Hinter der Gasumlage steckt mehr

Ihr wirkliches Ziel: Die Bürger zur Wärmepumpe zwingen – Sie sollen nicht mit Gas heizen, sondern mit Wärmepumpen – Erst ihnen die „Stromwende“ aufgezwungen, jetzt sollen sie die „Wärmewende“ schlucken – Eine weitere Folge von CO2-Verteufelung und Klimarettungswahn – Die hinterhältige Nutzung der Gasmangel-Lage – Ein FAZ-Leser: „Wärmepumpen sind umso effektiver, je weniger sie benötigt werden“ – Die Verbraucher werden von einseitiger Versorgung mit Strom immer abhängiger gemacht – „Die deutsche Energiepolitik hat einen Gipfel der Absurdität erreicht“

Hinter der Gasumlage steckt mehr, als die Bundesregierung den Bürgern sagt. Ihr geht es eigentlich darum, die Bürger zum „freiwilligen“ Installieren von Wärmepumpen zu zwingen. Das will sie aber nicht sagen, sondern begründet die Umlage nur so: Deutsche Gas-Importeure bekommen – wegen der auch deutschen Sanktionen gegen Russland – aus Russland weniger Gas, müssen aber ihre eigenen Lieferverpflichtungen erfüllen und sich daher die Fehlmengen woanders beschaffen. Die Einkaufspreise für diese Fehlmengen sind drastisch höher als die Weiterverkaufspreise, die sie einst mit ihren Abnehmern vereinbart hatten. Den Verlust, der sich daraus für sie ergibt, gefährdet ihre Existenz.

Die Bundesregierung schwadroniert von Solidarität und Gasnotlage beheben

Aus dieser existentiellen Notlage will die Bundesregierung die Gas-Importeure retten, daher diesen Verlust ausgleichen und den Fehlbetrag mit der Gasumlage für alle Gasverbraucher finanzieren. Sie schwadroniert dabei von Solidarität mit den Gas-Importeuren und davon, die Gasnotlage zu beheben. Diese Notlage hat sie aber selbst zu verantworten. Ohne die Sanktionen gegen Russland, wäre genug Gas für die deutsche Versorgung verfügbar. Die Gasleitung Nord-Stream 2 zum Beispiel hat Deutschland, amerikanischem Drängen folgend, gesperrt, und durch Nord Stream1 kommen aus Russland nur noch rund 20 Prozent der möglichen und früheren Liefermengen.

Den Energiemarkt-Zusammenbruch seit 22 Jahren selbst herbeigeführt

Robert Habeck, zurzeit Bundesminister für Wirtschaft  und Klimaschutz, schwafelt, die Gasumlage gewährleiste die Versorgungssicherheit in Deutschland, die Alternative dazu wäre der Zusammenbruch des deutschen Energiemarkts gewesen (FAZ vom 16. August 2022, Seite 1). Ausgerechnet diese Alternative haben die deutschen Habecks aber längst ergriffen, nämlich mit dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) vor 22 Jahren – und damit eben jenen Energiemarkt-Zusammenbruch bereits herbeigeführt. Jetzt bricht dieser noch schwerer zusammen. Zuvor hatte Deutschlands Energieversorgung hervorragend und preisgünstig funktioniert. Doch seitdem haben sich die Kosten der Stromversorgung verdreifacht, und das Stromnetz wurde mit ständiger Zusammenbruchgefahr destabilisiert.1) Die sozialistischen Grünen und die Links-Drall-Altparteien als ihre Mitläufer haben wider jede Vernunft gehandelt, schwerste Schuld auf sich geladen und sich strafbar gemacht, werden aber trotzdem nicht gerichtlich zu belangen sein.

Erst den Bürgern die „Stromwende“ aufgezwungen, jetzt soll die „Wärmewende“ folgen

Der Beweggrund der („grün-sozialistisch“ beherrschten) Bundesregierung für die Gasumlage reicht aber weiter. Mit der Gasumlage macht sie das Gas für die Verbraucher derart teuer, dass diese, so die Absicht, das Heizen mit Gas umstellen auf das Heizen mit Wärmepumpen (Zur Funktionsweise von Wärmepumpen hier und Weiteres  hier). Im Jahr 2000 haben SPD und Grüne den Bürgern das EEG aufgezwungen für die Stromwende. Jetzt, im Jahr 2022 drücken ihnen SPD-Grüne-FDP die Gas-Umlage aufs Auge für die Wärmewende. Die Menschen sollen ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr mit Gasheizungen wärmen, sondern gefälligst mit Wärmepumpen.

Ein weiterer Auswuchs von CO2-Verteufelung und Klimarettungswahn

Auch dies ist ein weiterer Auswuchs der CO2-Verteufelung als „Klimakiller“, des daraus folgenden Klimarettungswahns und der deshalb den Bürgern aufgezwungenen „Energiewende“: fort von Kohle, Erdöl, Erdgas, Kernkraft und hin zur Energieversorgung allein mit zu teurem Strom aus Wind, Sonnenschein und Pflanzenvergärung – auch Strom aus Wassermühlen wie schon lange, aber der fällt wegen  seiner geringen Menge nicht ins Gewicht. Außerdem liefern Wind und Sonne nur unzuverlässig Strom („Zufallsstrom“) und sind aus technischen Gründen nicht grundlastfähig.

Die hinterhältige Nutzung der Gasmangel-Lage

Der rot-grün-gelben Bundesregierung geht es also nicht so sehr darum, das Gas-Importunternehmen Uniper2) und andere Russen-Gas-Importeure vor dem Konkurs sowie die Bevölkerung vor Gasversorgungsnot zu bewahren, wobei sich bezweifeln lässt, ob die Konkursgefahr bei diesem großen Energieunternehmen wirklich besteht. Es geht ihr darum, diese (wohlgemerkt: selbst herbeigeführte) Mangellage hinterhältig zu nutzen, um  die Bürger in den Umstieg auf die vorgeblich klima-konforme Wärmepumpe zu treiben als die vermeintlich „preiswertere“ Heizlösung. Für die wird aber Strom gebraucht, ohne ihn läuft sie nicht und wärmt sie nicht. Jüngst hat sich dazu ein FAZ-Leser für sein eigenes Haus unter anderem diese Gedanken gemacht:

Ein FAZ-Leser: „Wärmepumpen sind umso effektiver, je weniger sie benötigt werden“

„Leider würde schon die Wärmepumpe etwa 50 kWh Strom pro Tag benötigen, das Acht- bis Sechzehnfache. Wie Photovoltaik und Wärmepumpen in den innerstädtischen Quartieren mit drei bis fünf Etagen und entsprechend reduzierter freier Grund- und Dachfläche pro Wohneinheit praktiziert werden sollen, bleibt mir unverständlich. Aufgrund des geschilderten hohen Spitzenbedarfs müsste man nicht nur von Nord nach Süd über Land, sondern auch in den Wohngebieten vermutlich die Versorgungsleitungen schleunigst mit größeren Kabelquerschnitten und Transformatoren ertüchtigen. Anfang dieses Jahres wurde in der Straße, an der ich wohne, die Stromversorgungsleitung erneuert. Meine Frage, dass doch vermutlich größere Leiterquerschnitte verlegt würden, wegen zu erwartender E-Mobilität und Wärmepumpen, wurde verneint. Heilige Einfalt.“ Ferner wies der Leser darauf hin, dass die üblichen Luftwärmepumpen physikalisch bedingt umso ineffizienter arbeiten, je kälter die Außenluft ist.  Und mit einem Schuss Sarkasmus:  Das Problem sei, verkürzt gesagt, „dass Solarzellen und Wärmepumpen in unseren Breiten leider umso effektiver sind, je weniger sie benötigt werden“. (Dr. Jürgen Heinzerling, Hamburg, FAZ vom 26. Juli 2022, Seite 7).

Für Privathaushalte in Deutschland eine dreifache Belastung

Von 2019 bis 2022 hat sich das Gaspreisniveau verfünffacht.3) Zusätzlich zu der Verteuerung, die sich aus der inzwischen allgemeinen Mangellage auch außerhalb Deutschlands ergibt, und zusätzlich zum Verlustausgleich für Importeure von Russen-Gas bürden die politisch Verantwortlichen den Gasverbrauchern in Deutschland über die Gasumlage auch noch die gewaltigen Mehrkosten auf, um die sie die Gasversorgung der deutschen Industrie entlasten wollen. Ohne diese Entlastung würden Unternehmen dort in weiten Bereichen wegen nicht mehr tragbarer Gaskosten ihren Betrieb einstellen müssen. Auf Industrie und verarbeitendes Gewerbe entfallen vom gesamten inländischen Verbrauch an Erdgas 50 Prozent, auf die privaten Haushalte 31 Prozent, auf die Stromerzeugung 12 und auf die Fernwärme 7 Prozent (Zahlen für 2021, Quelle hier).

Die Gasumlage ist eine Quersubventionierung für die Industrie

Für die Industrie findet also eine Quersubventionierung statt. Die hat es für sie auch schon beim EEG als „EEG-Privileg“ gegeben, damit energieintensive Unternehmen diese künstliche Stromverteuerung überleben. Auch hier droht wieder Subventionsmissbrauch, und der Bürokratie-Hydra werden neue grässliche Köpfe wachsen, um das alles zu verwalten und einem Missbrauch vorzubeugen – abermals mit unproduktiven Personal auf Kosten all‘ derer, die noch produktiv arbeiten und wohl jetzt schon die Minderheit der bezahlt Beschäftigten ausmachen.

Die Verbraucher werden von einseitiger Versorgung mit Strom immer abhängiger gemacht

Wärmepumpen also sollen es richten.4) Sie sollen Gas ersetzen, jedenfalls als Heizenergie für die vielen privaten Endverbraucher mit ihren Brennwert-Gasheizungen im Keller und ihren Gasthermen auch in Geschosswohnungen. Das Gas muss weg, denn mit Gas kann man doch das Klima nicht retten. So würgen also die politischen Täter beim privaten Endverbraucher die Gasverwendung ab und schieben den Gaspreis derart hoch, damit die Gasheizer zur überaus teuren Wärmepumpe flüchten, ohne dass diese Wärmeversorgung durch die Primär-Energie Gas noch abgesichert ist. Das ist verhängnisvoll. Anders als der Energielieferant  Wärmepumpe lässt sich Gas mit hohen Nutzeffekten vielfach verwenden, so bei der CH4-Verwendung in der Chemie, als Prozess-Wärme, als Primär-Energie für die Strom-Erzeugung und eben auch als Heizwärme des Endverbrauchers, nicht zu vergessen das Kochen mit Gas auf Gasherden. Der Verbraucher wird für seinen Energiebedarf immer abhängiger gemacht von einseitiger und unzuverlässiger Versorgung mit Strom.

„Die Gasumlage ist eine Schnapsidee“

Erhoben wird die Gasumlage vom 1. Oktober an. Sie ist festgesetzt auf 2,4 Cent je Kilowattstunde, dazu noch 19 Prozent Mehrwertsteuer. Diesen Betrag hat der „Marktgebietsverantwortliche Gas“, die Gesellschaft Trading Hub Europe (THE), am 15. August bekanntgegeben. Mit dem, was da zusammenkommt, sollen die Gasimporteure 90 Prozent ihrer stark gestiegenen Ersatzbeschaffungskosten finanziert bekommen, 10 Prozent sollen sie selbst tragen. Beschränkt ist der Ausgleich auf das Erfüllen ihrer vertraglichen Lieferverpflichtungen und berechnet nach einer laut FAZ „komplexen Formel“, die unter anderem den Unterschied zwischen dem vertraglich vereinbarten und dem aktuellen Einkaufspreis berücksichtigt. Wirtschaftsprüfer müssen die Höhe der Mehrkosten testieren.  Die Laufzeit der Umlage dauert bis zum 1. April 2024. Geändert werden kann sie alle drei Monate. THE sammelt die Umlage bei den Energieversorgern ein, die sie den Verbrauchern in Rechnung stellen können, aber nicht müssen. Die sonst so regierungsfromme FAZ urteilt: „Die Gasumlage ist eine Schnapsidee.“ (FAZ vom 16. August 2022, Seite 1)

„Die deutsche Energiepolitik hat einen Gipfel der Absurdität erreicht“

Man kann es sich schon jetzt ausmalen: Später wird es wie einst bei Trittins verharmlosender Kugel Eis in Sachen EEG um ganz andere Beträge gehen. Der NAEB-Stromverbrauchschutz-Verein kann sich schon einen Betrag über 40 Ct./kWh nur für die Umlage vorstellen – ohne den eigenen wie schon bisher bezahlten Verbrauchsanteil. Gas wird für normalverdienende Privatverbraucher unerschwinglich werden. Ebendas ist beabsichtigt. Dabei fliegt den Tätern die Energiewende mit dem Ukraine-Krieg und den törichten Sanktionen schon jetzt um die Ohren. Ständig sind sie am reparieren. Ihr Flickwerk wird größer und größer und zum undurchdringlichen bürokratischem Dschungel – ein „Dschungelbuch“ der ganz anderen Art. Frankreichs UN-Abgesandter Gérard Araud5): „Die deutsche Energiepolitik hat mittlerweile einen Gipfel der Absurdität erreicht.“ Weitere solcher Gipfel sind vorstellbar.

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1) NAEB Stromverbraucherschutz e.V. im Schreiben an 242 ausgewählte MdB  der Oppositionsparteien (AfD, CDU, Die Linke), per Email vom 8. August 2022 verschickt.

2) „Die Gasversorgung beruht auf langfristigen Verträgen zwischen Erzeugern, Importeuren und den lokalen Versorgern. Der größte Gasimporteur ist Uniper, ein weltweites Energieunternehmen mit dem Sitz in Deutschland und dem Hauptaktionär Fortum, einem finnischen Konzern. Uniper betreibt Kohlenkraftwerke in Deutschland, darunter das neue Kraftwerk in Datteln. Weiter wird die Energiewende mit den Bau von Windgeneratoren vorangetrieben. Der Handel mit CO2-Zertifikaten ist ein weiteres Feld. Das Gas wurde weitgehend aus Russland bezogen. Uniper hat sich auch an dem Bau der Gasleitung North Stream 2 beteiligt. Mit dem Embargo gegen Russland sind die Lieferungen zusammengebrochen. Uniper und auch die anderen Importeure müssen nun Gas zu hohen Weltmarktpreisen einkaufen. Doch die inländischen Lieferverträge mit den lokalen Versorgern, vorwiegend Stadtwerken, sollen weiter gelten. Dies muss zwangsläufig zur Insolvenz der Importeure führen, denn die Importpreise übersteigen die Vertragspreise mit den Abnehmern deutlich.  ..….   Die Bundesregierung hat inzwischen Uniper finanziell gestützt. Sie ist Anteilseigner von Uniper geworden. Hier bleibt die Frage offen: Wurde eine mögliche Insolvenz von Uniper abgewendet, um die nationale Energieversorgung nicht noch stärker zu gefährden, oder wurde Uniper gestützt, um so mit der Gasabgabe die Energiewende voran zu treiben? Denn immer mehr private Investoren erkennen, dass der wetterabhängige zweitklassige Wind- und Solarstrom zu teuer ist. Uniper ist ein wesentlicher Akteur für den Bau und Betrieb von Windgeneratoren.“ (Prof. Dr. Hans-Günter Appel, NAEB-Stromverbraucherschutz e.V. am 12. August 2022).

3) NAEB Stromverbraucherschutz e.V. ebenfalls im Schreiben an 242 ausgewählte MdB  der Oppositionsparteien (AfD, CDU, Die Linke), per Email vom 8. August 2022 verschickt.

4)  Kritisches zu den Wärmepumpen: Das unterschätzte Problem (in: Die Welt hier  und „Der teure Wärmepumpen-Hype“- Fachleute warnen, viele Gebäude überhaupt nicht geeignet (in: Frankfurter Allgemeine Zeitung hier).

5) Am 19. Juni 2022 auf Twitter. Er bezog sich damals auf  die jüngsten Überlegungen der Bundesregierung. Quelle: hier).

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