Leseempfehlung: Das Buch von Roger Scruton „Verrückte, Lügner und Brandstifter – die Denker der Linken“ – Vorgestellt als Gastbeitrag von Friedrich Romig, Wien
Es gibt das Wort „Der Sozialismus ist nie tot, er ist allenfalls nur scheintot“. Das hängt natürlich mit den Menschen zusammen, die ihm anhängen – teils weil sie in seine Fänge geraten, teils weil sie genetisch dazu veranlagt sind. Grob lassen sich die Menschen, zumindest europäischer Prägung, in zwei Gruppen einteilen. Die eine ist politisch „links“ orientiert, die andere politisch „rechts“. Zwar wird es auch etwas dazwischen geben, aber das lassen wir mal beiseite. Die linke Truppe ist die sozialistische, die rechte die liberal-konservative. Die sozialistische ist mehr oder minder fanatisch auf vorgebliche Menschheitsbeglückung aus, die konservative mehr oder minder besonnen auf das Bewahren dessen, was sich unter Freiheit in der Menschheitsgeschichte bewährt hat.
Beide vertreten eine Ideologie, folgen einer Ideenlehre. Mit beiden haben wir Erfahrungen gemacht. Die sozialistische Ideologie hat über die damit gestraften Menschen Unfreiheit und Verderben gebracht, die konservative hat den damit beglückten Menschen Freiheit beschert und sie vorangebracht. Beide ideologischen Grundrichtungen haben ihre Denker und Apologeten, die ihre jeweilige Ideologie in tiefer Überzeugung rechtfertigen und durchzusetzen versuchen. Zu ihrer Gefolgschaft gehören auch von ihnen adressierte Politiker.
Über die Denker der Linken hat der britische Schriftsteller und Philosoph Roger Vernon Scruton ein Buch geschrieben. Es endet damit, wie man den Linken Paroli bieten kann und man es auch sollte. Scruton hält die christliche Prägung für unverzichtbar, um die europäische Identität zu bewahren. Was sein Buch enthält, beschreibt der österreichische Ökonom und christlich-konservative Publizist Friedrich Romig**) in dem folgenden Gastbeitrag.
Verzweifeln Sie nicht, Sie schaffen das
Romigs Beitrag ist sehr, sehr lang. Verzweifeln Sie nicht, Sie schaffen das. Um Ihnen das Lesen und das Springen (vielleicht auch Überspringen) von Absatz zu Absatz zu erleichtern, habe ich die Absätze mit Zwischenüberschriften versehen. Manchmal genügt es, auch nur diese zu lesen, dann sparen Sie Zeit und wissen trotzdem, worum es geht. Und wenn einige Absätze zu lang waren, habe ich sie, um das Schriftbild aufzulockern, in zwei aufgeteilt. Auch die von mir eingefügten Karikaturen dienen dazu. Nun also Romigs Text:
Das Buch von 1985 überarbeitet und auf neuesten Stand gebracht
Roger Scruton hat sein altes, 1985 erschienenes Buch „Thinkers of the New Left“ für die Paper-Edition überarbeitet, auf neuesten Stand gebracht und mit neuem Titel versehen.*) Einst gewürdigte Denker wie etwa Rudolf Bahro wurden eliminiert, weil sie der Gegenwart nichts mehr zu sagen haben; andere, wie Jacques Lacan, Louis Althusser und Gilles Deleuze mit ihrer „nonsense machine“, die Ankläger des gegenwärtigen Neokolonialismus wie Edward Said oder die Verharmloser des Kommunismus wie Badiou und Žižek wurden neue aufgenommen.
Die scharfe Kritik an den Urgesteinen der Neuen Linken ist geblieben
Geblieben ist die scharfe Kritik an den Urgesteinen der Neuen Linken, also György Lukács, Theodor Adorno, Antonio Gramsci, Jean Paul Satre, Michel Foucault, Jürgen Habermas, Eric Hobsbawm, E. P. Thompson, Ralph Miliband, und an der ganzen feministischen Clique, die seit Simone de Bouvoir ihren genderistischen Unsinn von einer Vielzahl speziell für sie eingerichteten und völlig unnötigen Lehrstühlen verbreitet.
Was ebenfalls in Scrutons Visier bleibt
Im Visier Scrutons bleiben naturgemäß auch die linken Denunzianten amerikanischer Politik wie Noam Chomsky oder Howard Zinn, die „clean sweep“-Freunde wie Richard Rorty, die Umverteilungsfanatiker wie Thomas Pikety oder die „kommunitaristischen“ Kritiker der Marktwirtschaft wie Michael Sandel. Die Liste der linken Denker ist lang. Der eilige Leser kann sich leicht am Personenregister orientieren und sich auf jene Linken konzentrieren, die am häufigsten auf den 266 Textseiten des Buches zitiert werden.
Das Unverständnis von Wikipedia
Versucht man sich bei Wikipedia über Roger Scruton zu informieren, wird man schon in den ersten Zeilen darüber aufgeklärt, Scruton sei ein „Paläo-Konservativer“. Mit dieser pejorativen Bezeichnung entlarvt das von den Linken unterwanderte Wikipedia sein krasses Unverständnis für das, was „Konservativismus“ eigentlich ist, nämlich das Aufspüren und die Anerkennung ewiger, unveränderlicher, unwandelbarer, „heiliger“ Ideen in der wandelbaren, an Zeit und Umstände gebundenen „säkularen“ Welt und die Ausrichtung dieser wandelbaren Welt und Gesellschaft an den ewig wahren Ideen, die Platon ein für allemal in der Einheit von Gutem, Wahrem, Schönem und Gerechtem aufgefunden hat. Konservativismus ist daher immer verbunden mit dem Reich der Ideen aus dem „Paläozoikum“ der Ideengeschichte, die zu begreifen Wikipedia’s Horizont übersteigt.
Der stete Abstieg der Linken in die Bedeutungslosigkeit
Scruton führt den Abstieg der Linken darauf zurück, dass der Kampf für die „Arbeiterklasse“ durch deren „Verbürgerlichung“ ihr Objekt verlor. Der Versuch der linken Intellektuellen, die verschwindende „Arbeiterklasse“ durch das Eintreten für Randschichten wie Analphabeten, Unerziehbaren, Entwurzelten, Heimatlosen, Asylanten, Homosexuellen, Drogenabhängigen, Arbeitsscheuen und Kriminellen zu ersetzen, ist bei der Masse der normalen, mit „common sense“ ausgestatteten Menschen nicht angekommen, garantiere aber, so Scruton, den steten Abstieg der Linken in den Orkus der politischen Bedeutungslosigkeit.
Was Marx versprach, endete in Verarmung, Versklavung und Ermorden von Millionen
Der innere Kreis der Linken nimmt den Anstrich der „Wissenschaftlichkeit“ von Marx und dem Marxismus längst nicht mehr ernst. Der von Marx erwartete „Sprung aus dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit“, das weiß heute jeder linke Intellektuelle, konnte schon aus logischen Gründen nicht gelingen. Das schöne Leben nach den eigenen Bedürfnissen, das Marx nach der Diktatur des Proletariats und der Überführung des produktiven Kapitals in den „Gemeinbesitz“ versprach, endete in der Verarmung, Versklavung und Ermordung von Millionen und Milliarden von Angehörigen aus der „Arbeiter- und Bauernklasse“, die befreit werden sollten.. Morgens jagen, nachmittags fischen, die Rinder am Abend füttern und nach dem Dinner sich schöngeistig zu bilden und der Literaturkritik zuzuwenden, ist jener Masse nicht vergönnt, welche die Jagwaffen und Angelruten herstellen, die Molkereien betreiben, die Krankenhäuser und den ganzen Gesundheitsdienst aufrecht halten, für Ruhe und Ordnung sorgen, Recht sprechen oder die Vergnügungs- und Sportstätten offen halten und pflegen muss.
Im Sinn von Orwells Newspeak Sprache und Begriffe erobert
Die Marx’sche Utopie ist Galaxien von jeder gesellschaftlichen Realität entfernt, und das wissen natürlich auch die linken Intellektuellen und grinsen “sardonisch“, wenn jemand noch für die Marx´schen Utopien eintritt Doch wehe, einer von ihnen wagt nach außen hin an dieser Utopie Kritik zu üben und Marx Wissenschaftlichkeit abzusprechen. Er wird sofort als Abweichler, Revisionist, infantiler Linker, utopischer Sozialist oder Sozialfaschist stigmatisiert und aus dem Führungskreisen der Linken ausgeschlossen (Seite 8). Seit der Französischen Revolution hat die Linke, ganz im Sinne von George Orwells „Newspeak“, Sprache und Begriffe erobert, gegen Sacheinwände abgeschottet und verfälscht. Der Triumph der linken Ideologie über die Realität wurde dort, wo die Linken an die Macht kamen, mit allen Mitteln geschützt, auch mit der vorsorglichen Massenliquidation möglicher Konterrevolutionäre.
Für die Linken sind jene ihre Gegner, die moralischen Halt geben
Linke kennen nur zwei Gegner, von denen Gefahr droht: Individualisten und Institutionen, die moralischen Halt geben , heißt es einleitend im 1. Kapitel seines Buches unter der Überschrift: „Was ist rechts?“. In den folgenden sieben Kapiteln wird die Linke von Scruton vorgeführt und benannt: die Briten Hobsbawm und Thompson mit ihrem Ressentiment und ihrer Trauer über den Fehlschlag des Kommunismus (Kapitel 2); Galbraith und Dworkin (Kapitel 3) mit der Ächtung (disdain) des amerikanischen „Systems der industriellen Superstrukturen“, welches nicht nur die Masse der durch die Gewerkschaften vertretenen Menschen als „Konsumidioten“ einstuft (John Keneth Galbraith), sondern auch die Besitzer des Kapitals gegenüber den die Unternehmenskontrolle ausübenden „Managern“ zu Randfiguren macht, die in den Hauptversammlungen der großen Konzerne zu den Beschlüssen der Konzernleitungen nur noch die Hand zur Zustimmung heben dürfen. Gewerkschaften und Unternehmerverbände sind zu „Powers“ geworden, die vereint, so Galbraith, die „freie Marktwirtschaft“ aufgehoben haben.
Was Galbraith nach Scrutons Meinung verharmlost
Die Vorschläge von Galbraith, dieses System aufzubrechen und die Konsumenten von ihrer Idiotie zu befreien, sich selbst zu beschädigen, findet sich in jedem Programm der Linken und „Grünen“. Doch die nicht überlebensfähige Gesellschaft, welche immer mehr „Überflüssiges“ produziert und dem Konsumenten mit Hilfe „geheimer Verführer“ (Peter Drucker : Hidden Persuaders) „andreht“, also die berühmte „Affluent Society“ zu stoppen, würde, nach Ansicht von Scruton, allerdings derart viele Regelungen, Gebote und Verbote durch einen allmächtigen Staat erfordern, dass jede Initiative agiler Bürger, wirtschaftlich voranzukommen, schon im Keim von Erstickung bedroht wäre. Die Unterscheidung von Marktwirtschaft und Planwirtschaft hält Galbraith für nicht relevant. Im Kommunismus, so Galbraith, werden die Pläne vom Großen Sowjet aufgestellt, im System des Westens von der Führung der Großkonzerne und ihrem Einfluss auf den Staat. Galbraith verharmlost damit, nach Meinung von Scruton, die gravierenden Unterschiede zwischen Ost und West zugunsten einer „konvergierenden“ Entwicklung.
Nicht Gleichheit v o r dem Gesetz, sondern d u r c h das Gesetz
Ähnlich wie für Galbraith ist auch für Ronald Dworkin nicht die Freiheit, sondern die “soziale Gerechtigkeit” (social justice) oberstes Grundprinzip. Nicht die Gleichheit VOR dem Gesetz, sondern DURCH das Gesetz soll die richterliche Rechtsauslegung beherrschen. Diese typisch linke Rechtsauffassung ermöglicht die Bevorzugung von Minderheiten, Frauen, Schwarzen, Lesben, Schwulen, Ausländern, Wehrdienstverweigerern und reicht bis hin zur Aufhebung aller durch Generationen erworbenen Besitzansprüche, Gebräuche, Traditionen und Glaubensüberzeugungen. Mit “intellektuellem Feuerwerk” schießt Dworkin den Weg frei zur Ablehnung der “alten Familienkultur, Unternehmenskultur, von Gott und der Flagge”(Seite 68). Staatliche Souveränität, Autorität, Pflichterfüllung, Gehorsam und Treue müssten dem “Recht auf zivilen Ungehorsam” (civil disobedience,“ Seite 58) und “Selbstverwirklichung” weichen. Und natürlich ist der Atheist Dworkin auch Advokat des Rechts auf Abtreibung, sexueller Befreiung, Pornographie und der Ablehnung von allem Konservativen, welches einer links-liberalen, kosmopolitischen Weltanschauung widerspricht (Seite 58).
Der Einfluss des Russen Alexandre Kojève auf die französischen Intellektuellen
Der linken Steigerung ins Absurde begegnet der Leser im 4. Kapitel, “Liberation in France: Sartre and Foucault”, nach Ansicht des Rezensenten das Schlüsselkapitel des ganzen Buches. Durch die “Französische Revolution” haben die Franzosen nach und nach ihre Identität verloren, aus ihrem Sein wurde das Nichts. Im Titel seines 1943, also in der Besatzungszeit herausgebrachten Opus Magnum “L’être et le néant” hat Jean Paul Sartre die französische “condition humaine“ auf den Punkt gebracht: das menschliche Leben ist sinnlos. Satre wie so viele seiner berühmt gewordenen Mitstreiter (Georges Bataille, Jacques Lacan, Simone de Bouvoir, Emmanuel Lévinas, Raymond Aron, Raymond Quenau, Maurice Merlan-Ponty), saßen in den Vorlesungen des russischen Emigranten Alexandre Kojève, dessen Einfluss auf die französischen Intellektuellen nicht überschätzt werden kann und bis heute andauert. In seinen Hegelvorlesungen an der École Practique des Hautes Études hat Kojève in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine moderne Form der Dialektik vorgetragen, die der alten Absicht von Karl Marx folgte, „Hegel vom Kopf auf die Füße zu stellen“.
Die Orientierung an Stalin, Mao-Tse-tung und Ho-tschi-minh
Der in der „Phänomenologie des Geistes“ von Hegel dargestellte Weg zum „Selbstbewusstsein“ und zur „Freiheit“ wurde von den Linken verstanden als Freibrief, allen Zwängen der Gesellschaft zu entsagen und die gesellschaftlichen Institutionen zu „zertrümmern”. “Macht kaputt, was euch kaputt macht” wurde von den Epigonen an den deutschen Universitäten gebrüllt. Die Kaputtmacher orientierten sich an Stalin, Mao-Tse-tung und Ho-tschi-minh, in der irrigen Annahme – hier Kojève folgend – die kommunistische Diktatur gebäre und gewähre die Freiheit des Individuums. Die individuelle Freiheit als Selbstzweck der menschlichen Existenz, – nach der These des Existentialismus ist der Mensch das, was er aus sich macht – erwies sich als ungeeignet, die Frage nach dem Sinn des Lebens zu beantworten.
Die Angst vor dem Fall in die Bedeutungslosigkeit
Benedikt XVI. gesteht Sartre zu, die radikale Trennung von Freiheit und Wahrheit bis in die letzte Konsequenz durchdacht zu haben. Sein Urteil ist eindeutig: “Die Rebellion gegen die Wahrheit führt – wie Sartre scharfsichtig gesehen hat – in eine Existenz des Selbstwiderspruchs, in die Zerstörung des menschlichen Seins, in Entfremdung und Entmenschlichung”. „Die sinnlose Freiheit“, das ist der Schluss Sartres – „ist des Menschen Hölle” (Benedikt XVI.: Glaube, Wahrheit, Toleranz, 2004, S. 195-200). Im gleichen Sinne wirft Scruton Jean-Paul Satre vor, dass für ihn Selbstbewusstsein eine Art des alles dominierenden Nichts sei (selfconciouesness is a kind of all dominating nothingness, Seite 76), eine Quelle der Angst vor dem Verlassensein ohne Aussicht auf Erlösung. Die Angst vor dem Fall in die Bedeutungslosigkeit ist es, was viele Franzosen und selbst noch ihre Politik unter Macron bis heute umtreibt.
Das Interesse von Foucault an Wahnsinnigen und Kapitalverbrechern
Zu den schillerndsten Figuren der französischen Linksintellektuellenszene gehört zweifellos Michel Foucault, und zwar nicht deswegen, weil er homosexuell war und mit 58 Jahren an Aids starb oder weil er in jungen Jahren der Kommunistischen Partei beitrat, sondern weil zu Beginn seiner Karriere als Schriftsteller und Sozialphilosoph sein Hauptinteresse den “Wahnsinnigen” (Madmen, Seite 101)) und Kapitalverbrechern galt, welche das neuzeitliche Bürgertum in Irrenanstalten oder Hochsicherheitsgefängnissen wegsperrte und Sonderbehandlungen unterzog, ohne die gesellschaftlichen Gründe für ihren Wahnsinn und ihre Schwerkriminalität aufzuklären. Es sind diese Studien, aus denen in Foucault die Erkenntnis reifte, die heutige bürgerliche Gesellschaft sei als ganze zu einer Irrenanstalt verkommen, in der die herrschende Klasse die Untertanen (subordinated) in eine Zwangsjacke steckt, um ihre Ausbeutung zu erleichtern. Jede Regung der „bürgerlichen Zivilgesellschaft“ sei auf das Erringen von Macht („power“) ausgerichtet, andere Ziele und Interessen habe sie nicht.
Foucault diagnostiziert das einst Normale als Geisteskrankheit
Mit seinen Arbeiten zur „Demaskierung der Machtstrukturen “ will Faucault zur „Befreiung“ ihrer Opfer beitragen. Dieser „Demaskierung“ wird von Foucault in allen historischen Zeitabschnitten, Institutionen, Rechtsschöpfungen, philosophischen, künstlerischen, religiösen, moralischen, politischen oder wirtschaftlichen Äußerungen zur Begeisterung seiner oft bürgerlichen Hörer und Leser nachgegangen. Die durch Foucault vorgenommene „Aufklärung“ über die „Verbindung von Bürgerlichkeit, Familie, Patriarchat und autoritärem Gehabe“ führte bei ihm zur Forderung nach „Befreiung“, verstandenen als Auflösung dieser magnetischen („mesmerized“) Verbindung, die von den 68igern ganz im Sinne von Foucault ja dann auch umgesetzt wurde. Was einst „normal“ war, wird von Foucault in einem seiner Werke mit dem Titel „Historie de la Follie“ als Geisteskrankheit diagnostiziert. Inzwischen sind diese linken, die westliche Zivilisation zersetzenden Forderungen von fast allen bürgerlichen Parteien übernommen worden. Pat Buchanan, einst amerikanischer Präsidentschaftskandidat, sieht darin, wohl nicht zu unrecht, den „Death of the West“.
Eine späte honorige Erkenntnis von Foucault
Foucault selbst hat das noch kurz vor seinem Tode erkannt. In der Abwendung der Polen vom Kommunismus sah Foucault, wie er in honoriger Weise zugab, sein ganzes Werk „falsifiziert“: Nicht materielle Interessen, so seine späte Erkenntnis, bestimmen vorrangig geschichtlich-politisches Geschehen und Handeln, sondern nationale Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Die Versuche der Sowjetführung, den Vasallenstatus Polens gewaltsam zu erhalten, stieß zuletzt auch bei Foucault auf scharfe Kritik.
Nachkriegsphilosophie mit Habermas zum leeren Strohdreschen abgestiegen
Zur Großabrechnung mit der deutschen, politisch korrekten Nachkriegsphilosophie, die mit Habermas zum leeren Strohdreschen abgestiegen ist, wird das 5. Kapitel: („Tedium in Germany: Downhill to Habermas)“. Der Weg des Abstiegs führt von György Lucács über Theodor Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse und die ganze Frankfurter Schule schlussendlich zu Jürgen Habermas, der mit seiner völlig unrealistischen Kommunikations- und Diskurstheorie, den Tiefpunkt der Philosophie erreicht. Er versteht es mit seiner unpräzisen („mudddle“), obskuren und „bürokratischen“ Sprache die dahinterstehende, einfache und von ihm wieder aufgewärmte marxistische These zu verschleiern, wonach der „bürgerliche Kapitalismus“ an der inhumanen „Selbstentfremdung“, „Verdinglichung“ und „Selbstausbeutung“ der Massen schuld sei und den Aufbau einer „herrschaftsfreien Gesellschaft“ verhindere.
Die sicherste Route zum totalitären Terror und zur Diktatur
Sein Rezept, durch „herrschaftsfreien Diskurs“ gesellschaftliche Regeln und ethische Normen zu entwickeln, denen alle gleichermaßen zustimmen und sich unterwerfen, ist nicht nur realitätsfern und illusionär, sondern dieser Weg hat sich schon bei Rousseau als die sicherste Route zum totalitären Terror und zur Diktatur herausgestellt. Nach eigenem Eingeständnis „religiös unmusikalisch“, hat Habermas nie begriffen, dass der Mensch als Ebenbild Gottes seinen „existentiellen Zweck“ (Johannes Messner) nicht durch materielle „Wohlfahrt“, sondern durch die similitudo Dei erreicht, denn „unruhig schlägt sein Herz, bis es Ruhe findet in Gott“ (Aurelius Augustinus). Scruton hält die christliche Prägung für die Bewahrung der europäischen Identität für unverzichtbar (Seite 280 u. ö.).
Dogmatische Abschottung gegen Widerspruch und Fakten
Im 6. Kapitel geht Scruton mit den französischen, linken Intellektuellen ins Gericht. „Nonsense in Paris: Althusser, Lacan und Deleuze“ überschreibt er dieses Kapitel. Dem Dreigestirn wirft er vor, nichts als Nonsens produziert und als „Wissenschaft“ ausgegeben zu haben. Ausgiebig führt Scruton den Beweis für diesen „wissenschaftlichen Nonsens“ durch treffende Zitate aus den Werken von Louis Althusser (1918-1990), dem in den 60er und 70er Jahren erfolgreichen Wortführer dieser „Intellektuellen“. Althusser sei es gelungen, aus dem Marxismus eine „dogmatische Religion“ zu machen, die Zweifel, Einsprüche, Gegenargumente und Gegenbeweise nicht zulässt. Es wird „gemauert“ (fortified): Man gehört entweder dazu oder man wird ausgegrenzt und gesteinigt. Die Folge ist die Zweiteilung der Gesellschaft in „Freund und Feind“, Gläubige und Ungläubige, Gute und Böse. Von Lacan, Deleuze und Gilbert wird die Psychoanalyse herangezogen, um die „Nonsens-Maschine“ am Laufen zu halten und die bürgerliche Gesellschaft zu denunzieren. Für Scruton ist die dogmatische Abschottung gegen Widerspruch und Fakten der Tod der Wissenschaft. In den USA gelten die Auslassungen dieser französischen Intellektuellen inzwischen als „French rot“ (französischer Müll.).
Der kommunistische Denker Antonio Gramsci, von den 68ern als einen ihrer Heros gefeiert
Das 7. Kapitel („Culture Wars Worldwide: From Gramsci to Said“) würdigt als Ausgangspunkt des nun immer heftiger werdenden Kulturkriegs Antonio Gramsci und endet mit Edward Said (1935-2003), der dem Westen vorwirft, die orientalische Kultur nie verstanden, sondern nur als rückständig beurteilt und ausgebeutet zu haben. Gramsci, der wohl bedeutendste kommunistische Denker des 20. Jahrhunderts, hat den Sieg der Faschisten über die Kommunisten in Italien auf die „kulturelle Hegemonie“ zurückgeführt, welche die von den Faschisten vertretenen nationalen und sozialen Ideen im Gegensatz zu den internationalsozialistisch-kommunistischen erlangten. Die 68er feierten Gramsci als einen ihrer „Heros“ und nannten ihn im gleichen Atemzug mit Mao, Fidel Castro, Che Guevara oder Ho-tschi-minh. Noch heute gibt es kaum eine politologische Vorlesung, in der nicht Gramsci als politischer Philosoph, Soziologe, Revolutionär und Kulturkritiker behandelt wird. Die Lehre, dass Revolutionen nicht vom Proletariat ausgehen, sondern von den Überzeugungen der Eliten, welche den „Zeitgeist“ zu gestalten und die maßgebenden kulturellen, politischen, sozialen, kommunikativen, erzieherisch-bildenden, rechtsetzendenden und rechtschaffenden Institutionen der Gesellschaft zu infiltrieren verstehen, ist längst Gemeingut geworden. Es ist der Stoff, der in allen möglichen Details und endlosen, akademischen und medialen Debatten immer wieder aufs Neue „angereichert“ wird.
Die Revolution inszeniert als mitreißendes „Event“
Das Kapitel 8 („The Kraken awakes: Badiou und Žižek“) ist nicht nur eines der längsten, sondern auch eines der für deutsche Leser nur schwer verständlichen. Badiou hat den Versuch unternommen, mit Hilfe von pseudomathematischen Formeln die Entstehung von Revolutionen als „Event“ zu beschreiben. Ist eine Gesellschaft an einem Punkt angekommen, an dem alles nur noch sinnlos ist, nichts mehr zählt, alles Geglaubte sich als Schein herausgestellt hat und keinen Halt mehr bietet, dann wird es Zeit für einen neuen „Set“, eine neue Idee. Diese Gelegenheit greifen die „Großen Männer“ wie Robespierre, St. Juste (1793), Lenin (1917), Stalin (1922), Hitler (1933) oder Mao (1966) auf und inszenieren die Revolution als mitreißenden „Event“. Entsprechend der Forderungen von G. Lukács wird die Opposition entweder „liquidiert“ oder nach Satre , Hobsbawm, Foucault, Gramsci, Lacan, Althusser, Derrida, Adorno, Horkheimer, Habermas marginalisiert und kaltgestellt
Sein ganzes Leben Maoist geblieben: Alain Badiou
Badiou (geb.1937) ist sein ganzes Leben Maoist geblieben. Für ihn ist Mao „der einzige große Philosoph unserer Zeit“, seine „Kulturrevolution“ das Leitbild, dem die zeitgenössischen Intellektuellen zu folgen haben („must follow“. Seite 251). Sinn der Kulturrevolution war die Zerschlagung aufgekommener Strukturen in Partei und Gesellschaft. Die Dekonstruktion der Gesellschaft bleibt auch bei Badiou wie für alle Linken die Voraussetzung für die Verwirklichung seines kommunistischen Traums.
Der diesen Traum weiterträumte: Badiou’s Schüler Slavoj Žižek
Badiou’s einflußreichster Schüler, Slavoj Žižek (geb. 1949) hat diesen Traum nie aufgegeben, er blieb der „kommunistischen Hypothese verpflichtet“ (Seite 259), die Ketten des bourgeoisen kapitalistischen Systems zu sprengen, die den Sprung aus dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit verhindern. In seiner slowenischen Heimat galt er, ähnlich wie Milovan Djilas im kommunistischen Jugoslawien, als „Dissident“. Hochbegabt konnte er noch unter der kommunistischen Herrschaft sich eine stupende Bildung in Philosophie, Literatur, Musik, Architektur, Politologie, Soziologie und Verfassungsrecht verschaffen. Ihm wurde ermöglicht, in Paris zu studieren. Dort kam er mit den Kreisen um Lacan in Berührung, die seine psychoanalytischen Auffassungen des verhassten bürgerlichen „Systems“, seine Sprache und seine Beziehungen zu Badiou prägten. Nach dem Zerfall Jugoslawiens schuf er sich im Westen bald einen Namen als politischer Kommentator, Kulturkritiker, Philosoph, Psychologe und Romanautor.
Žižek empfiehlt, eine Partei nach Lenins Prinzipien von Gewalt und Terror neu zu gründen
Seinen Durchbruch schaffte er mit seinen Büchern „The Sublime Object of Ideology“ (1989) und „In Defence of Lost Causes“ (2008). Sein Stil ist an- und aufregend, er springt von einem Thema zum anderen, meist ohne einen Gedanken zu Ende zu führen. Manches Mal entgleitet ihm seine Feder („a slip of the pen“, Seite 260), und der Leser wundert sich dann, dass Žižek das Scheitern von Hitler und Stalin auf einen Mangel an Gewalt und Terror zurückführt. Žižek empfiehlt allen Ernstes die Neugründung einer Partei, die nach den gewaltsamen und terroristischen Prinzipien von Lenin ohne „humanitäre Rücksichtnahme“ zu organisieren wäre (Seite 261). Nur dann könne sie Erfolg haben. Die Tausenden von Toten hindern Žižek nicht, Mao’s Kulturrevolution zu feiern, den „Capitalo-Parlamentarismus“ und die westliche Demokratie aber strikt abzulehnen. Kants Pflichtethik wird gegen die Lustethik von Freud und die des Marquis de Sade ausgespielt. Der kategorische Imperativ ist für Žižek, ganz im Sinne von Lacan, Ausdruck der Ideologie des „big Other“, der den Fantasien und Wünsche des „kleinen Mannes“ keine wirkliche Bedeutung zumisst.
Alles, was die etablierte westliche Ordnung ausmacht, „muss weg“
Das Selbstbewusstsein des individuellen Ich, so der Vorwurf von Žižek, wird durch die Fremdbestimmung des „großen Anderen“ ersetzt, der, wie das Gramsci ausdrückte, die „kulturelle Hegemonie“ ausübt. „Das Ich existiert“ (als der „kleine Mann) – es existiert nicht“ (es ist nur unwichtiges Teilchen eines „Großen Ganzen“, in dem es aufgeht und von dem es „abgespeist“ wird mit „Tittitainment“). Für den „kleinen Mann ist „none-existence its way of existence“, Seite 264), bemerken Žižek und seine Freunde und Lehrmeister kritisch. Nur das Zerreißen des ideologischen Vorhangs, den das Bürgertum mit seinem Lob auf die Vertragsfreiheit, den freien Güteraustausch auf dem Markt, den Freihandel, die Konsumfreiheit und die rechtliche Sicherung dieser „Freiheiten“ aufgehängt hat, kann den Weg zur Revolution bahnen. Alles, was die etablierte westliche Ordnung ausmacht, „muss weg“. Gefordert wird von Žižek, gemeinsam mit Badiou, Lacan, Derrida, Foucault, Lukács und in Wahrheit mit allen Linken „the destruction of all that is“ (Seite 275). Und das im Namen der Freiheit und Gleichheit!
Wie den Linken Paroli bieten
Hat sich der Leser durch die faszinierende Analyse des linken Narrentums, der Realitätsverweigerug und der Aufwiegelung durchgearbeitet, findet er im Schlusskapitel „Was ist rechts?“ die Antwort auf die Frage, wie den Linken Paroli geboten werden kann.
Sich nicht einschüchtern lassen
Zuerst einmal gilt es, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich stolz und unbeirrbar als „Rechter“ zu bekennen. Den Linken ist es gelungen, jede rechte Haltung als inakzeptabel, intolerabel und indiskutabel aus jeder Diskussion auszuschließen und allein schon die Gegenwart eines Rechten in dieser Welt als einen Fehler („mistake“ Seite 273).anzusehen. Der Rechte sollte sich das einfach nicht bieten lassen, sondern auf seine Wortmeldung beharren.
Die Linke festnageln, Ausflüchte nicht zulassen
Seine Wortmeldung aber sollte gekonnt sein. Die Linke ist zu fragen, wie denn ihre „herrschaftslose“ Gesellschaft „der Gleichen“ und „Freien“ ohne gesetzliche Regelungen, Privateigentum, Sitten und Gebräuche, Hierarchien, Familien, Absprachen und staatliche Institutionen auskommen kann? Sehr schnell wird sich die Linke in ihren Antworten verheddern. Bis jetzt weigert sie sich ja, ihre Vorstellungen für eine künftige „sozialistische“ Gesellschaftsform darzulegen (Seite 274). Mit „Leerworten“ des Newspeak – „Befreiung“, „Demokratie“, „Gleichheit“, „Fortschritt“ und „Frieden“ – sollte sich der Rechte niemals zufrieden geben, sondern ihre eindeutige, unmissverständliche Definition verlangen. Die Linke wird diesem Verlangen niemals entsprechen, sondern immer neue Ausflüchte suchen. Das aber darf der Rechte nicht durchgehen lassen, er muss die Linke „festnageln“.
Auf unabweisbare Fakten hinweisen
Wenn das geklärt ist, sollte der Rechte sich nicht scheuen, auf einige sozialphilosophische Erkenntnisse und Fakten hinzuweisen, denen niemand, der noch einigermaßen bei Trost ist, widersprechen kann. Dazu gehört das Grundrecht, Gemeinschaften zu gründen und in ihnen nach deren eigenen Regeln zu leben. Solche „zivilgesellschaftlichen“ Assoziationen sind nicht nur Ehe und Familie (die Keimzellen der Gesellschaft!), sondern auch Schulen, Klubs, Gesangsvereine und Orchester oder die Fußball-Ligen. Sie und die Berufsvereinigungen, Gewerkschaften, Genossenschaften, Innungen, Kammern, Korporationen und Kirchen bereichern das gesellschaftliche Leben. In ihnen ist Verlässlichkeit („accountability“) gepflegt und Verantwortung für das Gemeinwohl übernommen. Sie entlasten den Staat, ermöglichen Gewaltenteilung und tragen zum sozialen Frieden bei. Sie schufen die europäische Form einer Friedensordnung („ …they shaped the European Forms of a peaceful order“, Seite 282) und des Zusammenlebens.
Den linken Forderungen mit gleicher Vehemenz widersprechen
Scruton tritt ein für eine Vielzahl kleiner Gemeinschaften („little platoons“) und schätzt ausdrücklich „Das Genossenschaftsrecht“, welches seine klassische Darstellung durch Otto von Gierke 1873 gefunden hat. (Seite 284). Die linke „clean sweep-Partei“ fordert vehement ihre Abschaffung. Am liebsten würden sie diese autonomen „bodies“ durch ein Einparteien-Regiment ersetzen, welches, zumindest für eine Übergangszeit, die „Diktatur des Proletariats“ ausübt Dieser Forderung hat der Rechte mit gleicher Vehemenz zu widersprechen. Im Kern ist jede gesellschaftliche Association hierarchisch strukturiert und auf Autorität angewiesen. Wo Ordnung, dort ist Hierarchie, Autorität und das Recht auf Diskriminierung. Wuchtig stellt Scruton in den Raum: “Association means discrimination, and discrimination means hierarchie“ Das unterscheidet seit Platon die Rechte von den Linken (Seite 288). Und das gehört nun einmal zu den Wahrheiten, die nicht zu vergessen sind!.
Der Erfolg von Scrutons Schüler Thiery Baudet in Holland
In einer Erstfassung hat das Buch „Thinkers of he New Left“ elf Auflagen erlebt. Es wurde in viele Sprachen, sogar ins Nordkoreanische und Chinesische übersetzt, nicht aber ins Deutsche. Einer seiner Schüler, Thiery Baudet, hat in Holland bei dem Erstantritt zu Gemeinderatswahlen im Jahr 2018 mit seinem „Forum für Demokratie“ alle übrigen Parteien überflügelt. Baudet kämpft vehement gegen die Ausbildung der Europäischen Union zu einem Bundesstaat, hält Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nur in einem souveränen Nationalstaat für möglich und lässt kein gutes Haar am Multikulturalismus, der Einwanderung und Einbürgerung von Kulturfremden bestehen. Der Erfolg von Baudet zeigt, dass die Rechte keinen Grund hat, die Flinte ins Korn zu werfen.
Dem linken Narrentum die Stirn bieten
Scruton ist es durch seine penible Analyse der linken Intellektuellen gelungen, Sozialismus und Sozialdemokratie restlos zu delegitimieren. Die Linke hat keinen politischen Auftrag mehr, ihre „kulturelle Hegemonie“ ist gebrochen. Heute fordert selbst der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck zum „Dialog mit den Rechtskonservativen“ auf. Mit wenigen Ausnahmen zeigt sich in den meisten europäischen Staaten an den Wahlergebnissen die „Delegitimierung“ der Linken. Österreich bildet da keine Ausnahme. Der Wunsch nach einer deutschen Übersetzung dieses eminent wichtigen Buches von Roger Scruton wird wohl noch lange nicht erfüllt werden. Dafür sorgt der linke Mob, der jeden deutschen Verleger und Buchhändler physisch und existentiell bedroht, der es wagt, dem linken Narrentum die Stirn zu bieten.
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*) Roger Scruton: Fools, Frauds and Firebrands – Thinkers of the New Left. Bloomsbury Publishing Company, London und New York, Paperback Edition 2018. 296 Seiten. ISBN978-1-4729-3596-3
**) Der promovierte und habilitierte Friedrich Romig (Jahrgang 1926, geboren in Königsberg). Hauptberuflich war er von 1969 bis 1986 Planungsdirektor des österreichischen Öl- und Chemiekonzerns OMV-AG. Als Dozent und Gastdozent lehrte er Politische Ökonomie an der Hochschule für Welthandel in Wien, wo er auch studiert hatte, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen und an der Universität Graz (1969/70). Wikipedia rückt ihn diffamierend unzutreffend in die rechtsextreme Ecke (hier). Der Arnshaugk-Verlag schreibt über ihn: „Er ist ist einer der markantesten und eben deswegen auch angefeindeten nationalen Autoren im heutigen Österreich. Als Schüler von Spann und Vertreter der Katholischen Soziallehre sieht er sich dem ganzheitlichen Denken verpflichtet.“ (hier). Privat ist Romig mit seinen 92 Lebensjahren noch immer Segelflieger. Seine jüngste Flugleistung vollbrachte er am 20. Juli 2019. Näheres über den 646 Kilometer langen Flug finden Sie hier. Vor über zwanzig Jahren hat Romig im Dreiecksflug – eine schwierige Disziplin – in Australien einen Rekord geflogen, der bis heute nicht gebrochen ist.
Nette Philosophiestunde, halte ich aber für ausbaufähig.
Erstmal von den Begrifflichkeiten: Sozial- und Kommunismus sind Herrschafts-, Kapitalismus eine Wirtschaftsform.
Kapitalismus (im Wortsinn von kreditgesteuerter Marktwirtschaft) geht daher auch locker im Kommunismus, Beweis: China.
Was Kapitalismus aber auch meint ist Schuld. Nicht die der Unternehmer (Kapitalisten sind ja Banker) sondern die der Täter.
Der Begriff ist aufgeladen mit Raub, Mord, Totschlag, Landnahme und allem anderen was der Westen seit dem ersten imperialen Feldzug gen Jerusalem 1095 zu bieten hat. Über Mittelalter die spanischen Goldraube bis zum heutigen Nahostbombing für Schürf- und gegen sämtliche Menschenrechte.
Ihre mittelalterlichen Eigentumsrechte die nur darauf beruhen das Mutti, Omi, Urgroßomi usw. den richtigen rangelassen haben sind von einer klerikalen Absonderlichkeit die ich bei Besitzstandswahrern ohne nennenswerte Eigenleistung für typisch halte.
Da hilft es auch nichts eine absurde Theorie (die hintenherum von den gleichen als Plan B promoted wird da Sie das gleiche Feudalstaatsprinzip beinhaltet) zu kritisieren wenn die eigene derart jämmerlich ist.