Gratis fahren mit Bus und Bahn im Nahverkehr? Nein

Ein wichtiger Grundsatz – Der Sinn des Fahrgeldes: knappe Güter brauchen Preise – Gratisfahren als fatales Zeichen für ein Verlangen nach mehr Unentgeltlichkeit – Die Folgen von staatlichem Interventionismus – Der eigentliche Beweggrund: Abwehr einer EU-Klage – Politisch-ideologisch motivierter Alarmismus – Wäre das Gratisfahren gerecht? – Was wäre mit Gratis wirklich gewonnen? Nahezu nichts – Was befragte Bürger so denken – Ein Feld für politischen Populismus

Wann haben Güter einen Preis? Antwort: Wenn sie knapp sind. Wann haben Güter keinen Preis? Antwort: Wenn es freie Güter sind. (Beispiel: die Luft zum Atmen, der Spaziergang auf öffentlichen Wegen). Warum haben knappe Güter einen Preis? Antwort: Weil Kosten entstehen, um sie bereitzustellen? Warum entstehen Kosten? Antwort: Weil die Güter bereitgestellt werden mit Hilfe anderer Güter, die ebenfalls knapp sind und daher ebenfalls einen Preis haben, der zu entrichten ist. Wie kommen Preise für knappe  Güter zustande? Antwort: Falls Wettbewerbsfreiheit herrscht, durch das Verhältnis von Nachfragemenge zur Angebotsmenge; sie heißen dann Wettbewerbspreise. Müssen Preise den Kosten entsprechen? Antwort: Müssen nein. Bei Marktwirtschaft mit Wettbewerbsfreiheit nein, denn Anbieter von Gütern haben keinen Anspruch auf Kostenersatz durch den Preis. Wohl können sie hoffen, dass der Preis dies tut, aber wenn das Güterangebot größer ist als die Nachfrage, kann der Wettbewerbspreis auch unter den Kostenpreis sinken – oder bei umgekehrtem Verhältnis ihn übersteigen. Was sind Güter? Antwort: Waren und Dienstleistungen. Zu den Dienstleistungen zum Beispiel gehört der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV), also der Transport mit Bus oder Bahn.   Der soll – so wird’s jetzt diskutiert – für die Fahrgäste unentgeltlich werden. Was ist davon zu halten?

Ein wichtiger Grundsatz

Wohl findet eine freie Fahrpreisbildung durch Wettbewerb schon jetzt nicht statt.  Die Fahrpreise decken die Kosten im Bundesdurchschnitt nur zu 76 Prozent, in Schleswig-Holstein zum Beispiel sogar nur zu 60 Prozent. Der Rest wird mit Steuergeld subventioniert; den vollen Kostenpreis mag man den Bürgern, die den ÖPNV nutzen, aus politischen Gründen nicht zumuten. Bürger also, die ihn nicht nutzen, müssen trotzdem für ihn aufkommen – als Steuerzahler. Folglich ließe sich argumentieren: Weil die Fahrpreise ohnehin keine Wettbewerbspreise sind und die Kosten nicht decken, könnten sie mit Steuergeld doch auch vollständig subventioniert werden. Dann aber würde ein wichtiger, aber bereits aufgeweichter Grundsatz gänzlich aufgegeben. Es ist der Grundsatz Wer nutzt, wofür Kosten entstehen, muss dafür zahlen.“ Oder: „Zahlen muss nur, wer nutzt. Wer nicht nutzt, muss nicht zahlen.“

Der Sinn des Fahrgeldes – Knappe Güter brauchen Preise

Es ist dies das Verursacherprinzip: Wer für eine Dienstleistung, die er beansprucht, Kosten verursacht, muss sich zumindest an ihnen beteiligen. Sonst nämlich geht ihm das Gefühl dafür verloren, wie er mit einem knappen Gut umzugehen hat, nämlich sparsam, also Bus und Bahn nur dann zu benutzen, wenn er sie wirklich braucht und sie ihm den Preis wert sind. Das zu berappende Fahrentgelt hilft ihm dabei. Erst dann weiß er, den Wert der Leistung abzuwägen mit dem Nutzen, den sie ihm beschert. Sonst würde er leicht der Versuchung erliegen, eine Fahrleistung nur deswegen zu beanspruchen, weil er für sie nichts unmittelbar entrichten muss. Ihm wird die Leistung vorgetäuscht, als sei sie ein freies Gut, obwohl es ein knappes ist. Knappe Güter brauchen Preise. Preise zeigen das Ausmaß der Knappheit an. Sie sind Richtschnur dafür, dass sich die Menschen wirtschaftlich verhalten und mit dem, was knapp ist, sorgsam umgehen.

Gratisfahren als fatales Zeichen für ein Verlangen nach mehr Unentgeltlichkeit

Mit entgeltfreiem Fahren für alle Bürger würde sich der ÖPNV aus der Marktwirtschaft völlig verabschieden. Geschähe dies, wäre es ein fatales Zeichen. Ein Staat, eine Obrigkeit, Politiker, die einmal damit beginnen, ein knappes Gut zu einem scheinbar freiem Gut umzumodeln, indem sie es unentgeltlich zur jedermanns Verfügung stellen, lösen schnell das Verlangen nach mehr solcher Wunderwerke aus. Warum  nicht auch Trinkwasser unentgeltlich bereitstellen? Oder Strom? Oder andere lebenswichtige Güter? Oder die Krankenversorgung? Oder die Alterssicherung? Oder kommunale Dienstleistungen wie das Ausstellen von Reisepässen, Straßenreinigung, Müllabfuhr …? 

Die Folgen von staatlichem Interventionismus

Im Lateinischen heißt es so schön initiis obsta (Wehret den Anfängen) oder quidquid agis, prudenter agas et respice finem (Was immer Du tust, handele klug und bedenke das Ende). Sprüche wie diese haben Ewigkeitswert. Jede staatliche Intervention in die Wirtschaft, die eine freie Marktwirtschaft sein soll, zieht erfahrungsgemäß weitere nach sich. Unsere Gesellschaft ist übervoll davon. Die nachteiligen Folgen mit den Schäden werden dann der Markwirtschaft angelastet, die – immer mehr aufgeweicht – gar keine (mehr) ist.  Das Beklagte sind Folgen des staatlichen Interventionismus, nicht der Marktwirtschaft.

Der eigentliche Beweggrund: Abwehr einer EU-Klage

Abgesehen von dieser Ablehnung aus grundsätzlichen Gründen ist das Vorhaben anrüchig schon seiner politischen Intension wegen. Die EU-Kommission nämlich droht der Bundesregierung (und anderen EU-Staaten) mit ei­ner Kla­ge we­gen (vorgeblich) zu schlech­ter Luft in den Städ­ten. Diese glaubt die Bundesregierung abwenden (oder zumindest zeitlich weit hinausschieben) zu können, wenn sie die Menschen dazu bringen kann, nicht mit ihrem Privatauto in diese Städte zu fahren, sondern mit Bus und Bahn. In ei­nem Brief nach Brüs­sel hatte die Bundesregierung am 13. Februar ge­mel­det, sie den­ke we­gen der schlech­ten Luft in vie­len Städ­ten mit Län­dern und Kom­mu­nen über ei­nen „kos­ten­lo­sen“ öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr nach, um dort die Zahl pri­va­ter Fahr­zeu­ge zu ver­rin­gern. Testen will sie das zu­nächst in fünf Städ­ten: in Bonn, Es­sen, Her­ren­berg (Ba­den-Würt­tem­berg), Reut­lin­gen und Mann­heim. Gerichtet ist der Brief an EU-Um­welt­kom­mis­sar Kar­me­nu Vel­la, unterschrieben von Um­welt­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Hend­ricks (SPD), Ver­kehrs­mi­nis­ter Chris­ti­an Schmidt (CSU) und Kanz­ler­amts­chef Pe­ter Alt­mai­er (CDU). Kostenlos? Ohne Kosten ist kein ÖPNV zu haben. Gemeint ist natürlich „unentgeltlich“, nämlich für die Fahrgäste.

Politisch-ideologisch motivierter Alarmismus

Ob die „schlechte Luft“ in einigen großen Städten wirklich zu schlecht ist, ist zumindest fraglich, die Diskussion ideologisch aufgeheizt, die Luftqualität – vielleicht mit Ausnahmen – inzwischen gut genug. Jedenfalls ist sie 2017 besser geworden, auch wenn der festgesetzte zulässige Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft im Jahresmittel an 46 Prozent aller Messstationen überschritten worden ist (hier) – so jedenfalls vom Umweltbundesamt am 1. Februar bekanntgegeben. Aber wie verlässlich sind solche Messungen und Verkündungen wirklich? Es geht dabei um Stickoxide. Die Verschärfungen der Werte sind wahrscheinlich überdreht, Standorte von Messstellen womöglich manipulativ ausgesucht, die Messungen missbraucht für politisch motivierten Alarmismus. So nötig Umweltschutz ist, er wird aus verborgener Motivation längst auch übertrieben. Daher sind bei den Informationen über schlechte oder zu schlechte Luft leider auch Fragezeichen zu setzen. . (Siehe hierzu den FAZ-Wirtschaftsleitartikel „Aus der Luft gegriffen“ von Lukas Weber http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schadstoffmessungen-sind-oft-ungenau-und-willkuerlich-15461457.html).

 

Wäre das Gratisfahren gerecht?  

Angenommen, der ÖPNV fände für alle Bürger wirklich unentgeltlich statt, dann stellt sich zudem die Frage, ob das gerecht ist. Sollen Menschen, die zahlungskräftig genug sind, gratis fahren dürfen, also subventioniert werden, obwohl sie es nicht nötig haben. Wären solche Subventionen nicht nur auf jene zu beschränken, die sich das Fahren mit Bus und Bahn nicht leisten können? Aber wer sich das nicht leisten kann, kann sich in der Regel wohl auch kein Auto leisten. In diesem Fall nämlich wäre das Fahren für sie zwar umsonst, aber das Ziel der Subvention, mehr Autos aus der Stadt heraushalten und die Luft noch sauberer zu machen, nicht erreicht. Denn wer kein Auto hat, kann die Stadt auch nicht befahren.

Was wäre mit Gratis wirklich gewonnen? Nahezu nichts

Nehmen wir ferner an, dass jene, die ein Auto besitzen, bei Unentgeltlichkeit wirklich auf Bus und Bahn umsteigen. Wäre der ÖPNV dem dadurch ausgelösten zusätzlichen Ansturm in den Stoßzeiten wirklich gewachsen? Ausreichender Fuhrpark? Enger Zeittakt? Genügend viele Strecken? Die Erfahrung zeigt, und die Verkehrsfachleute sagen: nein. Dann werden die bisherigen Privatfahrer Bus und Bahn lieber meiden und weiterhin ins eigene Auto steigen. Aufgegeben wird das eigene Auto ohnehin nicht. Das zu glauben, ist abwegig. Was also wird durch die Unentgeltlichkeit gewonnen? So gut wie nichts und schon gar nicht schnell. Auch wenn ein Land wie Ungarn seine öffentlichen Verkehrsmittel zumindest für Rentner gratis zur Verfügung stellt: Ein Vorbild ist das trotzdem nicht. Deutschland hat auch Rentner, aber viele von ihnen sind nicht subventionsbedürftig genug.

Was befragte Bürger so denken

Klar, wenn Menschen zur Unentgeltlichkeit befragt werden, so nach dem schönen Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“, werden die meisten freudig zustimmen. Beispiele aus Lübeck zeigen das. Eine 68Jährige: „Prima Idee. Aber die Verbindungen müssten außerhalb der Stadt besser sein.“ Eine 49Jährige: „Ein klares Ja von meiner Seite. Ich habe den Wagen nur, weil der Bus so teuer ist.“ Man darf vermuten, dass diese Dame die tatsächlichen Kosten ihres Autos noch nie ausgerechnet hat. Sie werden höher sein als ihre Busfahrten. Ein 25Jähriger: „Wäre Nahverkehr kostenlos, würde ich mein Auto vielleicht sogar abschaffen.“ Eine 56Jährige: „Abschaffen würde ich das Auto nicht, aber weniger fahren ganz bestimmt.“ Ein 80Jähriger: „Für Stadtfahrten würde ich aufs Auto verzichten. Abschaffen aber würde ich es nicht.“

Ein Feld für politischen Populismus

Bei anderen verpufft die Unentgeltlichkeit. Eine 23Jährige: „In der Lübecker Innenstadt fahre ich auch jetzt schon kaum mit dem Auto.“ Ein 22Jähriger: „Die Idee ist gut. Aber ich arbeite im Schichtdienst und bin aufs Auto angewiesen.“ Eine 22Jährige: „In Lübeck bin ich fast nur mit dem Rad unterwegs. Aber die Idee ist gut.“  Man sieht: Das Thema ist ein Feld für politischen Populismus pur – unabhängig vom eigentlichen Beweggrund: der EU-Klageabwehr.

Der Köl­ner Öko­nom Axel Ocken­fels konstatiert trocken (FAZ vom 15. Februar, Seite 17):  „Den Nah­ver­kehr kos­ten­los zu ma­chen, um den In­di­vi­du­al­ver­kehr zu ver­drän­gen, ist in et­wa so, als ob man Co­ca-Co­la sub­ven­tio­niert, um den Al­ko­hol­kon­sum zu re­du­zie­ren.“

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10 Kommentare zu „Gratis fahren mit Bus und Bahn im Nahverkehr? Nein“

  1. >>>Warum nicht auch Trinkwasser unentgeltlich bereitstellen? Oder Strom? Oder andere lebenswichtige Güter? Oder die Krankenversorgung? Oder die Alterssicherung? Oder kommunale Dienstleistungen wie das Ausstellen von Reisepässen, Straßenreinigung, Müllabfuhr …? <<<

    Ja, warum eigentlich nicht? Ich zahle lieber Steuern für kostenlosen Strom als für mehr Aufrüstung oder überteuerte Prestigeobjekte ala BER oder S21, oder noch mehr teure Abgeordnete die nix leisten oder Genderquatsch oder oder oder. Die Liste kann in diese Richtung ebenso ellenlang ergänzt werden.

  2. @ Cohen66

    „Ich zahle lieber Steuern für kostenlosen Strom…“

    Großartig! Das ist die Inkonsistenz -oder in einfacher Sprache: Widersprüchlichkeit- in Denken und Aussage, welche Herrschaft fördert und braucht.

  3. Außerhalb des Themas:

    Darf ich, sehr geehrter Herr Dr. Krause, an dieser Stelle auf einen Artikel aufmerksam machen, dessen Inhalt ich für interessant und bedenkenswert halte?

    https://ef-magazin.de/2018/02/15/12274-populismus-neonationalismus-protektionismus-und-ihr-fuehrer-donald-trump-ueber-eine-dialektische-zangengeburt

    Bei der Lektüre mußte ich zudem u.a.an S. Alinskys Rules for Radicals und an die Cloward-Piven- Strategie (Richard A. Cloward und Francis Fox Piven, THE WEIGHT OF THE POOR) denken. Nimmt man dann noch die Geopolitk, insbesondere US-amerikanische Strategie-Papiere -über welche Wolfgang Effenberger immer wieder wissensreich schreibt- die Veröffentlichungen der UN (z.B. zur Replacement-Migration) und der EU (insbesondere zu Neuansiedelung, Toleranz und Medienunterstützung aus Steuermitteln) sowie hier bekannter NGOs und Thinktanks hinzu und gleicht das dort Ausgeführte mit nicht nur in diesem Lande in Umsetzung Befindlichem ab, kann man sich dem Staunen über all die dort beschriebenen Zufälle mit der nötigen Oberflächlichkeit zum -allerdings nicht eigenen- Wohlgefallen auch fürderhin hingeben.

    …Deniz Yücel ist frei…endlich….Wer ist John Galt?….

    Nach dem Stand der Dinge scheinen die eingeschlagenen Wege keine Abzweigung,keine Rückkehr mehr offen zu lassen. Nicht nur in diesem Land. Dieses Mal jedoch wurde es von einer Mehrheit herbei gewählt, die niemals wird berechtigterweise behaupten dürfen, sie habe es nicht wissen können. Doch, sie hätte und könnte es auch jetzt noch.

  4. Das eigentliche Drama dieser Angelegenheit ist für mich die Tatsache, dass Deutschland seine Souveränität komplett an die EU abgegeben hat und diese, durch die Hintertür des Umweltschutzes, uns beliebig steuern und bei Bedarf auch gegen die Wand fahren kann.

  5. Was in diesem Beitrag von einer Lehrerin namens Iris ausgeführt wird, ist im Grunde genommen das, was Oblomow schon in seinem Kommentar angesprochen hat (Replacement-Migration).
    Titel: „Im Gespräch mit: Iris – Lehrerin, aufgewacht, rausgeworfen“
    https://www.youtube.com/watch?v=QTDwiFoNaSg

    PS: Es braucht viel, sehr viel innere Kraft, dieses alles zu erkennen bzw. erkannt zu haben und nicht zu resignieren/verzweifeln oder der Versuchung, dem Radikalismus anheim zu fallen, zu erliegen!

    @ cui bono
    1. Wir sind schon mittendrin im „An-die-Wand-Fahren“.
    2. Man kann nur etwas abgeben, worüber man verfügt:
    https://www.youtube.com/watch?v=CWLYDVnTkHY

  6. Bereits die Einführung im ersten Absatz des Artikels würde von einer Mehrheit der Menschen nicht verstanden, läsen sie den Beitrag denn überhaupt. Schon der Absatz setzt nämlich zumindest sparsame Kenntnisse ökonomischer Grundprinzipien voraus, welche in diesem Lande kaum jemand hat.

    Nicht einmal die einfachsten Grundkenntnisse über Nationalökonomie und Geldsysteme sind vorhanden. L. Erhard war –nach meinem bisherigen Kenntnisstand über sein Wirken- nicht zuletzt um die Aufklärung gerade darüber bemüht.

    Wer in seinem eigenen Umfeld schon einmal fragend getastet hat, wird z.B. die Erfahrung gemacht haben, daß nicht einmal Bezieher von Renten die sog. gesetzliche Rentensversicherung als Umverteilungssystem erkannt haben. Wer hat noch nicht den –bezogen auf ein solches System völlig unsinnigen- Satz gehört: „Ich habe doch meine Beiträge gezahlt“?
    Mehr will ich dazu an dieser Stelle gar nicht sagen, weil mir @Cohen66 Kommentar vom 16 Februar, 2018 17:27 als Beleg für das verbreitete Unverständnis –und des Unvermögens, es zu erkennen- ausreichend erscheint.

    Selbst wenn Merkel nicht der Dirigentenstab für die Ouvertüre fürs Finale in die Hand gegeben worden wäre, ginge es nur noch abwärts. Die Umverteilungssysteme sind dem Ende nahe, die Politik baute daneben eine weitere, dem Untertanen nicht bekannte, Schuldenlast auf, die Menschen in DL sind die beinahe vermögensärmsten in den Zwangskollektiven der EU und deren Teilmenge, der Euro-Zone, den Untertanen wurde mittels des Target-2-Systems die Möglichkeit genommen, am Export wohlstandsschöpfend zu partizipieren, usw.

    Und es ist nicht die erste Generation, die im Schulsystem unter staatlicher Kontrolle verunbildet – böse Menschen würden vielleicht sagen „verblödet“- wurde, wie es nicht nur hier jüngst erneut manifest wurde:

    http://www.tagesspiegel.de/downloads/20955496/2/vera_3_2017.pdf

    U.a.deshalb sind Aussagen wie die unter der Abschnittsüberschrift „Was befragte Bürger so denken“ wiedergegebenen nicht überraschend aber umso erschreckender, da von Menschen stammend, welche die schulische Indoktrinationsphase unter noch weniger miesen Rahmenbedingungen hinter sich brachten und im Berufsleben augenscheinlich nicht klüger wurden. Auch das scheint geeignet, ein Licht auf die Zukunft zu werfen.
    Da war schon Dunkel, bevor die ehemalige FDJ-Sekretärin ohne Widerstand aus CDUCSUFDPGRÜNESPPDIELINKE die Weiche im Sept. 2015 aufs Gleis Richtung Finale stellte.
    Das scheint jene Frau, die vor keinem Rechtsbruch zurückzuschrecken scheint, der Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen als Individuen als geradezu widerlich vorzukommen scheint, u.a. anzutreiben. Sie will ein „Vernichtungswerk“ im Amt zu dem Ende führen, das ihrem Plan –von dem sie sprach, den sie uns aber nicht offenlegte- (Muß sie auch wohl nicht. Wer recherchieren, lesen und verstehen kann, ahnt, was sein Inhalt sein könnte.) entspricht?

    Es brodelt in der Bevölkerung. Es könnte doch noch krachen. Und das scheint von den Herrschenden nicht ohne Billigung zu sein. Gerade fand am 17.02. 2018 in Berlin ein „Frauenmarsch“ statt. Er wurde –so mein bisheriger Kenntnisstand- unterbrochen, weil die sog. Antifa den Demonstrationszug blockierte und die Polizei in Berlin die Blockierer nicht räumte. In § 21 des Versammlungsgesetzes heißt es:

    „Wer in der Absicht, nicht verbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, Gewalttätigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Störungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

    Was sagt das Otto Normaluntertan? Nichts! Er erfährt davon ja kaum etwas.
    Mir und den meisten hier Lesenden –bei der Gelegenheit: Gruß an Dienste und Stiftungen, etc.- jedoch sehr viel.

    Wenn ich dann vernehme, was ein André Poggenburg –wenngleich auf einer Faschingsveranstaltung- absonderte und wenn ein Björn Höcke neulich von einer „solidarischen Marktwirtschaft“ faselte, wird mir mulmig. Solche Figuren und deren Sprüche sind jedenfalls nicht geeignet, dazu beizutragen, daß die Menschen im Falle eines Zusammenbruchs nicht nach noch mehr Unterdrückung, zentraler Führungsmacht rufen werden. Um Freiheit und ums Recht des Einzelnen kann es bei solchen Aussagen nicht gehen. Ums Grundgesetz wie nicht nur ich es als Abwehr gegen staatliche Eingriffe sehe, aber auch nicht?

  7. Vielen Dank, sehr geehrter „Oblomow“, für Ihren Hinweis am 16.2. von 22.58 Uhr. Was dort beschrieben wird, ist für mich (ebenso wie sicher auch für Sie)wenig überraschend, aber doch eine ergänzende und kluge Beschreibung dessen, was im großen Hinter- oder besser: Untergrund zu Herrschafts- und Unterdrückungszwecken so getrieben wird. Es kann einen nur schaudern. Klaus Peter Krause

  8. Sehr geehrter Herr Dr. Krause, ich wies auf Axel B.C. Krauss ef-Artikel wegen dessen interessanten –allerdings nicht nur von Sutton benutzten- Erklärungsansatzes und deshalb hin, weil ich es für schlachtentscheidend und für die Freiheit des Einzelnen essentiell halte, daß sich möglichst alle Menschen der zunehmend schonungsloser und rücksichtsloser betriebenen Durchsetzung des Befehls, sich ausschließlich innerhalb der Grenzen eines vorgegebenen und aus einem „Kanon an Welt- und Menschenbildern, politischen und wirtschaftlichen „Leitmotiven“, Ansichten und Überzeugungen“ konstruktivistisch zusammengesetzten Bewußtseinsrahmens denkend und meinungsäußernd zu bewegen, entziehen.

    Nicht ohne spöttischen Blick auf all die von Fakten und Argumenten freien Keulen, mit denen heutzutage auf alles eingedroschen wird, was an herrschender Ideologie und Politik auch nur Fragen stellt, was an Wissenschaftlich-keit gemahnt, ist Mut zum selbst erworbenen Wissen, Mut zur Theorie, Mut zur eigenen Deutung gefordert.

    Rufen die Keulenschwinger dann „Verschwörungstheorie“, mag das als Indiz dafür genommen werden, daß man sehr falsch nicht liegen kann. Steinzeit (Keulen als Waffe) kämpft gegen Aufklärung (Wort, Ratio, Wissenschaftlichkeit, logische Gedankenführung, etc. als Waffen). Sollte „Hofreitertum“ siegen –wofür m.E. leider beinahe alles spricht- hätte die Mehrheit das Herbeigeführte sowie –und seit Sept. 2015 wirklich für jedermann, auch den ausschließlich Hauptstrommedien Nutzenden, ohne zusätzliche Informationen- absehbar noch Kommende wahrlich nichts zu beklagen. Schlimm und demokratisch daran: die Mahner, diejenigen, die es ob der Fakten besser wußten (wie arrogant das klingt) trifft`s aber auch.

    Demokratie, wird sie als Herrschaft mehrheitlichen Unverstandes gelebt, garantiert weder Recht noch Freiheit. Das ist auch keine neue Erkenntnis. Ob Alexis de Tocqueville der erste Mahner war, weiß ich nicht; zumindest war er einer der ersten Kritiker einer Demokratie amerikanischer Prägung. Danach gab es viele. Felix Somary, Gerard Radnitzky (dessen Das verdammte 20. Jahrhundert eines der Bücher ist, welches in Gymnasien den Geschichtsunterricht auf Fakten lenken könnte), um an dieser Stelle nur zwei Beispiele anzugeben.

    Ja, sehr geehrter Herr Dr. Krause, wie Sie vermag mich nur noch wenig zu überraschen. Mein Mißtrauen gegenüber jeglicher Ausdeutung von Geschichte und Politik ist längst unbegrenzt. Deshalb recherchierte ich derweil ein wenig nach Belegen zu im besagten Artikel Angesprochenen. Soweit Herr Krauss sich auf Sutton bezog (dessen Buch America‘s Secret Establishment mir allerdings bislang nicht bekannt war), zitierte er richtig. In einer im Netz zugänglichen Fassung des Buches America‘s Secret Establishment (leider ohne Seitenangabe) gibt es die von ihm benutzten Zitate. Was aber Newt Gingrich anbelangt, habe ich Zweifel. Krauss schrieb „Erst wirbt ein Newt Gingrich auf einem Mainstream-Sender vor einem Millionenpublikum damit, Trump sei „nicht durch die Initiierungsriten ihrer Geheimgesellschaften“ (!) gegangen“, ohne eine Quelle anzugeben. Ich fand bislang nur diesen Artikel aus dem Jahre 2016, auf den er sich beogen haben könnte:

    https://www.infowars.com/gingrich-establishment-scared-of-trump-because-he-didnt-belong-to-secret-society/

    Dort wurde Newt Gingrich aber wie folgt zitiert: “Well because he’s an outsider, he’s not them, he’s not part of the club, he’s uncontrollable, he hasn’t been through the initiation rites, he didn’t belong to the secret society.”

    Das übersetzte ich mit: „Nun, weil er ein Outsider ist, nicht einer der ihren ist. Er ist nicht Teil des Clubs. Er ist unkontrollierbar. Er ging nicht durch die Initiationsriten. Er gehörte nicht zu der Geheimgesellschaft“.

    Ich mag unzulänglich übersetzt haben. Aber Herrn Krauss aus dem Zitat –sollte er jenes gemeint haben- gezogenen Schlüsse, überzeugen mich nicht.

    Und dann blieb in dem Artikel ohne Erörterung (nur Feststellung und keine Kritik, da nicht Absicht der Erörterung seines Verfassers), weshalb insbesondere diejenigen, die sich selbst als links sehen, also in Deutschland die SPD und die SED (umbenannt in Die Linke) der Globalisierungsagenda folgen.

    Der Artikel ist eben zwar interessant und macht deutlich, daß z.B. in Thinktanks Ausgedachtes auf Hegel basieren könnte; was ich gar nicht in Abrede stellen will. Aber er erklärt eigentlich nichts. Er verdeutlicht jedoch, daß wir –die Untertanen- Untertanen sind, solche bleiben sollen und die derzeitige Ausformung erlebter- besser wohl erlittener – Demokratie dazu eines der Mittel ist. Das allerdings ist beinahe eine Binse, zieht man auch nur Prof. von Arnims Veröffentlichungen, insbesondere sein laut beschwiegenes Buch Das System heran.
    Da möchte ich dann ein anderes Buch mit dem Titel The Milner-Fabian Conspiracy in die Debatte werfen.

    Was Kollektivisten unter Demokratie verstehen, liegt eigentlich auf der Hand. Um das Grundgesetz und die Grundrechte als Abwehrrechte gegen staatliche Eingriffe geht es jenen jedenfalls nicht. Redebeiträge von AfD-Bundestagsabgeordneten deuten darauf hin, daß zumindest dort ein wenig verstanden worden zu sein scheint. Da wird endlich das Nazi-Verbrechertum dem Sozialismus zugeordnet, da fällt schon mal das Stichwort „social-engineering“. Aber dennoch benutzt die Mehrheit der AfD-Redner Begriffe der Herrschaftsnarrative. Wie z.B. Europa, wenn es um EU oder Eurozone geht. Das ist armselig, stümperhaft.

  9. Deutschland, nennt man es mal so, ist längst verloren. Das liegt an der Unfähigkeit zu begreifen, das ich nicht das Recht habe, mich über meinen Nächsten zu stellen. Wo ist denn unser Christentum geblieben? Überall wird der kleine Bürger, der in Wahrheit, sehr schnell über sich hinaus wachsen kann, gemaßregelt, kujoniert, und domestiziert. Und warum? Weil man dem Glauben hinterher hinkt, das ein mehr an Geld, gegen die Armut, ein weniger an Geld, für den Akademiker bedeutet. Wahres Christentum! Spätestens jetzt, begreift man doch, warum sich islamische oder moslemische Menschen erhabener oder besser fühlen, als wir. Soll irgendwo etwas an die Armen gehen, kommt sofort ein Fachmann, der heraus kristallisiert, das dies genau das Falsche ist. Er ist der Fachmann, für die vielen Neider, die anderen, die quasi schon am Ende sind, noch die paar Tage Leben neiden. Der Zusammenhang, das zusammen Leben, wird hier über Neid und Missgunst geregelt. Andersgläubige sehen doch, wie deutsche Christen, mit anderen deutschen Christen umgehen! Der deutsche Christ, benötigt eine „Minderheit“, auf die er hacken kann. „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, und sing nicht ihre Lieder“. Ihr lieben Professoren, Milionäre und Akademiker, das Geld geht längst woanders hin. Z.B. in eine Billion für Target 2, in die vielen anderen Töpfe, die den EURO an der Herz-Lungen Maschine halten. Euer teures Auto, ist nicht euer Eigentum. Lest mal den Kfz.- Brief. Und euer Grundstück, wenn ihr keinen alten Auszug habt, ist ruck zuck weg. Wer ist der Eigentümer? An den Schulen sieht man es sofort. Dort, wo nichts hinein gesteckt wird, kann auch nichts heraus kommen. Und aus einer Gesellschaft, die zu mehr als einem Drittel, völlig verarmt ist, was kann da noch heraus kommen? Zahnlose Münder, kürzeres Leben, Drogenkonsum, Anarchie und verlotterte Armut. Alte Leute, die sich verstecken, weil sie sich ihrer Kleidung schämen. Aber, jeder von ihnen, der eine Zeitung auf einem Sitz findet, liest diese. Also, dumm, sind Arme nicht! Ganz im Gegenteil. Anstatt endlich den Menschen das Leben erträglicher zu machen, werden diese durch die „Sozialgesetze“ gegängelt und gequält. Warum sind in meiner Straße, so gut wie alle Geschäfte leer? Das waren die Unternehmer, die von den ganz kleinen Leuten lebten. Zigaretten, Zeitung, Coladose. Alles weg, und der Schuhmacher geht nun auch. Er macht dicht. Die Einnahmen langen bei weitem nicht, um das Geschäft aufrecht zu erhalten. Es ist der deutsche Neid, der dieses Land herunter gefahren hat,und dafür sorgt, das es auch dort bleibt. „Gebt den Armen nichts, denn die geben es sowieso, sofort, wieder aus“.

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