Ein „Made in Germany” der Extraklasse

Der Preisauftrieb für Strom als Folge der Energiewende und Klimaschutzpolitik – Der Mainstream der Verworfenheit – Ihm hilflos ausgesetzt sind die Verbraucher und Bürger – Für den deutschen Sonderweg müssen die Deutschen besonders bluten – Die Energiewende-Politik hat keine tatsachengestützte Grundlage – Sie ist Extremismus pur – Schon jetzt eine tägliche Bedrohung: Netzzusammenbruch und Stromausfall – Erst durch Schaden wird man klug? Rechtzeitig klug werden ist klüger

Das Vorausgesagte ist eingetreten. Die Preise für Strom und Wärmeenergie schießen in die Höhe. Bei den Verbrauchern kommt die Steigerung inzwischen an – wenn auch noch nicht bei allen, weil bestehende Lieferverträge sie vorerst davor bewahren. Doch das wird nur von kurzer Dauer sein, die Verträge laufen bald aus, und dann sind neue fällig – mit neuen Preisen, weit höheren natürlich, und dann ist auch bei ihnen die Schonzeit vorbei. Der Höhenflug dieser Preise wird von Dauer sein. Das ist sogar gewollt, jedenfalls von den „grünen“ Utopisten und Weltverbesserern, die sich als Volkserzieher aufspielen, die den Konsumrausch der Wohlstandsgesellschaften geißeln und sich zusätzlich als „Klimaschützer“ gebärden. Andere nutzen den Klimaschutz als Tarnung, um in die politische und wirtschaftliche  Führungsgruppe aufzusteigen, dort voranzukommen oder sich dort zu halten und sich an deren Futternäpfen zu laben.

„Haltet ihr sie dumm, wir machen sie arm“

Sie alle stützen sich auf eine Mehrheit von Menschen, die diesem Gemisch unterschiedlicher Eigen- und Gruppeninteressen hilflos ausgesetzt sind, die in diesem Strom der Eigensucht und des Machtmissbrauchs, diesem Mainstream der Verworfenheit,  gutgläubig, ahnungslos und gedankenarm mitschwimmen und gutheißen, was ihnen in Wirklichkeit massiv schadet. Und mitten zwischendrin die Medien, die Mainstream-Medien. Für sie ist Klimaschutz ein wunderbar dauerhaftes Aufreger- und Panikmache-Thema, um ihre Kundschaft zu fesseln und  damit das eigene Geschäft zu befördern. Es ist, als hätten die grünen Ökosozialisten mit den Medien jenen bekannten Deal gemacht, der da lautet „Haltet ihr sie dumm, wir machen sie arm“. Und damit sind wir wieder beim Auftrieb der Energiepreise, wobei wir das, was wohl letztlich dahintersteckt, einmal beiseitelassen. Die Deutschen müssen jetzt für ihre Energieversorgung besonders schlimm bluten. Es sind die Folgen der Energiewende-Politik. Die sind hausgemacht. Ein „Made in Germany“ der Extraklasse im allerschlechtesten Sinn, das Ergebnis gänzlich irrealer Politik.

Energiepreise, die sich verdoppeln

Für viele Verbraucher dürften sich die Kosten für Strom und Wärme in diesem Jahr verdoppeln. Billiganbieter zumal müssen sich teurer eindecken als geplant, können ihre dem Kunden zugesicherten vertraglichen Preise nicht mehr einhalten und beenden das Liefern von Strom. Zwar müssen andere Stromanbieter einspringen und diesen verlassenen Kunden eine Grundversorgung bieten, aber verlangen von ihnen die heute weit höheren Preise. Wer bei Billiganbietern bisher etwa 30 Cent je Kilowattstunde (kWh) zahlte, ist jetzt mit 70 Cent und mehr belastet. Die Stromkosten für einen Durchschnittshaushalt steigen von rund 1000 auf mehr als 2000 Euro im Jahr. Die Heizkosten werden einen vergleichbaren Preissprung machen, und die Treibstoffe verteuern sich ebenfalls deutlich.

Für den deutschen Sonderweg der Energiewende müssen die Deutschen besonders bluten

Politische Führung und die ihnen folgsamen Medien in Deutschland versuchen, die Schuld auf „Corona“ zu schieben und für diese Teuerung vor allem den global nun wieder höheren Energiebedarf verantwortlich zu machen. Die Weltwirtschaft habe begonnen, sich von den Restriktionen als Folge der Corona-Politik zu erholen. Damit steige ihr Bedarf an Kohle, Erdöl und Erdgas, was deren Preise nach oben treibe. Das trifft zwar zu, aber für Deutschland nur zum kleineren Teil. Entscheidend ist der deutsche Sonderweg der Energiewende. Diese erhöht die Energiekosten weit über den Preisanstieg am Weltmarkt hinaus. Wie die Stromverbraucherschutz-Vereinigung NAEB schreibt, führt der Ausbau der sogenannten regenerativen oder alternativen Stromerzeugung in Deutschland zu viermal höheren Kosten als die herkömmliche Stromerzeugung (s. NAEB  hier und  hier).

Mit Wind und Sonne ist eine bedarfsgerechte, autarke Stromversorgung Utopie

Die grünlastige neue Bundesregierung will ihn sogar beschleunigt vorantreiben und behauptet, Deutschland werde dadurch in der Energieversorgung und mit sinkenden Stromkosten autark werden. Die Behauptung ist  falsch. Mit dem vom Wetter abhängigen Wind- und Sonnenscheinstrom kann es eine bedarfsgerechte, autarke Versorgung nicht geben, das ist Utopie. Mal liefern Wind und Sonnenschein zu viel Strom, der das Netz überlastet, mal liefern sie zu wenig oder gar nichts, dann müssen Verbraucher abgeschaltet werden, um die Netzfrequenz zu halten und einen totalen Netzzusammenbruch zu vermeiden. Autarkie ist das nicht. Weil unzuverlässig, handelt es sich nur um Zufallsstrom. Auch ist er  nur teilweise brauchbar, weil seine Generatoren (anders als Kohle- und Kernkraftwerke) die Netzstabilität nicht zu sichern vermögen. Wenn Politiker und Medien jede zusätzlich installierte Windstromkapazität als Erfolg und großen Fortschritt preisen, kennen sie offensichtlich nicht den Unterschied zwischen erzeugter Energie (kWh) und installierter Leistung (kW). Dann dürfte ihnen auch nicht geläufig sein, dass die mit Zufallsstrom-Anlagen installierte Leistung nicht verwechselt werden sollte mit der gelieferten Leistung.

Entweder nicht alle Tassen im Schrank … oder … oder

Ein Industriestaat wie Deutschland und eine Wohlstandsgesellschaft wie die deutsche kann das nur bleiben, wenn ihr hoher Strombedarf jederzeit verlässlich sichergestellt ist. Der Strom muss fließen, wann  immer er in jeder großen oder kleinen Menge gebraucht wird. Und er muss bezahlbar sein. Das geht nur mit Kohle-, Kernkraft- oder (für Sondersituationen) mit Gaskraftwerken. Wer eine solche  Stromerzeugung nahezu ganz auf Windkraft und Sonnenschein umstellen will, hat entweder nicht alle Tassen im Schrank oder ist als Ausbeuter unterwegs oder will Deutschland in den Niedergang, in den Ruin treiben. Wie es sich darstellt, sind alle drei Typen gleichzeitig am Werk.

Die Energiewende-Politik hat keine tatsachengestützte Grundlage

Die gelieferte Begründung, der CO2-Anstieg der Industriegesellschaft heize das Erdklima auf, ist unbewiesen und daher bloß eine Behauptung. Die Gegenposition hat gute Argumente und kann sie plausibel belegen. Ich habe das in vielen Beiträgen auf dieser Seite dargestellt.*) Von 1850 bis heute hat sich die globale Temperatur nicht verändert. Damals lag sie bei 15 Grad Celsius, heute (Zeitraum 2016 bis 2018 mit der höchsten bisher gemessenen Temperatur)  sind es 14,8 Grad.  Die Erdtemperatur  ist also unverändert und nicht „aufgeheizt“, obwohl der CO2-Gehalt der Luft im gleichen Zeitraum von 240 auf 400 ppm gestiegen ist. Die Energiewende-Politik hat also keine tatsachengestützte Grundlage.

Schon jetzt eine tägliche Bedrohung: Netzzusammenbruch und Stromausfall

Trotzdem schaltet Deutschland seine verlässlichen Kohle- und Kernkraftwerke und deren bezahlbaren Strom ab und treibt den Bau vor allem von Windkraftanlagen immer weiter voran. Der Strom aus ihnen und der aus Fotovoltaik- und Pflanzengasanlagen ist mehrfach so teuer. Zusammen mit dem großen Rattenschwanz an interventionistischem Regelwerk und dessen zunehmender Unübersichtlichkeit  wird diese Stromversorgung  immer unbezahlbarer. Hinzukommt, dass landesweiter und grenzüberschreitender Stromausfall für eine zu lange Zeit schon jetzt eine tägliche Bedrohung ist. In dieser absurden Energiewende-Politik und in der gleichzeitigen CO2-Besteuerung liegt für den horrenden Preisanstieg für Strom und Gas  der entscheidende Grund. Die Energiewende-Politik ist Extremismus pur.

Andere preistreibende Elemente der Energiewende-Politik

Dazu gehört auch das Verknappen der CO2-Zertifikate bei den Abschaltungsausschreibungen, was die CO2-Emissionen für Kohlekraftwerke zunehmend verteuert. Eine Rolle spielen ferner zu wenig Wind und Sonnenschein. Dann hilft auch nicht, dass noch mehr Anlagen aufgestellt sind und die noch vorhandenen Kohle- und Kernkraftwerke die Lücke des Zufallstroms füllen dürfen, natürlich auch müssen und noch können, was später teurere Gaskraftwerke allein übernehmen sollen, die aber in der nötigen Zahl erst noch gebaut werden müssen. Auch schwanken die Mengen an Zufallsstrom immer stärker, weil die Zahl der Windkraft- und Fotovoltaikanlagen und damit die Kapazität für den Zufallsstrom zugenommen haben. Folglich schwankt bei den Kohlekraftwerken mit Preisauswirkungen auch deren Rohstoffverbrauch.  Ferner wird  bei einer nur kurzen Dunkelflautezeit ein Kohlekraftwerk, weil dann zu unwirtschaftlich, gar nicht mehr hochgefahren. Dann muss ein teures Gaskraftwerk, das nur für Spitzenlast-Ausgleich vorgesehen ist, länger als üblich Strom liefern, der aber mehr kostet.

Hauptursache bagatellisiert, Nebenursachen aufgebauscht

Doch politische Führung und  Mainstream-Medien unterschlagen die Energiewende als Hauptursache oder erwähnen sie eher nur beiläufig, den eigentlichen und auf der Hand liegenden Grund  bagatellisieren sie. Stattdessen kehren sie besonders heraus, was als Nebenursachen derzeit noch zusätzlich belastend wirkt. Zu ihnen gehört das Ringen in Südost-Asien um die Lieferungen von australischer Kohle  sowie den Australien-Boykott durch China, deren Wirkungen aber auf die hiesigen Preissteigerungen medial  aufgebauscht werden. Eine weitere Nebenursache sind knappe Binnenschiff-Kapazitäten, schlecht gefüllte Gas-Kavernen und das politische Hin und Her um die Gasleitung Nord Stream 2. Auch Spekulationen an der Börse sind mit im Spiel und dienen ebenfalls als Begründung.

Erst durch Schaden wird man klug? Rechtzeitig klug werden ist klüger

Noch hat es den großen, länger dauernden Netzzusammenbruch nicht gegeben. Tritt er ein, sind die Schäden derart gewaltig, dass die Menschen revoltieren und  große Tumulte ausbrechen werden. Die deutsche Staatsgewalt wird dann die heutigen „Spaziergänge“ gegen ihre ebenfalls irren Corona-Anordnungen als das angenehmere Aufbegehren vermutlich zurücksehnen. Vielen Menschen geht also erst dann ein Licht auf, wenn alle Lichter ausgegangen sind und vieles mehr erloschen ist. Ein geflügeltes Wort lautet, nur durch Schaden werde man klug. In der Alltäglichkeit hilft der Spruch schnell und verlässlich. Ist aber dieser alles sprengende Energiewende-Schaden wirklich da, sind jene Menschen zwar klüger, aber es nützt ihnen nichts mehr; es ist dafür zu spät. Rechtzeitig klug werden ist klüger. Noch ginge es.

Buchhinweis: Klaus Maier: Die Abrechnung mit der Energiewende.  Der Energiewende-Check. Verlag tredition GmbH, Hamburg 2020. 522 Seiten. Als Paperback 24,95 Euro (ISBN 978-3-347-06789-9). Gebunden 32,95 (ISBN 978-3-347-06790-5). Rezension hier.

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*) Wer dort nachlesen will, findet diese Beiträge in der ersten Spalte („Archive“) dieser Blog-Seite mittels scroll-down bis zu den „Kategorien“ dort unter dem Stichwort Energiepolitik (144) Energiewende (136), also mittels Verschieben des Bildschirminhalts nach unten.

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