Sie haben in Politik und Medien plötzlich Konjunktur: als Kampfbegriff gegen selbständig Denkende – Menschen, die nach anderen Erklärungen suchen – Verschwörungstheorien kennen ist besser als sie nicht kennen – Was keine Verschwörungstheorie ist – Was die Justizministerin verwechselt – Was die politische Führung in Kauf nimmt, um ihre Haut zu retten – Die Bedeutung der Angst – Die „Verschwörungstheorie“ als Begriff erfunden hat der CIA 1967 – Verschwörungstheorie? Nein, Verschwörungspraxis – Verschwörungen sind allgegenwärtig: 33 Beispiele
Mit dem Corona-Virus gerät inzwischen auch das Thema Verschwörungstheorien in die breite Öffentlichkeit. Plötzlich hat es in Politik und Medien bemerkenswerte Konjunktur. Die staatlichen Anordnungen, die sich gegen ein Ausbreiten des Virus richten, werden mit ihren Begründungen zunehmend infrage gestellt – zumal von ernstzunehmenden Virologen und namhaften anderen Kundigen. Der Widerstand gegen die immer noch ausufernden Freiheitsbeschränkungen breitet sich aus. Die Demonstrationen, darunter die mit dem Motto „Mahnwache Grundgesetz“, bekommen Zulauf. Die politische Führung und die ihr folgsamen Medien fühlen sich argumentativ in die Enge getrieben.
Politiker und Medien geraten in Begründungsnot
Von den Widerständlern sehen sie sich zunehmend unter Druck gesetzt. Deren Argumentationen wirken auf die bisher geschürte Angst der Bevölkerung zersetzend. Politiker und Medien geraten in Begründungsnot. Politiker, die Staatsmacht ausüben, glauben, sich nicht irren zu dürfen. Schwere Fehler zuzugeben, fällt schwer. Schlimmerweise haben sie mit ihren Anordnungen schon gewaltigen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Sie müssen befürchten, zur Verantwortung gezogen zu werden. Das wollen sie unbedingt vermeiden.
Verschwörungstheorie als Kampfbegriff gegen selbständig Denkende
Daher sind sie dazu übergegangen, die Kritiker als unglaubwürdig hinzustellen und mundtot zu machen. Es fällt auf, wie Verschwörungstheorien hierfür instrumentalisiert werden. Sie wissen sich nicht mehr anders zu helfen und greifen zur Keule der Diffamierung. Sie verleumden die Kritiker als Verschwörungstheoretiker. Das Wort wird zum Kampfbegriff, um selbstständig Denkende abzuschrecken und Kritiker lächerlich zu machen.
Menschen, die nach anderen Erklärungen suchen
Als Verschwörungstheoretiker gelten Menschen, die hinter bestimmten Ereignissen oder Entwicklungen finstere Mächte am Wirken sehen oder zumindest ganz andere Ursachen oder Vorhaben wittern als jene, die eigentlich auf der Hand liegen oder die offiziell genannt und vorgegeben werden, kurz, wenn auch nicht immer zutreffend, Verschwörung genannt. Menschen, die nach anderen Erklärungen als der vorherrschenden oder vorgegebenen Version suchen, gibt es immer. Es ist nicht verwerflich und kann nützlich sein. Gedanken darüber, was wohl hinter diesem und jenem stecken könnte, dürfen sein und müssen sein. Und nicht jede gefundene Erklärung ist eine Verschwörung und nicht unbedingt nur eine Theorie, sondern vielleicht eine gefundene Wahrheit.
Verschwörungstheorie, die diesen abfälligen Namen verdient
Aber es gibt natürlich sehr absonderliche, abenteuerliche und abwegige Ansichten, die den abfälligen Namen Verschwörungstheorie als nicht ernstzunehmen vollauf verdienen. Zu solchen Ansichten gehört zum Beispiel jene Gruppierung in Deutschland, die sich „Reichsbürger“ nennt und behauptet, das Deutsche Reich existiere fort, und die sich deshalb nicht an die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland gebunden sieht. Sie glaubt wohl, das Staatsgebilde des heutigen Deutschland sei eine Verschwörung gegen Deutsche, zumindest gegen sie als „Reichsbürger“. Oder der Irrglaube von der hohlen Erde. Nach dieser Theorie soll die Erde ein Hohlkörper sein und in ihm die Nazis wohnen, auch Außerirdische, Wikinger und Dinosaurier. Beides sind Ansichten, die noch nicht einmal plausibel sind. Menschen, die dergleichen oder ähnliches vertreten, sind Spinner.
Verschwörungstheorien kennen ist besser als sie nicht kennen
Daneben gibt es Verschwörungstheorien, die zunächst nicht unplausibel klingen, die aber nicht bewiesen sind. In diese Kategorie gehört zum Beispiel die Deutung der Kondensstreifen von Flugzeugen als „Chemtrails“ (angebliche Wettermanipulationen durch Versprühen von Chemikalien in der Atmosphäre). Dass sie überhaupt nicht plausibel ist, hat der Pilot und Autor Peter Haisenko im Juni 2015 hier erklärt und damit diese Theorie widerlegt. Aber auch wenn Verschwörungstheorien schlüssig sind, sind sie trotz Schlüssigkeit noch nicht bewiesen. Doch sollte der fehlende Beweis nicht davon abhalten, über solche Theorien informiert zu sein. Sie kennen ist besser als sie nicht kennen. Man kann sie ernstnehmen oder auch nicht. Sie werden jene, denen sie gelten – meist die politische Klasse, Super-Reiche und Mächtige – nicht erschüttern.
Was keine Verschwörungstheorie ist
Keine Verschwörungstheorie ist, dass die politische „Elite“ Politik nicht oder nicht nur für die anderen Menschen und für das Gemeinwohl macht, sondern eigene Interessen verfolgt. Das ist nicht nur sehr plausibel, sondern praktische Erfahrung im politischen Alltag. Die Befürchtung, dass wir abgleiten in Richtung Überwachungsstaat, ist beobachtbar und keine Spinnerei, daher ebenfalls keine Verschwörungstheorie, jedenfalls keine Theorie. Begründet und keine Verschwörungstheorie sind die Kritik und der Protest gegenüber den massiven Freiheitsbeschränkungen wegen des Corona-Virus, die zu schweren Schäden in der Wirtschaft, in der Beschäftigung und für die Menschen führen. Aber die Bundesregierung rückt die Kritiker und Demonstranten in die Nähe solcher Theorien.
Bundesregierung warnt vor Corona-Verschwörungstheorien
Im FAZ-Bericht über die Demonstrationen lautet der Aufmacher am 12. Mai auf Seite 1: „Bundesregierung warnt vor Corona-Verschwörungstheorien.“ In der Bundesregierung wachse die Sorge vor zunehmender Verbreitung von Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Blatt zitiert Regierungssprecher Steffen Seibert: Kritik sei in der Demokratie immer wichtig und notwendig, eine lebhafte Debatte das Zeichen eines freien Landes. Etwas ganz anderes aber seien abstruse Behauptungen oder Theorien, die einen Sündenbock oder „Weltbösewicht“ suchten. „Wer das verbreitet, der will sein verschwörungstheoretisches Süppchen kochen, mit dem er offensichtlich bei anderen Gelegenheiten nicht so recht zum Zuge gekommen ist. Wer so etwas verbreitet, der will unser Land spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen.“
Was die Justizministerin verwechselt
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) wird mit den Worten zitiert: „Mich erfüllt mit großer Sorge, wenn normale Bürger zusammen mit Rechtsextremisten, Demokratiefeinden und Verschwörungstheoretikern demonstrieren.“ Doch Frau Lambrecht verwechselt da etwas. Es ist nämlich umgekehrt: Nicht normale Bürger haben sich denen angeschlossen, sondern diese den normalen Bürgern und sie unterwandert. Denn wie üblich werden sich unter die Demonstranten auch Typen gemischt haben, die ganz andere politische Absichten verfolgen – Krakeeler, Chaoten, Umstürzler, Geltungssüchtige, Verwirrte, vielleicht sogar bezahlte Provokateure.
Was die politische Führung in Kauf nimmt, um ihre Haut zu retten
Außerdem solche, die hinter den Anti-Corona-Maßnahmen mehr vermuten als bloße Virusbekämpfung, Verschwörungstheoretiker also. Aber vermuten dürfen sie. Und kritisch hinterfragen ebenfalls. Nicht alles davon ist abwegig. Doch erleichtert es der politischen Führung, die Demonstrationen als unglaubwürdig hinzustellen und zu verunglimpfen. Ihr kommt es darauf an, die Bürger, die ihr noch vertrauen, bei der Stange zu halten, überzeugende Argumentation der Kritiker abzuwehren, den Schrecken vor dem Virus zu pflegen und ein zu starkes Ausbreiten der Proteste zu verhindern. Um ihre Haut zu retten, nimmt sie den immensen Wirtschaftsschaden und die Einkommensverluste der Bürger in Kauf.
Die Bedeutung der Angst
Ohne Angst, so muss die politische Führung befürchten, werden ihre Anordnungen brüchig und immer weniger befolgt. Somit verliert sie Vertrauen. Auf Vertrauen der Bürger hat sie sich mit ihren Maßnahmen bisher stützen können. Daher haben diese die Anordnungen in großer Mehrheit verständnis- und angstvoll befolgt. Das tun sie auch jetzt noch, zumal Strafen drohen. Aber der Widerstand und die Demonstrationen weichen die Angst und das Verständnis auf. Wird die Angst der Bevölkerung erschüttert, schwindet das Vertrauen. Das gilt es zu vermeiden. Es könnte gelingen.
Die „Verschwörungstheorie“ als Begriff erfunden hat der CIA 1967
Es ist wohl kein Zufall, dass das Wort Verschwörungstheorie der amerikanische Geheimdienst CIA erfunden hat. Er nämlich war es, der am 2. April 1967 den Begriff conspiracy theory geprägt hat, nämlich „für eine Kampagne, um regierungskritische Inhalte mit idiotischen Spinnereien über einen Kamm zu scheren und damit auf einfachem Wege zu diskreditieren“. Der Auslöser dafür war eine Umfrage der Warren Commission. Danach gaben damals 46 Prozent der befragten Amerikaner an, sie glaubten nicht daran, dass Präsident John F. Kennedy durch den als Täter identifizierten Lee Harvey Oswald ermordet worden sei.
Verschwörungstheorie? Nein, Verschwörungspraxis
Ein ausführlicher Beitrag zu Verschwörungstheorien findet sich auf der Web-Seite Gegenfrage mit Datum vom 2. April 2020. Danach gab es „in der Vergangenheit bereits derart viele nachgewiesene Verschwörungen, insbesondere in der US-Politik, dass der Begriff ‚Verschwörungstheoretiker‘ als Vorwurf gegenüber einem Gesprächspartner direkt naiv anmutet“. Oder anders formuliert: Es handelt sich gar nicht um Verschwörungstheorie, sondern um Verschwörungspraxis.
Verschwörungen sind allgegenwärtig: 33 Beispiele
Ferner liest man dort: „Verschwörungen sind allgegenwärtig, ob zwischen verliebten Teenagern, in Geschäftsleitungen großer Unternehmen oder eben in Politik und Wirtschaft. Die amerikanische Unabhängigkeit war eine Verschwörung, jede politische Koalition, das NATO-Bündnis: Wer nicht wahrhaben will, dass ‚Verschwörungen‘ existieren, muss sehr naiv sein. Jeder mündige Bürger sollte sich darüber Gedanken machen, was unsere Politiker hinter ihren verschlossenen Türen aushecken.“ Anschließend sind in dem Beitrag 33 Beispiele bekannter und weniger bekannter Verschwörungen aufgelistet und kurz beschrieben: Von der Dreyfuß-Affäre über den Watergate-Skandal, den Asbest-Fall, die Iran-Contra-Affäre, den Tonkin-Zwischenfall, die Operation Gladio, die New World Order (Neue Weltordnung), Fußball WM 1954 (die Deutschland überraschend gewann), die Illuminaten bis hin zur Trilateralen Kommission. (Quelle hier).
Verschwörung???
Würde da nicht besser.
Eingeschränkter geistiger Horozont.
Mangel an rationalem Denkvermögen.
Innkompetenz.
Machtentfaltung und Phantsie.
(Das entwickelt sich beim Menschen so ab dem 4 Lebensjahr.)
Es gibt noch vieles mehr, besser Passen?
Sehr hilfreich ist sehr oft auch ein Quer und Gegenabgleich.
( Da entpupt sich oft so einiges auch als
durchaus logisch nüchternes geschehen, zb.
etwas übersehen, vergessen oder nicht einbezogen:)
Interdisziplinäres Denken ist oft sehr hilfreich
bei der Auflösung von scheinbaren ,,Rätseln,,.
Mit sich selbst etwas nachsichtig und tolerant
sein? Kann und ist auch recht hilfreich.
Freundliche Grüsse
ZITAT: Auf Vertrauen der Bürger hat sie sich mit ihren Maßnahmen bisher stützen können.
Quizfrage: Wie nennt man dann Bürger, die einer permanent rechtsbrüchigen, hetzenden, Angst schürenden und lügenden Regierung noch immer vertrauen?
Verschwörungstheoretiker sind bemüht, selbständig zu denken. Natürlich kommt bei manchen auch Unsinn heraus und andere manövrieren sich in Sackgassen. Menschen, die bemüht sind, selbständig zu denken, sind mir jedoch lieber als jene, die selbst die haarsträubendsten Lügen einfach glauben und nachplappern. Von letzteren haben wir viel zu viele in Deutschland. Von ersteren viel zu wenig. Habe den Mut, deinen Verstand zu gebrauchen bedeutet nicht, dass dies allen gleich gut gelingt. Ebenfalls bedeutet es nicht, dass alle auf Anhieb Meisterdenker sind. Übung macht den Meister. Auch Kleinkinder müssen zuerst krabbeln lernen und fallen häufig hin bevor sie aufrecht gehen können. Jeder kann sich im Musizieren üben auch wenn er später erkennt, dass er unmusikalisch ist. Und jeder kann sich im Denken üben auch wenn sich später zeigt, dass er kein Meisterdenker ist. Und der wichtigste Punkt ist: Wer selber denkt, ist ein weniger leichtes Opfer für Manipulateure. Wer selber denkt ist klar im Vorteil.
Ich gehe davon aus, daß der Sozialismus eine internationale Verschwörung ist. Der hat in allen Großorganisationen mehr oder weniger die „Führung“ übernommen. Das ganze Verhalten ist davon geprägt.