So manipulieren die „Klimaschützer“

Worauf sich Obama mit seiner jüngsten Klimaschutzaktion beruft, entpuppt sich als falsch

Amerikas Präsident Barack Obama möchte auch als Klimaschützer gesehen werden. Alle, die sich ebenfalls als solche gebärden, verstehen darunter, die Erde sei vor Erwärmung zu bewahren. Warum nur vor Erwärmung und nicht auch vor Abkühlung? Weil das globale Klima angeblich wärmer wird, aber nicht kühler. Und warum wird es wärmer? Nach der politisch-korrekten Lesart geschieht das, weil die Menschen fossile Energierohstoffe verbrennen, weil damit Kohlendioxid (CO2) in die Luft entweicht, weil dieses Gas die Erde umhüllt wie die Glasscheiben in einem Treibhaus und daher die Erde aufheizt. Das ist zwar nicht bewiesen, das ist belegbar auch nicht plausibel, aber das prügeln die Klimaschützer in die Gehirne der unwissenden Leichtgläubigen hinein, leider ziemlich erfolgreich. Nach der politisch-unkorrekten Lesart ist das Humbug und von mir (und vielen anderen) schon häufig so dargestellt, denn das Klima der Erde bestimmen ganz andere Einflüsse. Nun also plant Obama, den CO2-Ausstoß deutlich zu senken. Die amerikanischen Stromerzeuger sollen den ihren bis 2030 um 30 Prozent verringern, bezogen auf 2005 als Basisjahr (siehe hier). Aber worauf sich Obama mit dieser Klimaschutzaktion beruft, nämlich auf 97 Prozent der Wissenschaftler, entpuppt sich als falsch.

Darüber, woher diese Zahl von 97 Prozent stammt, hat sich der deutsche Unternehmer Frank Abels*) Gedanken gemacht und nachgeforscht. Der Anlass dazu war für ihn „die erstaunliche Aktivität Präsident Obamas zur ‚Klimafrage’, die ganz im Gegensatz zu dem sich abzeichnenden Trend gegen das CO2-Dogma steht.“ Seinen Bericht hat er überschrieben mit „Denkschrift zur Behauptung Präsident Obamas, dass 97 % aller Wissenschaftler dem CO2-Dogma zustimmen“. Er hat ihn seinen  Freunden, Verwandten, Bekannten und auch mir gerade zugeschickt. Ich gebe ihn hier im Wortlaut wieder (die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt):

Global-Temperatur unverändert, obwohl der CO2-Gehalt der Luft gestiegen ist

„Wenn Politiker und Medien das Thema Klima behandelt, kommen fast immer zwei Begriffe vor. ‚Klimaerwärmung’ und ‚Wissenschaftlicher Konsens von 97 % der Wissenschaftler’. Zuletzt hat Präsident Obama mit der 97-Prozent-Behauptung seine neue Umweltinitiative begründet.
Beide Begriffe sind jedoch vollkommen unseriös. Anders als von den ‚Klimaexperten’ vorhergesagt, gab es seit über siebzehn Jahren keine weitere Erhöhung der Globaltemperatur, obwohl der CO2-Wert seit 1997 von 370 ppm auf 400 ppm anstieg. Der von den ‚Klimaexperten’ immer wieder beschworene Zusammenhang zwischen der Globaltemperatur und dem von Menschen erzeugtem CO2 wurde dadurch mehr als fragwürdig. Ebenso fragwürdig sind natürlich auch die aus diesem ‚Klimadogma’ für die Gesellschaft resultierenden Folgekosten (EEG) von etwa 23 Milliarden Euro im Jahr.“

Die 97 Prozent der Wissenschaftler als Monstranz der Klimawarner

„Dieser Argumentation bezüglich der Fragwürdigkeit des CO2-Dogmas sind inzwischen immer mehr Menschen aufgeschlossen, weil ja selbst das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) nicht mehr bestreitet, dass die Globaltemperatur seit langem stagniert. Aber oft kommen dann rasch Zweifel auf, weil doch ständig von Politikern und Medien verbreitet wird, dass sich 97 % aller Wissenschaftler der Welt einig seien, dass der Mensch das Klima entscheidend zum Negativen beeinflusse. Diese berühmt/berüchtigten 97% tragen die Klimawarner wie eine Monstranz vor sich her und wollen damit jeden Zweifel und jede Diskussion am CO2-Dogma unterdrücken. Sollte man eine solch ‚magische Zahl’ größten Einflusses nicht kritisch hinterfragen? Woher kommt sie? Wer hat sie errechnet? Wer hat sie als Maßstab festgelegt? Eine entsprechende Recherche zeigt dann Erstaunliches:“

Ein (nur dürftiger) Fragebogen an 10 257 Naturwissenschaftler

„Der Dozent P. Doran von der Universität Illinois/Chicago begleitete 2008 die Studentin Margaret Zimmermann bei einer Studie, mit der sie im Auftrag der AGU (American Geophysik Union) bei US-Naturwissenschaftlern untersuchen sollte, wie sie zur ‚Klimafrage’ stehen. Es wurden an 10 257 Naturwissenschaftler Fragebögen versendet, die bezüglich des Klimas nur zwei Fragen hatten:

1. Glauben Sie, dass die mittlere Temperatur im Vergleich zu dem Niveau von 1800 allgemein gestiegen, gefallen oder gleich geblieben ist?

2. Glauben Sie, dass menschliche Aktivitäten ein wesentlicher Faktor sind, die zur Änderung der mittleren Temperatur beitragen?“

Geantwortet haben nur 3146 Wissenschaftler – aber nicht wunschgemäß

„Dass auf einen so naiven Fragebogen nur 3146 Wissenschaftler geantwortet haben, kann nicht überraschen. Leider waren die eingehenden Antworten jedoch nicht wunschgemäß, denn es gab keineswegs eine mehrheitliche Zustimmung. In Ihrer Not dem (bezahlenden) Auftraggeber AGU eine genehme Antwort zu liefern, nahmen Doran und Zimmermann eine nachträgliche Änderung des Verfahrens vor. Sie entschieden, dass nur die Antworten erfahrener Klimawissenschaftler gewertet werden sollten. Wer nicht mindestens 50 % seiner Veröffentlichungen dem Thema ‚anthropogener Klimawandel’ gewidmet hatte, wurde aus der Wertung herausgenommen.“

Das Ergebnis nach der Manipulation

„So blieben ganze 79 von den 3146 Wissenschaftlern übrig, von denen 77 den beiden Fragen zustimmten. Das waren dann die 97,4 Prozent, die sofort mit großem Trara von der AGU den internationalen Medien serviert wurden. Seitdem wird überall mit diesen 97 % Propaganda gemacht. Dass Margaret Zimmermann selber Bedenken anmeldete, dass dieses Ergebnis nicht in verallgemeinernder Form verwendet werden sollte, haben die Medien natürlich nicht gebracht, ebensowenig wie die umfangreiche harsche wissenschaftliche Kritik, die sofort einsetzte, und die man zum Beispiel bei http://tinyurl.com/Clim97pct nachlesen kann.“

31 478 Naturwissenschaftler haben Obama gewarnt – Erfolg Null

„Auch, dass als Reaktion auf die 97-Prozent-These, 31 478 US-Naturwissenschaftler, darunter viele Nobelpreisträger, an den US Präsidenten eine Petition schickten mit der dringenden Bitte keinesfalls irgendwelche Verträge zu unterschreiben, die das CO2-Dogma anerkennen, wurde kaum von den Medien gebracht oder von den Mainstream-Politikern akzeptiert. Schon im Jahre 2007 hatte Professor Keplinger von der Uni Mainz zum Thema ‚Klimawandelkonsens’ geforscht. In 3SAT sagte er dazu am 29. Juli 2007:

‚Es gibt jeweils ein Drittel Warner, ein Drittel Neutrale und ein Drittel Skeptiker. Die Warner präsentieren sich jedoch wesentlich offensiver, so dass irrtümlich der Eindruck entsteht, die Skeptiker seien eine kleine, versprengte Gruppe Unverbesserlicher. Dieser Eindruck ist jedoch falsch.’

Obwohl es in der Fachliteratur eine große Zahl von Studien ähnlicher Aussage wie die von Keplinger gibt, (Oreske, Preiser, Schulte, McLean usw.) hat nur die 97-Prozent- Untersuchung der Studentin Margaret Zimmermann (welche sie auch noch selber in Frage stellte) Gnade bei Politikern und Medien gefunden. Wenn wissenschaftliche Daten so selektiv von Politikern und Medien genutzt werden und dabei sogar den noch dubiosesten (97-Prozent-Dogma) der eindeutige Vorzug gegeben wird, muss die Frage erlaubt sein, welche Interessen sich dahinter verstecken.“

Gewarnt haben auch viele andere Wissenschaftler

So weit Frank Abels. Im November 2009 habe auch ich aufgezählt, wieviele Wissenschaftler sich gegen den Irrglauben warnend zu Wort gemeldet haben, darunter mehr als 650 Wissenschaftler im U. S. Senate Minority Report vom 11. Dezember 2008, sieben namhafte amerikanische Klimawissenschaftler in einem Offenen Brief vom 1. Juli 2009 an den amerikanischen Kongress, ebenfalls im Juli 2009 mehr als 300 Wissenschaftler und engagierte kompetente Bürger in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch die Oregon Petition gegen das Kyoto-Protokoll als Teil der Klimaschutzpolitik mit seit 1999 rund 31 000 Unterschriften gehört dazu. Der ganze Beitrag von damals hier.

Heftige Debatten in Amerika stehen bevor

Obamas Vorhaben ist enthalten im Erlassentwurf der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA. Deren Leiterin Gina McCarthy hat die Marschroute in diesen Sätzen zusammengefasst: „Make fossil fuel plants more efficient. Dispatch low-emissions sources, namely natural gas, more often. Continue the renewable energy expansion already underway and continue using existing nuclear power. Expand use of energy efficiency. Knapp übersetzt: Produktivität steigern, Gaskraftwerke bevorzugen, „Erneuerbare“ Energie ausbauen, Kernkraft weiter nutzen, Strom sparen. Mehrere amerikanische Bundesstaaten haben schon Klagen angekündigt. Heftige Debatten stehen bevor. Obamas Erlass fußt auf dem sogenannten Clean-Air-Act und muss daher nicht von Senat und Repräsentantenhaus genehmigt werden.

Für Obama wohl ein Eigentor

Nach Ansicht der deutschen Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB (hier) bergen die geplanten Maßnahmen so viel Sprengstoff, dass Obama damit wohl ein unglaubliches Eigentor geschossen habe. Sie verweist auf die unterschiedlichen Interessen der amerikanischen Bundesstaaten als da seien die Weltklimaretterstaaten (an erster Stelle Kalifornien), die Kohle-Gruben-Staaten, die ihre Absätze einbrechen sähen, – die Shalegas-Staaten, die Staaten mit modernen, hocheffizienten Kohle-Kraftwerken, die Kernkraft-Staaten und die armen Staaten, die nichts hätten. Zwischen diesen Bundesstaaten und den Lobby-Organisationen werde der gleiche Hickhack stattfinden wie derzeit auch in Deutschland um die EEG-Reform. Das große Verliererpärchen werde Obama/EPA heißen.

Das Obama-Vorhaben für Deutschland nachteilig

Die NAEB befürchtet in ihrem jüngsten Mitglieder-Newsletter, für die Energiewende-Gegner in Deutschland werde Obamas Vorhaben, werde die Diskussion darüber und werde dann das Ergebnis leider nicht hilfreich sein. Im Gegenteil, die Details würden hierzulande nicht kommuniziert werden und bis zum Vollzug auch noch ein paar Jahre vergehen. „Bis dahin verwenden die deutschen Energiewender die Obama-Entscheidung als Beweis dafür, dass die CO2-These richtig ist, weil nun doch auch die USA auf den Weltklimarettungskurs einschwenke und man mit der Energiewende nicht mehr allein stehe in der Welt.“

Die permanente mediale Indoktrination

Der NAEB-Vorsitzende Heinrich Duepmann sieht die Indoktrination durch Politik und Medien weit fortgeschritten. Er verweist auf eine dpa-Meldung vom 14. Juni: „Trotz hoher Strompreise steht eine deutliche Mehrheit der Deutschen klar hinter der Energiewende und dem Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Nach einer neuen Umfrage ihres Instituts liege die Zustimmung der Bürger zur Energiewende stabil bei 70 Prozent, berichtete Allensbach-Chefin Renate Köcher in einem Gastbeitrag für die «Wirtschaftswoche». Nur 15 Prozent hielten den eingeschlagenen Weg für falsch. Gerade einmal 22 Prozent der Bürger fürchten demnach Engpässe bei der Energieversorgung, 18 Prozent halten Stromausfälle für denkbar. Dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen leiden könnte, glauben nur 17 Prozent der Bürger.“ Duepmanns Kommentar vom 15. Juni: Daraus gehe zweifelsfrei hervor, wie hoch die Akzeptanz der Bürger für die Energiewende sie. „Dazu trägt entscheidend die permanente mediale Indoktrination bei, die ja ansonsten nur in totalitären Staaten üblich ist.“

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*) Frank Abels ist ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer. Sein unternehmen ist die Consulting & Technology GmbH (FAC) in Munster (Lüneburger Heide). Wer wissen will, womit sich das Unternehmen befasst, wird hier fündig: http://www.fac-gmbh.de/fac-gmbh.php

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5 Kommentare zu „So manipulieren die „Klimaschützer““

  1. Ich bin hocherstaunt, daß Sie sich in dieser Frage so positionieren. Ich selbst habe Kontakt mit Klimaforschern und das Abschmelzen des Packeises bereitet diesen allergrösste, berechtigte Sorgen.

    Gerade die amerikanische Regierung hat sich über Jahrzehnte gegen den Fakt der Erwärmung ausgesprochen und alles konterkariert, was mit Klimaschutz zu tun hatte.

    Für mich ist es zutiefst erstaunlich, wie man sich noch immer gegen die Fakten stellen kann – sie mögen mich jetzt für manipuliert und dümmlich halten, doch bin ich es nicht.

    Das Klima wandelt sich auf eine Weise, die uns alle in den Abgrund stürzen kann.

  2. Danke für die Info – werd mich damit beschäftigen.

    Es ehrt sie zunächst einmal, meine Meinung einfach stehen zu lassen – ein ernstzunehmender Ansatz Ihrerseits.

    Alles Gute für jetzt.

  3. Ottmar Straub,
    Sie unterliegen einem Denkfehler. Es hat unbestritten eine Klimaerwärmung gegeben, und zwar in den letzten 150 Jahren so 0,7 bis 0,8 Grad. Es ist heute also wärmer als früher. Deshalb schmilzt auch das Packeis stärker, und das hört nicht deshalb auf, weil eine weitere Erwärmung nicht mehr stattfindet. Das schmelzende Packeis taugt also nicht zur Panikmache.
    Ein sehr einfaches Beispiel:
    Irgendwo war es immer -0,4 Grad kalt. Das Eis blieb. Jetzt sind es +0,4 Grad. Das Eis wird schmelzen, bis es verschwunden ist. Die Klimawandelfraktion aber wird unaufhörlich jammern.

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