Was der Krieg in der Ukraine an Erinnerungen auslöst

Wer am Ende vom Weltkrieg II Kind war und heute 86 ist, reflektiert diesen Krieg und das übrige Zeitgeschehen von heute wachsamer als die viel jüngere Generation –  Abermals gleichgeschaltete Medien mit einseitiger Kriegspropaganda – Kaum ein Zeitungstext ohne „drohende Klimakatastrophe“ – Der Energiewende-Schmonzes – Es wird wieder einmal bös enden

Wer zu einem schon ziemlich alten Jahrgang gehört, hat üblicherweise mehr erlebt, als einer aus den ziemlich jungen Jahrgängen. Er beurteilt das Zeitgeschehen mit größerem Abstand, mit größerer Erfahrung und mit mehr Kenntnis von Zusammenhängen und Hintergründen. Der Krieg in der Ukraine und um die Ukraine, die Flucht der Menschen dort vor dem Krieg in Nachbarländer lässt Erinnerungen wieder hochkommen an den Krieg um Deutschland, durch Deutschland, gegen Deutschland und zum Schluss in Deutschland selbst.

In die Köpfe der heute noch lebenden Deutschen, die den Zweiten Weltkrieg aus eigener Anschauung selbst miterlitten haben, hat er sich eingebrannt.  Die allermeisten von ihnen sind damals noch Kinder gewesen, heute nun erwachsen und alt. Im Sich-erinnern schweifen sie zurück in Kindheitstage. Sie wissen, was Flucht ist und was Flüchtling sein bedeutet. Sie haben die Zerstörungen in Deutschland gesehen. Sie kennen die Hungerzeit, als der Krieg vorbei war. Sie wissen, wie schwer es ihre Eltern hatten, wieder Fuß zu fassen, wenn sie ausgebombt waren oder durch die Flucht Hab und Gut verloren hatten.

Umso wachsamer und kritischer reflektieren sie das Zeitgeschehen heute und was sich jetzt mit der Ukraine abspielt. Einer von ihnen ist der Physiker Dr. Hermann Hinsch in Hannover, mit dem ich seit Jahren gut bekannt bin. In einem Brief an seine Freunde hat er den Krieg in der Ukraine zu solchen Reflexionen Anlass genommen. Wir sind der gleiche Jahrgang. Was er aus seiner Jugend beschreibt, habe auch ich so erlebt. Er hat darin eingewilligt, dass ich wiedergebe, was er schreibt. Hier sein Text vom 19. März im Wortlaut (mit Zwischenüberschriften, die von mir stammen).

In meiner Kindheit war Krieg, und das Volksempfänger-Radio sendete ständig Propaganda

„Liebe Freunde, heute werde ich 86 Jahre alt. In meiner Kindheit war Krieg. Das Radio sendete ständig Propaganda, die wir Kinder noch nicht verstehen konnten. Wir fragten die Eltern, was es bedeutet, wenn immer von „Kakao, Wasser, Lemberg“ berichtet wird. Gemeint waren die Ereignisse im Raum Krakau, Warschau, Lemberg (heute Lviv). Wir hatten keinen Volksempfänger, sondern ein besseres Radio, mit dem auch ausländische Sender zu empfangen waren. Man drehte an einem Knopf, und ein Zeiger bewegte sich über die Skala der Stationen. Ich erinnere mich noch, ich war sieben Jahre alt, dass zwei Männer in unsere Wohnung kamen. Sie klebten einen Streifen über die Stationsskala. Nur bei den erlaubten Sendern blieben Lücken.

Würde Neutralität nicht viel besser sein?

Nun ja, es war eben Krieg, und da gilt dann nur die eigene Propaganda. Aber sind wir denn heute im Krieg? Sollten wir nicht daran denken, wie viel besser Schweden, Schweiz und Spanien mit ihrer Neutralität durch den 2. Weltkrieg gekommen sind? Könnten die Medien nicht neutral berichten? Ich bekomme noch russische Zeitschriften und kann die lesen. Mit jeweils einseitiger Berichterstattung von den beiden entgegengesetzten Seiten ist man schon einigermaßen neutral informiert.

Der brave Kriechbürger findet das Verbieten missliebiger Sender wieder einmal richtig

Der brave Kriechbürger tut so etwas natürlich nicht und findet es daher ganz richtig, dass unsere Regierung mal wieder Sender verbietet, nämlich ‚Russia Today‘ abgeschaltet hat. Dass ich so etwas ein zweites Mal erleben muss! Unsere Medien stehen voll auf der Seite der ukrainischen Nationalisten und unterstützen die Unterdrückung der 11 Millionen Russen im ukrainischen Staatsgebiet.

Abermals gleichgeschaltete Medien mit einseitiger Kriegspropaganda

Schlimm war damals die Zusammensetzung unserer Regierung. Und heute? Studienabbrecher, Vertreter der Laberfächer, für die keine normale Berufsausübung möglich ist. Und wieder gleichgeschaltete Medien mit einseitiger Kriegspropaganda. Wann wird einmal verlangt, Obama als Kriegsverbrecher vor ein Gericht zu stellen? Er hat sieben Kriege teils angefangen, teils weiter geführt. Er soll den Tod von etwa 1 Million Menschen verursacht haben.

Deutschland macht kühleres Wetter für die ganze Welt?

Kürzlich berichtete ein Bekannter, wie erfreulich doch der Wert seiner Rheinmetall-Aktien gestiegen sei. Rüstung und Kriegsvorbereitung, das ist der Trend! Die sonstige Wirtschaft wird ruiniert, wegen des Hirngespinstes der ‚Klimakatastrophe‘. Deutschland macht kühleres Wetter für die ganze Welt?

Tomaten muss man in der Wohnung immer noch vorziehen

Mit sieben Jahren hatte ich ein Gartenbeet und konnte Gurken ernten. Gurken sind problematisch, viele Sorten gedeihen damals wie heute nur im Gewächshaus. Es gibt aber auch Freilandgurken. Mit denen hatte ich damals und habe ich noch heute Erfolg. Als ich zehn Jahre war, wurde der Schulgarten an Schüler aufgeteilt, die gut in Bio waren. Ich bekam ein Beet, natürlich um Essbares anzubauen (1946). Seither hatte ich meistens einen Garten. Was hat sich verändert? Damals wie heute musste man Tomaten zwei bis drei Monate in der Wohnung vorziehen. Es gab Sommer, in denen man ständig gießen musste und verregnete, in denen eher Fäulnis ein Problem war.

Kaum ein Zeitungstext ohne „drohende Klimakatastrophe“

Wir haben einen Feigenbusch, fast ein Baum, der uns als winterhart verkauft wurde. Im Winter 2020/21 ist er trotzdem fast erfroren und kam erst im Juni wieder. Klimaerwärmung wäre ja schön, gern würde ich auch Orangen und Grapefruit ernten. Liest man in einer Zeitung oder Zeitschrift Gartenratschläge, dann steht da unfehlbar: Es wird wärmer und unbeständiger, darauf muss sich Gartenfreundin und Gartenfreund einstellen. Nicht nur in jeder Zeitschrift, sondern fast auf jeder Zeitschriftenseite muss heute die drohende Klimakatastrophe angesprochen werden, sonst wird der Text nicht gedruckt.

In meinem Garten ist der Klimawandel nicht angekommen

Aber mal ehrlich: Wer von den Älteren hat die Erfahrung gemacht: Blumen und Gemüse, Bäume und Sträucher wachsen heute anders als früher, und in der Regel schlechter? In meinem Garten ist der Klimawandel nicht angekommen. Es gibt eben die Fernsehwelt und daneben die wirkliche. In ersterer wird über zunehmende Extremwetter berichtet, z.B. über Hochwässer. Reist man jedoch in der wirklichen Welt und kommt nach Hannoversch-Münden und Kaiserswerth am Rhein, dann sieht man dort die Hochwassermarken und erkennt: Vor 1800 waren Hochwässer höher.

Der Energiewende-Schmonzes

Gestern (18.03.2022) war die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) wieder voll mit all dem Energiewende-Unsinn. Begreift denn keiner: Wind und Solar sind nicht anstatt, sondern obendrauf. Man könnte diesen Schmonzes sofort abschalten, wir würden es gar nicht merken. Noch haben wir ausreichend normale Kraftwerke, die dann übernehmen. So ist völlig klar: Mit jedem Windrad wird der Strom teurer. Wer es nicht glaubt, sehe sich seine Stromrechnung an.

Es wird mal wieder bös enden

In der HAZ kam gestern ein Herr Krawinkel zu Wort, Politologe natürlich, und schrieb, der Zappelstrom werde uns unabhängiger machen: „Mit Strom gegen Putin.“ Er muss noch lernen: Auch 5mal Null ist Null, und abends wird es dunkel. Solche Leute geben heute den Ton an. Es wird mal wieder bös enden. Hannover, den 19.03.2022  Dr. Hermann Hinsch“

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Ein Kommentar zu „Was der Krieg in der Ukraine an Erinnerungen auslöst“

  1. Es braucht sich aber auch niemand zu wundern, daß gelogen wird, daß sich die Balken biegen. Auch dafür mußte man nur das Radio im 2. WK einschalten und dann Feindsender hören. So was wie Sefton Delmer und seine graue Propaganda. Und einen Weltkrieg vorher halt Zeitungen lesen und sich an den abgehackten Babyarmen und den geschändeten Nonnen in Belgien erfreuen.

    Das also die „Demokratien“ lügen wie gedruckt, ist völlig normal. Das System entstellt sich bis zur Kenntlichkeit. Wenn die Masse trotzdem gar nichts erkennen können will / kann, dann belegt dies nur, was ich ständig kommentiere, seit über einem Jahrzehnt.

    Demokratie funktioniert nicht, weil die Masse eben kein (politisch / medial) Mündiger Bürger ist, und es auch niemals sein wird. Die Grundannahme der Demokratie, daß jeder ein Häuptling (jeder ist Souverän des Landes) ist, ist eben Unsinn und der Kernbetrug dieser bodenlos verlogenen Regierungsform. Die Masse ist immer Indianer und will geführt, bzw. verführt werden.

    Im Krieg wird verführt, auf dem Weg zu diesem ebenso. Nichts anderes erleben wir seit Jahrzehnten, denn die USA = „Westen“ sind immer im Krieg.

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