Er löst eine Erregungswoge gegen Alexander Gauland und die AfD aus – Unklug und unnötig zwar ist der Satz, aber für Nicht-Böswillige unmissverständlich – Ein gefundenes Fressen, an dem sich alle AfD-Gegner weidlich laben – Meuthen distanziert sich, verteidigt Gauland aber – Frank Plasberg will Gauland bei „Hart, aber fair“ nicht mehr sehen – Noch immer keine rettende Idee für den Umgang mit der AfD gefunden
Und wieder geht eine Erregungswoge gegen die AfD durchs Land. Ausgelöst hat sie eine Äußerung Alexander Gaulands, der zusammen mit Jörg Meuthen Bundesvorsitzender der AfD ist: „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“ Verdreht dabei wird der Sinn dieses Satzes. Die Erregten unterstellen der Äußerung, für Gauland seien Massenord an den Juden und sonstige Nazi-Verbrechen nur ein Vogelschiss, er tue sie also nur als eine Petitesse, als eine Bagatelle ab.
Das ist absurd. Mit dem Vogelschiss gemeint ist, bezogen auf die ganze deutsche Historie, allein die Zeitspanne, nicht das Geschehen. Die ist – widerspruchsfrei – mit zwölf Jahren verhältnismäßig kurz, aber was in ihr geschehen ist, schrecklich und grauenhaft. Nur dies ist der Sinn des Satzes. Die Zeitspanne als Vogelschiss zu bezeichnen ist zwar drastisch, aber prägnant. Ohnehin hatte sich Gauland zuvor zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 bekannt und diese Zeit als „zwölf verdammte Jahre“ verurteilt. Ebendies wird von den Erregten unterschlagen, sonst nämlich könnten sie den Sinn des Satzes nicht verdrehen. (Ausschnitt aus der Rede hier. Dort auch Gaulands Stellungnahme zu den Vorwürfen).
Unklug und unnötig zwar, aber für Nicht-Böswillige unmissverständlich
Gleichwohl, das Wort vom Vogelschiss war – zumal wegen der Steilvorlage für die vielen politischen Gegner der AfD – unklug und unnötig. Es war auch keine unbedachte Eingebung des Augenblicks, sondern stand so in seinem Redemanuskript. Aber für Nicht-Böswillige ist unmissverständlich, wie Gaulands Satz gemeint und zu verstehen ist: Die Geschichte Deutschlands und der Deutschen ist länger und eine andere als die zwölf Schreckensjahre der Hitler-Diktatur 1933 bis 1945. Dergleichen wie unter den Nazis ist in den Hunderten von Jahren davor von deutscher Hand nicht geschehen, da haben Deutschland und die Deutschen in Politik und Kultur, in Wissenschaft und Forschung, in Wirtschaft und Technik eine rühmlichere Rolle gespielt. Es ging und geht allein darum, die deutsche Geschichte nicht, wie es so oft geschieht, nur auf diese eine Zeitspanne zu reduzieren und zu konzentrieren. Doch darf darüber die Zeitspanne der Nazi-Greueltaten, wie relativ kurz auch immer, ebenso wenig vergessen und muss ebenso warnend wachgehalten werden wie mit ihren Greueltaten die Ära Stalin, Mao Tse Tung, Pol Pot und die anderer politischer Verbrecher.
Ein gefundenes Fressen, an dem sich alle AfD-Gegner weidlich laben
Der Vogelschiss-Satz ist zum Verdrehen und Missverstehen bestens verwendbar, jedenfalls mit bösem Willen. Böswillige in der Politik gibt es bekanntermaßen zuhauf, besonders gegen die AfD. Also wird er missverstanden, ist sozusagen ein gefundenes Fressen, und alle, alle Gegner der jungen Partei laben sich weidlich daran, fallen wie ausgehungert darüber her. Selbst AfD-Mitglieder verschmähen die wohlfeile Speise nicht, hoffend, beim großen Mitfressen als politisch korrekt wahrgenommen zu werden, weil sie mediale Aufmerksamkeit sonst, nämlich mit ihrer Politik, so gut wie nicht finden. So muss man zum Beispiel lesen, das der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Schleswig-Holstein, Jörg Nobis, Gaulands Äußerung „verheerend“ findet und mit den Worten zitiert wird: „Das geht gar nicht“ und „hilft uns nicht, in der Mitte der Gesellschaft anzukommen“. (Lübecker Nachrichten vom 5. Juni, Seite 1). Oder Uwe Witt, Abgeordneter der AfD im Deutschen Bundestag: Er hat sich für seine Partei „bei allen jüdischen Mitbürgern und den Opfern des Nazi-Regimes sowie deren Familien für diese unglaubliche Bagatellisierung durch unseren Parteivorsitzenden“ entschuldigt. (hier).
Meuthen distanziert sich, verteidigt Gauland aber
Anders Gaulands Ko-Vorsitzender Jörg Meuthen. Zwar ist auch er (wie Zeit Online berichtet) zur Äußerung Gaulands auf Distanz gegangen („Der Herrn Gauland angelastete Satz – insbesondere die Bezeichnung ‚Vogelschiss’ – ist in der Tat ausgesprochen unglücklich und die Wortwahl unangemessen“), aber verteidigte Gauland gegen die Kritik, die NS-Zeit verharmlost zu haben: Im Kontext seiner Rede werde vollkommen deutlich, „dass er dort in gar keiner Weise die entsetzlichen Gräueltaten der Nazizeit verharmlost oder relativiert hat, wie ihm nun reflexartig unterstellt wird“. Ebenfalls maßvolle Kritik äußerte Andreas Kalbitz, Mitglied im AfD-Bundesvorstand, „diskutabel ob der kontextualen Angemessenheit mag die Wortwahl sein, die ich persönlich so nicht getroffen hätte“. Doch Gaulands Äußerung sei faktisch „nicht missverständlich, sondern deutlich“ gewesen: „Im klaren Bekenntnis zur Verantwortung, dem Unwert des Nationalsozialismus und dem erwähnten Beitrag des Judentums zur deutschen Ideengeschichte.“ (Quelle für beides hier).
„Das vertraute Prinzip rechter Geschichtsumdeutung“
Abschließend noch ein paar Takte aus der Medienszene der Erregten, hier am Beispiel der Regionalzeitung Lübecker Nachrichten (LN), die ihre Leser auf zwei ganzen Seiten darüber unterrichtet, wie sie den Fall einzuordnen haben. Überschrieben ist das mit „Gegen das Gift. Alexander Gaulands ‚Vogelschiss’-Bemerkung ist ein Wendepunkt. Die Strategie der Nachsicht im Umgang mit der AfD ist gescheitert. Es ist Zeit für einen Aufstand der Anständigen.“ LN- Autor Imre Grimm schreibt unter anderem: „Soll man? Soll man sich wirklich empören? Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat die zwölf schwärzesten und folgenreichsten Jahre der deutschen Geschichte als ‚Vogelschiss’ verharmlost. E ist das vertraute Prinzip rechter Geschichtsumdeutung: der Versuch, das Dritte Reich mit den Mitteln der Mathematik mal eben zum historischen Betriebsunfall herabzustufen. 1,2 Prozent der letzten ‚1000 Jahre’ könnten doch bitte schön nicht bestimmend sein für das Selbstverständnis dieser großen Kulturnation, die sich 73 Jahren in einem endlosen Schuldkult suhle, der sie blind mache für die Realitäten der Gegenwart.“ Wenn ein AfD-Mann wie Gauland den millionenfachen Massenmord als Petitesse abtue, sei das nicht nur eine Geschmacklosigkeit, es sei eine Zäsur. Gauland wird also unterstellt, was er weder gesagt noch gemeint hat.
Frank Plasberg will Gauland bei „Hart, aber fair“ nicht mehr sehen
Weiter schreibt Imre Grimm: Soll man den Köpfen der Partei in Talkshows und Foren weiter eine Bühne geben?“ Anschließend zitiert er die Moderatoren der vier großen politischen Talkshows (Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Anne-Will-Redaktion, Maybritt Illner). Plasberg wird zitiert: „Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei ‚Hart, aber fair’ sein.“ Die Anne-Will-Redaktion hält sich bedeckt, Sandra Maischberger lässt es offen, ob Gauland noch mal eingeladen wird, und Frau Illner wird so zitiert: „Wir sind in den letzten zwei Jahren bei keiner skandalösen Äußerung von Herrn Gauland auf die Idee gekommen, ihn einzuladen. Wir werden es auch kommenden Donnerstag nicht tun.“
Noch immer keine rettende Idee für den Umgang mit der AfD gefunden
Imre Grimm stellt fest: „Tatsächlich wächst die Überzeugung auch in der Politik, dass es nicht mehr genügt, der sich radikalisierenden AfD in einer Mischung aus spöttischer Gelassenheit und Faktentreue zu begegnen…. Nach der ‚Vogelschiss’-Bemerkung des Vorsitzenden Gauland kann kaum mehr Zweifel am Parteikurs herrschen. Ignorieren? Anbiedern? Belächeln? Die bisherigen publizistischen, politischen und gesellschaftlichen Strategien im Umgang mit der neuen Rechten sind gescheitert.“ (LN vom 5. Juni 2018, Seite 2 und 3). Ebenfalls am 5. Juni veröffentlichte die FAZ auf Seite 3 (hier) einen langen Beitrag mit der Überschrift „Auf der Suche nach dem Zaubertrank. Acht Monate nach der Bundestagswahl haben CDU und CSU immer noch keine rettende Idee für den Umgang mit der AfD gefunden.“ Man muss ergänzen: die (politisch-korrekten) „Lücken-Medien“ erst recht nicht. Sie schaffen sich – wie Deutschland insgesamt – weiter ab, die sinkenden Auflagen zeigen es.
Weitere Berichte und Kommentare zum Vogelschiss-Fall finden Sie unter anderem hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/gauland-vogelschiss-nationalsozialismus-100.html
https://www.jetzt.de/politik/alexander-gaulands-vogelschiss-rede
Gesagt:
„„Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“
Von Mainstream-Presse gehört:
„Das über tausendjährige Reich unter Hitler und die Nazis sind nur ein Beispiel für erfolgreiche deutsche Geschichte.“
Hat er aber nicht gesagt und nicht gemeint!
Doch die in Vogelschei?e panierten Mainstream-Medien hätten auch aufgeheult, wenn Gauland anstelle einer Rede nur das Wort „Autobahn“ gesagt hätte“.
verständlich, dass alle Nazis sich als Vogelscheißer angegriffen fühlen und so heftig reagieren
Axel Gojowy
Ist es nicht schön mit anzusehen wie wir Deutschen Uns in Unserer Schuld
suhlen und Uns ständig mit Dreck beschmeisen, den Kopf in Demühtiger Haltung in Ewigen Schuldbewustsein senken, gerade den Leuten gegenüber,
die in Dreck und Schuld geradezu Erstarren?
Was giebt den Leuten eigendlich das Recht in Ihrer geheuchelten Moral,mit
den Finger auf Andere zu zeigen?
Sind Wir wirklich so blöd, das Wir dieses Affentheater nicht durchschauen?
Satire mal anders: Auf Flush-News gibt’s die Vogelschiss-App für Schuldbürger. Einfach runterladen und sich zuscheissen lassen!
Funtastisch, gell?
„Mit dem Vogelschiss gemeint ist, bezogen auf die ganze deutsche Historie, allein die Zeitspanne, nicht das Geschehen. Die ist – widerspruchsfrei – mit zwölf Jahren verhältnismäßig kurz, aber was in ihr geschehen ist, schrecklich und grauenhaft.“ – Klaus Peter Krause
Sie verstehen es wirklich nicht, Herr Krause?
Es gibt keinen „schrecklichen und grauenhaften“ Vogelschiss. Etwas ist entweder „schrecklich und grauenhaft“, oder ein Vogelschiss.
Gaulands Aussage „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte… und die dauerte länger, als die verdammten 12 Jahre… Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahre erfolgreicher deutscher Geschichte“ ist aus vielen Gründen grundfalsch.
Erstens: Von 1.000 Jahren sind 12 Jahre 1,2%. In einem menschlichen Leben von 85 Jahren sind 1,2% ein Jahr. Ein ganzes Jahr im Leben eines Menschen sind kein Vogelschiss. Nicht das Jahr, in dem man Gehen lernt, nicht das Jahr, in dem man ein Kind bekommt – und schon gar nicht das Jahr, in dem man an bösartigem Krebs erkrankt oder nach Auschwitz-Birkenau oder Majdanek verfrachtet wird.
Zweitens: Die 12 Jahre Nationalsozialismus sind nicht irgendwelche 1,2% der „erfolgreichen 1.000-jährigen Geschichte Deutschlands“, sondern jene, aus denen wir am meisten und am unmittelbarsten über die Abgründe unserer menschlicher Existenz lernen können – um zu verstehen und vorbereitet zu sein, falls so etwas wieder geschieht. Auf einen „Vogelschiss“ muss man nicht vorbereitet sein, man muss ihn nicht einmal verstehen. Das müssen nur Millionen von Menschen, deren Geschwister, Eltern und Großeltern dieser „Vogelschiss“ das Leben gekostet hat.
Drittens: Der Dreißigjährige Krieg, der Siebenjährige Krieg, die Kolonialverbrechen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, die deutsche Beteiligung an der Niederschlagung des Boxeraufstands in China, die Weltkriege und der angewandte Kommunismus in der DDR sind alles Beispiele, die man sich erst mal in Erinnerung rufen sollte, ehe man von einer „erfolgreichen deutschen Geschichte“ schwadroniert.
Mit ausreichend gutem Willen kann man diese Aussage Gaulands zwar lediglich als Abwertung von „Hitler und die Nazis“ verstehen – so wie Gauland es ja selber zu erklären versuchte, aber das eigentliche Problem bekommt man damit nicht weg: Wenn man Täter möglichst klein und unbedeutend machen will, dann macht man deren Opfer noch kleiner und noch unbedeutender.
Gaulands Fehler liegt einfach im falschen Gewicht.
@ropow
Alles recht und schön dargestellt, so wie es uns im Geschichtsunterricht beigebracht wurde.
Jedoch, wer schreibt die Geschichten von den bösen Nazideutschen, bzw. wer hat diese
geschrieben?
Mal darüber nachdenken und etwas näher informieren, ob die Geschichten so stimmen,
wie diese uns „eingehämmert“ werden.
Schöne Grüße…
Wir sind Fliegenschiss!
„Ach, die Deutschen sind doch nur ein Fliegenschiss!“ Wer würde für solche Worte geächtet? „Völkersterben von der schönsten Seite“ – und Sie sind Anwärter auf das Bundesverdienstkreuz.
Jede Zeit hat ihren Totempfahl, dem in gebührender Ehrfurcht zu begegnen ist. Das Kreuz hielt am längsten. Obwohl jetzt in Bayern wahlkampftaktisch reanimiert (mit Copywright gegen die AfD), bleibt es substantiell völlig marginalisiert.
Joschka hat es so ähnlich formuliert: Der mythische Totempfahl unserer Zeit, unsere Zivilreligion, ist der Holocaust.
Ein junger deutscher Philosoph begab sich auf Bildungsreise nach Atlanta. Dort begegnete er, ein Täter-Enkel, richtigen Opfer-Enkeln, also jungen Juden. Er konnte den unausgesprochenen Vorwurf in deren Blicken nicht ertragen. Nicht einmal wie der reuige Sünder am Eingang zum Tempel konnte er bestehen. Er floss förmlich aus gleich einem zerbrochener Gefäß: Er lehne jede billige Gnade ab! Das gefiel dem Redakteur von „Christ in der Gegenwart“: „Kann man solchen (offenkundig vererbbaren) Verbrechen vergeben?“ titelte er (Christ in der Gegenwart, Nr. 8/01, S. 60).
Das gilt als gutes Christentum. So ist man wohl gesonnen. Bloß keinen aufrechten Gang. Küss den Pantoffel, Gehorsam und Demut, es ist eine lange Tradition.
Ironischerweise in genau der folgenden Ausgabe dann der Artikel „Die Sünde in der Evolution“. Ein Theologe argumentierte klug gegen das Dogma der Erbsünde (Dogmen sind wie Telefonstangen: Man kann nicht darüber springen, aber um sie herum gehen). Die Sünde Adams sei durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen, so die reine Lehre. Er bestritt dies. Es gebe immer nur eine personale Schuld.
Fazit der christlichen Schuldenkrämerei von „Christ in der Gegenwart“: Die Erbsünde ist tot; hurra, es lebe die deutsche Erbschuld. Ein Hexenhammer unserer Zeit? Denn für diese Erbsünde müssen die Deutschen immer neu um Vergebung bitten, ohne sie je erhalten zu können! Nicht einmal vom Heiligen Vater kommt hier ein Ablass, zumindest hat sich keiner meiner Landesbischöfe je zum bittenden Boten gemacht, auch nicht im „Jahr der Barmherzigkeit“.
Sokrates irrte am lichten Tage mit einer Lampe durch Athen: „Ich suche Menschen!“, soll er gerufen haben.
Ich gehe durch das Land und suche freie, aufrecht gehende Deutsche.
Unser zivilreligiöses Glaubensbekenntnis enthält den Satz: Wir sind Fliegenschiss! Wer sich dem entzieht wird abgestraft mit Ächtung bis hin zu vogelfrei.
@B. Hönl
Selbst wenn Sie auf Knien durch „Mein Kampf“ wallfahren oder in Bauchlage nickend Himmlers „Posener Reden“ lauschen, werden Sie nicht umhin können, den „Geschichten von den bösen Nazideutschen“ etwas abzugewinnen – und das ganz ohne dass Ihnen das irgendjemand einhämmern müsste.
Hoffentlich.
@ ropow
In welcher Welt leben Sie? Kommen Sie besser mal wieder in der Realität an:
Natürlich ist Vogelschiß schrecklich und grauenhaft, vor allem wenn man von ihm mitten in der Stadt beim Einkaufsbummerl auf dem Kopf getroffen wird!
Und außerdem gilt: Adjektive haben nun einmal definitionsgemäß einen beschreibenden Charakter. Dafür gibt es keine Ausnahmen. Bis jetzt jedenfalls noch nicht – selbst lt. Duden nicht, obwohl letzterer seit seinem Umzug nach Berlin auch nicht mehr das ist, was er mal war.
Und falls meine Worte bei Ihnen nichts bewirken empfehle ich Ihnen die wunderbare – von @Lesebrille – genannte Fliegenschiß-App.
„Fliegenschiss-Deutschland“? Wir sind unsere eigenen Gefängniswärter.
Fernsehfilm, noch schwarz-weiß, Szene in einem KZ. Der Neue wird von zwei SS-Wärtern gedemütigt: „Los, sage es: Ich bin ein dreckiges Judenschwein“. Er sagt es nicht. Da wird ein älterer, ein Geknickter dazu gebracht. „Los jetzt, du auch!“ Er stammelt: „Ich bin ich!“ Die Wärter gröhlen vor Lachen. Den brennenden Dornbusch konnten sie nicht ahnen. Ich sah diese Szene vor Jahrzehnten, vergaß sie nie.
So auch heute. Der „Spiegel“ kann den brennenden Dornbusch nicht erkennen: Los Deutscher sprich aus und bekenne: „Ich bin ein Fliegenschiss! Ich bin verderbt, war es schon immer!“
Genau darum geht es!
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/deutschland-die-erfolge-der-deutschen-geschichte-sind-unsinn-kolumne-a-1211775.html
@ britt,
es mag so sein, daß @ ropow nicht die gesamte Rede Gaulands las oder hörte. Hätte er es nämlich getan, wäre ihm sicherlich nicht entgangen, daß Dr. Gauland mit dem „Fliegenschiß“ nicht die Verbrechen der National-Sozialisten ansprach und/oder relativierte, sondern damit die 12 Jahre der national-sozialistischen Herrschaft in Beziehung zu der gesamten Zeit deutscher Geschichte setzte. Dr. Gauland würde vielleicht auch die immerhin 41 Jahre (1949 bis 1990) inter-national-sozialistischer Herrschaft in Mitteldeutschland als „Fliegenschiß“ sehen? Läge nahe; ich weiß es nicht. Ob der Gebrauch des Begriffs „Fliegenschiß“ klug oder dumm, ob er provozierend benutzt war und was man aus seinem Gebrauch sonst noch schließen könnte, spielt insofern jedoch an dieser Stelle keine Rolle.
Oder aber, @ ropow schrieb seine Kommentare in Kenntnis des gesamten Redetextes. Dann fallen mir nur zwei Erklärungen ein. Eine läge in mangelndem Sprachverständnis. Die andere darin, daß in seiner Welt, nach der Sie ja fragten, Fakten längst nicht mehr wahrgenommen, sondern mittels sorgfältig erdachter Narrative Wahrnehmungen geschaffen werden sollen, welche die den Interessen der Erzählenden nützliche Realität in Hirnen der Angesprochenen erst konstruieren, erst schaffen soll. Das wäre dann schlicht die Welt der westlichen Werte, in der Sie und ich leben.
Korrektur: Nicht „Fliegenschiß“, sondern „Vogelschiß“ muß es heißen.
@Oblomow
Sie sollten sich durch Ihren Nick nicht soweit zu Faulheit und Passivität verführen lassen, dass Sie meinen Text nur unvollständig lesen.
Was „die 12 Jahre der national-sozialistischen Herrschaft in Beziehung zu der gesamten Zeit deutscher Geschichte“ betrifft, empfehle ich Ihnen daher Punkt „Erstens“ in meinem Kommentar nachzulesen, natürlich nur, wenn Sie Ihrem Sprachverständnis und/oder Ihrer kognitiven Wahrnehmung hier eine sinnvolle Erfassung von Text und Kontext auch zutrauen.