Zwischenrufe – Hat sich Angela M. in eine Sackgasse gesiegt?

Im Berliner Parlament nur Sozialdemokraten? – Der STERN organisiert den „Kampf gegen Rechts“ – Hat Angela M. sich in eine Sackgasse gesiegt? – Umfrage nach der Wahl: Union noch stärker, AfD drin – Seehofer verspricht: Keine Steuererhöhungen – USA: Die Regierung wird zwangsweise geschlossen? – Was wird, wenn der deutsche Michel nicht mehr zahlen kann oder will? – Maxeiner & Miersch stehen vor einem Rätsel. – Deutschland und die wirtschaftliche Freiheit – Flachsinn der Woche – *)

Im Berliner Parlament nur Sozialdemokraten?
Zwischenruf zu: http://blog.wiwo.de/chefsache/2013/09/28/harmlose-apo-der-opas/
In Österreich haben gleich zwei neue Parteien den Sprung ins Wiener Parlament geschafft. Tu felix Austria?

Der STERN organisiert den „Kampf gegen Rechts“
Zwischenruf zu: http://www.stern.de/politik/deutschland/afd-chef-lucke-biedermann-oder-brandstifter-2060931.html
Im Frühjahr kokettierte Bernd Lucke immer gerne mit dem Satz „Ich bin kein Politiker“. Schon richtig, einem Polit-Profi würde das Wort „entartet“ nicht über die Lippen kommen, nicht spontan, nicht unbedacht, nicht mal nach dem dritten Bier. Aber was der STERN hier zelebriert, ist natürlich Kampfjournalismus der eher minderen Güte. RTL & STERN (beide zum Bertelsmann-Konzern gehörend) und Forsa – die linke Allianz zieht gegen die APO zu Felde. Alt-68 gegen die APO? Ja, die Zeiten ändern sich. Die, die früher „draußen“ waren, sind jetzt „drin“. Gibt es künftig einen neuen „Marsch durch die Institutionen? Oder taugen „Generation Golf“ und „Generation Facebook“ dazu nicht?

Hat Angela M. sich in eine Sackgasse gesiegt?
Zwischenruf zu: http://www.welt.de/politik/deutschland/article120481344/Angela-Merkels-groesster-Fehler.html
Ein lesenswerter Artikel über arithmetische Mehrheiten und politische Mehrheiten. Klar, wenn im Parlament nur noch Sozialdemokraten sitzen, wird das für eine parteipolitische Alternative zum allgemeinen Linkstrend bei der nächsten Wahl ein starkes Argument sein.

Enttäuschend dagegen vor allem, wie man bei Springer Qualitätsjournalismus versteht und sichert. Ist es nur der berühmt-berüchtigte Druckfehlerteufel, der den marxistischen Philiosophen Ernst Bloch nennt wie den Besitzer einer Steakhouse-Kette („Block“)? Oder sind im Rahmen diverser Kostensenkungsmaßnahmen die Leute entlassen worden, die vorher mit Korrekturlesen beschäftigt waren? Oder gehören Fragen wie „Wer war Ernst Bloch?“ in Zeiten des grassierenden Google-Journalismus bei Einstellungsgesprächen in politischen Verlagen nicht mehr zur fachlichen  Einschätzung der Kandidaten?

Umfrage nach der Wahl: Union noch stärker, AfD drin
Zwischenruf zu: http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/umfrage-zu-moeglichen-neuwahlen-union-wuerde-noch-zulegen-afd-waere-im-bundestag-12596521.html
Manche Wahlen finden eine Woche zu früh statt.

Seehofer verspricht: Keine Steuererhöhungen
Zwischenruf zu: http://www.bild.de/politik/inland/horst-seehofer/hier-gibt-er-sein-steuer-ehrenwort-32597386.bild.html
Wir werden uns das merken, Herr Seehofer.

USA: Die Regierung wird zwangsweise geschlossen?
Zwischenruf zu: http://news.yahoo.com/closed-business-government-shutdown-history-105448761.html
Welch‘ ein schöner Gedanke. Schließlich ist das Eigentum von keinem Bürger sicher, wenn das Parlament tagt.

Was wird, wenn der deutsche Michel nicht mehr zahlen kann oder will?
Zwischenruf zu: http://www.wiwo.de/politik/europa/walter-kraemer-irgendwann-kommt-in-europa-der-grosse-knall/8364538.html
Der Dortmunder Statistik-Professor Walter Krämer (sein Buch „Das Lexikon der populären Irrtümer“  ist sehr zu empfehlen) redet Klartext und teilt kräftig gegen die Medien aus: “ Die Leute werden systematisch für dumm verkauft. Von der Politik, aber auch durch Ihre Kollegen Journalisten. Was Spiegel, Süddeutsche Zeitung bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk für Unsinn in Sachen Euro-Rettung verbreiten, ist erschreckend.“ Ob die Entscheidungsschlacht um den Euro in Griechenland, Zypern, Portugal oder Spanien geführt wird? Walter Krämer empfiehlt, dass wir unsere Augen auf den Nachbarn richten, der der größte Problemfall in Europa ist:

„Ich bin oft in Frankreich, verbringe da gerne meinen Urlaub. Es ist für mich unverständlich, wie die Eliten des Landes kein Gespür dafür haben, dass Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit immer weiter leidet. Mit Hollande wurde ein Sozialist an die Macht gewählt, der als erstes das Renteneintrittsalter auf 60 Jahren absenkt. Da kann man sich doch nur an den Kopf fassen. Auch eine Reform der 35-Stunden-Woche ist kein Thema. Wer soll das bezahlen? Frankreich ist der größte Problemfall in Europa.“

Was wird aus der vielbeschworenen „deutsch-französischen Freundschaft“, die de Gaulle hochleben ließ, wenn der deutsche Michel nicht mehr zahlen kann oder will?

Maxeiner & Miersch stehen vor einem Rätsel
Zwischenruf zu: http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Maxeiner-und-Miersch/article120403341/Die-seltsame-Politisierung-der-Klimawissenschaft.html
Ein lesenswerter Artikel, insbesondere auch der Hinweis auf deutsche Regierungsbeamte,  von denen man erfährt, was sie für ihr Geld tun. Maxeiner & Miersch berichten auch über etwas, das ihnen rätselhaft ist: „Die Studie brachte auch an den Tag, dass sich 70 Prozent der Journalisten, die übers Klima berichten, als links einordnen. Wir haben bis heute nicht ganz begriffen, warum.“ Da kommen spontan einige Erklärungsansätze:

1) 70 Prozent aller Journalisten dürften generell links zu vorordnen sein. Warum sollen dann nicht 70 Prozent aller Journalisten, die über die „Klimakatastrophe“ berichten, links sein?

2) Für Linke ist die Welt doch einfach zu erklären: Der Kapitalismus ist an allem schuld.

3) Der Sozialismus ist ein Kind der Industriegesellschaft. Zwar hat sich die kapitalistische Wirtschaftsweise der kommunistischen als überlegen gezeigt. So sahen es wenigstens viele Menschen in der Euphorie von 1989. Doch mittlerweile sind die Linken überall wieder da. Und werfen dem Kapitalismus vor, dass er
– die Gegensätze zwischen Arm und Reich vertieft;
– die Umwelt und unsere Lebensmittel vergiftet;
– die Erde erwärmt.

Klar: Industrie produziert, lässt Schornsteine rauchen, Rohstoffe und Güter bewegen, verbrennt Erdöl, verbraucht Energie, stößt CO2 aus und – so die vermeintliche Kausalkette – heizt damit die Atmosphäre auf. So wurde aus Kohlendioxid, einem harmlosen, geruchlosen und ungiftigen Gas, dem Nährstoff aller Pflanzen, im Bewusstsein der Öffentlichkeit ein „Klimakiller“.

Vom Klimarat der UNO (dem IPCC) quasi amtlich bestätigt, vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) scheinbar wissenschaftlich bewiesen, von (fast) allen Politikern pausenlos nachgeplappert, von (fast) allen Medien durchs Dorf getrieben. Die Linken können den „Kampf gegen den Kapitalismus“, ihre „raison d’ètre“, endlich weiterführen. Und sie glauben, damit ein überzeugendes und wirksames Argument zu haben, mit dem sie die 1989 verlorene Schlacht quasi im „Rückspiel“ doch noch gewinnen wollen.

Mit den alten Konzepten von Mauerbau, Stacheldraht, Schiessbefehl und Gulag konnte man bei den Menschen nicht mehr punkten. Das war auch dem letzten Betonkopf bei den Kommunisten klar. Wenn die Roten sich jedoch jetzt GRÜN anstreichen und beteuern, dass es ihnen bei der Bevormundung und Entrechtung von Menschen selbstverständlich nur darum ginge, die Menschheit vor dem Untergang zu retten, ja, dann finden die Rattenfänger wieder Zuspruch.

So gesehen, ist die Klimakatastrophe ein ideales Thema für die Linken, um ihre Öko-Diktatur  nett verpackt den Menschen schmackhaft zu machen. Und Angela Merkel? Warnt sie etwa das Volk vor dieser perfiden Strategie? Mitnichten. Die Technikerin der Macht hat das politische Potential dieses Schwindels früh für sich entdeckt.

Deutschland und die wirtschaftliche Freiheit                                                                                                                                              Zwischenruf zu: http://www.welt.de/wirtschaft/article120041691/Wirtschaftliche-Freiheit-in-Deutschland-waechst.html  Alles gut? Oder alle wieder gut? Wer wissen will, wie es um Deutschland wirklich steht, sollte vielleicht die Deutschen befragen, die in der Schweiz arbeiten. Dann könnte man etwas darüber erfahren, was es für einen Unterschied macht, wenn

1) mehr NETTO von BRUTTO nicht gefordert werden muss, sondern Realität für ALLE ist;

2) der Staat sich als Dienstleister für den Bürger begreift;

3) im Parlament keine Kommunisten sitzen;

4) für eine erstklassige Krankenversicherung nur eine „Kopf-Pauschale“ fällig wird;

5) Kernkraftwerke nicht überstürzt abgeschaltet werden.

Begründet wird die relativ gute Position Deutschlands mit dem „Schutz der Eigentumsrechte, und die Stabilität der Währung geht.“ Da müssen die Autoren der Studie etwas übersehen haben. Denn am Eigentum seiner Bürger vergreift sich der deutsche Staat schon ganz gerne. Und gegen Personen wie Kohl, Schäuble, Waigel & Co. steht der Vorwurf der Hehlerei im Raum: http://www.derrechtsstaat.de/

Und die gleichen angeblich bürgerlichen Politiker, die sich am Eigentum von Bürgern vergreifen, zerstören aktuell auch die Stabilität der Währung. Denn die angebliche Euro-Rettung bedeutet Ende von Wohlstand und Stabilität, gigantische Umverteilung und Start in eine Inflationsgemeinschaft (http://www.stop-esm.org/). Es wird für kommende Generationen ein Rätsel sein, wieso viele Wähler im Jahre 2013 Angela Merkel für einen „Stabilitätsanker“ gehalten haben.

Flachsinn der Woche

Zwischenruf zu: https://kpkrause.de/wp-content/VN-Klimaschutzpreis-2014.pdf  und https://kpkrause.de/wp-content/Auflagenentwicklung-Zeitungen.pdf  Warum durchleben viele Zeitungsverlage stürmische Zeiten? Dabei liefern sie doch nach eigener Einschätzung alle Qualitätsjournalismus vom Feinsten? Weiß der Verbraucher etwa nicht zwischen Qualität und Schund zu unterscheiden? Nach gängiger Lesart ist das Internet schuld.

Früher wurde der Wettbewerb zwischen Verlagen zumeist über Inhalte ausgetragen. Diejenigen, die nicht zu den „digital natives“ gehören, werden sich noch daran erinnern, wie Gräfin Dönhoff und Theo Sommer bei der ZEIT, Henri Nannen beim STERN und Rudolf Augstein beim SPIEGEL eine „neue Ostpolitik“ herbeizuschreiben versuchten. Und wie Matthias Walden und Enno von Löwenstern bei Springer, William S. Schlamm (Zeitbühne), Caspar von Schrenck-Notzing (Criticon), Karl-Ludwig Bayer (Epoche) und Wilfried Scharnagl (Bayernkurier) sich dem linken Zeitgeist wortgewaltig und ideenreich entgegenstemmten.

Und heute? Verpassen sich Parteien, Automobilmarken, Markenartikler und Medien alle einen grünen Anstrich (alles nur green washing?). Und die führende Tageszeitung Vorarlbergs schreibt einen „Klimaschutzpreis“ aus (mit freundlicher Unterstützung wichtiger Firmen). Ja, wenn alle einer Meinung sind, dann wird 1. meistens gelogen und 2. es schwer, sich im Wettbewerb zu differenzieren.

Wenn Medien mit dem Zeitgeist eine unheilige Allianz eingehen, entstehen Veröffentlichungen für die Archive, an die sich Verleger und Journalisten später nur ungern erinnern lassen. Man denke nur an die Nazi-Lyrik von Henri Nannen und Werner Höfer. In welchem Semester wird an Journalistenschulen erstmals der Irrsinn behandelt werden, wie man so absurd blödsinnig sein konnte, das „Klima zu schützen“. Statistische Mittelwerte des Wetters der Vergangenheit eignen sich denkbar schlecht von Journalisten „geschützt“ zu werden.

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*) Diese Zwischenrufe – warum? Es gibt Berichte, Informationen, Geschehnisse, Beobachtungen, zu denen man sofort sich zu äußern neigt, was man von ihnen hält. Es sind spontane kurze Kommentare, die nicht unbedingt auf die Goldwaage zu legen sind, kleine Schnellschüsse, teils amüsant, teils ironisch, teils bissig, meist prägnant. So manches davon bekomme ich zugeschickt, habe es gelesen, mich dran erfreut, und das war’s dann. Aber warum nicht auch andere teilhaben lassen und sie als „Zwischenrufe“ weiterreichen? Zum Beispiel die von meinem Freund Sebastian Maisfelder. Was hiermit geschieht.

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