Daher plant die Stadt jetzt ein „Klima-Wohngebiet“ – Ein Vorzeigeprojekt soll es werden – Aber was ist, „wenn der Markt das Projekt nicht annimmt“? – Dem Spuk ein Ende machen
Der Lateiner sagt mit Juvenal*): Difficile est satiram non scribere. Es fällt schwer, eine Satire nicht zu schreiben. Zumal dann, wenn die Vorkommnisse an sich schon selbst Satire zu sein scheinen, also eine Satire zur Satire schreiben zu wollen, eine besondere Herausforderung darstellt. Man glaubt, seinen Augen nicht zu trauen, wenn man vernimmt: Die Stadt Lübeck plant ein „Klima-Wohngebiet“. Der erste Gedanke, der einem beim Lesen dieser Überschrift**) durch den Kopf schießt, ist der: Gibt es in Lübeck Wohngebiete o h n e Klima? Da Lübeck über „Klima-Wohngebiete“ bisher offenbar nicht verfügt, kann das nur zu dem schrecklichen Befund führen, dass alle Lübecker bis jetzt klimalos leben: ohne Temperatur, ohne Regen, ohne Wind, also ganz ohne Wetter – und bis auf weiteres klimalos leben müssen, denn es soll ja nur e i n Klima-Wohngebiet entstehen, jedenfalls vorerst. Wird sich nun in Lübeck panische Angst ausbreiten? Nein, so doof sind die Lübecker nun doch nicht. Aus langjähriger Erfahrung und ihrer Stadtchronik wissen sie: Sind wir an unserer Klima-Losigkeit schon bislang nicht zugrunde gegangen, werden wir an ihr auch künftig nicht zugrundegehen. Brauchen sie also ein Klima-Wohngebiet überhaupt?