Was zum Beispiel die Partei der Vernunft (PdV) von der Alternative für Deutschland (AfD) unterscheidet:
Nur die Euro-Währung ändern oder gleich das ganze Geldsystem?
So spektakulär die neue Partei AfD bei der Landtagswahl in Sachsen abgeschnitten hat, so gilt doch auch, dass sie immer noch besser und überzeugender werden kann. Ein Beispiel dafür ist unser Geldsystem. Hierzu macht die Aurecon Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH in Gauting (hier) auf den Unterschied im Politikansatz zwischen der Partei der Vernunft (PdV) und der Alternative für Deutschland (AfD) aufmerksam. Ihr Gesellschafter-Geschäftsführer Peter Odendahl stellt jeweils einen Ausschnitt aus dem PdV- und aus dem AfD-Programm gegenüber. Den richtigen Politikansatz sieht er bei der PdV, die sich zum Geldsystem programmatisch grundsätzlich äußert, nämlich so:
„Die Partei der Vernunft steht für eine grundlegende Reform des Geld- und Finanzsystems. Nach der Lehre des Nobelpreisträgers Friedrich August von Hayek bedeutet dies das Zulassen alternativer Geldformen. Der Staat darf nicht länger bestimmen, welches Geld die Bürger als Zahlungsmittel annehmen müssen. Wenn die Menschen hier frei wählen, setzt sich automatisch das wertstabilste Geld durch (Gresham‘sches Gesetz). Das Geldmonopol entfällt. Worauf Nobelpreisträger Hayek hinweist und worüber die Bürger nicht ausreichend informiert werden:
Im heutigen System entsteht Geld ausschließlich durch Kreditvergabe. Die Geldmenge wird dabei seit Jahrzehnten stetig erhöht. Das Resultat sind Preisinflation, Kaufkraftverlust, Enteignung aller Sparer, Verarmung der breiten Bevölkerung, Verwerfungen und Exzesse auf den Finanzmärkten, Depressionen, Fehlinvestitionen, gesteigerter militärischer Interventionismus und Bankenrettungen zu Lasten unserer Kinder.
Die Neuordnung des Geldsystems wird dazu führen, dass zum Beispiel Gold, Silber oder andere Sachwerte von den meisten Menschen als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Sachwerten steht keine Schuld gegenüber. Spürbare Preisinflation, also der andauernde Wertverlust des Geldes, gehört der Vergangenheit an. Dazu kommt es allein dann, wenn mehr Geld gedruckt beziehungsweise in elektronischer Form geschaffen wird, als Waren produziert werden. Das ist bei Sachwerten wie zum Beispiel Gold unmöglich, da es nicht beliebig vermehrbar ist.
Im täglichen Gebrauch von Geld ergeben sich keine Änderungen. Banken wickeln weiterhin den Zahlungsverkehr ab. Doch bei einer Bankeninsolvenz bleibt das sachwertgedeckte Geld Eigentum des Kunden. Spekulierende Banken müssen dann nicht mit Steuergeldern gerettet werden. Giralgeldschöpfung aus dem Nichts, also das Erzeugen ungedeckter Buchgelder, wird unmöglich. Dramatische Wertverluste wie die der Deutschen Mark und des Euro von über 90 Prozent sind ausgeschlossen. Die freie Wahl des Geldes schafft die Grundlage für eine stabile Geldordnung, in der systemische Krisen ausgeschlossen sind.
Das künftig freie Geldsystem ohne Monopol und ohne gesetzlichen Annahmezwang einer bestimmten Währung wird verfassungsrechtlich verankert.“
Dagegen nimmt die AfD das Geldsystem insgesamt nicht in ihr Visier, sondern beschränkt sich in ihrem bisherigen Parteiprogramm auf die Kritik an der Euro-Währung, die sie so zusammenfasst:
– „Wir fordern eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes. Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro.
– Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.
– Wir fordern eine Änderung der Europäischen Verträge, um jedem Staat ein Ausscheiden aus dem Euro zu ermöglichen. Jedes Volk muss demokratisch über seine Währung entscheiden dürfen.
– Wir fordern, dass Deutschland dieses Austrittsrecht aus dem Euro erzwingt, indem es weitere Hilfskredite des ESM mit seinem Veto blockiert.
– Wir fordern, dass die Kosten der sogenannten Rettungspolitik nicht vom Steuerzahler getragen werden. Banken, Hedge-Fonds und private Großanleger sind die Nutznießer dieser Politik. Sie müssen zuerst dafür geradestehen.
– Wir fordern, dass hoffnungslos überschuldete Staaten wie Griechenland durch einen Schuldenschnitt entschuldet werden. In der Schuldenkrise müssen Banken ihre Verluste selbst tragen oder zu Lasten ihrer privaten Großgläubiger stabilisiert werden
– Wir fordern ein sofortiges Verbot des Ankaufs von Schrottpapieren durch die Europäische Zentralbank. Inflation darf nicht die Ersparnisse der Bürger aufzehren.“
Odendahls Kommentar hierzu lautet: „Die Auflösung des Euro-Währungsgebietes nützt aber u. E. gar nichts, wenn das Fiat-Money-System*) nicht zugunsten von Sound-Money**) beseitigt wird. Warum kann sich die AfD dazu nicht klar im Parteiprogramm äußern?“
Meine Antwort: Weil sie das Geldsystem nicht verändern will. Dies geschieht zugleich aus der Erkenntnis, dass die politischen Führungen wohl sämtlicher Staaten das nicht wollen und sich dem mit aller ihrer Macht widersetzen werden. Dabei können sie darauf vertrauen, dass die meisten Menschen das Fiat-Geldsystem ohnehin nicht verstehen.
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*) Fiat-Money bedeutet frei übersetzt: beliebig vermehrbares Geld durch Geldschöpfung aus dem Nichts. Das lateinische Wort fiat (3. Person Singular Präsens Konjunktiv Aktiv) heißt übersetzt: Es geschehe, es entstehe oder es werde.
**) Der Begriff Sound-Money steht für sachwertgedecktes Geld.
Ich finde es Gut, das Sie das wichtigste aus dem Parteiprogramm der PDV gefunden haben.
Ein nicht gedecktes Geld hilft nur den Politikern und den Banken, ein Gedecktes oder ein anderes Marktgeld hilft allen.
Wenn die Medien nicht die Afd, sonder die PDV gehypt hätten, wären wir jetzt schon auf dem besten Weg in eine freie und nicht vom Staat monopolisierte Zukunft.
Aber wer rechnet schon damit, das die Medien jemanden puschen, der die Macht über das Geld an die Bevölkerung zurückgeben will, denn die Medien hängen ja am Tropf des Staates und sind von daher nicht unabhängig.