Mit der „Energiewende“ sind Stromausfälle zur akuten Gefahr und zu einem allgemeinen Thema geworden
Inzwischen haben es auch die „Mainstream-Medien“ als Thema entdeckt: Dass Stromnetze zusammenbrechen und die Stromversorgung ausfällt, ist in Deutschland zur akuten Gefahr geworden. Aber sie bedroht die Unternehmen und Privathaushalte erst, seitdem die politische Führung ideologiegesteuert, beratungsresistent und damit auf überaus leichtsinnige Weise dabei ist, flächendeckend eine Stromerzeugung mit Windkraft, Sonnenlicht und „Biogas“ durchzupauken. Diese eigentliche Ursache der Stromausfallgefahr wird in der Regel unterdrückt – mit Ausnahmen wie Focus Money vom 11. Februar: „Die Energiewende frisst ihre Kinder“. In den früheren Jahrzehnten waren Netzzusammenbrüche und Stromausfälle allenfalls aus ärmeren, unsoliden oder exotischen Staaten bekannt, hierzulande jedoch sind sie gleichsam Fremdworte und kein Thema gewesen, der Strom kam aus der Steckdose, das genügte.
Es geht um die 50-Hertz-Frequenz im Stromnetz
Anfangs hatten nur Fachleute die Gefahr beschworen. Wie üblich wurden sie überhört, weil politisch nicht korrekt, also unpassend und lästig. Nun aber ist weithin offenbar, dass die Netzbetreiber größte Mühe haben, die 50-Hertz-Frequenz im Netz ständig stabil zu halten. Schwanken darf sie nur minimal. Aber Wind und Sonne vermögen Strom nur sehr unstet zu liefern: entweder zu wenig, zu viel oder auch gar nicht. Die Regelungstechnik ist aufs Höchste belastet. Lange kalte Wintertage verschärfen die Lage. Nun erst ist es zum Aufreger- und Angstmacherthema geworden, nun schwelgen „die Medien“ darin.
Frequenzstabilität mit Wind- und Solarstrom immer schwerer zu halten
An einem wirklich spektakulären Zusammenbruch sind wir bisher haarscharf vorbeigeschliddert – ein reiner Glücksfall. Die Frequenzstabilität ist mit noch mehr Windkraft- und Fotovoltaikanlagen immer schwerer zu halten. Liefern sie Strom, besteht die gesetzliche Verpflichtung (durch das EEG), ihn mit Vorrang ins Netz zu nehmen. Dann muss der Strom aus den herkömmlichen Kraftwerken zurückstehen, aber doch irgendwohin, weil er sich nicht speichen lässt. Er geht über die Grenze und bringt die Stromnetze von Nachbarstaaten in Gefahr. Die wehren sich inzwischen, obwohl sie den Strom geschenkt erhaltern oder dafür, dass sie ihn überhaupt abnehmen, sogar Geld bekommen. Eine Schilderung findet sich hier: http://www.bild.de/geld/wirtschaft/energiegewinnung/irrsinn-deutschland-verschenkt-strom-ins-ausland-20356654.bild.html).
Stromabschaltungen, weil sonst lokale Verteilernetze zusammenbrechen
Dann müssen die herkömmlichen Kraftwerke in Deutschland gedrosselt oder abgeschaltet werden. Liefern Wind und Sonne zu Unzeiten zuviel Strom, müssen auch sie abgeschaltet werden. Schon heute wird genehmigten Anlagen der Anschluss ans Netz versagt, weil sonst das lokale Verteilernetz überlastet wird. Den folglich nicht erzeugten Strom bekommen die Betreiber trotzdem bezahlt – von den Verbrauchern mit dem Strompreis (auch das eine EEG-Folge!). Die Unternehmen und private Haushalte müssen also sogar für Strom aufkommen, der gar nicht geliefert wird.
Nicht weil Strom knapp ist, wird die Stromversorgung gefährdet
Die amtlichen Stellen wiegeln ab und verharmlosen. Das Bundeswirtschaftsministerium ließ durch seine Sprecherin verlautbaren: „Die derzeitige Versorgungssituation mit Strom in Deutschland ist angespannt, aber stabil“ (FAZ vom 13. Februar 2012). Auch die Bundesnetzagentur teilte durch den Behördenleiter Matthias Kurth mit: „Die Lage im Netz ist angespannt. Aber es ist kein Grund zur Dramatik. Wir können die Versorgungssicherheit in Deutschland garantieren“ (ebenda). Sein Wort in Gottes Ohr. Dabei muss man wissen, dass die Stromversorgung nicht deswegen gefährdet ist, weil es nicht genug Strom gibt, denn die deutsche Stromerzeugungskapazität ist wegen der unnötigen „Erneuerbaren“ weit höher als der Strombedarf. Gefährdet ist sie allein deshalb, weil die Unstetigkeit von immer mehr (durch EEG hochsubventionierten) Windkraft- und Sonnenlichtstrom die Regelungstechnik strapaziert und dann das Stromnetz überbelastet.
Wenn die Stromversorgung in Deutschland zur Glückssache wird
Zusätzlich gefährdet ist die Stromversorgung bei Höchstbedarf allerdings dadurch, dass Deutschland seine Kernkraftwerke aus lang geschürter Hysterie einfach abschaltet und dann gerade der besonders billige „Grundlast-Strom“ fehlt. Die Tageszeitung „Die Welt“ brachte am 5. Januar 2012 einen Bericht mit der Überschrift „Die Stromversorgung in Deutschland ist Glückssache“ und schrieb unter anderem: „Nicht auszuschließen, dass die Netzbetreiber irgendwann auch mal industrielle Großverbraucher von den Leitungen abklemmen müssen, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht. Diesen letzten Ausweg vor dem Blackout sehen die deutschen Energiegesetze ausdrücklich vor. Falls die stetige Elektrizitätsversorgung der Industrie allerdings irgendwann nicht mehr selbstverständlich sein sollte, falls die Betriebe ihre Produktion dem jeweiligen Stromangebot anpassen müssten, dann hätte das einen gewaltigen Vertrauensverlust in- und ausländischer Investoren in den Wirtschaftsstandort Deutschland zur Konsequenz.“
Wie Umweltminister Röttgen verbiestert die Realität leugnet
Gleichwohl hat es Bundesumweltminister Norbert Röttgen fertiggebracht, verbiestert realitätsfern zu behaupten: „Gerade in diesen extrem kalten Tagen zeigt sich, dass die erneuerbaren Energien Versorgungssicherheit und Stabilität schaffen. Der Ausbau von Wind und Solar zahlt sich aus.“ Horrorszenarien, nach denen die Stromversorgung zusammenbreche und die Preise explodierten, seien unseriös (Der Tagesspiegel, Berlin, vom 2. Februar 2012). Unseriös ist, milde ausgedrückt, Röttgen selbst. Zu seinem Ärger wird er mitbekommen haben, dass das Bundeswirtschaftsministerium durchaus mit Stromausfällen und Stromabschaltungen für die Industrie rechnet. So geht es, wie bild.de vom 5. Februar berichtet hat, aus einem internen Rundschreiben des Ministeriums hervor. Darin heißt es unter anderem: „Es sind insbesondere zwei Fälle von Unterbrechungen der Stromversorgung denkbar: Gezielte Abschaltungen von Großverbrauchern wie Unternehmen (‚Lastabwurf’), die dazu führen sollen, den Zusammenbruch des restlichen Netzes zu verhindern.“ Auch „unkontrollierte Ausfälle größerer Netzteile“ befürchtet das Ministerium. Diese Folgen sind für das Ministerium alles andere als eine unvorhergesehene Überraschung. Jedenfalls steht in dem Rundschreiben auch dieser Satz: „Das Risiko eines vorübergehenden Blackouts war den politischen Entscheidungsträgern bei den post-Fukushima-Beschlüssen zur Energiewende bekannt.“
Zum Verschleiern eine staatliche Sprachregelung für Amtsträger
Röttgens Ministerium hat für Amtsträger eine Sprachreglung vorgegeben, wie sie reagieren und argumentieren sollen, wenn es tatsächlich zu Stromausfällen oder Netzzusammenbrüchen (Blackout) kommt. So sollen sie darauf hinweisen, dass die Stromausfälle auch durch „höhere Gewalt“ oder Fehler in den Schaltzentralen entstanden sein könnten. Abschaltungen von Industriebetrieben seien als ein „Zeichen dafür zu werten, dass die Netzbetreiber auf Engpässe vorbereitet waren und angemessen reagiert haben“ und „ein auch im Ausland üblicher Vorgang“. Außerdem sei es denkbar, dass ein extrem steigender Stromverbrauch in französischen Stromheizungen eine Rolle spielen könne. Die erneuerbaren Energien trügen keine Schuld an möglichen Stromausfällen (nachzulesen hier: http://www.bild.de/politik/inland/kaeltewelle/bundesregierung-rechnet-mit-stromausfaellen-wegen-atomausstieg-22468720.bild.html). So werden die wahren Ursachen staatlicherseits verschleiert. Wie soll man einem Staat noch vertrauen, der seine Bürger belügen will.
Andere als Schuldige hingestellt
So ist auch versucht worden, für die Ursache der in der ersten Februar-Hälfte besonders stark drohenden Zusammenbrüche des Stromnetzes andere als Schuldige hinzustellen und sie Stromhändlern in die Schuhe zu schieben. Nicht das Stilllegen von acht intakten und sicheren Kernkraftwerken und nicht der heftige Ausbau der unstabilen Stromversorgung durch Wind und Sonnenschein sollten für die flächendeckende Gefahr verantwortlich sein, sondern „gefährliche Handelsgeschäfte“ (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,815587,00.html). Eine große Blackout-Gefahr hatte schon am 8. und 9. Dezember 2011 bestanden.
Eine Abschaltverordnung – vom Wirtschaftsministerium bereits entworfen
Längst ist auch vorbereitet, dass Industriebetriebe künftig Geld dafür bekommen sollen, dass ihnen im Notfall der Strom abgestellt werden kann. Das Wirtschaftsministerium hat dafür eine „Abschaltverordnung“ entworfen. Diese sieht ein pauschales Entgelt von bis zu 60 000 Euro je Abnehmer und Jahr vor. Die Kosten gehen in den Strompreis ein und sind also ebenfalls von den Verbrauchern zu bezahlen (FAZ vom 24. Januar 2012).
Um sicherzugehen: den Strom selbst erzeugen
Die Arubis AG, Europas größter Kupferkonzern in Hamburg, investiert bereits in ein eigenes Zusatzkraftwerk, um sich vor den Folgen eines Stromausfalls zu schützen (FAZ vom 20. Januar 2012). Es wird nicht das einzige Unternehmen sein, das so verfährt. Ich selbst kenne jemanden, der sich für seinen Privathaushalt schon zwei Kleinkraftwerke gekauft hat. Sie haben einen mit Benzin gespeisten Motor, der einen Generator in Bewegung setzt und damit Strom erzeugt. Wegen der Abgase muss man ihn allerdings außerhalb des Hauses laufen lassen: auf dem Balkon, auf der Terrasse, im Garten.
Mit der „Energiewende“ Höhenflug und Absturz zugleich
Das Fazit von alldem lautet: Die „Energiewende“ führt einerseits zu einem Höhenflug und andererseits zu einem Absturz. Auf den Höhenflug schickt sie die Strompreise, zum Absturz bringt sie die bisher absolute Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Wie verletzbar unsere heutige von Technik beherrschte Gesellschaft ist, wie sehr wir alle auf eine sichere Stromversorgung angewiesen sind und was alles passieren wird, wenn es zu weiträumigen, langandauernden Stromausfällen kommt, kann man in der Bundestagsdrucksache 17/5672 vom 27. April 2011 anschaulich nachlesen. Es ist der Bericht des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (siehe hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf).
Wer mithelfen will, dass diese für Deutschland gefährliche Energiewende-Politik beendet und zumindest das EEG abgeschafft wird, kann bei der Bürger-Initiative Nationale Anti-EEG-Bewegung e.V. (NAEB) mitwirken, sei es durch Beitritt als Mitglied oder durch Spenden. Ich selbst mache dort ebenfalls mit. Informiert wird hier darüber: www.naeb.info und http://www.naeb.info/Beitritt.htm