Ein historisch einzigartiges Experiment

Warum das Grundvertrauen in die etablierte Politik so zurückgegangen ist – Der Harvard-Politikwissenschaftler Mounk hat einen Grund genannt, der die Lehrerin Petra Paulsen zu einem Offenen Brief an Kanzlerin Merkel trieb – Ein Feldversuch, ohne das Volk gefragt  zu haben

Offene Briefe werden üblicherweise vom Adressaten nicht beantwortet. Damit rechnet der Absender auch gar nicht. Solche Briefe werden wohl meist noch nicht einmal gelesen. Warum werden sie trotzdem geschrieben? Klar: Andere sollen sie lesen, möglichst alle  anderen. Und auch aus diesem Grund werden sie verfasst: Der Absender will sich etwas von der Seele schreiben, etwas, was ihn bewegt, ärgert, entsetzt, in Rage bringt, also etwas Anklagendes. Das sichert mehr Aufmerksamkeit. Und der Adressat sollte bekannt und prominent sein. Das sichert noch mehr Aufmerksamkeit. Offene Briefe darf man auch weiterreichen. Den Absender freut das. Aber nicht jeder offene Brief ist dafür geeignet. Manche aber doch. Zum Beispiel der folgende. Geschrieben hat ihn Petra Paulsen. Wer das ist?  Sie ist eine Lehrerin in Hamburg und schrieb an Kanzlerin Merkel. Der Betreff-Vermerk Ihres Briefes lautet: „Historisch einzigartiges Experiment“.

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