Warum ein Interview mit AfD-Sprecher Bernd Lucke trotz dessen Dementi zu Missdeutungen Anlass gibt und daher noch zusätzlicher Aufklärungsbedarf entstanden ist
Noch ist die neue Partei Alternative für Deutschland amtlich gar nicht zur Bundestagswahl am 22. September zugelassen. Noch sammelt sie unter den Wahlberechtigten die dafür nötigen Unterschriften. Wohl wird sie diese Hürde zur Zulassung überwinden. Doch sicher ist noch keineswegs, ob sie die nächste und letzte Hürde schafft, nämlich am Wahltag mindesten 5 Prozent der Wähler für sich zu gewinnen und wieviel darüber hinaus. Die üblichen allseits kolportierten Meinungsumfragen sehen sie nur zwischen 2 und 5 Prozent. Das ist nicht gerade berückend. Aber schon muss sie sich fragen lassen, was sie wohl macht, wenn sie tatsächlich in den Bundestag kommt – mit wie viel Sitzen auch immer. Wäre sie bereit zum Koalieren? Oder nur zum Tolerieren? Oder lehnt sie beides entschieden ab? Das mögen, jetzt vor der Wahl, auch Fangfragen sein, und die Antworten können zu (auch absichtsvollen) Missdeutungen Anlass geben. Das ist jüngst einem der drei Vorstandsprecher der Partei, Bernd Lucke, mit der Nachrichtenagentur Reuters passiert.