Die Freiheit braucht Mut

F u n d s a c h e : „Neben der Freiheit und der Unabhängigkeit des Staates müssen wir auch immer um die persönliche Freiheit kämpfen. Um das Geschenk der Freiheit als Erbe weiterzugeben, braucht es den Mut, für diese Freiheit einzustehen. In unserer woken Gesellschaft lassen wir uns die Freiheit mehr und mehr nehmen. Wir beobachten eine ungute Entwicklung, wir begegnen ihr im Alltag auf Schritt und Tritt.“ (Ueli Maurer, ehemaliger Bundespräsident der Schweiz und ehemaliger langjähriger Schweizer Finanzminister*)

In Deutschland sieht Maurer die „ungute Entwicklung“ längst angekommen: „Bei unseren nördlichen Nachbarn ist man schon Schritte voraus. Es gilt ohne Rechtsgrundlage der Kontaktverdacht, es wird überwacht, bis hin zum angedrohten Verbot. Kann man andere Meinungen, zum Beispiel die AfD, die sich Richtung zwanzig Prozent Wähleranteil bewegt, einfach verbieten? Und weshalb? Nur weil sie eine andere Meinung vertritt? Wir nähern uns, wenn wir Richtung Norden blicken, einem totalitären Regime. Wir kannten das damals unter dem Begriff Stasi, das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR. Eigentlich müsste man mit Blick auf Deutschland von Stasi 2.0 sprechen. Gesinnung und Vorgehen weisen Ähnlichkeiten auf, und dahinter stehen die Leute mit gleicher Grundhaltung. Wehren wir diesen Anfängen bei uns!“

Maurer erinnert zu Beginn seines Artikels an ein Wort von Perikles, dem großen Staatsführer in der griechischen Antike. Es stammt aus dessen Gedenkrede für die im Peloponnesischen Krieg Gefallenen vor rund 2400 Jahren: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“

„Unabhängigkeit, Zufriedenheit und Glück“, schreibt Maurer, „setzen Freiheit voraus, und um Freiheit zu erlangen und zu erhalten, braucht es Mut.“ Das „sei immer wieder die große Herausforderung für Generationen vor uns“ gewesen.  Meinungsfreiheit und Redefreiheit würden torpediert. Immer weniger getrauten sich Bürgerinnen und Bürger, ihre Meinung offen zu sagen. Sie befürchteten Repressionen gegen sich und Angehörige, den Verlust von Job oder Aufträgen. Maurer abschließend: „Wir haben uns mit aller Kraft gegen diesen kulturellen Wandel zu stemmen. Es geht um eine Entwicklung, die die Gesellschaft verändert. Wenn die Freiheit auf der Strecke bleibt und der Staat in diese Lücke neue Gesetze presst, geht unsere Freiheit vor die Hunde.“

Entnommen sind die Zitate Maurers Leitartikel im bürgerlich-konservativen Magazin Schweizerzeit vom 20. Dezember 2024, das alle zwei Wochen erscheint und eintritt für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit. Den vollständigen Wortlaut des Artikels mit der Überschrift „Unsere Freiheit ist in Gefahr“ finden Sie hier. In Form eines Inserats ist dieser Artikel auch in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 11. Januar 2025 erschienen, herunterzuladen als PDF-Datei hier .

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*) Ueli Maurer im Leitartikel des bürgerlich-konservativen Magazins Schweizerzeit vom 20. Dezember 2024, das alle zwei Wochen erscheint und eintritt für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit. In Form eines Inserats ist dieser Artikel auch in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 11. Januar 2025 erschienen. Herunterladen als PDF-Datei kann man das Inserat hier .

Maurer (Jahrgang 1950) gehört der Schweizerischen Volkspartei (SVP) an und war von 1991 bis 2008 ihr Präsident. Mitglied des Nationalrats, der ersten Kammer des Schweizer Parlaments, ist er von November 1991 bis Ende 2008 gewesen. Dem Bundesrat, der Schweizer Regierung, gehörte er vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2022 an, zuerst als Vorsteher (Minister) des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (2009–2015) und anschließend des Finanzdepartements (2016–2022), also als Finanzminister. 2013 und 2019 ist er Bundespräsident der Schweiz gewesen. In der Schweizer Armee hat er den Dienstgrad eines Majors. Seine Frau und er haben sechs Kinder in die Welt gesetzt. Wikipedia über ihn hier.

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