Absurde Kniefälligkeit

Verkehrsbetriebe streichen das Wort „Schwarzfahrer“ – Denn Schwarzafrikaner könnten sich diskriminiert fühlen – Soll es dann auch keine Schwarzarbeit mehr geben? Keine Schwarzmalerei? Keine Schwarzbrennerei? – Ein nur unzulänglich geklärter ethymologischer Ursprung – Bleiben wir beim „Schwarzfahren“ etc., auch diese Freiheit muss sein

Gelegentlich tauchen  auch einmal gute Nachrichten auf, jedenfalls beim ersten Eindruck: „Hamburg will ‚Schwarzfahrer‘ abschaffen“, titelt mein Regionalblatt, in dem ich morgens beim Frühstück zu blättern pflege. Wie schön, denke ich. Fort mit ihnen wäre doch endlich an der Zeit. Aber wie mag Hamburg das hinbekommen? Mein Irrtum klärt sich schnell auf. Erstens, nicht Hamburg will das, sondern der Hamburger Verkehrsverbund HVV. Zweitens, nicht das unerlaubte Mitfahren ohne Fahrschein will der HVV abschaffen, obwohl er es durch Kontrollen immer wieder versucht, aber noch immer nicht geschafft hat, sondern verschwinden soll das „Schwarzfahren“ nur als Wort. Auch das Wort „Schwarzfahrer“ will er aus seinem Vokabular tilgen. An seine Stelle soll treten, was es im Verordnungsdeutsch schon immer geheißen hat: „Fahren (oder Fahrer) ohne gültiges Ticket.“ Na ja, wohl nicht gerade Ticket, aber Fahrausweis oder salopper: Fahrschein. Aber warum eine geläufige Bezeichnung abschaffen? Es gebe Menschen, so der HVV, die sich durch das Wort diskriminiert fühlten. Er wird Schwarzafrikaner damit meinen und die Zensur  ausübenden Politisch Korrekten. Die Kniefälligkeit vor Bewegungen wie All Lives Matter oder Cancel Culture führt ins Absurde.

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