Bargeld lacht. Aber bald nicht mehr.

Auf dem Weg zum Verbot – Die perfide Botschaft bekommen wir tröpfchenweise – Still und leise laufen die Vorkehrungen – Die Anhänger der Freiheit müssen schrill die Alarmglocken läuten – Zu viele Bürger sind ahnungslos, kritiklos, unterwürfig

Mit Bargeld bezahlen ist altmodisch, bargeldlos bezahlen modern. Tröpfchenweise bekommen wir Bürger diese perfide Botschaft seit drei, vier Jahren subkutan vermittelt, garniert mit unterschiedlichen Begründungen. Sie wirken zugleich wie lauter kleine Testballons, um abzuwarten, ob und wie die Bürger darauf reagieren. Aber bisher haben sie sich so gut wie nicht gerührt. Sollten sie die Botschaften übersehen oder überhört haben? Oder finden sie es vielleicht sogar gut, nicht mehr mit Bargeld herumlaufen zu müssen? Oder halten sie die Absicht, das Bargeld abzuschaffen, für so absurd, dass diese sich von selbst erledigt? Danach aber sieht es überhaupt nicht aus.

Was nach Aprilscherz klingt

Noch allerdings klang es sehr nach Aprilscherz, als der Online-Nachrichtendienst MMNews am 1. April schrieb: „Die EU will ab 2018 das Bargeld komplett abschaffen. Das geht aus internen Papieren hervor, die offenbar bereits von Kommissionspräsident Juncker abgesegnet worden sind. Demnach soll das Bargeld in drei Jahren komplett abgeschafft werden. Bezahlt werden darf dann nur noch mit Kreditkarten oder sogenannten ‚Wallets’, wie sie bereits derzeit von einzelnen IT-Unternehmen angeboten werden (‚E-Cash’). Dies gilt auch für Minibeträge.“ Als Stichtag für das Bargeldverbot sei der 1. Januar 2018 vorgesehen. In der Zeit danach werde es nicht mehr möglich sein, bar zu zahlen. Einzelhandel und Dienstleister würden sich dann strafbar machen, wenn Sie Münzen und Scheine annähmen. Die Finanzminister der EU-Mitgliedsstaaten hätten die neue Regelung ausdrücklich begrüßt. Der Vorstoß sei offenbar von der Bankenlobby gekommen. Die Finanzindustrie habe schon seit langem beklagt, dass die Bereitstellung von Bargeld mit erheblichen Kosten verbunden sei. Der ganze Beitrag hier.

Immer mehr Einschränkungen, bis das Bargeld ganz verschwindet

Was nach Aprilscherz klang ist aber alles andere als bar jeder Realität und daher eher eine Art schwarzer Humor. Das Fatale daran: Die Bestrebungen, Bargeldzahlungen zumindest immer mehr einzuschränken, sind unübersehbar. So hat der französische Finanzminister Michel Sapin im März einen Gesetzesentwurf eingebracht, der Barzahlungen von September 2015 an stark begrenzt. Dann dürfen Franzosen für Zahlungen nur noch höchstens 1000 Euro Bargeld verwenden (bisher 3000) und Touristen nur noch 10 000 Euro statt bisher 15 000. Auch andere schon bestehende Einschränkungen sollen ausgedehnt werden. Näheres hier. Der Finanzminister begründet die Verschärfung als Mittel zum Bekämpfen des Terrors, Bürger sehen darin eine weitere Form der Repression. Begrenzungen für Bargeldzahlungen haben auch andere Länder längst eingeführt, darunter Spanien und Italien. Es beginnt mit immer weiteren Einschränkungen und endet eines Tages damit, Bargeld gänzlich verschwinden zu lassen.

Der Vorreiter Schweden und ein G20-Beschluss von 2013

„Kein Land der Welt ist bei der Abschaffung des Bargelds so weit wie Schweden“, berichtete 2013 der Online-Nachrichtendienst Deutsche Wirtschafts Nachrichten (DWN). Danach sind in diesem Land, das 1661 die ersten Banknoten in Europa eingeführt hat, schon 2012 nur noch 2,7 Prozent aller Geldgeschäfte mit Bargeld getätigt worden. In der Euro-Zone waren es damals es 9,8 Prozent, in den Vereinigten 7,2 Prozent. Die Abschaffung des Bargelds sei ein wichtiger Baustein im Abschaffen auch der Privatsphäre. DWN: „Mit dem Argument der Steuerflucht arbeiten Staaten und Banken darauf hin, dass alle Kontobewegungen der Bürger weltweit jederzeit überprüfbar sind.“ Wesentliche Schritte, um die Steuerdaten abzugleichen, wurden auf dem G-20-Gipfel im September 2013 unternommen (hier). Der ganze DWN-Bericht hier.

So wird Bargeld kriminalisiert und der Barzahler verdächtig gemacht

Von Schweden war schon 2010 zu lesen, es habe vor, das Bargeld abzuschaffen: „Schweden plant, auf dem Weg zu einer komplett überwachten und digitalisierten Welt die Vorreiterrolle zu übernehmen, und möchte das Bargeld gänzlich abschaffen. Begründet wird die Notwendigkeit dieses Schritts mit mehr Bequemlichkeit und Sicherheit für den Verbraucher“, hieß es in einem Beitrag vom 11. November 2010 auf der Web-Seite www.politeia.org („Unzensiertes aus aller Welt“). Die Lobbyisten, die sich seit einiger Zeit vehement für die bargeldlose Gesellschaft einsetzten, kämen vorrangig aus der Finanzbranche, den Gewerkschaften und der Polizei. Um ihr Ziel durchzusetzen, führen sie schwere Geschütze auf: „Wer Bares hat, hat was zu verbergen“, behauptete beispielsweise Maria Löök von der schwedischen Bankgewerkschaft. Schließlich würden auch Freier ihre Dienste von Prostituierten (in Schweden verboten) bar bezahlen. Überhaupt seien ihrer Ansicht nach ‚Zwei von drei Bargeld-Kronen schwarz’. Die Stockholmer Polizei-Chefin Carin Götblad habe noch einen draufgesetzt: „Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität“. So wird Bargeld kriminalisiert. Wer bar zahlt, ist verdächtig und stigmatisiert.

Der US-Ökonom Summers: Bargeld global abschaffen

Im Januar 2014 hat der Harvard-Ökonom Larry Summers, unter Bill Clinton amerikanischer Finanzminister, auf einer Forschungskonferenz des Internationalen Währungsfonds gefordert, jegliches Bargeld global abzuschaffen. Henning Lindhoff kommentierte das damals im Magazin eigentümlich frei (ef-Magazin) so: „Sein Vortrag mutete damals an wie eine Kriegserklärung. Erstes Ziel müsse es sein, so Summers, Staat und Banken zu befähigen, Zinssätze unter die Nullinie drücken zu können. Jeder Bankkunde mit kleinen oder großen Ersparnissen auf seinem Konto müsse dann folgerichtig jedes Jahr Gebühren für die Geldverwahrung berappen. Und damit dann eben kein Bank Run, keine Flucht des Geldes in die Tresore der Bürger, einsetzen könne, müsse Bargeld gänzlich abgeschafft werden. Nur so könne sich das Konzept der zinslosen, der totalen Geldvermehrung durchsetzen. Summers‘ Logik ist bestechend. Und gleichzeitig offenherzig ehrlich in ihrer Botschaft gegen die Freiheit.“ Quelle hier. Über das Summers-Verlangen berichtet und kommentiert haben auch andere Medien, darunter der Berliner Tagesspiegel (hier).

Der US-Ökonom Rogoff: Ohne Bargeld sind Negativzinsen leichter durchsetzbar

Auch der prominente amerikanische Ökonom Kenneth Rogoff will das Bargeld abgeschafft sehen. Auf einer Veranstaltung des Ifo-Instituts in München im November 2014 sagte er: „Die Zentralbanken könnten auf diese Weise leichter Negativzinsen durchsetzen, um so die Wirtschaft anzukurbeln.“ Auch ließe sich dann die Steuerflucht und Drogenkriminalität besser bekämpfen, wenn für derartige Geschäfte kein Bargeld mehr zur Verfügung stünde (Quelle: FAZ vom 20. November 2014, Seite 17). Weiter hieß es im FAZ-Bericht: „Besonders mit dem geldpolitischen Argument trifft er einen heiklen Punkt. Die großen Zentralbanken der Welt haben die Leitzinsen praktisch auf null Prozent gesenkt. Dies ist jedoch faktisch die nominale Untergrenze. Zinsen unter null Prozent können Banken oder Verbraucher ausweichen, indem sie statt Guthaben Bargeld horten. Gäbe es diese Alternative nicht mehr, hätten die Zentralbanken noch mehr Spielraum, um die Zinsen zu drücken.“ Und nochmals zitierte das das Blatt den Ökonomen:„Papiergeld ist das entscheidende Hindernis, die Zentralbank-Zinsen weiter zu senken. Seine Beseitigung wäre eine sehr einfache und elegante Lösung für dieses Problem.“

Für Anhänger der Freiheit müssen die Alarmglocken schrillen

FAZ-Redakteur Philipp Plickert kommentierte dies so: „Erst Larry Summers, nun auch Kenneth Rogoff. Ihre Worte werden bei manchen Zentralbankern, aber auch bei den Finanzministern auf offene Ohren stoßen. Bei allen freiheitsliebenden Bürgern und Sparern müssen die Alarmglocken schrillen. Negativzinsen bedeuten eine schrittweise Enteignung. Bislang war Bargeld eine Alternative und Fluchtmöglichkeit. In vielen Staaten der Erde, vor allem in Skandinavien, aber auch in Südeuropa und Amerika, gibt es Angriffe auf das Bargeld. Nur Kriminelle, Drogen- und Waffenhändler brauchten es, lautet ein verführerisches Argument. Ehrliche Bürger hätten doch nichts zu verstecken. Dies sollte man aus liberaler Sicht scharf zurückweisen. Die Diskussion führt auf eine schiefe Bahn, an deren Ende ein noch größerer staatlicher Zugriff auf die Vermögen der Bürger steht.“ (FAZ vom 20. November 2014, Seite 17).

Ökonomisch hanebüchen und politisch hintertrieben

Nicht anders der Ökonom Thorsten Polleit im ef-Magazin: „Dieser Vorschlag ist nicht nur ökonomisch hanebüchen, er ist auch politisch hintertrieben. Denn einem nach Allmacht strebenden Staat ist das Bargeld ein Dorn im Auge. Wenn er nämlich zu aggressiv wird, haben die Bürger mit Bargeldzahlungen die Chance, sich seinen Drangsalierungen zu entziehen. Solange es also noch Bargeld gibt, ist der staatliche Totalitarismus noch nicht ganz perfekt.“

Mit seinem Geldmonopol kann der Staat den Bargeld-Abschied erzwingen

Polleit weist aber auch darauf hin, dass die Staaten über das Geldmonopol verfügen und damit über die Macht, die Bargeldverwendung zurückzudrängen oder letztlich ganz aus dem Verkehr zu ziehen: „Sie können Bargeldzahlungen verbieten, die einen bestimmten Betrag übersteigen. Oder sie können die Bargeldverwendung verteuern und damit ihre Attraktivität vermindern: Die Zentralbanken stellen den Geschäftsbanken höhere Kosten für die Bargeldversorgung in Rechnung, die dann die Kunden am Bargeldterminal treffen. Das alles lässt sich vermutlich nicht über Nacht auf den Weg bringen, weil sich ja Zahlungsgewohnheiten nur relativ langsam ändern. Doch ein langsamer, gradueller Abschied vom Bargeld sollte erzwingbar sein.“

Was dem Staat gegen seine Bürger bisher schon gelungen ist

Immerhin, so Polleit weiter, sei es den Staaten schon gelungen, ihre Goldeinlösepflicht des Geldes zu beenden. Es sie gelungen, die Rolle des Dollars als internationale Papierleitwährung in den letzten Jahrzehnten noch weiter zu stärken. Und es sei gelungen, den internationalen Währungswettbewerb zu verringern, der dem ungedeckten Papiergeld gefährlich werden könne – zum Beispiel durch das Verschmelzen vieler nationaler Währungen zu der europäischen Einheitswährung Euro.

Die Unterwürfigkeit in der breiten Bevölkerung

Ferner merkt Polleit dies an: „Die Unterwürfigkeit der breiten Bevölkerung gegenüber der staatlichen Geldhoheit scheint bislang keine Grenzen zu kennen. Doch spätestens dann, wenn das Bargeld abgeschafft und der letzte Fluchtweg versiegelt ist, wenn der Staat ungehemmt und ungestraft volle Einsicht in die Zahlungen der Bürger nehmen kann, ist George Orwells „Big Brother“-Dystopie Wirklichkeit geworden; dann ist es nur noch ein ganz kleiner Schritt, bis der Staat entscheiden kann, wer was kaufen und wer wohin reisen darf.“ Der ganze Beitrag hier.

Was die Bargeldversorgung jährlich kostet

Die Banken wollen das Bargeld aber nicht nur deswegen abschaffen, weil ihre Kundschaft bei Zinsen unter Null ihre Bankguthaben abheben und diese dann als Bargeld horten. Ihnen ist auch das Ein- und Auszahlen von Bargeld lästig geworden, weil mit Kosten verbunden. Bargeldkosten entstehen aber nicht nur bei ihnen, sondern auch im Wirtschaftsablauf insgesamt sowie bei der Bargeldversorgung der Bürger und der Wirtschaft, also bei der Herstellung, Erneuerung und Kontrolle der Geldscheine und Münzen. Eine Studie vom Mai 2013 hat die volkswirtschaftlichen Kosten der Bargeldversorgung in Deutschland auf jährlich über 8 Milliarden Euro veranschlagt. Insgesamt koste das Bezahlen mit Scheinen und Münzen über 12,5 Milliarden Euro. Dagegen lägen die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten für das Bezahlen mit elektronischem Geld (E-Geld, Chipkartensystem) bei nur etwa 800 Millionen Euro im Jahr, also deutlich unter den Kosten der Bargeldversorgung. Die ganze Studie hier. Die Bargeldkosten sind Freiheitskosten. Sie sollten uns die Freiheit wert sein.

Heimlich, still und leise laufen die Vorkehrungen

„Die Politik“ hat für das E-Geld-System die Weichen längst gestellt. Mit der EU-Richtlinie 2009/110/EG ist der Marsch in die Bargeldlosigkeit und damit in weitere Unfreiheit vorgezeichnet.  Das ganze Dokument hier. Was die Richtlinie bedeutet, wohin das führt, siehe hier. Schritt für Schritt wird Bargeld nun abgeschafft oder das Bezahlen mit Bargeld sogar verboten. MMNews schrieb am 11. Dezember 2014: „Heimlich, still und leise werden in Europa die Vorkehrungen für ein Bargeldverbot getroffen. Das wird als ‚Fortschritt’ verkauft und die meisten Menschen finden es sogar gut: In vielen kleinen Schritten wurden die Menschen in den letzten Jahren auf das bargeldlose Zahlen vorbereitet. Dass sie damit eine der letzten Freiheiten verlieren, wird in den Medien kaum thematisiert. … Proteste, Kritik gab es kaum. Immer mehr ‚Offenkundiges’ kündet derweil den bevorstehenden Verlust der ‚letzten’ Freiheit an.“

Die unheilvolle Allianz zwischen Banken und Staat

Regierungen und Banken bilden im Ziel, das Bargeld verschwinden zulassen, eine unheilvolle Allianz. Denn beide profitieren davon. Michael Brückner schrieb in der Ausgabe 14/12 von Kopp.Exclusiv: „Die Regierungen können ihre Bürger noch genauer und lückenloser kontrollieren. Der anonyme Kauf von Sachwerten (Kunst, Antiquitäten, Edelmetalle, Edelsteine, Uhren usw.) wird in der EU noch schwieriger, das Vermögen der Bürger noch transparenter. Und für die Banken ist die Bargeldabschaffung ein lukratives Geschäft. Das Bereithalten von größeren Mengen an Geldscheinen in aufwendig gesicherten Tresoren wird mittelfristig nicht mehr erforderlich sein. Ebenso kann die Zahl der Geldautomaten reduziert werden. Die Banken sparen also erhebliche Kosten. Gleichzeitig verdienen sie an jeder bargeldlosen Transaktion. In Schweden kostet zum Beispiel jede Bezahlung mit Karte fünf Kronen (0,60 Euro). Kein Wunder, dass sich viele schwedische Einzelhändler beklagen, die digitale Wirtschaft diene vor allem dazu, die Gewinne der Banken zu erhöhen.“ (siehe hier). Ein Video-Gespräch über die Gefahren und Hintergründe zur Bargeldlosigkeit hier.

Der uneingeschränkte staatliche Zugriff auf die Konten der Bürger

Der Vermögensberater und Vorstand der Edelmetallgesellschaft Peter Boehringer schrieb am 19. November 2014 in einer Mail: „Erwartbar und doch unglaublich. Die Propaganda gegen Papiergeld läuft. Damit gegen das Eigentumsrecht und gegen die Sparer. Damit gegen die Marktwirtschaft und gegen den Wohlstand durch freie, sinnvolle Investitionen aus zuvor durch Arbeit angespartes echtes Kapital. [Vor einigen Tagen quasi antizipiert durch Frank Schäffler: http://www.ef-magazin.de/2014/11/01/5910-bargeld-gedruckte-freiheit] Und ‚sie’ sagen es uns extremst ehrlich, warum: Ohne Bargeld (und Gold) sind Negativzinsen durchsetzbar – man bucht die „Zinsschuld“ auf erarbeitete Ersparnisse dann einfach ab von Konten der gläsernen und dann finanziell vollüberwachten Untertanen, auf die man als Staat dann uneingeschränkten Zugriff hat. Widerstand ist dann zwecklos / Resistance is futile! Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Stoppt den Leviathan.“

Ein großer Nutzen: Bezahlen mit Bargeld hinterlässt keine Datenspuren

Stets an Folgendes denken: „Bargeld ist anonym und schützt seinen Benutzer vor der Beobachtung durch Dritte. (siehe auch hier). Scheine und Münzen hinterlassen keine Datenspuren. Und je mehr Unternehmen und Geheimdienste sich alle erdenklichen Informationen über das Kaufverhalten sichern und Personenprofile erstellen, desto größer wird dieser Vorteil. Anbieter elektronischer Zahlungssysteme beteuern zwar gebetsmühlenartig, dass die Daten ihrer Kunden sicher seien, aber die Erfahrung zeigt, dass sich immer wieder neue Sicherheitslücken auftun. Der beste Datenschutz ist daher, die Daten erst gar nicht entstehen zu lassen. Bargeld hilft dabei.“ Gefunden hier.

Wenn Bargeld nicht mehr lacht, wird auch uns das Lachen vergehen

Vom russischen Schriftsteller Dostojewski (1821-1881) stammt das vielzitierte Wort „Geld ist geprägte Freiheit“. Es findet sich in seinen „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“. Mehr noch gilt sein Wort für Bargeld. Doch gibt es noch ein anderes geflügeltes Wort. „Bargeld lacht“, heißt es so schön und treffend. Und wenn es nicht mehr lacht? Dann wird auch uns das Lachen vergehen.

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10 Kommentare zu „Bargeld lacht. Aber bald nicht mehr.“

  1. Nur wie will man sich diesen Trend entgegen stellen. Vor allem die Jugend wird mit der Karte groß mit den ganzen technischen „Vorteilen“, gerade die Jugend die heute es nicht mehr so kritisch betrachtet wie wir es taten. Die Abschaffung des Bargeldes ist die komprette Überwachung der Bürger. Keiner kann sich, ohne das es bemerkt wird mehr frei bewegen.

  2. Der Alptraum nimmt seinen Lauf.

    Dagmar Metzger schrieb dazu auf eigentümlich frei online:
    Tatsächlich wird so natürlich weder die organisierte Kriminalität besiegt noch ein höheres Steueraufkommen generiert. Stattdessen wird der vollständig gläserne Bürger geschaffen. Was immer er einnimmt, was immer er ausgibt, der Staat sieht es, der Staat kontrolliert es. Am Horizont zeichnet sich eine Dystopie ab, in welcher der Staat Übergewichtigen den Erwerb von Pizza und Chips verwehrt (schließlich liegen auch die Gesundheitsdaten komplett vor und der Staat will ja nur das Beste für seine Bürger), Käufe „falscher“ Literatur blockiert, nach der dritten Geschwindigkeitsüberschreitung den Kauf von Benzin untersagt und natürlich jederzeit direkten Zugriff auf die Konten der Bürger hat, um so eventuell weitere Solidaritäts- oder Demokratieabgaben jederzeit effizient einziehen zu können.
    In solch einem System Widerstand zu leisten, wäre ob des ungeheuren Risikos kaum mehr vorstellbar: Widerspenstigen Bürgern kann hier mit einem einzigen Mausklick der gesellschaftliche Boden entzogen werden. Während der Proteste im Oktober dieses Jahres in Hongkong schlossen einige Banken Kunden aus, die an den Protesten teilgenommen hatten. In einer bargeldlosen Gesellschaft wäre dies gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Ohne Konto wäre es unmöglich, Essen zu kaufen oder eine Wohnung anzumieten. Die Mobilität wäre sofort ebenso enorm eingeschränkt wie die Fähigkeit, zu kommunizieren. Ein effektiveres Sanktions- und Drohpotential ist kaum vorstellbar.
    Bargeld, selbst wenn es aus Papier besteht, ist geronnene Freiheit. Immer deutlicher tritt zutage, dass die finanzielle Repression auch die Repression der bürgerlichen Freiheitsrechte erzwingt. Wirtschaftliche Freiheiten sind untrennbar mit politischen Freiheiten verbunden. Wer die einen reduziert, reduziert zwangsläufig auch die anderen. Der eingeschlagene Weg der EZB ist höchst bedrohlich – er führt geradewegs in Diktatur und Knechtschaft.

  3. Artikel zum Thema sind wohlfeil und habe ich schon etliche gelesen. In keinem aber fanden sich Ideen und Vorschläge, was konkret zu unternehmen wäre. Daß dringend – und zwar jetzt – zu handeln ist, muß nicht betont werden. Aber was? Ohne die Behandlung speziell dieses Themas, der Möglichkeiten zum Widerstand, sind solche Texte bloße Panikmache, die Verzweiflung schürt, weil die Situation ausweglos erscheint.

  4. Zitat: Immerhin, so Polleit weiter, sei es den Staaten schon gelungen, ihre Goldeinlösepflicht des Geldes zu beenden. Es sie gelungen, die Rolle des Dollars als internationale Papierleitwährung in den letzten Jahrzehnten noch weiter zu stärken. Und es sei gelungen, den internationalen Währungswettbewerb zu verringern, der dem ungedeckten Papiergeld gefährlich werden könne – zum Beispiel durch das Verschmelzen vieler nationaler Währungen zu der europäischen Einheitswährung Euro.

    Über den Goldstandard kann man streiten. Fakt ist jedoch, daß die Weltwirtschaft seit dem Fall der Goldbindung einen enormen Aufschwung genommen hat. Es gibt kaum Länder die davon nicht profitiert hätten.
    Der Dollar war so stark weil die USA immer eine Supermacht war (vor der USA war es der Pfund Sterling), der Dollar ist so stark weil die USA die „einzige“ Supermacht ist. Daher wird die USA immer ihre Schulden eintreiben können, schlimmstenfalls auch militärisch. Ist nur logisch, daß ich mein Geld in den USA anlege und nicht in Zimbabwe.
    Was den Euro betrifft, mit Griechenland wird er nur eine kurze Lebensdauer haben, jeder der unter 60 ist, wird sein Ende noch miterleben. Ohne Griechenland hätte der Euro eine Chance zu überleben.
    Im Übrigen hat Schweden die Krone. Soll heißen, wenn man in 15 Ländern ein Bargeldverbot durchsetzen will, ist das schwieriger als in einem Land.

  5. Mir scheint, dass die Antwort in der untergegangenen DDR angeschaut werden kann: Dort gab es zweifellos Bargeld, aber es gab eben auch (häufig) „Ersatzgeld“: So gab es beispielsweise die Reparatur einer Waschmaschine gegen einen oder mehrere Kisten Bier. Überhaupt waren Dienstleistungen häufig dem Bargeldsystem entzogen (Häuser wurden mitunter als Freundschaftsdienst gemauert). Und ich vermute, dass eine Abschaffung des Bargeldes hier ähnliche Effekte hätte: Es würden Alternativwährungen entstehen und Marktleistungen dann getauscht (z.B. ein Paar Schuhe gegen 1/10oz Krügerrand). Und privates Goldeigentum ließe sich vielleicht noch verbieten, aber auch hier lohnt ein Blick in die DDR: Am Ende kann man schlichtweg nicht mehr alles und jeden überwachen und das System bricht zusammen. Also wäre doch wohl die erste Idee, Alternativzahlungsmittel zu horten (Gold, Silber, Cognac, Whisky, Uhren, etc.)
    Allerdings: Ein Verlust an Freiheit ist auch dies, denn die Menschen würden ja aus Angst in diese Werte getrieben.

  6. Sehr geehrter Herr Krause,

    vielen Dank für Ihren Artikel, den ich durch einen Pointer von Kopp Online auf der Webseite misesde.org las.

    Daß solches oder ähnliches als Szenario auf uns zukommt war mir auch schon klar, aber Sie haben das ganze noch einmal auf den Punkt gebracht.

    Der Artikel kann noch eine Umschreibung für dieses Thema gebrauchen:
    Die Abschaffung des Bargeldes ist gleichzeitig die vollständige Abschaffung der Demokratie!

    Nicht einmal die Kommunisten haben das gebracht (eventuell in Ermangelung der heute gegebenen technichen Möglichkeiten, aber sie haben es eben nicht gemacht).

    Der Leser Karl Eugen hat die alles entscheidende Frage gestellt: WAS kann man machen?

    Ich teile seine Ansicht betreffs der Panikmache nicht, ich meine schon, daß solche Artikel das Mindeste sind, was geschehen muß.

    Was man tun kann, ist, daß Ihr Artikel viel weiter verbreitet werden muß – in seiner ursprünglichen Form als auch in stark vereinfachter Form für die vielen lesefaulen Menschen in diesem Land.
    Es muß den Menschen klar gemacht werden, was es wirklich bedeutet, wenn keiner mehr Bargeld hat oder auch nur haben darf – und wenn womöglich noch ein Besitz- und Handelsverbot für Gold erlassen wird.

    Wenn das erst einmal genug Menschen begreifen, dann können wir eventuell mit einem Protest rechnen, der auch etwas bewirkt.

    Ich werde Ihren Artikel innerhalb meines „Dunstkreises“ versuchen unter die Menschen zu bringen. Aber ich appelliere sowohl an Sie als auch an alle Menschen, die diese Zeilen lesen, es mir gleich zu machen und für eine Verbreitung dieses Artikels zu sorgen.

    Mit freundlichem Gruß,

    Andreas Damm

  7. Sehr geehrter Herr Dr. Krause,

    an anderer Stelle beantworteten Sie meine Frage nach dem Grund Ihrer Mitgliedschaft in der AfD. Dafür hier meinen herzlichen Dank.
    Was aber soll der Untertan davon halten, dass gerade das Gelddsystem und die daraus erwachsende Konsequenz, die Abschaffung des Bargeldes, von der AfD nicht angesprochen werden?
    Das hatte ich zumindest von Prof Starbatty erwartet, von dem mir bekannt ist, dass er um die Bedeutung des Geldsystems und dessen Beziehungen zum Marktgeschehen weiß.Dennoch kommt von ihm, dem Doktorvater der Plickert-Dissertation über die Wandlungen des Neoliberalismus nichts. Von Lucke war diesbezüglich nichts zu erhoffen. (Ob er, da dort danksagend erwähnt, zumindest Kolevs Dissertation über das neoliberale Staatsverständnis gelesen haben mag? Nun, das ist für Geldsysteme nicht von entscheidender Bedeutung).

    Wenn es aber doch um Alternativen geht, wenn doch das Fiat-Money-System (letztlich in den USA und hier ungeachtet der rechtlichen Eigentumsverhältnisse in Staatshand oder zumindest in Staats- und finanzoligarchischer Verflechtung befindlich) immerhin eine der wesentlichen Ursachen für das bereits sichtbare Darben ist und für die kommende Tyrannis sein wird: Weshalb schweigt eine Partei, die Alternativen zu bieten versprach, dazu? Das Schweigen ist laut und beredt, oder?

    Weshalb weist die AfD auf ihren Internetauftritten nicht zumindest auf die demnächst in den Kinos anlaufende Dokumentation „The Forecaster“ über Martin Armstrong hin?

    Man mag von seinem Economic Confidence Modell halten, was man will. Aber wer nach Wahrheiten und Alternativen sucht, sollte solche Stimmen nicht verschweigen:

    http://www.propagandafront.de/1251160/abschaffung-von-bargeld-das-neue-zeitalter-des-wirtschafts-totalitarismus.html

    Das gilt m.E. erst recht dann, wenn Teile der AfD in NRW einen sog. Alternativen Wissenskongress abhielten und dazu A.Popp einluden, dessen Plan B, einmal zu Ende gedacht und umgesetzt, alles andere als ein Leben in Freiheit und Recht bedeutet.

  8. Antwort an Oblomow: Sie laufen mit Ihrer Frage zur AfD offene Türen ein. Denn ich selbst stelle sie mir ebenfalls. Wenn eine Partei, die wirklich eine Alternative zur Altparteien-Politik sein will, dann müsste sie Das Thema „Abschaffen des Bargeldes“ selbstverständlich aufgreifen. Aber warum tut sie es (bisher) nicht? Ich weiß es nicht? Vielleicht, weil sie es noch gar nicht mitbekommen hat? Ich habe gerade in den letzten Tagen beschlossen, dazu einen Anstoß zu geben. Herrn Starbatty werde ich, wenn wir uns wieder begegnen, darauf ansprechen. Und vom Economic Confidence Modell weiß die AfD (bzw. ihre Führung) wohl wirklich nichts. Klaus Peter Krause

  9. Ihr Fragezeichen hinter dem Satz „Ich weiß es nicht“, lässt mich schmunzeln.
    Lucke hat die Bestrebungen bzgl. der Abschaffung des Bargeldes sicher mitbekommen, mutmaße ich. Er sitzt doch in jenem Pseudoparlament, dem EU-Wanderzirkus (auch auf meine Kosten). Und er ist doch MS-Ökonom. Hätte er es nicht, wäre er Schlimmeres als nur ein Makroklempner, wie Ökonomen wie er im Jargon der ÖS bezeichnet werden.

    Schauen Sie, sehr geehrter Herr Dr. Krause doch einmal die Video-Interviews an, welche die Sons of Libertas mit Lucke und Starbatty führten:

    Lucke:
    https://www.youtube.com/watch?v=uXZxIXSnqT8
    https://www.youtube.com/watch?v=-Nn_gWOobxc

    Starbatty:
    https://www.youtube.com/watch?v=NZakG7CWpc4

    Sollte Lucke, was mir zu einer zur Gewissheit gereiften Annahme geworden ist, das Geldsystem weder verstanden haben, noch es diskutieren wollen, wäre er als Fordermann der AfD (im Sinne einer Alternative) gänzlich ungeeignet. Inzwischen scheint er das aber schon aus Gründen zu sein, die nun nicht gerade aus der freiheitsliebenden Ecke in die Öffentlichkeit geschoben wurden. In einem Nachruf auf ihn „Recht so!“ läge leider Doppeldeutigkeit, wenn man Rechts anders sieht als das, was zB. Kuehnelt-Leddihn darunter verstand.

    Sollte die Spitze der AfD vom Economic Confidence Modell nichts wissen, wäre das schändlich. Dass deren Mitglieder nicht sämtlich davon hörten, können wir als Faktum nehmen.

    Viel Erfolg wünsche ich Ihnen bei Ihrem Unterfangen.
    Es dürfte jedoch, so befürchte ich, längst zu spät dafür sein. Ich weiß von vielen um die Entwicklungen besorgten Menschen, die Mitglieder der AfD waren, weil sie sich einen tatsächlichen Mut zur Wahrheit von jener Partei erhofften und die nach wenigen Monaten austraten, weil sie erkennen mussten, dass die AfD letztlich ebenso funktioniert, wie es in dieser Parteiendemokratur, dieser Ochlokratie, vorgezeichnet ist: „Brüder, zur Sonne, zum Trog“.

    Wäre doch nicht überraschend, folgte auf „Demokratie“ Tyrannis.

  10. Ich hätte es im vorhergehenden Posting schon klarstellen sollen:
    „Fordermann der AfD “ wurde bewusst nicht als „Vordermann“ geschrieben. Auf Wortschöpfung gibt es kein Monopol, selbst wenn es politisch-korrekte Kollektivisten und Staatsanbeter schmerzen sollte. Jetzt ist klargestellt, was mit dem „Schreibfehler“ gemeint ist.

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