Nicht die Saat der AfD

Es ist die der Altparteien, vornehmlich die der Kanzlerin Merkel

Die AfD ist in den Blättern (und Sendern) des politischen Mainstream nicht gerade wohlgelitten. Mit ihrer kritischen Information und Kommentierung gehen diese über das, was gegenüber allen politischen Parteien geboten und notwendig ist, meist weit hinaus. Sie sind journalistisch nicht sauber, sind unfair, tragen teils fanatische Züge. Zuweilen aber finden sich davon Ausnahmen, und seien es nur scheinbare. Ein Anlass dafür war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung die große AfD-Demo jüngst in Berlin, die ge­gen ei­ne Is­la­mi­sie­rung Deutsch­lands gerichtet war und gefordert hatte, die Gren­zen gegen den unkontrollierten Massenzustrom von Ausländern unterschiedlicher Herkunft und Motivation endlich zu schließen.  

Noch fällt es schwer, den richtigen Umgangston mit der AfD zu finden

Zutreffend begann das Blatt seinen Kommentar mit diesen Sätzen: „Es fällt der deut­schen Po­li­tik auch im fünf­ten Jahr nach Grün­dung der AfD schwer, den rich­ti­gen Ton im Um­gang mit der neu­en Op­po­si­ti­on zu fin­den. Un­glaub­wür­dig war es von je­her, ei­ner­seits ein of­fe­nes, viel­fäl­ti­ges, to­le­ran­tes Deutsch­land zu pro­pa­gie­ren, im glei­chen Atem­zug aber das Mo­no­pol dar­auf zu be­an­spru­chen und die Geg­ner zwei­er Eck­pfei­ler die­ses Mo­no­pols, ‚Eu­ro­pa’ und ‚Ein­wan­de­rung’, als Rat­ten­fän­ger und Na­zis zu be­zeich­nen. Die AfD mag noch so voll da­von sein – nur ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung über Maß und Mit­te von eu­ro­päi­scher In­te­gra­ti­on und Ein­wan­de­rung wird sie klein hal­ten“. (FAZ vom 28. Mai, Seite 8).

Die wild um sich schlagende CDU-Generalsekretärin

Doch dass es eben an solcher Auseinandersetzung fehlte und fehlt, hat die AfD als notwendiges Korrektiv bekanntermaßen überhaupt erst entstehen lassen und wird ihr weitere Wähler wohl zutreiben. Ihren Anteil daran hat auch Annegret Kramp-Karrenbauer, was die FAZ, im Text fortfahrend, so kommentiert: „Statt­des­sen schlägt nun auch die CDU-Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin wild um sich. Zu In­hal­ten kommt ent­we­der gar nichts (wie auch am Wo­chen­en­de in Ber­lin) oder, im Ge­gen­teil, es wird wei­ter Was­ser auf die Müh­len der AfD ge­lei­tet. Bei­spiel ‚An­ker­zen­tren’: Seit Jah­ren for­dern die Kom­mu­nen ein Vor­ge­hen, wie es von See­ho­fer ge­plant ist. Tun sie das, weil sie von Na­zis un­ter­wan­dert, weil Land­rä­te Rat­ten­fän­ger sind? Oder liegt es nicht doch an ih­rem Sach­ver­stand?“

Die Saat, die da aufgeht, ist nicht die der AfD

Es sind rhetorische Fragen, beantworten sich also von selbst. Befremdlich aber endet der Kommentar mit dem Satz: „Wen wundert es da, dass die Saat der AfD auf­geht.“ Liest man richtig: die Saat d e r  AfD? Ja, so steht es dort. Aber es ist falsch und, gemessen am ganzen Tenor des Kommentars, auch unlogisch. Die Saat, die da aufgeht, ist nicht die der AfD, es ist die der Altparteien, vornehmlich die der Kanzlerin Merkel. So wird verdreht, was sich zunächst für die Partei als scheinbare Schützenhilfe liest. Absicht oder nur ein dummes Versehen? Ich halte dem Autor (Jasper von Altenbockum) das Letzte zugute.

 

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2 Kommentare zu „Nicht die Saat der AfD“

  1. Kramp-Karrenbauer, Merkel und Altparteienspitzen sind sich offenbar nicht bewusst, dass unwahre Unterstellungen, etwa Nazis, Rassisten, etc. der AFD nicht schaden, da sind diese unqualifizierten Vorwürfe sämtlich der erkennbaren Inkompetenz zuzuordnen.

  2. Sodom und Ghomorra fällt mir nur zu diesen Verbrechern ein, die so teuflisch-verlogen die AfD verunglimpfen, andere Worte sind viel zu moderat, als daß man sie angesichts dieses Wahnsinns der Altparteien und ihrer journalistischen Büchsenspanner noch verwenden könnte!

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