Denkmalabrisse und Sprachenunterdrückung

Anmerkungen zum Russischen als zweite Amtssprache in der Ukraine

Von Dr. Hermann Hinsch

Personen, die zu ihrer Zeit als bedeutend angesehen wurden, setzte man ein Denkmal. Ist es schön gemacht, stellt es eine Zierde des jeweiligen Platzes dar. Was wäre unser Ernst-August-Platz in Hannover ohne das Reiterstandbild des Königs! Der hatte eine Beziehung zur Stadt, das muss aber nicht sein. Wir haben auch ein Schiller-Denkmal, obwohl der keine Beziehung zu unserer Stadt hatte und, wie ich vermute, nie hier war. Für diesen Fall hat Wilhelm Busch eine Begründung:

      „Dass einer, der z. B. fremd                                                                                  soeben erst vom Bahnhof kömmt                                                                         in der ihm unbekannten Stadt                                                                       gleich den bekannten Schiller hat.“

Nicht viele Menschen interessieren sich für die dargestellte Person. Aber es gibt Vandalen. Sie verlangen den Abriss eines Denkmals, wenn die dargestellte Peron, lebte sie heute noch, in der Ideologie ihrer Partei nicht passen würde.

Das Denkmal in Odessa für die Zarin Katharina

So ist es in Odessa dem Denkmal der Zarin Katharina ergangen, die zusammen mit ihren vier wichtigsten Ministern dargestellt war. Wer hat den Abbau verlangt? Die Stadtbewohner natürlich nicht. Sofern sie das Denkmal nicht nur als Schmuckstück betrachten, ist ihnen bewusst: Ohne die Zarin Katharina, ihre Feldherren und die russische Armee gäbe es die Stadt gar nicht. Diese haben das Gebiet den Türken abgenommen, und es wurden Russen, nicht Ukrainer, angesiedelt.

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