Kein Herz für Landwirte

F u n d s a c h e

„Die Äcker sind zu trocken. Der Spatenstich von Jan-Henning Siemen bei Thürk zeigt: Im Boden ist zu wenig Wasser. Die Bauern warten dringend auf Regen.“ (Aufmacher der Lübecker Nachrichten vom 31. Mai, Seite 1).

„So kann’s bleiben – und dann langsam besser werden. Heute steigt die Temperatur bis zu 23o C.  Was könnte da besser passen als ein paar leckere Kugeln Eis.“ (Wetterbericht ebenfalls auf Seite 1 des gleichen Blattes vom gleichen Tag).

Man sieht: Der Wetterbericht-Redakteur des Blattes, sei es ein weiblicher oder ein männlicher, lebt nicht in der Welt der Landwirte. Er ist durch und durch Städter. Er lebt in der Gedankenwelt der Sonnenanbeter.

Er denkt an die Stadtbewohner auf der Sitzbank in Fußgängerzonen oder an Spazierwegen im Park, an sonnenhungrige Erholungssuchende am Meeresstrand, an regenscheue Touristen, die Sonne nicht nur für ihre Fotos brauchen, an wärmesuchende Ruheständler und an flanierende Müßiggänger. Sie alle können Regen nicht ausstehen, der ihnen das schöne, hedonistische Dasein verdirbt. Ein Herz für Landwirte, die Regen herbeisehnen, hat der Wetterbericht-Redakteur, sei es ein weiblicher oder ein männlicher, nicht. Oder ist dieser Typ einfach nur gedankenlos? Oder noch einfacher: Das Leben ist eben so: Des einen Freud‘, des anderen Leid.

Print

Ein Kommentar zu „Kein Herz für Landwirte“

  1. Man schalte sämtliche Windräder ab, damit sich wieder das gewohnte Wetter mit Regen einstellt.

    25. Februar 2021 | Dagmar Jestrzemski: Windsterben durch Windkraft
    Standortgebunden abgeschöpfter Wind verursacht „Windsterben“ – Windflaute stürzt Europa und die Welt in eine Dürre-Katastrophe

Schreibe einen Kommentar