Gedankensplitter – Inflation und Teuerung

Immer wieder fällt mir auf, dass Zeitungen und andere Medien in ihren Nachrichten und Kommentaren zum Anstieg des Preisniveaus keinen Unterschied machen zwischen Inflation und Teuerung. So auch jüngst zum wiederholten Mal selbst in der FAZ in der Meldung „Benzinpreise lassen Inflation sinken“.*) Also: Wenn Preise bei unverändertem Angebot und unveränderter Nachfrage steigen, weil die Geldmenge aufgebläht ist, dann ist das Inflation. Wenn Preise steigen, weil das Angebot bei unveränderter (oder gar gestiegener) Nachfrage zurückgegangen oder die Nachfrage bei unverändertem (oder gar gesunkenem Angebot) gestiegen ist, dann ist das keine Inflation, sondern nur eine Teuerung. Siehe auch: https://kpkrause.de/2012/09/04/teuerung-und-inflation/  Aber nicht immer ist beides genau auseinanderzuhalten, weil es ineinander verschwimmen kann. Doch durchweg richtig ist, den prozentualen Anstieg des Preisniveaus einfach nur Teuerungsrate zu nennen, denn auch Inflation verteuert das Leben.

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*) FAZ vom 28. September 2013, Wirtschaftsteil Seite 12.

 

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3 Kommentare zu „Gedankensplitter – Inflation und Teuerung“

  1. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich habe mich jüngst mit demselben Thema beschäftig. Es stellte sich mir die Frage ob eine hohe Inflation (Hyperinflation) oder eine Deflation schlimmer ist. Betrachtet man die Inflation, so wird man schnell feststellen, dass ein gewisses Maß für die Wirtschaft gesund ist. Steigt diese jedoch über eine gewisse Höhe (Hyperinflation) so ist sie immens bedrohlich. In einer gesunden Wirtschaft wird es immer Konjunkturzyklen geben. Je nach Zyklus herrscht entweder eine Inflation oder Deflation vor. Erst der Eingriff seitens der Staaten / Zentralbanken mithilfe der Geldpolitik führt zum ausufern beider Seiten. Die Ursache für eine hohe Inflation (Hyperinflation) wird immer in der Geldpolitik gelegt. Eine normale und gesunde Deflationsphase (Wirtschaftsabschwung) wird in der Regel nicht zugelassen. Die Zentralbanken versuchen diese Phase mit der Geldpolitik zu umgehen. Die daraus resultierende expansive Geldpolitik stellt die Grundlage für eine Hyperinflation dar. Einer sehr hohen Inflationsphase geht somit meist eine Deflationsphase voraus, auch wenn diese durch die expansive Geldpolitik oftmals nicht zu sehen ist. Ob eine jetzt Deflationsphase oder eine hohe Inflationsphase schlimmer ist, kann meiner Meinung nicht eindeutig beantwortet werden. Bei einer Hyperinflation kann ein Neustart (in der Regel ein Währungsneustart) schneller vonstattengehen. Die Auswirkungen finden hierbei in einem sehr kurzen Zeitfenster statt. Das Endergebnis einer Deflation ist meist nichts anderes … jedoch wird der Crash in der Regel nach hinten verschoben …

  2. Mit Entsetzen habe ich heute festgestellt, daß seit Oktober 2013 kein Beitrag mehr veröffentlicht wurde!
    Hoffe sehr, Herr Krause, daß es Ihnen gut geht und Sie wohlauf sind!?
    Für eine kurze Antwort wären Ihnen etliche Leser Ihrer Seite sicher sehr verbunden.
    Ihr Karl-P. Schlor

  3. Eben sehe ich, daß es doch weitere, sehr aktuelle Beiträge gibt, also alles in Ordnung!
    Verstehe nicht, warum ich dies vorher nicht erkennen konnte, Tschuldigung!
    Karl-P. Schlor

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