Zwischenrufe – Von Keynes-Epigonen bis Papst-Irrtum

Shakespeare und die Voodoo-Ökonomie – Neue Nachhaltigkeit? – Kuscheljustiz? – Keine Satire: Koalitionsvertrag – Ohne Worte – Recherchefreier Journalismus bei Springers WELT? – Fahrgast prügelt Bus-Chauffeur – Merkels fiktive Neujahrsansprache – Der linke TagesAnzeiger aus Zürich klärt auf – Ein Exempel statuiert – Steilvorlage für alle Öko-Sozialisten – Tötet diese Wirtschaft?*)

Shakespeare und die Voodoo-Ökonomie
Zwischenruf zu: http://blogs.faz.net/fazit/2014/01/06/amerikanische-oekonomen-fordern-ein-neues-konjunkturpaket-3228/
Die Keynes-Epigonen kommen auf immer neue Varianten der Empfehlung des Altmeisters, dass man zwei Arbeitslosen eine Schaufel in die Hand drücken solle. Der eine solle vormittags ein Loch ausheben, das der andere nachmittags dann wieder zuschüttet. Beide nicht mehr arbeitslos, beide in Lohn und Brot, beide konsumieren das „Erarbeitete“, endlich Wohlstand für ALLE! Bei der Wettfahrt der Geisterfahrer darf der Chefökonom des Internationalen Weltwährungsfonds (IWF) – früher von dem bekannten Meisterökonom Dominique Strauss-Kahn geleitet – natürlich nicht fehlen. Seine Empfehlung, offen auf Inflations-Modus umzustellen, ist mehr als nur obszön. Ach ja, die aktuelle IWF-Chefin, Madame Lagarde (Zitat: „Wir mussten die Verträge brechen, um den Euro zu retten.“) soll bei den Europawahlen im Frühjahr als Spitzenkandidatin ins Rennen gehen. Für die Konservativen … „Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.“ (William Shakespeare Hamlet 2. Akt, 2. Szene / Polonius)

Neue Nachhaltigkeit?
Zwischenruf zu: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/ilse-aigner-will-energiewende-per-kredit-finanzieren-aid-1.3923626
Wirtschaftskompetenz der Union eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Wenn der Blödsinn zu teuer wird, wird er nicht etwa abgeschafft, sondern durch neue Schulden in die Zukunft verschoben.

Kuscheljustiz?
Zwischenruf zu: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Vergessen-und-vergeben/story/19986290
Alles unter Dotcom zu subsumieren, das ist natürlich nicht richtig in diesem TagesAnzeiger-Artikel. Leider lesen wir nichts über verurteilte Manager in Sachen „Subprime“ …  Oder kommt da noch etwas?

Keine Satire: Koalitionsvertrag
Zwischenruf zu: https://kpkrause.de/wp-content/uploads/2014/01/Koalitionsvertrag-zum-Radfahrerhelm.pdf  (Aus dem Vertrag der Großen Koalition von Union und SPD 2013)
Eine Regierung stellt sich den essentiellen Zukunftsfragen der Nation.

Ohne Worte
Zwischenruf zu: https://kpkrause.de/wp-content/image00111.jpg
Staatsbürgerkunde für Anfänger

Recherchefreier Journalismus bei Springers WELT?
Zwischenruf zu: http://www.welt.de/politik/deutschland/article123448742/Dies-sind-Merkels-einflussreichste-Neben-Minister.html
Ist bei Springer über die Feiertage das Archiv geschlossen? Oder aus ostengründen gleich ganz dicht gemacht? Oder sind da nur noch Ahnungslose tätig? Oder gilt die Order der Kanzlerfreundin „nur Gutes über die GroKo berichten“? Selbst jeder der Kunst des Googelns nur halbwegs befähigte Volontär hätte bei dem Jubelartikel über Jörg Asmussen (SPD) auf die Aufsichtsratstätigkeit des Herrn bei zwei skandalumwitterten Finanzinstituten wie der IKB Deutsche Industriebank (Düsseldorf) und der bundeseigenen KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau (Frankfurt) hingewiesen. Asmussen setzte sich offen und intensiv für den Ankauf just jener US-Hypothekendarlehen ein, die die weltweite Finanzkrise auslösten. Bei solchen „Spezialisten“ sind die Versuche zur „Regulierung“ des Bankwesens sicherlich in guten Händen. Werden demnächst die Groß-Pleitiers der Republik aufgrund ihrer „Erfahrung“ zu amtlichen Konkursverwaltern bestellt?

Jochen Flasbarth ist ein gutes Beispiel dafür, dass Bürger, die Umwelt- und Naturschutz für ein ur-konservatives Anliegen halten, bei Spenden für sog. „Umweltverbände“ sehr genau darauf achten sollten, ob Sie damit Rechtsbrüche wie Landfriedensbruch oder Nötigung wie im Falle Greenpeace bzw. linke Gesellschaftsveränderung unterstützten wollen. Als Jochen Flasbarth von der linken Öko-Lobby zum Chef des Umweltbundesamtes gemacht wurde, kündigte es an, Deutschland CO2-frei machen zu wollen. Mit dieser kühnen Ankündigung zeigte der gelernte Dipl.-Volkswirt wohl eher, dass er im Schulunterricht wohl häufiger gefehlt haben muss. Der bekannte frühere ZDF-Wetterfrosch Wolfgang Thüne zeigte Herrn Flasbarth prompt bei der Staatsanwaltschaft an wegen Vorbereitung zum geplanten Völkermord. Denn ohne CO2 gäbe es kein menschliches Leben auf der Erde. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren natürlich gleich ein. Klar, sonst hätte sie ja auch gegen die frühere Forschungsministerin „Dr.“ Annette Schavan (CDU) ermitteln müssen. Diese Dame, auch im neuen Bundestag vertreten, hatte es „eine Nummer kleiner“ parat. Sie wollte mit dem Geld der Steuerzahler die Vision einer „CO2-freien Stadt“ Realität werden lassen.

Mit solchen Petitessen wie dem namentlichen Anprangern von „Klimaleugnern“ wie dem Ex-ZDF-Korrespondenten Günter Ederer (auch bekannt für seine Beiträge im ARD-Politmagazin „report München“) in Publikationen des Umweltbundesamtes unter der Ägide Flasbarths halten sich die WELT-Journalisten erst gar nicht auf. Erneut wird Springer-Chef Döpfner bei der Lektüre der WELT seufzend anmerken müssen: Qualitätsjournalismus ist nicht so einfach ….

Fahrgast prügelt Bus-Chauffeur
Zwischenruf zu: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/VBZBuschauffeur-von-Fahrgast-verpruegelt/story/21260481
Der Täter muss ein Schweizer gewesen sein. Wäre es anders, hätte der TagesAnzeiger aus Zürich es sicherlich mitgeteilt.

Merkels fiktive Neujahrsansprache
Zwischenruf zu: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/merkels-fiktive-neujahrsansprache-ja-ich-werde-wegtreten/9235746.html
Wirklich alles nur Satire?

Der linke TagesAnzeiger aus Zürich klärt auf
Zwischenruf zu: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-Besserwisser-sollten-sich-entschuldigen/story/16346465
Viele bekannte Namen kriegen zum Jahresende im TagesAnzeiger aus dem börsennotierten Hause tamedia noch etwas auf´s Haupt. Wer das nicht einfach als „Feindpropaganda“ beiseite schiebt, könnte folgende Punkte verstärkt reflektieren:

1) Was bleibt von Friedmans Monetarismus nach der größten Gelddruckorgie aller Zeiten, QE bei den Angelsachsen, Ankauf von Dreckspapieren durch die EZB? Beschränkt sich die Inflation (für den Supermarktkunden erfreulich?) nur auf Aktien? Oder sind die notorisch instabilen „lag-Strukuren“ dafür verantwortlich,  dass die Inflation erst „in the long run“ auftaucht?

2) Der als Gauner in die Geschichte eingegangene Richard Nixon erklärte 1971, dass jetzt alle Politiker Keynesianer sind. Die Schwäche der liberalen Wirtschaftspolitik liegt gegenwärtig auch darin begründet, dass kein (größeres) funktionierendes Vergleichsobjekt der Menschheit präsentiert werden kann. Was Herr Cameron in London treibt, ist weit von Thatcherismus entfernt.

3) Dass privates Haftungsprinzip und Markwirtschaft zusammengehören, weiß jeder Wirtschaftsstudent. Und dass die Aufspaltung dieser Kombination nicht Ausdruck von Kapitalismus ist, sondern das genaue Gegenteil. In breiten Teilen der Bevölkerung wird (börsennotierte) Wirtschaft derzeit allerdings (zurecht?) so wahrgenommen, dass hier einige Manager sich die Taschen vollstopfen – und eventuelle Verluste beim Steuerzahler abladen. Musterbeispiel: Bankenrettung. Dies entpuppt sich weniger als Image-Hypothek der Banken (denn das Ansehen dieser Branche ist schon ramponiert „beyond imagination“). Sondern belastet (unberechtigterweise) die Freunde von Mises und Hayek, die sich im Meinungsstreit der Ideen in die Arena wagen. Und die Prügel für Boni-Banker und „system-relevante Geldhäuser“ einstecken müssen.

Die Herausforderungen im Jahre 2014 werden nicht weniger …

Ein Exempel statuiert
Zwischenruf zu: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/klaus-peter-willsch-als-abweichler-in-berlin-abgestraft-12729327.html
„Es ist gefährlich in Dingen recht zu haben, in denen die Regierung unrecht hat.“ (Voltaire)

Steilvorlage für alle Öko-Sozialisten
Zwischenruf zu: http://www.welt.de/politik/ausland/article123385184/Ab-dem-1-Januar-hat-die-EU-ein-Inselparadies.html
Was kann der öko-sozialistische Demagoge nun wahrheitsgemäß behaupten?
1) Die Durchschnittstemperatur in der EU wird 2014 zunehmen.
2) Die Zahl der Armen in der EU wächst.
Der Mann lügt nicht einmal – und kann dem „Handbuch für Demagogen“ ein neues Kapitel hinzufügen.

Tötet diese Wirtschaft?
Zwischenruf zu: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/kapitalismuskritik-wie-der-papst-in-wirtschaftsfragen-irrt-12730815.html
Möglicherweise sollten Ökonomen sich mal theologische Vorlesungen anhören, zum Beispiel über die Sicht des Augustinus von Recht und Staat („Nimm das Recht weg, was ist dann ein Staat noch anderes als eine Räuberbande“). Und Theologen könnten ja mal bei den Volkswirten vorbeischauen. Oder von den Betriebswirten lernen, wie man (Um-)Bauvorhaben kalkuliert. Vielleicht wäre das ja der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

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*) Diese Zwischenrufe – warum? Es gibt Berichte, Informationen, Geschehnisse, Beobachtungen, zu denen man sofort sich zu äußern neigt, was man von ihnen hält. Es sind spontane kurze Kommentare, die nicht unbedingt auf die Goldwaage zu legen sind, kleine Schnellschüsse, teils amüsant, teils ironisch, teils sarkastisch, teils bissig, meist prägnant. So manches davon bekomme ich zugeschickt, habe es gelesen, mich daran delektiert, und das war’s dann. Aber warum nicht auch andere teilhaben lassen und die spontanen Kurzkommentare als „Zwischenrufe“ weiterreichen? Zum Beispiel die von meinem Freund Sebastian Maisfelder. Was hiermit geschieht.

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