F u n d s a c h e
„Die sozialistischen Ideen müssen frontal und lautstark bekämpft werden. Es gibt viele Spielarten des Sozialismus im weiteren Sinne. Sozialisten sind nicht nur jene, die sich selbst als Sozialisten bezeichnen, sondern auch Sozialdemokraten, Christdemokraten, Kommunisten, Keynesianer, Nazis, Nationalisten und Globalisten. Sie alle eint der Glaube an Regulierungen und Staat.“
(Prof. Dr. Philipp Bagus, Wirtschaftswissenschaftler mit einem Lehrstuhl an der Universität in Madrid, in seinem Beitrag „Eine geschichtsträchtige Rede“ im liberal/libertären Magazin eigentümlich frei am 24. Januar 2024 hier)
Der Täuschungsversuch mit „demokratischem“ Sozialismus
Das Zitat stammt aus der Bagus-Kurzdarstellung der Rede von Javier Milei, dem libertären argentinischem Präsidenten, auf dem diesjährigen Treffen des World Economic Forum in Davos am 17. Januar. Mileis Rede ist ein Appell für Freiheit und freie Marktwirtschaft und gegen den Sozialismus, der heutzutage als „demokratischer“ Sozialismus die Menschen abermals zu täuschen versucht, nachdem alle seine mehr oder minder totalitären Vorgänger gescheitert sind und dabei viele Menschen ins Elend gestürzt und viele massenhaft umgebracht haben.
Über den „demokratischen Sozialismus“ hat einst auch Philipp Bagus einen Vortrag gehalten. Das ist vor vier Jahren auf der 7. Jahreskonferenz des Ludwig-von Mises-Instituts Deutschland am 19. Oktober 2019 im Hotel Bayrischer Hof in München gewesen. Auch ich habe wie alljährlich als Mitglied des Instituts daran teilgenommen und war von Bagus wie immer beeindruckt. Was und wie er es formuliert, ist nicht akademisch verdrechselt, daher leicht verständlich und trotzdem fundiert und verlässlich.
Der Versuch des Sozialismus, sich als „demokratisch“ gewandet neues Vertrauen zu erschleichen
In seinem Vortrag warnt Bagus vor der Gefahr des neuen Sozialismus, der im Gewand des „demokratischen“ Sozialismus auftritt und sich mit diesem Beiwort bei den zu betörenden Menschen neues Vertrauen erschleichen will. Er geht darauf ein, wie die vergangenen Experimente des Sozialismus verlaufen sind, jeweils in drei Phasen, und überlegt dann, wie es überhaupt möglich ist, dass man nach dem Ausgang dieser Experimente überhaupt den Gedanken in Erwägung zieht, es trotzdem nochmal zu probieren. Er zeigt, dass es diesmal auch nicht anders werden kann. Ja, die Geschichte wiederhole sich.
Viermal mit Pauken und Trompeten durchgefallen
Dabei sei doch der Sozialismus mit Pauken und Trompeten viermal durchgefallen: im Altertum gescheitert in Mesopotamien, im alten Ägypten, im alten China, im Mittelalter bei den Inkas, in der Neuzeit in der Sowjetunion, in China, Nordkorea, Vietnam, Angola, Ungarn, Polen, in der Tschechoslowakei, in Somalia, Kuba, in der DDR und in Venezuela. Trotzdem hätten 2002 bei einer Umfrage in Ostdeutschland 82 Prozent der Befragten angegeben, prinzipiell sei der Sozialismus eine gute Idee, nur einfach nicht gut implementiert. Er sei nie richtig angewendet worden. Und das sei die Ausrede gerade auch heute beim demokratischen Sozialismus. Bei ihm werde es anders, er werde besser, werde demokratischer, bottom up statt bottom down, ohne Verletzen von Menschenrechten.
Sozialismus ist nie tot, er ist immer nur scheintot
Kurzum, aus dem Vortrag von Bagus ergibt sich: der „demokratische“ Sozialismus ist nichts weiter als alter Wein in neuen Schläuchen. Es bewahrheitet sich die alte Weisheit: Sozialismus ist nie tot, er ist immer nur schein tot. Im neuen Gewand taucht er stets wieder auf. Den ganzen Vortrag von Bagus können Sie hier hören und sehen. Näher informiert über Philipp Bagus habe ich schon in der Fundsache vom 26. Januar („Ein Glücksfall für die Freiheit“) hier und dort am Ende des Textes. Die Web-Seite des Mises-Instituts finden Sie hier: www.misesde.org