50 Jahre Rechtsbrecher Greenpeace

Die Einladung zur Jubelfeier ins Ozeaneum von Stralsund – Auch Merkel nimmt teil: Rechtsbrecher unter sich

Greenpeace-Aktionen  sind einfallsreich, Natur- und Umweltschutz bekundetermaßen ihr Ziel. Aber phantasievolle Einsätze gepaart mit guter Absicht befreien diese Organisation nicht von der Bindung  an Recht und Gesetz. Gleichwohl hat sich Greenpeace immer wieder und mannigfaltig über diese Bindung hinweggesetzt. Einige davon sind hier aufgelistet. In diesem Sinn ist Greenpeace eine Rechtsbrecher-Organisation. Wohl gab es zuweilen Anklagen, auch Gerichtsverfahren und gelegentlich Verurteilungen, doch die fanden, wenn überhaupt, nahezu außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung statt. Im  öffentlichen Aufsehen dagegen haften blieben die spektakulären Aktionen und damit auch der Eindruck, für den guten Zweck sei erlaubt, was sonst nicht erlaubt ist. Gewohnheitsrecht ist damit aber nicht entstanden. Gleichwohl hat es diesen Anschein. Denn fünfzig Jahre geht es nun schon so. Am Abend des 30. August, also heute, wird dieses 50jährige Jubiläum gefeiert. Von 19.00 bis 23.59 Uhr.

Die Einladung zur Jubelfeier ins Ozeaneum von Stralsund

Greenpeace International begeht diese Festveranstaltung im Ozeaneum von Stralsund, Hafenstraße 11. In der Einladung dazu heißt es: „Dieses Jahr jährt sich ein besonders Jubiläum: Greenpeace wird 50 Jahre alt. Das wollen wir am 30. August (abhängig von den Corona-Entwicklungen) mit einer Abendveranstaltung im Ozeaneum Stralsund gebührend feiern. Wir freuen uns Sie als Freund:innen und Unterstützer:innen von Greenpeace an diesem Abend im Saal der ‚Riesen der Meere‘ des Ozeaneums Stralsund begrüßen zu dürfen! Zu diesem Festakt  haben wir neben der internationalen Greenpeace-Geschäftsführerin Jennifer Morgan und den deutschen geschäftsführenden Vorständen Martin Kaiser und Roland Hipp auch hochrangige Politiker:innen eingeladen.“ (Quelle hier).

Auch Merkel nimmt teil: Rechtsbrecher unter sich

Die Gesetzes- und Rechtsverstöße werden dort sicher nicht zur Sprache kommen. Ebenso nicht die vielfältige Kritik und warum zwei Mitgründer die Organisation verlassen haben und was sie ihr vorwerfen.*) Nur die Erfolge. Einen Heiligenschein bekommen die Rechtsbrüche mit ihnen aber nicht. Was Wikipedia umfänglich über Greenpeace schreibt, finden Sie hier. Teilnehmerin an der Jubiläumsfeier in Stralsund ist auch die Noch-Kanzlerin Angela Merkel. Eine Rede von ihr ist ebenfalls vorgesehen. Einer meiner Freunde bringt die Dinge immer wieder gekonnt auf den Punkt: „Die Kanzlerin macht den Rechtsbrechern ihre Aufwartung. Rechtsbrecher unter sich.“

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*) Der eine ist der ehemalige Präsident und Mitgründer von Greenpeace International Patrick Moore, der von der Organisation inzwischen abgewandt hat. Laut Wikipedia wirft er der Organisation „ideologische Verblendung vor, die in einer rigorosen Protesthaltung gipfelte und bei der sich die Organisation weigere, Konsens in Bezug auf Ökologie zu schaffen“.

Zitat von Moor: „Greenpeace hat sich von Logik und Wissenschaft verabschiedet. Die Kampagnenprofis arbeiten mit emotionalen Bildern. Für viele Menschen sieht ein Tulpenfeld viel besser aus als ein frischer Kahlschlag, wo nur noch häßliche Baumstümpfe zu sehen sind. Viele denken leider nicht so weit, dass der Wald wieder nachwächst und dass die Forstindustrie auch ein starkes ökonomisches Interesse daran hat, dass er nachwächst. Die biologische Vielfalt eines Tulpenfeldes tendiert jedoch gegen Null.

Der andere ist Paul Watson, 1972 eines der ersten Mitglieder von Greenpeace, der die Organisation schon vor deren offizieller Gründung unterstützt hatte. Watson verließ sie  im Streit 1977. Nach seinen Worten hat sich Greenpeace zur größten „Wohlfühlorganisation“ der Welt entwickelt. Menschen würden Greenpeace beitreten, um sich gut zu fühlen. Sie wollten sich als Teil der Lösung fühlen und nicht als Teil des Problems. „Nach der Meinung von Paul Watson ist Greenpeace ein Geschäft. Dieses Geschäft verkaufe den Menschen ein gutes Gewissen.“

(Quelle für beides ebenfalls hier).

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