Strom wird auch 2015 teurer, nicht billiger – Eine zwangsläufige Folge der Energiewende – Die Lobbyisten-Truppe von Agora Energiewende hilft kräftig daran mit – Der NAEB-Stromverbraucherschutz hat einen schweren Stand
Eine Energiewende-Lobby-Organisation in Berlin will uns weismachen, dass der Strompreis 2015 in Deutschland sinkt. Aber die FAZ ebenfalls. Denn sie reichte diese Gaukelei weiter, als sei dies auch ihre eigene Ansicht: Die Stromrechnung wird günstiger. So überschrieb sie ihren Bericht, ohne dies mit An- und Abführungszeichen zu versehen. Privatkunden und Unternehmen könnten sich 2015 zumindest auf einen kleinen Rückgang freuen, lautete die Unterzeile (hier). Die Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB kommt zum gegenteiligen Ergebnis: „Der Strom wird 2015 noch teurer als schon bisher. Die Hoffnungen auf geringere Stromkosten sind vergeblich. Solange die „Energiewende“ mit dem planwirtschaftlichen und unsozialen Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) weitergeht, wird es damit nichts: Der Strompreis muss und wird immer schneller steigen. Das ist zwangsläufig.“
Zwei Lobbies – die eine gegen die Stromverbraucher, die andere für sie
Die besagte Lobby-Organisation trägt den Namen Agora Energiewende (hier). In ihrer Pressemitteilung vom 6. Januar (hier) steht: „Gestoppt wurde auch der Trend zu steigenden Strompreisen – sowohl die Strompreise für Privat- als auch für Gewerbekunden und Industrie sinken 2015 leicht gegenüber dem Vorjahr. Grund: Sowohl die Vorab-Kontrakte (sogenannte ‚Forwards’) an der Börse für 2015er-Strom als auch die EEG-Umlage 2015 fallen niedriger aus als 2014. Viele Stromvertriebe geben diese Vorteile an ihre Kunden weiter.“ Die NAEB ist ebenfalls eine Lobby-Organisation. Nur arbeitet sie nicht gegen sondern für die Stromverbraucher. Sie hat auch keinen 14-Millionen-Euro-Etat zur Verfügung wie die Agora Energiewende und keine neunzehn bezahlten Mitarbeiter. Denn solche Mitarbeiter kann sie sich nicht leisten, bei ihr sind alle ehrenamtlich tätig.
Weitere Ökostromanlagen erhöhen den Strompreis zwangsläufig
Leider wird „der Trend zu steigenden Strompreisen“ 2015 keineswegs gestoppt. Denn die staatlich angetriebene Erzeugung von „Ökostrom“ mittels Wind, Sonne und Pflanzen wie Mais schreitet weiter voran. Derzeit hat diese „erneuerbare“ Energie schon einen Anteil von 28 Prozent an der deutschen Stromversorgung erreicht. Bis 2035 sollen es 40 bis 45 Prozent werden, bis 2050 mindestens 80 Prozent. Vor allem entstehen immer mehr Windkraftanlagen. Aber das Erzeugen von „Ökostrom“ kostet im Durchschnitt dreimal mehr als Strom aus Steinkohlekraftwerken und fünfmal mehr als Strom aus Braunkohlekraftwerken. Also werden die Erzeugungskosten steigen und mit ihnen der Preis für Strom. Sinken also werden sie schon gar nicht. Denn mit allen weiteren Ökostromanlagen muss sich der Strompreis weiter erhöhen. Zwangsläufig.
Künstlich verteuert der Staat auch den herkömmlich erzeugten Strom
In einer Pressemitteilung schreibt NAEB-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hans-Günter Appel:*) „Doch auch der konventionelle Strom aus den Kohle- und Gaskraftwerken wird mit dem weiteren Ausbau der Ökostromanlagen teurer. Das liegt am EEG: Es zwingt die Strom-Netzbetreiber dazu, den (stark schwankenden und nicht planbaren) Ökostrom mit Vorrang abzunehmen. Strom aus konventionellen Kraftwerken hat dann das Nachsehen. Folglich geht die Jahresstromerzeugung der konventionellen Kraftwerke zurück. Aber die Kapital- und Personalkosten bleiben gleich hoch. Denn die konventionellen Kraftwerke müssen sich in Bereitschaft halten, damit sie einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Diese Bereitschaft kostet auch Brennstoff, weil die Kraftwerke auf Betriebstemperatur gehalten werden müssen, wenn sie schnell Strom liefern sollen. Wäre das Kraftwerk kalt, würde es Stunden dauern, es wieder anzufahren, während die Ökostromerzeugung innerhalb von Minuten stark schwanken kann. Nur Gaskraftwerke lassen sich in wenigen Minuten auf volle Leistung hochfahren. Sie allerdings sind die teuersten Erzeuger konventionellen Stroms. Kurzum, wie immer man es betrachtet: Mehr teurer Ökostrom zieht zwangläufig wegen der EEG-Bestimmungen auch höhere Kosten für den konventionellen Strom nach sich.“
Neue Ökostrom-Leitungen treiben den Strompreis zusätzlich hoch
Professor Appel weiter: „Doch das ist noch nicht alles. Ökostrom muss im Netz weitergeleitet werden. Wachsende Strommengen erfordern neue Leitungen zu den Verteilerstationen. Das kostet viele Milliarden Euro, die zu bezahlen sind. Und von wem? Natürlich von uns allen, den Stromkunden. Doch damit nicht genug. Der Windstrom aus Norddeutschland soll durch große Stromtrassen bis nach Bayern transportiert werden. Ein Kilometer neue Trasse kostet als Freileitung mehr als 1 Million Euro. Erdverlegt steigen die Kosten auf etwa 8 Millionen Euro. Auch dies muss bezahlt werden. Wird dann Strom durch die Leitungen geleitet, ist der Transport nicht zum Nulltarif zu haben. Es kommt zu Stromverlusten, die von der Küste bis nach Bayern einschließlich der Verluste durch die Transformatoren etwa 10 Prozent betragen. Die Netzkosten werden also erheblich steigen und den Strompreis zusätzlich in die Höhe treiben.“
Spielraum für den Strompreis? Ja, aber nur nach oben
Es gebe „Spielraum für Strompreissenkungen im Jahr 2015“, so zitiert der erwähnte FAZ-Bericht aus einer „Analyse“ der Agora Energiewende. Doch wirklichen Spielraum für den deutschen Strompreis gibt es nur nach oben. Solange die politische Führungsschicht in Deutschland die Energiewende-Politik fortsetzt – und das zu wollen, betont sie mit Kanzlerin Merkel an der Spitze immer wieder – solange wird der Strompreis progressiv weitersteigen. Die folgende NAEB-Grafik veranschaulicht das.
Die FAZ nennt die Agora Energiewende eine „Denkfabrik für Energiepolitik“ und eine „Non-Profit-Gesellschaft“. Das klingt nach Unabhängigkeit und Neutralität. Das Gegenteil ist der Fall und läuft auf Irreführung der Leser hinaus.**) Sie ist abhängig, sogar sehr, und vertritt Interessen alles andere als neutral. Das zeigt schon ein Blick in die Aufzählung derer, die dem „Rat der Agora“ (hier) und dem Gesellschafterkreis (hier) angehören. Was ihre Aufgabe ist, bestimmen die beiden Geldgeber. Das sind zwei Stiftungen: die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation (ECF).
Die beiden Geldgeber wollen globalen Klimaschutz vorantreiben
Die Mercator will „die Energiewende als Motor für globalen Klimaschutz vorantreiben“, die ECF den „Umbau der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt hin zu einer klimaverträglichen Energieversorgung“ erreichen. Beides deckt sich und ist Energiewende pur. Die ECF ihrerseits beschreibt sich als „eine Gemeinschaftsinitiative mehrerer großer, international tätiger Stiftungen aus Europa und den Vereinigten Staaten gegen die drohende Erdüberhitzung“. Als Teil des ClimateWorks-Netzwerks (hier) setze sie sich seit 2008 dafür ein, einen wirksamen Klimaschutz in Europa voranzubringen. In der Strategie der ECF spiele Deutschland als größtes und wirtschaftsstärkstes EU-Land eine zentrale Rolle – nicht zuletzt, weil die Energiewende zeige, dass der Umbau hin zu einem umwelt- und klimaverträglichen Energiesystem machbar sei. Näheres über die ECF hier.
Das ist reinrassiger Lobbyismus
Die Agora Energiewende darf also gar nicht neutral sein. Auch ist sie noch nicht einmal ein eingetragener Verein (e.V.), nur eine „Initiative“, schon gar nicht eine „Gesellschaft“ (wie die FAZ schrieb), sondern rechtlich nur ein „Teil“ der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) gGmbH, eingetragen beim Amtsgericht Charlottenburg (HRB 126 115 B). Auch wenn sie selbst nicht auf betriebswirtschaftlichen Gewinn ausgerichtet ist (non-profit), so bedient sie doch massiv rein kommerzielle Interessen, nämlich die ihrer Ratsmitglieder und die ihrer Geldgeber, die an der Energiewende verdienen. Ihr geht es darum „Wie gelingt uns die Energiewende?“ Sie „will den Boden bereiten, damit Deutschland die Weichen richtig stellt. Wir verstehen uns als Denk- und Politiklabor, in dessen Mittelpunkt der Dialog mit den energiepolitischen Akteuren steht Analysieren, verstehen, diskutieren, bewerten: Damit wollen wir die Energiewende voranbringen.“ Das ist reinrassiger Lobbyismus. Wer diese Tatsachen unterschlägt, täuscht seine Leser.
Hinter der Energiewende stehen rein kommerzielle Interessen
Deshalb hat der NAEB-Stromverbraucherschutz einen sehr schweren Stand. Die deutsche Energiewende-Politik dient allein den kommerziellen Interessen zahlreicher Gruppen von Profiteuren, zu denen auch der deutsche Fiskus gehört. Mit Schutz vor anthropogenem Kohlendioxid (CO2) und drohender Erderwärmung wird sie nur begründet, damit sich die Bürger das gefallen lassen. Zu viele von ihnen haben in ihr eine Art Ersatz- oder Zusatzreligion gefunden. Wer einen Glauben hat, zählt sich zu den Guten und findet darin erquicklichen Trost.
Wenn nicht schnell eine Wende der Wende beginnt …
Allerdings ein teurer Trost für die Stromverbraucher. Professor Appel schreibt in seiner NAEB-Pressemitteilung: „Wenn die politische Führung nicht schnell eine Wende der Wende einleitet, werden wir privaten Stromverbraucher im Jahr 2020 für die Kilowattstunde Strom mehr als 50 Euro-Cent bezahlen müssen. Da wir Strom kaum einsparen können, ohne unseren Lebensstandard stark abzusenken, wird es zu einem kräftigen Kaufkraftschwund kommen mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze und dem Abstieg von noch mehr Familien in die Sozialhilfe.“ Und der NAEB-Vorsitzende Heinrich Duepmann meint: „Wir brauchen endlich eine Partei, die für eine reale marktwirtschaftliche Energiepolitik eintritt und die unsoziale staatlich-zentrale Planwirtschaft ablehnt. Nur dann bekommt der Stromverbraucher die nötige Wahlfreiheit, um sich für den preiswerteren Strom entscheiden zu können.“
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*) Wenn ich NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier: www.naeb.de Die NAEB-Pressemitteilungen hier und hier. Wer sich als Energiewende-Opfer sieht, sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger kann NAEB gegen die Energiewende-Politik auftreten. Ein Beitrittsformular finden Sie hier.
**) Immerhin zutreffend berichtet hatte die FAZ in ihrer Ausgabe vom 16. Oktober 2014 (Seite 20): „Ökostrom-Umlage sinkt, der Strompreis steigt trotzdem – Netzausbau und andere Umlagen treiben Kosten. Zum ersten Mal seit 14 Jahren sinkt im nächsten Jahr die Umlage zur Förderung des Ökostroms. Doch bedeutet das nicht, dass auch der Strompreis stabil bleibt. „In vielen Regionen muss beispielsweise mit weiter steigenden Netzentgelten gerechnet werden“, sagt die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller. Der für die Energiewende notwendige Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze kostet in den kommenden Jahren vermutlich Dutzende Milliarden Euro. Weitere fünf Umlagen auf den Strompreis 2015 werden in den kommenden Wochen festgelegt, darunter die für die ungewollten Ausfälle in der Stromerzeugung auf hoher See oder für die Förderung der als besonders wirtschaftlich geltenden Elektrizitätserzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung.“
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Wann kommen unsere „Experten“ mal endlich auf das naheliegendste? Wasserkraft nutzen. Das ist wetterunabhängig, denn Wasserkraft hat etwas mit Geologie zu tun….fliesst also immer und immer Richtung Meer…
Aber da können die Lobbyisten ja nix verdienen…
Wenn ich hier im Ruhrgebiet die vielen Wasser-kraftwerke sehe, die seit Jahrzehnten bestehen und kaum (bis auf wenige Ausnahmen) zur Stromerzeugung genutzt werden, dann frage ich mich, wo unsere Bundeskasperin Frau Merkel eigentlich Physik studiert haben will….
Nicht vergessen werden sollte die Tatsache, dass der bisherige Geschäftsführer der AGORA und vormalige Erfüllugnsgehilfe von Jürgen Trittin, der Obergrüne Rainer Baake, jetzt als Staatssekretär im BmWi Herrn Gabriel zuarbeitet, während sein Nachfolger als Geschäftsführer Patrick Graichen nur aus dem BmWi entliehen wurde. So wäscht eine Hand die andere.
mfG
M. Limburg
Sehr geehrter Herr Krause,
Ihr Hinweis auf Ihre Funktion als Beiratsmitglieder des NAEB e.V. ehrt Sie. Allerdings scheint der Hinweis doch etwas zu kurz zu greifen. Laut
http://www.naeb.info/Schnupper.htm
sind Sie Pressesprecher der Nationalen Anti-EEG-Bewegung tätig.
In diesem Lichte erscheinen Ihre Ausführungen als kaum neutral. Es wäre sicherlich auch im Sinne der Transparenz, wenn Ihre Funktion für die Nationale Anti-EEG-Bewergung auch bei Übernahme Ihrer Beiträge in anderen Medien – „eigentümlich frei“ – kenntlich gemacht würde. Stattdessen treten Sie etwa bei „eigentümlich frei“ als Publizist und langjähriger F.A.Z.-Korrespondent auf.
Apropos Neutralität: Dass Agora keine wirtschaftlichen Interesen verfolgt und auch nicht verfolgen darf, erkennen Sie schon daran, dass die Finanzbehörden die Smart Energy for Europe Platform als Trägerin von Agora Energiewende als gemeinnützige GmbH eingestuft haben.
Der Rat der Agora hat anders als von Ihnen insinuiert satzungsgemäß keinen Einfluss auf das operative Geschäft.
Interessieren würde mich überdies, aufgrund welcher Annahmen Sie eine Verdoppelung der Strompreise von 2015 bis 2020 an annehmen. Sie können mir Ihr Parameterset gerne an die bekannte E-Mail-Adresse mailen.
Und wenn ich Sie noch auf einen Fehler aufmerksam machen darf: Die Beurlaubung von Dr. Patrick Graichen erfolgten seitens des BMU, nicht des BMWI.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Podewils, Leiter Kommunikation Agora Energiewende
Sehr geehrter Herr Podewils,
vielen Dank für Ihre Rückäußerung. Erlauben Sie mir die folgenden Hinweise:
NAEB-Pressesprecher ist Prof. Dr. Hans-Günter Appel. Ich bin es zu Anfang von
NAEB nur vorübergehend gewesen, aber das ist lange her. Die Angabe auf dieser Web-Seite
http://www.naeb.info/Schnupper.htm ist veraltet. Ich wusste nicht, dass ich dort noch aufgeführt
bin und habe die Korrektur veranlasst.
Dass ich befangen sein kann, habe ich ausdrücklich erwähnt. Das tut nicht jeder Autor. Das Urteil
ist dem Leser überlassen.
Wenn Beiträge von mir mit NAEB-Bezug von anderen Web-Seiten übernommen werden wie von ef-online, dann mag es vorkommen, dass dort nicht alles übernommen wird und dann vielleicht auch nicht mein Hinweis auf meine Tätigkeit als Mitglied des NAEB-Beirats. Aber ef-online verfährt korrekt. Sie müssen nur am Ende des Beitrags auf diesen Hinweis „Dieser Artikel erschien zuerst auf der Internetseite des Autors“ oder diesen „Blog des Autors“ gehen. Dort finden Sie das Vermisste.
Ich war nicht FAZ-Korrespondent, sondern FAZ-Redakteur (in der Frankfurter Zentrale und dort für die Wirtschaftsberichterstattung verantwortlich).
Weshalb Agora Energiewende sehr wohl wirtschaftliche Interessen verfolgt, nämlich die seiner
Geldgeber, habe ich dargelegt, es bedarf daher keiner Wiederholung. Neutralität sieht anders aus.
Ob der Rat der Agora Einfluss auf das operative Geschäft hat oder nicht, ist hierfür unbeachtlich; er hat Einfluss auf die Zielsetzung, das genügt. Die Ratsbesetzung spricht dabei für sich. Und der Klimaschutz ist – wie Sie eigentlich wissen müssten – eine Irreführung und dient rein kommerziellen Interessen derjenigen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Publizistik, die für ihn eintreten. Allerdings stellt NAEB auf den Klimaschutz gar nicht ab, sondern beschränkt sich darauf, die Energiewende aus rein technischen und wirtschaftlichen Grünen als verfehlt anzuprangern. Der Klimaschutz ist viel zu umstritten, um damit die deutsche Energiewende rechtfertigen zu dürfen. Da sie trotzdem geschieht, ist das nicht nur bodenloser Leichtsinn, sondern unverantwortlich.
Zur Verdoppelung des Strompreises bis 2020: Ich selbst habe das nicht errechnet, auch nicht die Grafik gemacht. Beides stammt von NAEB-Experten. Meines Wissens liegen der Berechnung die amtlichen
Zielsetzungen für die Ausweitung des „Ökostroms“ zugrunde. Man braucht die Staatsgarantien (für jede
Anlage 20 Jahre) und die zusätzlichen Kosten doch nur fortzuschreiben. Für Weiteres gehen Sie bitte
auf die Seite http://www.naeb-eeg.de/. Dort finden Sie verschiedene Vorträge des NAEB-Vorsitzenden
Heinrich Duepmann. Wählen Sie als erstes den Titel „Energiewende – Kosten ohne Ende“. Im NAEB-Strom-Newsletter 2015/01 schreibt Duepmann: „Und dass sind die Ausbauziele der Energiewende-Politik: Ende 2014 waren knapp 8.000 MW genehmigt. Würden die alle fertig gestellt sein und die noch die vollen Anfangseinspeisesätze erhalten (es gibt eine gewisse Degression, aber niemand kann vorhersagen, inwiefern die Politiker dort in Zukunft modifizieren), würden das jährlich ca. 6.000 Millionen Euro sein. Aktuell sind knapp 1.000 MW in Betrieb und bis 2020 sollen 6.500 in Betrieb sein.“
Über die Beurlaubung von Dr. Patrick Graichen habe ich kein Wort geschrieben, folglich auch nicht,
dass ihn das BMWI beurlaubt hat. Ob er beurlaubt wurde und wer ihn beurlaubt hat, spielt für meine
Bewertung von Agora Energiewende ohnehin keine Rolle.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Peter Krause