Machtgelüste

Fundsache: „Wo wir Grünen an die Schalthebel der Macht kommen, werden wir nicht mehr verhandeln.“ (Sandra Detzer, Die Grünen, am 19. November 2021, hier). 

Aha. Nicht mehr verhandeln. Wie war das denn mit Baerbock bei ihrem Antrittsbesuch als frischgebackene  Bundesaußenministerin in Moskau am 18. Januar bei Russlands Außenminister Lawrow? Was bloß mag sie ihm da an  i h r e m  „Schalthebel der Macht“ diktiert haben, statt zu verhandeln? Nichts natürlich. Und kurz zuvor bei ihrem Ukraine-Besuch hat sie etwas gesagt, was so gar nicht danach klang, was ihre Parteikollegin an Macht so gerne hätte (hier): „Diplomatie ist der einzige gangbare Weg, um die derzeitige hochgefährliche Situation zu entschärfen.“ Und ferner: “Kein Land hat das Recht, anderen vorzuschreiben, in welche Richtung es gehen, welche Beziehungen es haben und welche Bündnisse es eingehen darf.“ Gewiss, Banalitäten, aber so kommt man in der Realität an.

Sandra Detzer ist Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg und Mitglied des Bundestages. Sie hat damals im November auch noch dies gesagt:

Die von Grünen und SPD gesteuerten „Transformationsministerien“

„Es gibt derzeit viel Häme für uns Grüne, weil wir uns angeblich bei den Ampelgesprächen unterbuttern lassen. Keine Sorge: Wenn die Koalition erst steht, wird uns nichts mehr aufhalten können. Wir werden mit aller uns dann zur Verfügung stehenden Macht gestalten und vorangehen. Sollen SPD und FDP ruhig ihren Wahlsieg genießen, ohne uns Grüne ist er bedeutungslos. Ohne unsere Ideen, unsere Konzepte, unseren Elan wird es in Berlin keine Fortschrittsregierung geben, auf die die ganze Welt um uns herum mit Spannung wartet. Die FDP wird in ihrem verständlichen Übermut wieder zurückstecken müssen. Wenn sie tatsächlich das Finanzministerium bekommt, dann nur, wenn im Koalitionsvertrag sichergestellt ist, dass die in Zukunft von Grünen und SPD gesteuerten Transformationsministerien die nötigen Finanzmittel bekommen, um eine echte Wende zur Klimaneutralität vollziehen zu können. Das ist der Preis des Finanzministeriums in einer funktionstüchtigen Ampel-Regierung. Keiner weiß das besser als der amtierende Finanzminister. Und deshalb wird gerade uns Grüne an der Regierung anschließend nichts mehr aufhalten können.“ (Fundstelle: hier).

„Hör auf zu lachen, Wladimir“

Apropos Baerbocks Besuch in der Ukraine. Es gibt im Netz ein hübsches Video („Leute, es ist doch nur Baerbock“). Einer von Putins Mitarbeitern (Sergei) berichtet Putin über ihren Besuch dort, und sagt unter anderem: „Was mich sehr beunruhigt, sie möchte Wasserstoff-Infanterie liefern. Diese neue Waffe könnte …“ Putin unterbricht: „Sergei, Wasserstoff-Diplomatie, nicht Infanterie.“ Und lacht. Darauf Sergei: „Ach so, ääh, dann habe ich sie überschätzt. Dennoch sollten wir aufpassen. Hör auf zu lachen, Wladimir.“ Hier das ganze Video:

Oder haben wir es hier mit einem Spaß-Video zu tun, in dem die deutsche Übersetzung in Schriftform manipuliert ist und die beiden Russen etwas ganz anderes sagen als der ihnen in den Mund gelegte übersetzte Text?

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