance als „permanent resident“ die Einreise zu bekommen. Wenn man dann zwei Jahre brav in Australien gearbeitet hat, Steuern zahlte, nicht der Sozialhilfe zur Last fiel und
nicht kriminell in Erscheinung trat, kann man den Antrag auf Staatsbürgerschaft stellen. Darf danach aber achtzehn Monate das Land nicht verlassen (auch kein Urlaub) und muss dann in einem Kurs Kenntnisse über Recht, Geschichte, Brauchtum, Lifestyle erwerben und Fähigkeiten in der Landessprache zeigen. Dann wird man zu einer Prüfung eingeladen und muss dabei von 20 Fragen mindestens 12 richtig beantworten. Danach dauert es noch ein paar Wochen bis zum Bescheid.
Warum so nicht auch in Deutschland?
Dieses erfahrend war uns natürlich klar, woher der große Erfolg der australischen Einwanderungspolitik herrührt. Mit diesem strengen Verfahren könnten auch andere Länder, also auch Deutschland, eine viel positivere Migrationsbilanz vorweisen. Wünschenswert oder nicht? Ich denke schon!“
1) In Deutschland leben derzeit rund 11 Millionen Einwanderer aus 194 Staaten. Jeder achte Einwohner ist im Ausland geboren. Die meisten stammen aus Europa (7,4 Millionen), knapp die Hälfte davon aus EU-Staaten (3,5 Millionen). Aus Russland und den Nachfolgestaaten der einstigen Sowjetunion kommen 2,4 Millionen Menschen, aus der Türkei 1,5 und aus Polen 1,1 Millionen. (FAZ vom 19.12.2012).
2) In der FAZ vom 8. Mai 2013 war zu lesen: “Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen nach Deutschland eingewandert wie seit 1995 nicht mehr. Rund 1,08 Millionen Menschen zogen 2012 zu, so viele wie zuletzt vor 17 Jahren. … Dass Menschen gerade aus den Armenhäusern Südosteuropas unwürdige Massenunterkünfte in deutschen Großstädten dem Leben in ihrer Heimat vorziehen, spricht Bände. Halten sie fünf Jahre aus, haben sie Anspruch auf volle Sozialleistungen im „Gastland“. Eine dauer- und massenhafte Zuwanderung in die Existenzsicherung ist für den deutschen Sozialstaat aber nicht zu finanzieren. Die Kommunen schlagen schon Alarm. Deshalb empfehlen Wissenschaftler wie Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn längst den Schwenk vom Gastland- zum Heimatlandprinzip in der EU. Freizügigkeit für Arbeitnehmer ja, aber Zuwanderung in den Sozialstaat begrenzen – ein Vorstoß aus Berlin ist hier überfällig.“
3) FAZ vom 5. Februar 2013.
4) Die Welt vom 24. November 2012 und FAZ vom 25. November 2012.
5) http://www.berlin-institut.org/publikationen/studien/nach-punkten-vorn.html
6) Frank Abels ist Erfinder eines Solarpatentes, das die Firma Shell gekauft hat und das ihn als Projektmanager für dieses Patent bei einer Shell-Tochterfirma nach Perth in Australien brachte. 1983 gründete er ein eigenes Unternehmen, die Frank Abels Consulting & Technology GmbH (FAC). Zunächst ist als „Denkfabrik“ für große Industrieunternehmen tätig gewesen, heute stellt sie Automotive-Komponenten für VW, Audi, Porsche und Land Rover her sowie Hubarbeitsbühnen für das Baugewerbe. Auf den Namen des Autors sind beim Deutschen Patent- und Markenamt mehr als zweihundert Schutzrechte registriert. Während seiner Tätigkeit am Shell-Solarprojekt im sonnenreichen Australien hat er recht bald seine ursprüngliche Begeisterung für Energieerzeugung durch die Sonne verloren und mutierte zum Gegner dieser Technik, weil ihm deren Grenzen schon vor über dreißig Jahren in der Praxis der Entwicklung mehr als deutlich wurden. Seine Liebe zu dem wunderbaren Land Australien wurde dadurch jedoch nicht geschmälert, und deshalb lebt Abels seit einigen Jahren während der in Europa kalten Jahreszeit für etwa sechs Monate in Perth am indischen Ozean.
Vielen Dank, Herr Krause, für den Artikel!
Habe gestern abend eine Tour durch eine mittelhessische Kleinstadt (Hanau) gemacht.
Horden von – meist muslimischen – aggressiv auftretenden Migrantennachkömmlingen machten sich auf den Straßen breit. Sie signalisieren den Deutschen: Das hier ist jetzt unser Land!
Auf der Fahrt nach Hanau fanden sich im Zug Kopftuchmigrantinnen und schrill gekleidete „moderne“ Unterschichtsmigrantinnen in den üblichen Leggings (damit man keine Haut sieht). Als blonde deutschstämmige Frau ernte ich oft hasserfüllte Blicke, werde von Migranten vom Gehweg abgedrängt. Im mindesten Fall spechen sie so laut und benehmen sich aufdringlich, dass ich von selbst das Weite suche.
Auf dem Rückweg in meine Wohnung mache ich den üblichen Spießrutenlauf durch. Migrantenkinder – vorwiegend muslimisch, aber auch aus dem Ostblock, – zeigen mit dem Finge auf mich (und andere Deutsche), verhöhnen mich, rotzen vor mir auf die Straße, werfen Steine ans Fenster, klopfen mit Kochlöffeln auf Fässer, beschießen mich auf dem Balkon mit Erbsenpistolen, brüllen die halbe Nacht herum und dergleichen. Nachts dringt aus jedem dritten Fenster unverschämt laute muslimische Musik. Aus den heruntergelassenen Fenstern der Dreier-BMWs jaulen aggressiv türkische Lieder.
Auf diese Weise ist es den Immigranten gelungen, jeden deutschstämmigen, der es sich finanziell leisten kann, aus der Straße zu drängen.
Etwa jede dritte Woche finden hier türkische Hochzeiten statt. Ein Riesengetrommel, wimmernde Flöten, Volksauflauf. Alle Straßen werden mit selbstherrlicher Selbstverständlichkeit mit Autos blockiert. Auf den Autos prangt groß über der Motorhaube die türkische Fahne. Immer wieder die Botschaft: Das hier ist unser erobertes Land. Wir herrschen hier jetzt.
Beinahe jede Nacht geht irgendwo eine Schaufensterscheibe zu Bruch. Die Eigentumswohnungen sind entwertet. Wer nicht rechtzeitig verkauft hat, verlor sein Lebenswerk.
Das ist mein Deutschland, wie ich es täglich erlebe. Das ist nicht mehr meine Heimat. Ich erwäge, mein ehemaliges Heimatland zu verlassen und so selbst zur Migrantin zu werden.
Die Kanzler Schmidt und Kohl haben kein Hehl daraus gemacht, das sie die Unterschichtsmigranten – allen voran die Türkischstämmigen – lieber heute als morgen wieder zurückgeschickt hätten.
Auch die breite Masse des deutschstämmigen Restvolkes ist, wie man unschwer den Lesermeinungen diverser Mainstreamwebsites entnehmen kann, deutlich kritisch gegen den Austausch unseres Volkes gegen Fremdvölker eingestellt.
Die Industrie will zwar Deutsche durch ausländische Lohndrücker ersetzen, aber die müssten selbstverständlich qualifiziert sein.
Die Banken haben Interesse an einem exponentiell wachsenden Volk, da auch der vom Volk zu erwirtschaftende Zinseszins exponentiell wächst. Dennoch dürfte das Großkapital kein Interesse an ausländischen Sozialhilfeempfängern haben, sondern nur an jenen, die zu schuften bereit sind.
Alle Weichen sind also gestellt, jeder will – wenn überhaupt – qualifizierte Einwanderer, die mit dem deutschen Volk um Resourcen konkurieren.
Die Frage ist daher, wieso wir immer noch unqualifizierte Fremde ins Land eindringen lassen, sie durchfüttern und zur Fortpflanzung ermuntern. Wer könnte ein Interesse daran haben, ausländische Straftäter durch lachhafte „Strafen“ zu weiteren Straftaten zu ermuntern? Wer könnte selbst die Kanzler zu einer Kehrtwende zwingen?
Die einzige Antwort, die mir einfällt, sind unsere Besatzer. Die Amerikaner haben weltweit gezeigt, wie gekonnt sie feindliche Regionen bewusst destabilisieren – und nicht nur muslimische! Ein Deutschland, deren Großstädte von Bevölkerungskonflikten innerlich zerfressen sind, stellt weder wirtschaftlich noch militärisch eine Bedrohung dar.
Ein gespaltenes Deutschland mit einem babylonischen Sprachengewirr, dessen Bildungsstand von Jahr zu Jahr sinkt, ist spätestens seit dem ersten Weltkrieg der feuchte Traum unserer Feinde. Allmählich scheint er in Erfüllung zu gehen.
Klaus Peter Krause@Darius: Ihre Erklärung, wer an der Destabilisierung Deutschlands interessiert ist, wird zutreffen. Aber es sind wohl nicht nur die USA allein.
Klaus Peter Krause – Folgenden Kommentar hat Frau Ulla Lang geschrieben und zugestimmt, dass ich ihn für sie hier einstelle:
„Sie haben das Thema Einwanderung aufgegriffen und u.a. auch Kanada beispielhaft erwähnt. Ich kann Ihnen versichern, dass Kanada längst gekippt ist und die dortige Regierung – wie auch bei uns – alles tut, damit sich kein „Kanadier“ beschwert. Die Unzufriedenheit der „kanadischen Europäer“ wächst von Jahr zu Jahr. Immer wieder wird behauptet, die kanadischen Einwanderungsgesetze könnten vorbildhaft für Deutschland sein. Das mag sein. Nur sind diese inzwischen über die „Familienzusammenführung“ in einem Ausmaß angewachsen, dass es auch in Kanada erhebliche Probleme gibt.
Meine Schwester lebt seit 1966 in Kanada. Aufgrund vieler Besuche kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten: Unser erster Besuch war 1972 – meine Schwester lebte in Toronto downtown. Das öffentliche Leben war „britisch“ geprägt. Es gab immer schon italienisches Viertel, deutsches Viertel etc aber das öffentliche Leben war eben britisch.
Im Laufe der Jahre zog meine Schwester in die Stadt Brampton (man würde bei uns sagen: Vorstadt von Toronto). Dort haben wir sie von 1986 beginnend nahezu alle zwei Jahre besucht. In Brampton hat sich seit Ende der 90er Jahre die Bevölkerung nahezu verdoppelt auf ca. 500 000 Einwohner. Das Bild in der Stadt hat sich verändert. In der Einkaufsmall stehen inzwischen Farbige (vor allem Asiaten) hinter den Tresen und die Putzkolonnen sind weiß. Der Immobilienmarkt war fest in Indischer-Hand.
Sicherheitskräfte am Flughafen Toronto oder bei der Polizei haben durchgesetzt, dass sie anstelle der Uniformmütze ihren Turban tragen können. Sehr zum Ärger der weißen“ Bevölkerung. Ich hörte Klagen über Sonderrechte der Zuwanderer (unabhängig ob von armen oder wohlhabenden Kanadiern), die man auch bei uns hört. Vorzugsbehandlung auch bei staatlichen Zuwendungen. Die Stadt Toronto hat eine Quote im Verwaltungsdienst gesetzlich beschlossen. Danach wurde in einem Bewerbungsformular für den öffentlichen Dienst gefragt, ob ein besonderes Aussehen vorläge (damit war die Hautfarbe gemeint), wenn nein, brauche man sich nicht bewerben. Ich habe ein solches Formular selbst gesehen.
Downtown Toronto hat kein eigenes öffentliches Leben mehr. Je nach Stadtteil bestimmen die Zuwanderer die öffentliche Gestaltung. So gibt es in downtown nur noch Geschäfte mit ausschließlich chinesischer Schrift – außer der Bank of Montreal die noch zusätzlich den englischen Schriftzug beibehalten hat. Hinzu kommt, dass diese „Neuzuwanderer“ nicht einmal mehr die englische Sprache erlernen – offenbar verlangt es auch niemand.
Große Zuwanderungsgruppen ( z.B. Inder) haben eigene Schulen. Parallelwelten sind nicht mehr zu übersehen und die „Weißen“ wandern, sobald sie in den Ruhestand gehen möglichst ab. (Auch meine Schwester). Moslems ist ein eigenes Privatrecht eingeräumt, nach dem sie ihre Dinge selbst regeln, ungeachtet der gültigen kanadischen Gesetze.“ Ulla Lang