Die Energiewende ist am Ende

So sieht es die Vereinigung Stromverbraucherschutz NAEB – Das Ergebnis ist niederschmetternd – Kein herkömmliches Kraftwerk ist ersetzbar – Die überlegene Energiedichte von Uran, Erdöl, Erdgas und Kohle – Statt den „Ökostrom“ lieber die Zukunftsforschung subventionieren – Das Elektroauto mit Kernkraftantrieb als Zukunftsvision – Die geschürte Strahlenangst auch vom Bundesamt für Strahlenschutz – Am Ende von Anfang an – Die naturgesetzlich bedingten Mängel

Die Vereinigung Stromverbraucherschutz NAEB sieht die Energiewende am Ende. Vater dieser Sicht ist auch der Wunsch danach. Wunsch und Hoffnung sterben bekanntermaßen zuletzt. Sich daran zu klammern, spendet immerhin gedanklichen Trost. Doch der Wunsch nach einem Ende der Energiewende ist kein abenteuerliches Luftgespinst, sondern sachlich mit Fakten untermauert. Alle zwei Wochen veröffentlicht die NAEB-Vereinigung eine Mitteilung mit solchen Fakten und schickt sie an die Redaktionen der Medien, verfasst von Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel. Sie sollen aufklären und enthalten Informationen, die in den meisten Medien nicht oder so nicht vorkommen – bei der allgemeinen Verblendung eine Sisyphus-Arbeit.  In der jüngsten Mitteilung vom 11. Januar heißt es: „Langsam kommt auch unseren Politikern die Erkenntnis, die Energiewende ist nicht möglich. Wirtschaftliche und physikalische Grenzen sind inzwischen erreicht oder auch schon überschritten.“  

Vorangegangene NAEB-Mitteilungen lauten unter anderem: „Mit der Energiewende zurück ins Mittelalter –  Grenzen der vermeintlichen Energiewende –  Die Energiewende ist familienfeindlich und vergrößert die Kinderarmut – Die Energiewende vertreibt die Stahlindustrie – Elektroautos brauchen zwanzig neue Kraftwerke –  Windenergie ist teuer und umweltfeindlich – Der Bürger wird falsch informiert.“  Sie finden sie hier. Die jüngste gebe ich im Folgenden im Wortlaut wieder. Die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt.

Die anfängliche Botschaft

„Mit der Nutzung der Wind- und Sonnenenergie sollten fossile Brennstoffe eingespart werden mit dem Endziel, zumindest unsere Stromversorgung vollständig auf diese Energieträger umzustellen. Damit sollte gleichzeitig auch die Nutzung der Kernkraft aufgegeben werden. Mit der Einsparung der Brennstoffe wurden auch günstigere Strompreise erwartet, weil Sonne und Wind  keine Rechnung schicken. Mit dieser Botschaft zog jedenfalls der Weltverbesserer Franz Alt durch Deutschland. Hinzu kam dann noch die Klimarettung, da selbst die Bundeskanzlerin und promovierte Physikerin Angela Merkel behauptet, das Kohlenstoffdioxid aus der Nutzung fossiler Brennstoffe würde zu einer kritischen Erderwärmung führen.“

Die anfängliche Aufgabe des EEG

„Die wirtschaftliche Erprobung zur optimalen Umsetzung der Wind- und Solarenergie in elektrischen Strom sollte im größeren Stil von der Wirtschaft durchgeführt werden. Zur Finanzierung wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erlassen, das den Betreibern der Ökostromanlagen über 20 Jahre eine Vergütung des erzeugten Stromes zusichert, die deutlich über den Erzeugungskosten liegt. Diese hohen Kosten des Ökostroms mussten und müssen die Stromverbraucher mit höheren Strompreisen tragen. Sinn dieses Gesetzes war, durch Feldversuche den Nachweis zu bringen, dass die Erwartungen an die Ökostromerzeugung erfüllt werden können. Die hohen Vergütungen über 20 Jahre haben Anlagenbauer, Betreiber, Banken, Grundbesitzer und andere Profiteure schnell aktiviert, Ökostromanlagen zu errichten. Heute ist knapp ein Drittel der Stromerzeugung in Deutschland Ökostrom, von dem allerdings rund die Hälfte ins Ausland als Überschussstrom entsorgt wird.“

Das niederschmetternde Ergebnis

„Zur Bewertung also haben wir Ökostromanlagen mehr als genug. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Der Verbrauch an fossilen Brennstoffen, also an Erdgas, Erdöl und Kohle wurde trotz der hohen Ökostromerzeugung nicht nennenswert verringert. Damit bleibt auch der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid, das als kritisch für die Erderwärmung vermutet wird, weit über den angestrebten niedrigen Werten. Die Kosten zur Erzeugung von Ökostrom sind etwa viermal höher als Strom aus Kohlekraftwerken, obwohl die Ökostromanlagen inzwischen einen hohen technischen Stand erreicht haben, der nur noch geringfügige Verbesserungen zulässt. Außerdem kann Ökostrom mit Strom aus Wärmekraftwerken wirtschaftlich nicht konkurrieren.“

Kein herkömmliches Kraftwerk ist ersetzbar

„Inzwischen muss man auch erkennen, dass Ökostromanlagen kein konventionelles Kraftwerk ersetzen können. Dieses muss einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, denn wirtschaftliche Stromspeicher sind noch nicht einmal als Grundidee als  vorhanden. Damit haben wir nur die Wahl zwischen konventionellen Kraftwerken allein oder Ökostromanlagen mit konventionellen Kraftwerken zusammen, also entweder einer sicheren, planbaren und preiswerten oder einer wetterwendischen und zu teuren Stromquelle. Alle Bewertungen zeigen unwiderleglich: Die Energiewende ist am Ende.“

Die überlegene Energiedichte der fossilen Energieträger

„Die Zukunftsplanungen sollten sich auf eine optimale Energieversorgung konzentrieren. Dazu ist es hilfreich, einmal die Energiedichte der Energieträger zusammenzustellen:  

Energieträger Energieart

Energiedichte

kWh / kg

Umwandlung

in

Wirkungsgrad

In %

Materie Elektro-magn. Wellen 25.000.000.0001) Wärme
Uran Brennstäbe Elektro-magn. Wellen 600.000²) über Wärme in elektr. Energie 30 – 35
Erdöl Wärme 10 Mech. Energie 30 – 45
Steinkohle Wärme   8 Mech. Energie 30 – 46
Braunkohle Wärme   5 Mech. Energie 30 – 45
Erdgas Wärme 10 Mech. Energie 30 – 60
Speicherwasser Mech. Energie   0,001 * Elektr. Energie 90
Wind mit 12 m/s Mech. Energie   0,07   ** Elektr. Energie 40 – 50
Wind mit 6 m/s Mech. Energie   0,008 *** Elektr. Energie 40 -50
Batterie Chem.Energie   0,1 Elektr. Energie 90

 1)  E (Energie) = m (Masse) x c² (Lichtgeschwindigkeit²)  –  ²)  Brennstäbe mit ca 3 % Uran 235

    * Fallhöhe:  360 Meter      ** Windgeschwindigkeit: 12 Meter / Sekunde   (43 km/Stunde)       *** Windgeschwindigkeit: 6 Meter / Sekunde  (21,5 km/Stunde)

Biomasse:  2 kWh /m² und Jahr.  Umwandlung in elektrische Energie: Wirkungsgrad 30 – 40 %.

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„Die fossilen Brennstoffe sind den anderen Energieträgern weit überlegen. Sie haben eine hohe Energiedichte und können mit wirtschaftlich sinnvollem Aufwand gelagert, also gespeichert werden. Ihre Energie lässt sich in elektrische Energie (Strom) jederzeit planmäßig umwandeln. Die Ökostromquellen haben dagegen eine sehr geringe Energiedichte. Das Einsammeln der Energie ist sehr aufwendig. Die Investition für Windstrom ist fünfmal höher als für die gleiche Menge Kraftwerkstrom. Die geringe Energiedichte von Speicherwasser zeigt deutlich auch die Grenzen von Pumpspeicher-Anlagen.“

Wirtschaftlich und stabil ist die Stromversorgung mit Kohle

„Für eine wirtschaftliche und stabile Stromversorgung bleiben also nur die fossilen Brennstoffe und in der Zukunft, falls Deutschland zu Kernkraftwerken zurückkehren würde, auch die Kernbrennstoffe. Die fossilen Brennstoffe sind begrenzt und damit endlich, wenn auch auf noch sehr lange Zeit verfügbar. Auf unbegrenzte Zeit also können wir nicht darauf zurückgreifen. Daher ist es wichtig abzuschätzen, wie lange uns diese Brennstoffe noch zur Verfügung stehen. Dazu wurde die Reichweite definiert. Das ist die Zeit, über die uns noch fossile Brennstoffe zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft  liegt die Reichweite von Braun- und Steinkohle bei mehr als 1000 Jahren. Erdgas und Erdöl ist noch für über 100 Jahre vorhanden. Es besteht also kurzfristig gar kein Grund, unsere Energieversorgung auf die teure und unzuverlässige Ökostromversorgung umzustellen.“

Statt den „Ökostrom“ lieber die Zukunftsforschung subventionieren

„Wir sollten das Geld, das wir heute für die Subventionierung des Ökostroms und für die Energiewende, politisch gezwungen,  sinnlos ausgeben müssen, in die Zukunftsforschung investieren, um andere sinnvolle und wirtschaftliche Verfahren der Stromerzeugung zu entwickeln. Politische Verbote auf diesen Gebieten sollten umgehend aufgehoben werden. Bei der Vorstellung des Niedersächsischen Energieinstituts in Clausthal erhielt NAEB auf die Frage, ob man ein Programm habe, die 90 Prozent Energie, die noch in den abgebrannten Brennstäben der Kernkraftwerke enthalten seien, zu nutzen, zur Antwort: „An dieses heiße Eisen trauen wir uns nicht heran“. Solche Äußerungen dürfte es in einem Land, das bisher die Freiheit der Wissenschaften hoch gehalten hat, nicht geben.“

Das Elektroauto mit Kernkraftantrieb als Zukunftsvision

„Längerfristig müssen und werden wir uns vorwiegend der Kernenergie zuwenden, genau wie der Rest der Welt. Wenn es uns gelingt, die Energie der Kernspaltung und in einigen Jahrzehnten auch die Energie der Kernfusion direkt in elektrische Energie umzuwandeln, haben wir reichlich Energie zu jedem Zweck. Dann haben wir das Elektroauto, das mit den abgebrannten Brennstäben betrieben wird. Denn, wie in der Tabelle angegeben, hat ein Kilogramm davon noch einen Energieinhalt von mehr als 500.000 kWh. Das ist die Energie von 50.000 Liter Treibstoff, mit dem man rund 500.000 Kilometer fahren kann. Wir kaufen dann ein Auto mit der Antriebsenergie für seine gesamte Laufzeit. Solchen Zukunftsvisionen müssen wir nachspüren.“

Die geschürte Strahlenangst auch vom Bundesamt für Strahlenschutz

„Doch das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter blockiert solche Entwicklungen mit der LNT-Arbeitsgrundlage. LNT ist die Abkürzung von: ‚linear no-threshold’ für die Gefährdung durch radioaktive Strahlung. Sie besagt: Eine bestimmte Strahlungsmenge ist tödlich, egal in welcher Zeit. Danach müsste man nach dem Genuss von 2 Flaschen Schnaps tot sein, egal ob man sie in 2 Stunden oder in einem Jahr austrinkt. Mit solchen weltfremden Richtlinien wird Strahlenangst geschürt und Forschung blockiert. Dabei brauchen wir sogar für ein gesundes Leben eine ausreichende Menge radio-aktiver Strahlung.“

Am Ende war die Energiewende von Anfang an

Soweit die NAEB-Mitteilung und zurück auf Anfang: Am Ende war die Energiewende von Anfang an. Denn das entscheidende Argument gegen den Strom aus „erneuerbaren Energien“ sind seine physikalisch-technisch-bedingten und damit inhärenten Mängel. Das wollten ihre Antreiber und Verfechter nur nicht wahrhaben: „Do n’t confuse me with facts.“ Und das sind die facts:

Die naturgesetzlich bedingten Mängel

1. Wind und Sonnenlicht haben eine viel zu geringe Energiedichte. Das heißt: Um sie zu nutzen, ist zwangsläufig ein riesiger Flächenbedarf nötig mit zigtausenden Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen. Das gilt ebenso für den Energiepflanzenanbau zur Herstellung von „Biogas“.  (Näheres zur Energie- oder Leistungsdichte hier).

2.EE-Strom ist unzuverlässig. Denn Wind und Sonne scheinen, wann sie wollen, und nicht, wann sie sollen. Sie erzeugen daher nur wetterabhängigen Zufallsstrom, auch Wackelstrom genannt. Wasserkraft lieferte  2016 nur 3,3 Prozent des Bruttostroms, und ein weiterer Ausbau ist in Deutschland nicht möglich.

3. Wetterabhängiger Zufallsstrom bedeutet schlechte Regelbarkeit. Dadurch kann man mit ihm die erforderliche Netzstabilität nicht sicherstellen – im Gegensatz zu Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken. Nur diese drei Letztgenannten vermögen es, die Soll-Netzfrequenz von 50 Hertz stabil zu halten. Schon bei einer Abweichung von 0,2 Hertz von der Sollfrequenz besteht die Stromausfall-Gefahr, kann es zappenduster werden. Daher ist Zufallsstrom nicht grundlastfähig, also nicht in der Lage, den jeweiligen Strombedarf jederzeit sicherzustellen.

4. Der Nutzungsgrad von EE-Strom ist zu gering. Bei Windkraftanlagen liegt er bei knapp 20 Prozent ihrer Nennleistung, bei Solaranlagen (Fotovoltaik) um 10 Prozent. Das heißt: Diese „Stromfabriken“ stehen zwischen 80  und 90 Prozent der Zeit eines Jahres still. Das ist Verschwendung pur! 

5. Strom ist in der nötigen Größenordnung nicht direkt speicherbar. Was die Verbraucher an Strom gerade abfordern, muss sekundengenau in der gleichen Menge auch erzeugt werden. Oder umgekehrt formuliert: Strom muss, sowie erzeugt, auch sofort verbraucht werden – innerhalb einer Zehntel Sekunde. Wenn Wind und Sonne mehr Strom erzeugen, als gerade benötigt wird und der Überschuss nicht im Ausland unterzubringen ist, müssen die EE-Anlagen abgestellt werden. Technische Tricks, diesen Strom indirekt zu speichern, indem man die elektrische Energie zum Beispiel in gasförmige Energie (Methan) umwandelt (Power-to-Gas-Verfahren), haben einen extrem schlechten Wirkungsgrad, bei dem drei Viertel der Energie verloren gehen. Sie sind daher unglaublich teuer, also sehr unwirtschaftlich. Rein technisch ist zwar vieles möglich, aber nicht alles technisch Mögliche ist auch sinnvoll und bezahlbar. 

Diese fünf Mängel sind naturgesetzlich bedingt. Sie hängen dem Strom aus Wind und Sonne unausweichlich und unwiderleglich an wie ein schwerer Klotz. Es sind daher inhärente Mängel. Schon sie allein genügen, um von der Stromerzeugung mittels Wind und Sonne  die Finger zu lassen. Trotzdem tun ihre Verfechter so, als gäbe es diese Naturgesetzlichkeit nicht. An dieser Missachtung wird die Energiewende letztlich auch scheitern. Eben der Anfang vom Ende.

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PS. Wenn ich gelegentlich wie jetzt NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier: www.naeb.de  Die NAEB-Pressemitteilungen hier und  hier.   Wer sich als Energiewende-Opfer sieht (das sind die meisten), sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungsfähiger gegen die Energiewende-Politik kann der Verein auftreten. Ein Beitrittsformular finden Sie  hier.

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3 Kommentare zu „Die Energiewende ist am Ende“

  1. Das ist der gesamten Fachwelt, und auch jedem des Denken fähigen Bürger bekannt.
    Leider werden wir aber nicht von solchen Personen regiert. Und bei der Entscheidungsfindung sind auch eher philosophisch begabte Leutchen gern gesehen.

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