Ein sinkendes Schiff sollte man verlassen, solange noch Rettungsboote verfügbar sind – Höchste Zeit, das Tabu zu brechen – Das neue Buch von Bruno Bandulet – Was es widerlegt, beschreibt, begründet und mit wem es abrechnet – Wie ein Krimi, den das Leben schrieb, das politische Leben – Merkels politische Auflösung steht fest, die des Euro noch nicht
Der Euro gerettet? I wo. Das Retten nimmt kein Ende. Zwar wird den wohl meisten Bürgern in Deutschland nicht bewusst sein, dass die Negativ-Zinspolitik und der Aufkauf von Schuldpapieren notleidender Staaten und Banken durch die Europäische Zentralbank (EZB) letztlich nur dazu dienen, den Euro über Wasser zu halten. Aber Euro-Mitgliedstaaten wie vor allem Griechenland und Italien würden finanziell und politisch kollabieren, wenn die EZB ihre brutale Intervention in die Finanzmärkte und das gesetzte Recht aufgäbe und damit ihr eigentliches Mandat nicht mehr ungehemmt und unverdrossen überschritte. Ihre Abkehr davon wäre für den Bestand des Euro eine Art GAU (größter anzunehmender Unfall). Deutschland kann das nicht gleichgültig lassen, denn mit im Feuer stehen unter anderem die gewaltigen Target-Forderungen seiner Bundesbank gegenüber der EZB. Alle Währungsunionen, die es in der Historie bisher gegeben hat, sind früher oder später gescheitert. Das blüht auch der Euro-Währungsunion. Und hatte der kundige Alan Greenspan nicht schon vor ihrem Beginn orakelt, der Euro werde keinen Bestand haben? Ein sinkendes Schiff sollte man rechtzeitig verlassen und zwar solange noch Rettungsboote verfügbar sind. Das hieße, jedenfalls für Deutschland, nix wie raus aus dem Euro. Aber geht das überhaupt? Und wie? Und ist es politisch tunlich? Auskunft darüber gibt ein neues Buch von Bruno Bandulet.
Alan Greenspan, der legendäre Vorsitzende der amerikanischen Notenbank (Fed), hatte seine Meinung über den Bestand des Euro am 2. Mai 1997 geäußert. Der Finanzfachmann und freiberufliche Journalist Bandulet hat es seinem Buch vorangestellt. Dessen Titel lautet: DEXIT – Warum der Ausstieg Deutschlands aus dem Euro zwar schwierig, aber dennoch machbar und notwendig ist.*) Bandulet zitiert auch „die Beraterlegende“ Roland Berger, der 2017 zum Euro und über Deutschland gesagt habe: „Für die Deutschen gibt es nur drei Möglichkeiten: Erstens, wir werden Teil einer Transferunion, zweitens wir lösen die Eurozone auf, drittens, Deutschland tritt aus dem Euro aus.“ Und Bandulet ergänzt: „Eine vierte Option steht nicht zur Verfügung.“ Ich zitiere aus dem Klappentext:
Höchste Zeit, das Tabu zu brechen
„Bisher wurden Bücher über den Euro geschrieben, die nachwiesen, warum er nicht funktionierte und nicht funktionieren kann, wie die Europa-Verträge gebrochen wurden, wie die EZB illegal Staaten finanzierte, wie die Einheitswährung mit immensen Summen gerettet werden musste, wie Deutschland den Zahlmeister spielte und wie die Sparer mittels Inflation und Nullzinsen schleichend enteignet werden. Alles eine notwendige Bilanz, die auch vorliegenden Buch gezogen wird. Nur eine Frage wurde nie ernsthaft gestellt und diskutiert: Wenn es stimmt, dass der Euro mehr schadet als nutzt, ist es dann nicht besser, ihn abzuwickeln? Sollte Deutschland austreten? Und, wenn ja, wäre der Dexit überhaupt machbar? Wer wären die Gewinner? Wer die Verlierer? Höchste Zeit, das Tabu zu brechen und die Debatte über den Dexit vorurteilsfrei und schonungslos zu führen.“
Was Bandulet widerlegt, beschreibt, begründet und mit wem er abrechnet
Und weiter: „In seinem neuen Buch widerlegt Bruno Bandulet die Legende vom Euro-Profiteur Deutschland. Er beschreibt das ominöse Target-System. Er schildert den schon fortgeschrittenen Marsch in die Transferunion und in die große europäische Umverteilung. Er rechnet ab mit Mario Draghi und Angelas Merkel. Er erklärt, warum Deutschland Exportweltmeister ist und eurobedingt nichts davon hat. Und er begründet Punkt für Punkt, warum im Dexit der Ausweg aus der europäischen Sackgasse liegt.“
Wie ein Krimi, den das Leben schrieb, das politische Leben
Bandulet schreibt – journalistisch sein berufliches Leben lang geschult und darin geübt – flüssig, leicht verständlich und spannend. Unterteilt hat er sein Buch in fünf Kapitel mit den Titeln „Endspiel – Der Kampf um den Euro – Das Schattenreich – Transfer und Haftung – Exit“. Allein das Inhaltsverzeichnis ist schon eine spannende Lektüre für sich und sorgt für Vorfreude auf alle Seiten, die ihm folgen. Die Überschriften zu den Unterkapiteln sind geschickt so spannend formuliert, dass sie den Leser neugierig in den Text hineinziehen. Hier eine Auswahl davon: „Fake News des Jahres: Der Euro ist gerettet – Die lebenden Toten der Euro-Zone – Die Bundesbank und ihre wertlosen Guthaben – Die drei Akte des Euro-Dramas – Wie die Banken zweimal am Euro glänzend verdienen – Das Mega-Risiko der Deutschen Bundesbank – Wie Mario Draghi der EZB beibrachte, richtig viel Geld zu drucken – Notenbankpolitik der anderen Art: Wie der Präsident den EZB-Rat überfuhr und erpresste – Wie ein Berliner Doktorand das Geheimabkommen ANFA aufdeckte – Geheime Macht: Wer das Euro-Komplott anrührte – Als Yanis Varoufakis und Silvio Berlusconi der Schattenregierung in die Quere kamen, wurden sie abgesetzt – Europäische Einlagensicherung und der Export deutscher Sparbücher – Target in der Endlosschleife: Wäre wirklich alles verloren?“ Man kann Bandulets Buch wie einen Krimi lesen, nicht wie einen erfundenen, sondern wie einen, den das Leben schrieb: das politische Leben – und immer noch schreibt.
Merkels politische Auflösung steht fest, die des Euro noch nicht
Auf Seite 162 liest man die treffende Bemerkung „Politiker verhindern keine Krise, sie reagieren darauf. Sie sind Meister der Realitätsverweigerung, und das kommt auch daher, dass Finanzkrisen eine so lange Inkubationszeit haben.“ Meinerseits möchte ich hinzufügen, dass zu viele Krisen durch Politiker auch erst entstehen, mit deren Löschversuchen sie sich neue Betätigungen erschließen und bei Erfolg sich mit dem Löschen brüsten. Als Auslöser für den Dexit sind für Bandulet verschiedene Szenarien denkbar. Drei davon beschreibt er: einen Banken-Crash, einen Inflationsschock und eine Target-Blockade (Seite 162 bis 166). Vorerst erleben wir den Merkel-Exit. Auslöser dafür war die Landtagswahl in Hessen. Mit ihr hat Merkels politische Auflösung nun auch offiziell begonnen. Wann sich die Euro-Währungsunion auflöst, steht noch nicht fest, aber sie wird auf schleichende Weise folgen. Und zu spät.
Wie der Euro kollabieren kann
Thomas Mayer schrieb jüngst: „Italien bringt mit seiner Politik die Währungsunion ins Wanken. Der Euro kann viel schneller zusammenbrechen, als wir alle ahnen.“ Sein Beitrag „Wie der Euro kollabieren kann“ stand in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 28. Oktober 2018 (Seite 36). Im Internet finden Sie den Beitrag hier. Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute und Professor an der Universität Witten/Herdecke.
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*) Bruno Bandulet: DEXIT – Warum der Ausstieg Deutschlands aus dem Euro zwar schwierig, aber dennoch machbar und notwendig ist. Kopp Verlag, Rottenburg, Oktober 2018. 189 Seiten. 19,99 Euro. ISBN 978-3-86445-612-1.
„Meinerseits möchte ich hinzufügen, dass zu viele Krisen durch Politiker auch erst entstehen, …“
Ihre Einschätzung teile ich, sehr geehrter Herr Dr. Krause. Mehr noch: es gibt für beinahe alle Politikfelder in unzähligen Veröffentlichungen enthaltene Indizien, die darauf hinweisen, daß Krisen u.a. von Politikern begrüßt werden, da sie als Mittel geeignet erscheinen, (Fern-) Ziele dem Volke –pardon, den Untertanen- „schmackhaft“ und damit erreichbar zu machen.
Ich vermag nicht zu glauben, daß niemand auf den Entscheidungsebenen z.B. die Veröffentlichungen von Prof. Peter M. Garber, Notes on the Role of Target in a Stage III Crisis aus dem Jahre 1998 und The TARGET mechanism: will it propagate or stifle a Stage III crisis? aus 1999 (Einige Übersetzungen sind hier zu finden: http://www.stop-esm.org/home), kannte und späterhin den Inhalt der Verfassungsbeschwerden gegen die Einführung des Euro, etc. nicht zur Kenntnis nahm.
Die Einführung des Euro und sonstige Vertiefungen der sowie Harmonisierungen innerhalb der EU bzw. deren Teilmenge, der (Euro-) Zone, gelangen nicht zuletzt deshalb so geschmeidig, weil Kenntnisse von National-Ökonomie in Schulen nicht unterrichtet wird und an Universitäten beinahe ausschließlich in ihren den Herrschenden gefälligen Hauptströmungen gelehrt werden. Zudem half das auch in akademischen –was heißt das heute eigentlich noch?- Kreisen verbreitete Desinteresse an national-ökonomischen Themen; ebenso wie die irrende Meinung weiterer Untertanen, das sei viel zu kompliziert, gehe sie nichts an und betreffe sie nicht. Gerade wegen der Geldillusion und der Wohlfahrtsstaatsillusion wird`s aber eben sie/uns zuerst und zuvörderst treffen, wenn all die Narrative, Illusionen und Blasen platzen oder zum Platzen gebracht sein werden.
Nicht nur Dr. Bandulet schrieb ums Aufwecken besorgt zahlreiche aufklärende Bücher. Es nutzte leider -nur bisher?- nichts.
Jene werden weitermachen mittels Werkzeugen, die an sozialistische Transformationsstrategien und die Cloward-Piven-Strategie, an Saul Alinskys Rules for Radicals , Edward Bernays Propaganda: Die Kunst der Public Relations , Walter Lippmanns Die öffentliche Meinung: Wie sie entsteht und manipuliert wird, etc. ebenso erinnern wie an die Methode-Monnet, welche m.E. niemand kürzer beschrieb als der ehrliche J.C. Juncker:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ (Quelle: DER SPIEGEL, 1999, Heft 52, S. 136)
Vom Nutzen der Krisen wußte bekanntlich auch der von vielen Menschen geachtete Schäuble zu berichten, u.a. gegenüber der NYT in dem Artikel Seeing in Crisis the Last Best Chance to Unite Europe vom 18.11.2011 (https://www.nytimes.com/2011/11/19/world/europe/for-wolfgang-schauble-seeing-opportunity-in-europes-crisis.html?_r=4&):
[…He sees the turmoil as not an obstacle but a necessity. “We can only achieve a political union if we have a crisis,” Mr. Schäuble said…]
Dort stand zudem:
[…MR. SCHÄUBLE said the German government would propose treaty changes at the summit of European leaders in Brussels on Dec. 9 that would move Europe closer to the centralized fiscal government that the currency zone has lacked. The ultimate goal, Mr. Schäuble says, is a political union with a European president directly elected by the people…]
Und auch das:
[…Mr. Schäuble recalled the palpable fear at a meeting of the Group of 20 finance ministers in Washington in September, held the week before the vote on the rescue fund was scheduled. “You should have felt it,” he said he told his party’s parliamentary group upon his return. “We carry not only responsibility for ourselves.We are also responsible for the development of the global economy.”..]
Demnach liegt es doch in der Kontinuität auch der von Schäuble betriebenen Politik, jetzt die Zustimmung zum Global Compact for Migration während der UN-Konferenz in Marrakesch vom 10. bis 11. Dezember 2018 zu fördern. Das um Merkels Nachfolge als CDU-Vorsitzende aufgeführte Theater (CDU-Parteitag am 7. und 8. Dezember 2018 in Hamburg) lenkt derweil den Blick der Untertanen mit zwangsfinanzierter ums Gemeinwohl bedachter Medienmacht aufs wirklich Wesentliche.
Nun, Dexit ja; erst recht, wenn darin der Austritt aus der EU eingeschlossen ist.
Zumindest zu träumen ist in dieser Region des EU-Herrschaftsgebiets schließlich –noch- nicht verboten und wird -noch- nicht verfolgt?
Die Einführung des Euros,war der am Besten geplante Raubzug an
den Europäischen Völkern.Ein von vielen Bestohlenen, bejubeiter
Vorgang, der trotz gewaltsamer Einführung und ohne Zustimmung
großer Teile der Europäer, sich bis jetzt gehalten hat.
Man kann sagen , der Perfeckte Raubzug!!
Die stabilste Währung, die im Euro unterging war die DM, die Deutschland erheblichen Wohlstand verlieh.
Im Euro zählen schon beim nationalen Stimmrecht der Zentralbanken z. B. Malta oder Zypern genauso viel wie die gewichtige Deutsche Zentralbank, was die Absicht der Euro-Währungsverträge, bzw. der Club-Med-Zentralbanken kennzeichnet, sie bleiben vom Euro benachteiligte Weichwährungsländer mit hohen EZB-Kredit-Schulden.
Die Target 2 Salden sind „der wachsend Schuldendeckel“ der bei der Deutschen Zentralbank durch den Schuldenmacher Draghi liegt, weil er Geld aus dem Nichts schöpft und an die Zentralbanken der Club-Med-Länder leitet, wodurch dort der deutsche Export bezahlt wird, und als „fernes Zahlungsziel“, sind genau das die Target 2 Salden (fast 1.000 Mrd.), die nie zurückgezahlt werden können, mangels Wirtschaftskraft und Kredit-Tilgung der Südländer, ganz im Gegenteil.
Wenn nun Friedrich Merz, von den Vermögensverwaltern ins Rennen geschickt wurde, um die wirtschaftlich absolut unfähige, vergrünte Merkel zu stoppen, dann auch deshalb, weil diese Vermögensverwalter in Realwerte, Industrien bzw. Aktien das anvertrautes Geldkapital investierten, was weder durch Werte vernichtende Währungs-Politik noch durch politisches, Klima-Sekten-Würgen, aus ideologischer Narretei verpuffen darf, sondern wachsen muss.
Also wird Herr Merz einerseits stabilisierenden Einfluss auf die Währungs-Politik der EZB nehmen müssen und andererseits „die Merkel-Kulte“ Energiewende, Verkehrswende, Klima-Hysterie und die Herrschaft des Unrechts auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Herr Merz verkörpert das Gegenteil der Kult-Kanzlerin, ansonsten wäre er als Fachmann nicht erfolgreich geworden, im fehlt das Zickige und er ist nüchtern sozialisiert, frei von linken Visionen.
Ihm ist klar, die Geldvermögen der Deutschen stehen bei der Deutschen Zentralbank im Euro-Feuer-Draghis und werden früher oder später zu Asche. Schade das man den politischen GAU Merkel erst jetzt, nachdem sie soviel Schaden an Land und Leuten anrichtete ausbremst.