Ein Anstoß zum Umdenken

Die RAND Corporation in Washington warnt vor zu hohen Schäden durch den Ukraine-Krieg auch für die USA – Sie tritt dafür ein, einen langwierigen Krieg zu vermeiden und ihn lieber zu beenden  – Uncut News kommentiert: Mächtige USA-Gruppen haben mit der Mehrheitsmeinung gebrochen

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Daher ist auch der Schimmer einer Hoffnung willkommen –    einer wie dieser: Über den Krieg, den die USA in der Ukraine gegen Russland führen lassen, bahnt sich in den USA ein Umdenken an. Spektakulär damit begonnen hat jüngst die RAND Corporation in Washington. Diese Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft gilt als die renommierteste „Denkfabrik“ für die nationale Sicherheit der USA.*) Finanziert wird sie vom amerikanischen Verteidigungsministerium. Seit kurzem tritt sie dafür ein, dass die USA besser daran tun, einen langen Krieg zu vermeiden und diesen Krieg zu beenden. Ihn zu verlängern, werde den USA und ihren Verbündeten schaden.**) Damit gibt die RAND Corporation einen Anstoß zum Umdenken.

Wann Kriege enden und wann nicht

Den diesbezüglichen RAND-Bericht***)  kommentiert das Schweizer Online-Informationsportal Uncut-News. Einleitend schreibt es: „Denken Sie daran, dass Kriege nicht beendet werden, weil die Öffentlichkeit sie ablehnt. Das ist ein Mythos. Kriege enden, wenn es zu einer kritischen Spaltung zwischen den Eliten kommt, die schließlich zu einer Änderung der Politik führt.“ Eine solche Spaltung stelle der neue RAND-Bericht dar. Die RAND Corporation habe zum Ukraine-Krieg gegenüber der politischen Klasse in Washington und deren globalistischen Verbündeten eine gegenteilige Position eingenommen. Der Titel über diesen Uncut-News-Kommentar lautet „Die Ukraine geht unter. Steigen die westlichen Eliten aus?“

Mächtige USA-Gruppen haben mit der Mehrheitsmeinung gebrochen

Der RAND-Bericht selbst ist überschrieben mit Avoiding a long war: US policy and the trajectory of the Russia-Ukraine conflict. (Einen langen Krieg vermeiden. Die US-Politik und der Verlauf des Russland-Ukraine-Konflikts). Die amerikanische Regierung wird vor einem langwierigen Krieg in der Ukraine gewarnt. Der Bericht rät ihr, ihn zu vermeiden. Aus dem Bericht, so kommentiert Uncut-News, „geht hervor, dass mächtige Eliten mit der Mehrheitsmeinung gebrochen haben, weil sie der Meinung sind, dass die derzeitige Politik den Vereinigten Staaten schadet. Wir glauben, dass dieser Perspektivenwechsel an Dynamik gewinnen wird, bis er zu einer durchsetzungsfähigeren Forderung nach Verhandlungen führt. Mit anderen Worten: Der RAND-Bericht ist der erste Schritt zur Beendigung des Krieges.“

Der RAND-Bericht als erster von fallenden Domino-Steinen

Weiter ist  im Kommentar von Uncut-News zu lesen, in gewisser Hinsicht sei der RAND-Bericht nur der erste in einer langen Reihe von fallenden Dominosteinen. Je mehr Verluste die Ukraine auf dem Schlachtfeld erleide und je offensichtlicher es werde, dass Russland das gesamte Gebiet östlich des Dnjepr kontrollieren werde, desto deutlicher würden die Mängel in der Strategie Washingtons zutage treten und desto schärfer würde sie kritisiert werden:

„Die Menschen werden die Weisheit der Wirtschaftssanktionen in Frage stellen, die unseren engsten Verbündeten schaden und Russland helfen. Sie werden sich fragen, warum die Vereinigten Staaten eine Politik verfolgen, die zu einer starken Abkehr vom Dollar und von US-Schulden geführt hat. Und sie werden sich fragen, warum die USA im März absichtlich ein Friedensabkommen sabotiert haben, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen Sieges gegen Null geht. Der Rand-Bericht scheint all diese Fragen sowie den Stimmungsumschwung, den sie auslösen werden, vorauszusehen. Aus diesem Grund drängen die Autoren auf Verhandlungen und ein schnelles Ende des Konflikts.“

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*)  Einzelheiten über die Rand Corporation bei Wikipedia hier.

**)  Der ganze RAND-Bericht vom Januar 2023 hier.

***)  Der ganze Uncut-News-Kommentar hier.

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