Obwohl es ihr nicht zu gelingen scheint und das erfreulich ist, offenbart es zugleich die Perversion ihrer Geldpolitik – Bemühen um Inflation verdient kein Vertrauen
So, so: Die Euro-Inflation kommt nicht in die Gänge. So lautete die Überschrift über eine kleine Meldung der FAZ vom 24. Februar (Seite 23). Darunter las man: „Entgegen den Bemühungen der Europäischen Zentralbank um eine höhere Inflation hat sich die Teuerung zum Jahresbeginn abgeschwächt. Die Inflationsrate im Euroraum lag im Januar bei 1,3 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag bekanntgab.“ Die EZB bemüht sich also um Inflation. Schon 2014 hatte EZB-Präsident Mario Draghi auf einer Finanzkonferenz im portugiesischen Sintra verlautbart, eine dauerhaft niedrige Inflation in Europa bekämpfen zu wollen: „Wir werden uns nicht damit abfinden, wenn die Inflation zu lange zu niedrig bleibt“, hatte er dort von sich gegeben (FAZ vom 27. Mai 2014, Seite 17). Aber so erfreulich es ist, wenn ihr das nicht zu gelingen scheint, so offenbart es zugleich, mit welcher Perversion sie ihre Geldpolitik betreibt. Warum? Eine Zentralbank, eine Notenbank hat die Aufgabe, den Geldwert stabil zu halten. Aber sich um Inflation bemühen ist das Gegenteil davon.
Zur Geldwertstabilität verpflichtet
Im herrschenden Geldsystem hat die Zentralbank ein staatlich privilegiertes Geldmonopol. Sie allein entscheidet darüber, mit wieviel Geld die Wirtschaft versorgt wird. Es ist ein Schuldgeldsystem, in dem das hergestellte („geschöpfte“) Geld durch keinen Sachwert gedeckt ist – anders als bei einem Vollgeldsystem. Folglich ist dieses Schuldgeld beliebig vermehrbar: durch Kreditvergabe. Mit jedem erhaltenen Kredit steigt die Geldmenge und mit ihr die Kaufkraft der Nachfrage nach Produkten. Hält das Produktangebot mit einer steigenden Geldmenge nicht Schritt, ist also das Produktangebot gegenüber der kaufkräftigen Nachfrage zu knapp, steigen, soweit Wettbewerbsfreiheit herrscht, die Preise der Produkte. Durch Aufblähen der Geldmenge kommt es also zum Aufblähen der Preise, zur Preisinflation oder kurz: zur Inflation (von lateinisch inflare = aufblähen). Wegen ihres Monopols und weil Inflation das Geldvermögen der Bürger entwertet, die Bürger also heimlich enteignet, ist die Zentralbank zur Geldwertstabilität verpflichtet.*)
Bemühen um Inflation verdient kein Vertrauen
Das hat auch für die Zentralbank der Europäischen Union zu gelten. Weil sie sich stattdessen um Inflation sogar bemüht, ist das skandalös. Vertrauen kann eine solche Bank nicht bekommen, sie verspielt es. Aber Geld ist Vertrauenssache. Weil das von der Zentralbank mit ihrem Geldmonopol in Umlauf gebrachte Geld durch keine notwendig knappen Sachwerte gedeckt ist, besteht die „Deckung“ einzig und allein in dem Vertrauen, das die Menschen dieser Bank und deren Geld entgegenbringen. Die EZB verdient dieses Vertrauen nicht.
Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent an, die sie als Preisstabilität definiert, heißt es in der eingangs zitierten FAZ-Meldung. Seit 2015 habe sie ein billionenschweres Anleihekaufprogramm laufen, um den Preisdruck zu erhöhen.
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*) Wer meint, Geldmengenausweitung führe nicht zu höheren Preisen, sei zum Beispiel auf Patrick Barron verwiesen. Für ihn gehört diese Ansicht zu einem der sechs ökonomischen Mythen, die er im Zusammenhang mit Geld und Inflation aufzählt und kurz beschreibt. Im August 2014 schrieb er: „Zurzeit sind die Regierungen damit beschäftigt, den Menschen einzureden, dass weder die Finanzierung der Staatschulden durch die Notenbank, noch die allgemeine „monetäre Lockerung“ das Preisniveau erhöhen. Tatsache ist, dass ökonomische Gesetze auch im Geldwesen ihre Gültigkeit behalten. Ludwig von Mises und andere österreichische Ökonomen haben gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen Geldmengeninflation und Preisniveau nicht mechanischer Natur ist. Nichtsdestotrotz bildet laut Mises die ‚Quantitätstheorie des Geldes’ das Fundament aller Geldtheorien, wonach eine positive Beziehung zwischen Geldangebot und Preisniveau besteht. Mehr Geld führt schlussendlich zu höheren Preisen (und umgekehrt).“ Barron lehrt an der Graduate School of Banking ander Universität Wisconsin, Madison. Außerdem unterrichtet er die “Österreichische Schule der Nationalökonomie” an der Universität Iowa, Iowa City. Den ganzen Barron-Beitrag finden Sie hier.
Preissteigerungen durch übermäßige Ausweitung der Geldmenge (Inflation) sind von marktbedingten Preissteigerungen (Teuerung) zu unterscheiden. Wenn Preise bei unverändertem Angebot und unveränderter Nachfrage steigen, weil die Geldmenge aufgebläht ist, dann ist das Inflation. Wenn Preise steigen, weil das Angebot bei unveränderter (oder gar gestiegener) Nachfrage zurückgegangen oder die Nachfrage bei unverändertem (oder gar gesunkenem Angebot) gestiegen ist, dann ist das keine Inflation, sondern nur eine Teuerung. Weiteres darüber ist in meinem Beitrag vom September 2012 zu lesen (hier).
Allerdings gibt es Zweifel daran, ob die amtliche Inflationsrate überhaupt stimmt. Sie werde womöglich unterschätzt, hieß es in der FAZ vom 5. Februar 2018 auf Seite 20: „Laut offizieller Statistik gibt es kaum steigende Preise. Doch der starke Anstieg der Mieten in vielen Städten weckt Zweifel.“ Und Gunther Schnabl schrieb 2017, die Inflationsrate werde nicht richtig gemessen. Wichtige Preise würden von den Notenbanken ignoriert. Das billige Geld der Zentralbanken habe weltweit in wilden Zyklen die Preise von Aktien, Immobilien, Gold und Rohstoffen nach oben getrieben (FAZ vom 2. Mai 2017, Seite 18). Das heißt: Die Inflation durch die aufgeblähte Geldmenge findet zuerst auf den Märkten für Vermögensgüter statt und auf den Konsumgütermärkten zunächst noch nicht.
Schnabl wirft in seinem Beitrag „Die Inflation wird nicht richtig gemessen“ die Frage auf, ob die sogenannte Quantitätsgleichung noch gültig ist und folgert in diesem Zusammenhang: „Die Verteilungseffekte der ultraexpansiven Geldpolitiken zugunsten der Reichen schwächen die Kaufkraft der Mittelschicht, deren Kaufverhalten die Verbraucherpreisindizes abbilden. Steigende Preise für Luxusgüter bleiben außen vor. Daraus lässt sich vor allem eines lernen. Die Quantitätsgleichung würde wohl noch gelten, wenn die Inflation mit einem breiteren Index gemessen würde. Das scheint aber politisch nicht erwünscht, so dass die Inflationsziele neuerdings dazu dienen, eine interessengeleitete Geldpolitik zu verschleiern.“
Schnabl erläutert: „Die Quantitätsgleichung wurde vom Harvard-Professor Irving Fisher (1867 bis 1947), aufbauend auf John Locke, David Hume, John Stuart Mill und Simon Newcomb, formuliert. In der heute üblichen Form lautet sie: M*V=P*Y. Das bedeutet: Geldmenge M multipliziert mit der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes V ist gleich dem realen Bruttoinlandsprodukt Y (Summe aller produzierten Güter und Dienstleistungen) multipliziert mit deren Preisen P. Die Umlaufgeschwindigkeit gibt an, wie häufig eine Geldeinheit in einer Periode eingesetzt wird, um eine Transaktion abzuwickeln. Milton Friedman leitete aus der Quantitätsgleichung die monetaristische Inflationstheorie ab, in der langfristig Inflation „immer und überall ein monetäres Phänomen“, also vom Geldmengenwachstum abhängig ist.“ Prof. Dr. Gunther Schnabl ist Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Leipzig.
Wo liegt das Problem des Geldsystems, in dem wir leben?
Ist es
a) das Schuldgeldsystem, in dem Geld durch Kreditvergabe durch Zentral- und Geschäftsbanken beliebig vermehrt werden kann;
b) eine Zentralbank an sich; oder
c) beides zusammen?
Noch dazu die fehlende Deckung des Geldes mit einem dauerhaft beständigen, von niemandem und nicht beliebig vermehrbaren, sehr knappen Gut wie z. B. den beiden Edelmetallen Gold und Silber, die über die Zeiten hinweg seit Menschheitsgedenken solches geleistet haben?
Dann wäre noch zu klären, welche Funktionen Geld erfüllen soll. Soll Geld nur als Tausch-/Zahlungsmittel oder auch als Wertaufbewahrungsmittel dienen?
Wenn man all die erkannten Fehler/Schwachstellen des jetzigen Systems ausmerzen würde, was wäre dann die Lösung?
Meines Erachtens benannten Sie unter a) bis c) einige der Probleme, sehr geehrter Herr Kolbe. Dabei ließe sich unter b) sogar die Möglichkeit -auch- politisch motivierter Manipulation fassen, welche Herrn Dr. Krauses Artikel ja beschreibt.
Ihre Fragen lassen sich aber in einem Kommentar nicht beantworten. Die von Herrn Dr. Krause verlinkten Beiträge führen aber weiter.
Mir war Ludwig von Mises THEORIE DES GELDES UND DER UMLAUFSMITTEL ein Augenöffner:
http://www.mises.at/static/literatur/Buch/mises-theorie-des-geldes-und-der-umlaufsmittel-auflage2.pdf
Wenngleich auch die Austrians und New Austrians (Prof. Fekete z.B.) dazu Neuerungen brachten, scheint es ein m.E. immer noch lesenswertes Werk zu sein.
Nennen möchte ich an Beispielen in deutscher Sprache:
Guido Hülsmann, Die Ethik der Geldproduktion
Jesús Huerta de Soto, Geld, Bankkredit und Konjunkturzyklen
Die Videos -insbesondere mit Prof. Fekete- hier:
http://www.publisher-jm.ch/videos.php
http://www.misesde.org/?p=7383
http://www.larsschall.com/2014/03/24/der-geld-illusions-schock-der-bank-of-england/
http://www.buchausgabe.de/public_products/geldsozialismus-roland-baader-1057
http://www.buchausgabe.de/public_products/geld-gold-und-gottspieler-am-vorabend-der-nachsten-weltwirtschaftskrise-roland-baader-581
Übrigens war selbst Prof. Jürgen Stark (von 2006 bis 2012 Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der EZB) die Politik der EZB offenbar nicht mehr geheuer. Ich schließe dies jedenfalls aus seinem Vortrag „Experimentelle versus regelgebundene Geldpolitik“, den er anläßlich der Ludwig von Mises-Konferenz 2014 hielt (ab Min. 18:29):
https://www.youtube.com/watch?list=PLT5CrkVpGB_bJcJl51tCeEmFw6tEJd2Xf&v=fIqUKIKP2Oo
Hier ein interessantes Interview zum Thema EZB, Banken, Geld und Politiker
»
Mission Money
Am 27.02.2018 veröffentlicht
Mein Sparbuch, meine Lebensversicherung, mein Job: Bald könnte alles auf dem Spiel stehen! Im exklusiven Interview mit MISSION MONEY erklärt Banken-Insider Dr. Markus Krall, warum Europas Banken heute praktisch schon pleite sind. Warum unser Geld dadurch in akuter Gefahr ist und auch eine Pleitewelle bei europäischen Unternehmen und Massenarbeitslosigkeit droht. Natürlich benennt Krall auch die Schuldigen: Vor allem die EZB, Politiker und Aufseher kritisiert der Managing Director der Unternehmensberatung Goetzpartners scharf, und nennt den möglichen Crash deswegen den DRAGHI-CRASH. Und wie lässt sich die Katastrophe noch abwenden? Der Experte fordert den CRASH – und zwar am besten noch heute!
«
Zu finden hier:
https://www.youtube.com/watch?v=zXPEPzg3eSg
(gut 56 Min.)
„Mein Sparbuch, meine Lebensversicherung“ sind doch längst schon entwertet, sehr geehrter Herr Kolbe.
Und nicht erst jetzt sind die Jobs dran. Unter dem neusten Stichwort Diesel:
In der -deutschen- Autoindustrie
Im entwickelnden mittelständischen Ingenieurbereich
In dem der Diesel-Motor-Produktion zuliefernden Mittelstand, z.B. Werkzeugmacher
In den KFZ-Reparaturwerkstätten
Im KFZ-Diesel-Leasingbereich
Im Handwerk
Im Versicherungswesen
Im Tankstellenbereich
In der Parkhausbranche
Im Dienstleistungsbereich wegen steigender Abgaben….
Was man sieht, was man nicht sieht (F. Bastiat).
Ich weiß gar nicht, was bei mir überwiegt.Die interessierte und als spannend empfundene Wahrnehmung, Opfer und Beobachter einer wohl erstmalig in der Geschichte ohne wirkliche Not(-wendigkeit) herbei gewählten interventionistisch und willentlich betriebenen -womöglich endgültigen- Zerstörung zu sein oder der immer spürbarer an die Oberfläche drängende Ekel vor den Massen, die mich verdammen, das erleben zu müssen. Etwas Schöpferisches vermag ich in dem Zerstörungswerk jedenfalls nicht zu entdecken.
Gold als Alternative? Na, viel Spaß! Mal einen Blick auf den Kursverlauf (meinetwegen zum Cheeseburger, also was aus dem alltäglichen Leben) von Gold (oder jetzt brand aktuell: Bitcoin!) und dem bösen Geld gesehen? Gold eine Achterbahn, Geld: weitgehende Stabilität.
Eine Zentralbank kann Geld außerdem nicht nur beliebig drucken, sondern bei Bedarf auch wieder einziehen. Die haben damit Anleihen gekauft: Gehen wir davon aus, dass bisher keines dieser Unternehmen pleite gegangen ist, dann laufen die Anleihen irgendwann aus und die EZB kriegt ihr Geld plus Rendite wieder. Zack! Und schon ist die Bilanz wieder unten. Und das sind nicht die einzigen Mittel zum steuern.
Das System mag nicht perfekt sein, aber bisher haben wir sehr gut damit gelebt. Wenn eine Währung mal den Bach runter gegangen ist, dann nach einem Krieg oder wenn die Staatsform auf Kommunismus geändert wurde, wie in Venezuela. Ansonsten das beste System, was wir haben, vom ein oder anderen Schluckauf mal abgesehen. Die große Depression wurde vor allem deswegen so depressiv, weil es damals noch die Gold-Bindung gab und eben keine Möglichkeit für die Zentralbank, mal eben Liquidität zur Verfügung zu stellen. Und da wollen alle hin zurück?!?
Meine Frage, sehr geehrter Oblomow, wie denn eine Lösung aussehen würde, ist sicherlich nicht leicht und in Kürze eines Kommentars zu beantworten, da gebe ich Ihnen völlig recht.
Aber gibt es überhaupt die eine, ultimative Antwort darauf, die alle Anforderungen, die an Geld als Tausch-/Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmitttel zu stellen sind, berücksichtigt?
Wie man sehen kann, gibt es verschiedene Ansichten darüber, wie denn bzw. nach welchen Kriterien eine Währung funktionieren soll, je nachdem, ob man sich im Norden befindet oder weiter dem Mittelmeer nähert. Für die einen hat Geldwertstabilität (mit einer von der Politik unabhängigen „Zentral“- oder auch Bundesbank) Priorität, die anderen sehen das eher lockerer.
Diese beiden Richtungen unter dem Dach einer gemeinsamen Währung zu vereinen, gleicht wohl der Quadratur des Kreises und war von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Zu vermuten steht jedoch, daß das bewußt in Kauf genommen wurde bzw. wird, um über diese Schiene (Ordnung aus dem Chaos) die Vereinigten Staaten von Europa zu erzwingen – die natürlich nur, wie es solchen Zwangsgebilden nun mal zueigen ist, in undemokratischer Weise als sozialistisches Zwangskonstrukt erhalten werden können. Und da erübrigt sich dann jegliche Frage nach einer Lösung …
Danke für Ihre vielen Literaturhinweise zum Thema, sehr geehrter Oblomow – wobei mir Roland Baaders Buch „Geldsozialismus“ nicht neu ist. Auch von den sogen. Austrians habe ich einiges gelesen.
@ Oblomow am 28 Februar 2018 um 22.36 Uhr
Ich muß gestehen, sehr geehrter Oblomow, daß ich nicht zum ersten Mal schon an einem Punkt angekommen bin, wo man sich zum einen vorkommt wie Don Quichotte (habe ich schon einmal erlebt, und zwar im leider vergeblichen Kampf gegen die „Schlechtschreib“reform), und zum anderen fragt, ob überhaupt und was es noch bringt, sich quasi immer wieder nur wiederholen zu können in der Argumentation – um sich dann bei viel zu vielen Mitmenschen nur ein „mitleidiges“ Lächeln einzuhandeln, sollte das Gespräch mal auf dieses Thema, welches wir hier thematisieren, kommen.
„Die große Masse versteht ganz einfach das herrschende Geldsystem nicht – täte sie es, hätten wir (ob es nun Henry Ford gesagt hat oder nicht, spielt keine Rolle) … eine Revolution.“
Und auch bei folgendem Zitat ist es nicht von Relevanz, ob es ein Rothschild oder vielleicht ein anderer gesagt hat – es geht allein um den Wahrheitsgehalt der Aussage:
„Die wenigen, die das [Finanz-]System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen, daß das System ihnen feindlich ist.“
Das muß nicht weiter kommentiert werden, es beschreibt vollkommen die Realität.
Wenn die Masse, nachdem es zum Crash, zur Umverteilung (wie jedesmal) von unten nach oben gekommen ist, und sie realisiert hat, daß sie ihrer Ersparnisse, ihrer Rücklagen, resultierend aus lebenslanger Arbeit, beraubt wurde, ist es schon zu spät. Aber auch danach wird sich die Masse nicht die Mühe machen, das System zumindest verstehen zu wollen – und das „Monopoly“ des Geldsystems kann wieder von vorn beginnen.
Ihre Standpunkte, wie Sie sie im letzten Absatz Ihres Kommentars dargelegt haben, kann ich gut nachempfinden.
Zeitzeuge einer – womöglich endgültigen – Zerstörung zu sein, wie Sie schreiben, darauf lege ich jedoch keinen gesteigerten Wert, könnte ich gern verzichten, läge es denn in meinem Ermessen.
Das, was mich noch bewegt, die ganze Negativ-Entwicklung zumindest nicht kommentarlos hinzunehmen, ist dem Umstand geschuldet, daß ich Kinder habe, die zwar Kindergarten und Schule schon einige Jahre hinter sich, das Leben aber weitestgehend noch vor sich haben.
Vielleicht ist es Ihnen ja ein Trost, werter Oblomow, wenn ich Ihnen sage, daß Sie, oder besser gesagt wir (dazu zähle ich u. a. auch Herrn Krause) zwar nicht die Massen bewegen können, aber sicher nicht die einzigen sind, die dazu verdammt sind, sehenden Auges das da unweigerlich kommende Desaster (das ganz sicher nicht auf den Euro-Raum beschränkt bleiben wird) – leider – erleben/ertragen zu müssen.
Wie konnte man auch einen Italiener, noch dazu einen ehemaligen Goldman Sachs Manager, zum EZB-Präsidenten machen?
@ Klaus Kolbe am 1 März, 2018 22:31
Herzlichen Dank für Ihre Anmerkungen, sehr geehrter Herr Kolbe. Erneut zeigt sich unsere recht ähnliche Sicht aufs Geschehen. Deshalb wird Ihnen vermutlich auch dieser Artikel gefallen:
https://ef-magazin.de/2018/03/01/12357-schwache-menschen-als-staerke-des-staates-die-kaelteste-stunde-teil-2
Gegen dessen Ende ist u.a. zu lesen:
„Es ist ein Gesellschaftskonzept von Lebensversagern für Lebensverweigerer ohne Zukunft. Menschen, die ihre Individualität aufgegeben haben zugunsten eines staatlich belohnten Opfertums, die sich einem gehässigen und neiderfüllten Halbleben verschreiben und erneut hineinschlittern in die garantierte Katastrophe, haben es nicht besser verdient. Das Abwarten und Zusehen beim Lauf in Richtung Idealzustand Venezuela oder Sowjetunion ist indes nur schwer auszuhalten. Darum die Hoffnung: ein Ereignis, das uns wohl erschreckt, erschüttert und sogar scheitern lässt, das aber vor allem weckt. Eine dunkle Stunde, um der letzten Kälte zu entgehen.“
@ francomacorisano am 3 März 2018 um 03.19 Uhr
Ihre Kritik in allen Ehren, Herr Macorisano(?), aber es ist völlig egal, wen Sie dort an der Spitze der EZB sehen – es sind alles nur Marionetten, die an den Fäden der ca. 300 bis vielleicht 500 reichsten Familien auf dieser Erde (diejenigen, die das Geld regieren) hängen und nach deren Melodie tanzen müssen.
Denn würden sie dieses nicht tun, wären sie nicht dort.
Vielleicht hilft Ihnen das ein wenig in der Suche nach Erkenntnis:
https://www.youtube.com/watch?v=XXLlrd5dKQc
https://www.youtube.com/watch?v=orfI7beLHJo
Ansonsten gibt es die sogenannten „Alternativen Medien“, bei denen man, sofern man sucht, fündig werden kann.
@ Oblomow am 3. März 2018 um 11.40 Uhr
Sie haben recht, sehr geehrter Oblomow, es ist nicht das erste Mal, daß sich unsere Sicht der Dinge stark angenähert zeigt.
Diesem Artikel aus der ef-Zeitschrift kann man ohne Zweifel weitestgehend zustimmen. In einem würde ich jedoch nicht so weit gehen zu sagen, „… die Masse … hätte es nicht besser verdient“.
Sicher ist es schwer auszuhalten, zusehen zu müssen …
Ich möchte aber für einen großen Teil dieser Masse eine Lanze brechen, wage zu behaupten, daß er intellektuell überhaupt nicht in der Lage ist zu begreifen, was da geschieht.
Naturgemäß fühlen die sich, wenn sie verunsichert sind, „in der Masse/Herde“ am sichersten – kann man ihnen das wirklich übelnehmen?
Auf der anderen Seite aber ist es nun einmal das Dilemma derjenigen, die das alles durchschauen, daß sie weder über Macht noch Mittel verfügen, dieses ändern zu können.
Wieviel unzählige Male in der Geschichte der Menschheit hat es sich so oder ähnlich schon abgespielt?
Eine bestimmte Schicht weiß auf dieser Klaviatur (im psychischen Sinne) eben virtuos zu spielen.
Auch dieses Mal wird es (nach jetzigem Stand zumindest) nicht anders sein.
Und in der Zukuft?
Ich will damit weiß Gott nicht einfach sagen, daß mich das alles kalt läßt, nicht anficht – nur, ändern kann ich es nicht. Deshalb: Gott (oder wer auch immer) gebe mir die Gelassenheit, die Dinge, wenn ich sie schon nicht ändern kann, so zu nehmen, wie sie sind.
An was es fehlt, sind Führungskräfte im positiven Sinne, die nicht um ihres Vorteils willen führen, sondern um des Vorteils des Gemeinwohls und des Rechtsstaats.
Die Kehrseite sind Führungskräfte der Negativauslese – Ochlokratie eben, die „Probleme schaffen, um die eigene Daseinsberechtigung zu untermauern“ oder „sich unabkömmlich machen“ usw. usf. Anschauungsunterricht darin bietet die Jetztzeit zur Genüge.
Da sind wir dann schnell wieder bei der Frage, ob Demokratie die beste Staatsform ist (wobei ich keineswegs auf diesen dümmlichen Churchill-Ausspruch anspielen möchte!) – und, wenn ja, für wen?
Friedrich von Schiller zur Demokratie:
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn.
Verstand ist stets bei wenʼgen nur gewesen.
Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat?
Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl?
Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt,
Um Brot und Stiefel seine Stimmʼ verkaufen.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen;
Der Staat muß untergehen, früh oder spät,
Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
Aus: Demetrius I 3, Sapieha
Recht drastisch, aber stimmig die Feststellung im ef-Artikel:
»Wir befreien dich … auch von der Realität.«
„Da das Volk nackte Plutokratie schlecht ertragen würde, gab man ihm in Form von Demokratie (zumindest der sogenannten parlamentarischen) die Illusion, daß es sein Schicksal selbst bestimmen dürfe.“
So oder ähnlich soll es schon einmal jemand gesagt haben – was ja einer gewissen Logik nicht entbehrt.
Das im für die „Hamster“ negativen Sinne beste Hamsterrad (das gilt für das politische wie auch das wirtschaftliche System) ist immer noch jenes, welches von den „Hamstern“ nicht als solches erkannt wird – abgesehen von ein paar wenigen, denen aber weder Glauben noch Gehör geschenkt wird.
Ob die Erweckung noch rechtzeitig kommt, „… um der letzten Kälte zu entgehen“? Wer weiß das schon. Jedoch: die Hoffnung stirbt zuletzt.
@ Klaus Kolbe am 28 Februar, 2018 23:49
Dann bedauere ich, die mit Ihren Fragen verbundene Absicht völlig falsch verstanden zu haben, sehr geehrter Herr Kolbe.
Ich bin ja kein Kollektivist und kein Planwirtschaftler und maße mir deshalb nicht an, ein Geldsystem für jeden und die Welt vorzuschlagen. Aber ich kann in Bezug auf das derzeitige Geldsystem und dabei den US-Dollar als Beispiel nehmend u.a. immerhin folgende Fakten festhalten:
-Es entwickelte sich nicht am Markt, sondern wurde im Zusammenwirken interessierter Kreise und Politik als Monopol oktroyiert (Federal Reserve Act of 1913).
-Selbst die noch einige Jahrzehnte bestehende mittelbare Teildeckung in Gold wurde einseitig und rechtbrechend 1971 (Nixon. Manchmal euphemistisch als Schließung des Goldfensters bezeichnet) aufgekündigt.
-Das Geldsystem ermöglicht die Schöpfung von von Staaten zu alleinigen Zahlungsmitteln erklärtem (Schein-) Geld aus dem Nichts. Deshalb wird es Fiat-Money genannt.
-Die Schöpfung/Kreation solcher Zahlungsmittel ist unbegrenzt; sie unterliegt keinem Regulativ, welches in Märkten herrscht.
(An selbst gegebene Regeln- wie den AEUV, etc- kümmern sich die Herrscher über das sog. Geld ebenso wenig wie deren Kumpane in der Politik. Und wenn @ francomacorisano am 3 März, 2018 03:19 meinte, es läge an Draghi –der allerdings eingedenk seines vorherigen Wirkens in der Tat ein besonderes Kaliber ist- als Italiener, irrt er m.E. Ein Weidmann machte es vermutlich nicht anders, wofür m.E. Prof. Starks oben verlinkter Beitrag spricht. Und auch die DM war Fiat-Money und ihre Kaufkraft wurde um –die exakten Werte sind strittig und wohl auch nicht zu ermitteln- im Laufe ihrer Existenz um etwa 80 Prozent reduziert.)
-Die Zahlungsmittelmehrung, also die Inflation, wirkt kaufkraftmindernd.
-Kaufkraftminderung infolge Zahlungsmittelmehrung raubt jedem Erwerbstätigen Teile seiner Arbeitsfrüchte.
-Der Raub der Arbeitsfrüchte erfolgt ohne Entschädigung, ist mithin konfiskatorisch.
-Der Raub der Arbeitsfrüchte wird von der Mehrheit nicht als solcher erkannt, weil sie das Wirken dieses Fiat-Money-Systems nicht einmal versteht.
-Die Kaufkraftminderung wird von Interessengruppen –Keynes wußte und beschrieb das im Zusammenhang mit der Einrichtung des Bretton-Woods-Systems, wenn ich mich richtig erinnere- zum Anlaß genommen, ihre vermeintliche Klientel zur Forderung nach Lohnsteigerungen anzustacheln.
Die Lohnsteigerungen führen nicht zu –merklich- mehr Netto-Arbeitsfrüchte-Verfügungsmasse (Kaufkraft), sondern in erster Linie zu höherer staatlicher Beraubung mittels Steuern. In DL besonders deutlich wegen des progressiv gestalteten Steuertarifs.
-Da die Mehrung des nominalen Einkommens von der Mehrheit nicht darauf untersucht wird, ob sie mit einer Kaufkrafterhöhung, also einer Steigerung des real für eigene Zwecke zur Verfügung stehenden Anteils der Arbeitsfrüchte verbunden ist, wird eine Illusion zunehmenden individuellen Wohlstandes geschaffen. Daß sich in nicht wenigen Fällen die Eltern noch mehr leisten konnten als man selbst, wird verdrängt. Kognitive Dissonanz mag dort ebenso wirken, wie staatliche Propaganda und m.E. gezielte Verunbildung in den Schul- und Hochschuleinrichtungen.
-Profiteure der Schaffung von Zahlungsmitteln aus dem Nichts sind zunächst die Schaffer selbst (Banken, Sparkassen) und die Politik.
-In solchen Zahlungsmitteln können Arbeitsfrüchte nicht werterhaltend thesauriert werden.
Das ließe sich fortführen. Wer all das nicht möchte, kann zumindest nicht für ein kaufkraftminderndes Geldsystem in staatlichen Monopolen sein, denke ich.
Was nun Währungsgemeinschaften anbelangt, scheiterten nach meiner Kenntnis bislang in der Geschichte alle. Anzunehmen, daß hätten die Schaffer der Eurozone nicht gewußt, halte ich deshalb für abwegig. Jene brachten uns mindestens mit Eventualvorsatz in dieses Konstrukt. Und selbst die Folgen des T2-Systems waren damals schon bekannt, weil z.B. von Prof. Garber in Notes on the Role of Target in a Stage III Crises 1998 bereits beschrieben. Da all dies längst z.B. unter
http://www.stop-esm.org
dargestellt ist, ist m.E. inzwischen direkter Vorsatz in Erwägung zu ziehen.
@ Klaus Kolbe & @ Oblomow
Zu Ihren Kommentaren die weitgehend auf meiner Linie liegen einige wenige Anmerkungen:
– Demokratie als beste Staatsform?
Nun um die in Mitteleuropa einzuführen wurden 2 Weltkriege gegen das Deutsche Reich geführt und seit 1945 ein kalter (Wirtschafts-Krieg) gegen die OMF- BRD. Für jeden mit Ohren und Augen seit spätestens der 1990 er Jahre erkennbar.
– Warum?
Nun um „Führungskräfte“ im negativen Sinne installieren zu können die an den Fäden der 500 hängen. Hoffnung auf Besserung – wenig wahrscheinlich.
– Denn:
OMF = laut Prof. Dr. Carlo Schmid vom 08.09.1948 „Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft“.
Daran hat auch die sog. Wiedervereinigung nichts geändert. Man schaue in die 2+4 Verträge. Es wird deshalb auch keine neue Verfassung geben.
Infos zu den Diskussionspunkten:
https://www.querschuesse.de/deutschland-reallohnindex-q4-2016/
https://www.querschuesse.de/target2-salden/
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html
zum Herunterladen:
https://ia800108.us.archive.org/5/items/SilvioGesellDieNatrlicheWirtschaftsordnung/Silvio%20Gesell%20-%20die%20nat%C3%BCrliche%20Wirtschaftsordnung.pdf
@ Äolus Windig am 4 März, 2018 19:03
Der nicht unbedingt friedliche Export westlicher Werte in Ausgestaltung repräsentativer Demokratie schuf in der Tat diverse Probleme. Man denke nur an Gaddafis Ankündigung, über welche z.B. Scholl-Latour berichtete.
Auch in diesem Zusammenhang finde ich diesen Beitrag, der die USA im Focus hat, überwiegend zutreffend:
http://thesaker.is/how-far-can-the-americans-be-pushed/
Was Geldsystem und Wirtschaft anbelangt, teile ich weitgehend Dr. Kralls Sicht:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=17&v=zXPEPzg3eSg
In Silvio Gesells Entwurf sehe ich jedoch wirklich keine Lösung, schon weil sich sein Konstrukt einer Wirtschaftsordnung nur mittels Zwang umsetzen ließe. Rahim Taghizadegan fertigte einmal eine Analyse (Kritik der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell). Hier ist sie im Netz zumindest noch vollständig einsehbar:
https://www.yumpu.com/de/document/view/9890640/kritik-der-freiwirtschaft-nach-silvio-gesell-institut-fur-wertewirtschaft
@ Oblomow am 4. März 2018 um 00.07 Uhr
»Der Raub der Arbeitsfrüchte wird von der Mehrheit nicht als solcher erkannt, weil sie das Wirken dieses Fiat-Money-Systems nicht einmal versteht.«
Genau das ist die Crux, sehr geehrter Oblomow! Der Masse fehlt es an Intellekt, dieses üble Abzockersystem zu verstehen! Und genau das wußten auch diejenigen, denen wir dieses zu „verdanken“ haben.
Wir jedoch, die verstehen, aber nicht ändern können, sind gezwungen, ohnmächtig zuzusehen.
Fast am Schluß Ihrer Ausführungen schreiben Sie folgerichtig:
»Das ließe sich fortführen. Wer all das nicht möchte, kann zumindest nicht für ein kaufkraftminderndes Geldsystem in staatlichen Monopolen sein, denke ich.«
Das spricht für sich.
Wenn Sie am Ende Ihres Kommentars „direkten Vorsatz“ in Erwägung ziehen, bin ich ganz bei Ihnen.
@ Äolus Windig am 4. März 2018 um 19.03 Uhr
Auch Ihnen, sehr geehrter Herr Windig, Dank für Ihre Ergänzungen und weiterführenden Links.
@ Klaus Kolbe am 5 März, 2018 19:37
Und damit jenes Kreuz nicht als solches oder auch nur als bedrückend und unterdrückend empfunden, geschweige denn erkannt wird, sehr geehrter Herr Kolbe, gab es m.E. die Modernisierung der Bildungsinhalte.
Ich denke aber nicht, daß es durchweg an Intellekt fehlt. Aber man wußte, Intellekt an seiner individuellen Entfaltung zu hindern.
Weiter oben schrieben Sie, „Ich möchte aber für einen großen Teil dieser Masse eine Lanze brechen, wage zu behaupten, daß er intellektuell überhaupt nicht in der Lage ist zu begreifen, was da geschieht“. Die Einschätzung teile ich u.a. aus folgenden Gründen nicht (mehr):
Es ist sicherlich so, daß kaum jemand z.B. das Geldsystem versteht und erfassen konnte, was z.B. Merkel/Steinbrück in Wahrheit sagten, als sie Sparer zu retten versprechend vor die Kameras traten, während sie Banken und Systeme meinten, daß Otto Normal-Untertan auch EFSF und ESM weder in deren Gestaltung noch in den Auswirkungen eingedenk seines unzureichenden Kenntnisstandes erfassen konnte. Das und einiges mehr mag ich anderen Untertanen nachsehen. Nicht aber sein Wahlverhalten im Herbst 2017. Was Merkel und Konsorten –in Einklang mit Veröffentlichungen der EU, der UN und anderen ebenso schädlichen Organisationen- 2015 lostraten, konnte JEDER selbst mit den Informationen in den wahrscheinlichen und absehbaren Auswirkungen zutreffend einordnen, die er im Hauptstrom erhielt. Dennoch wählten 87 % der Wählenden das Weiter-So. Während ich das schreibe merke ich jedoch, daß das nicht gerade für das Vorhandensein von Intellekt bei jenen Wählern spricht. Dann hätten Sie doch recht? Weshalb auch nicht? Die Ochlokratie könnte ja die von solchen Menschen gewünschte Herrschaft sein? Diese –von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit weitgehend entkleidete – Demokratie bietet –als nach Prof. Hoppe Wettbewerb der Gauner- den idealen Rahmen? Man fühlt sich dann gleichsam selbst an der Macht?
Wo ist dann aber noch Hoffnung?
@ Oblomow am 6. März 2018 um 00.45 Uhr
Tja, wo ist dann aber noch Hoffnung? Gute Frage, sehr geehrter Oblomow. Ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht. Vielleicht ist Hoffnung der letzte imaginäre Strohhalm, an den man sich klammert, weil sonst nichts mehr da ist, an das sich zu klammern Erfolg versprechen würde …
Noch etwas: Ich kann immer nicht so hart ins Gericht gehen mit meinen Mitmenschen, deshalb führte ich die in meinen Kommentaren genannten Gründe quasi als „Entlastung“ derer an, wohl wissend, daß ich dadurch vielleicht nicht immer richtig liege mit meinen Einschätzungen.
Bei der letzten Wahl im Herbst 2017, die Sie ansprechen, hatte ich zugegebenermaßen auch ein etwas anderes Wahlverhalten erwartet.
Ob es allerdings immer mit rechten Dingen zugeht bei der Wahlstimmenauszählung? Wer kann dafür schon die Hand ins Feuer legen? Bei einigen Wahlen der letzten Zeit zumindest sind schon Unstimmigkeiten publik geworden, die einen durchaus zweifeln lassen können.
Wie man leider immer wieder und noch sehen kann, hat die permanente Indoktrination, der alle seit Grundschulzeiten im täglichen Leben (Schule, Studium, Beruf, Rundfunk, Fernsehen, Printmedien) sich ausgesetzt sehen/unterworfen sind, ganze Arbeit geleistet.
Die Masse, die im Hamsterrad für ihr „tägliches Brot“ sich abstrampelt, nicht begreifend, daß sie gleichzeitig für die Vermehrung des an sich schon immensen Reichtums einer kleinen, davon profitierenden Schicht sorgt, versteht dieses nicht, da sie das Geldsystem, das weder Schule noch andere Einrichtungen im Lehrplan haben, soweit ich weiß, nicht begreift.
Und von Politikern kann man leider nicht erwarten, daß sie dem Wahlvolk das Geldsystem, was die überwiegende Mehrheit derer selbst auch nicht versteht, erklären.
Eine Perfidie sondergleichen aber leisten sich Gewerkschaften und gewisse Polit-Parteien, die vorgeben, für den sogenannten kleinen Mann (Arbeiter und Angestellte) sich einzusetzen, gar deren Partei zu sein, in Wahrheit aber auch nur ihre kollektivistischen Eigeninteressen unter dem Mäntelchen des Sozialen bedienen.
Das Aufwachen, so meine ich, beginnt erst jetzt mit Hilfe des (noch?) freien Mediums Internet – leider nicht in dem zeitlichen Tempo und Ausmaß, welches wünschenswert wäre.
Daher glaube ich nicht, daß eine Kurskorrektur, schon zum jetzigen Zeitpunkt, überhaupt noch ausreichend wäre, den finalen Zusammenbruch (der Teil dieses Geldsystem-„Spiels“ ist) abzuwenden.
Es ist, folgt man der Logik, nichts zu widerlegen an Ihren Schlußfolgerungen, obgleich ich der Überzeugung bin, daß die Masse, wäre sie explizit vor die Wahl gestellt, sich nicht für eine Ochlokratie entscheiden würde, wenn sie entsprechend aufgeklärt werden würde. Das aber liegt nun wiederum überhaupt nicht im Interesse derer, die das Geld regieren und die Hoheit über die Meinungsbildung haben, die diese Menschen gleichsam wie Bauern auf dem Schachbrett zum eigenen Vorteil lediglich „benutzen“.
Da kommen so Gedanken an das alte Rom auf: Panem et circenses, also Brot und Spiele – oder auch neuzeitlich Tittytainment.
Schiller: Verstand ist stets bei wen`gen nur gewesen!
Daran hat sich bis heute wohl nicht viel geändert.
Einer gewissen Verbitterung, dieser Masse irgendwie anzugehören, dem nicht entgehen zu können, kann, trotz aller Nachsicht, auch ich mich nicht entziehen.